290 FAM. LVI. LABIATAE. Lippenblumen.
derung in den Weserthalwaldungen Lei Münden, am Solling hinter NeuLans $ die Spielart a.
an der Garte bei Diemarden und Klein-Lengden 5 die Scheinart hinter Adelebsen gefunden, (die
Abänderung bei Heiligenstadt, die Spielart a. zwischen Ringelrode und Udra, bei Jützenbach
im Preussischen5 die Abart bei Allendorf im Hessischen). Fürstenthum Grubenhagen:
bei Landolfshausen 5 am Harze, z. B. bei Andreasberg 5 die Spielart a. bei Scharzfeld5 die
Abart an Bächen zwischen Andreasberg und Lauterberg, bei Elbingerode $ (die Spielart a. bei
Gittelde, die Abart bei Rübeland im ßraunscliweigschen). Grafschaft H oh n stein : bei
Crimderode, an der Rehre bei Ilfeld, bei Sophienhof, (bei Zorge, beiJVeuhof nebst der Spielart
a. im Braunschweigschen ). Fürstenthum H ild e s heim: die Spielart a. bei Hildesheim.
Fürstenthum C a lenberg: bei Salzhemmendorf, Barsinghausen, am Ohrer Berge, bei Helpensen
5 die Abänderung bei Arzen; (bei Pyrmont im Waldechscheny die Spielart b. bei
Klein-Holtensen im Hessischen, bei Minden im Preussischen). Herzogthum Br emen : zwischen
Burg und Lesum 5 die Spielart b. am Elbufer unterhalb Stade.
Bemerk. 1. Mentha g r a tis s im a R oth gehört nach mehrern Exemplaren von ihm selbst, als feiner riechende
Abänderung, zu der Hauptart mit lanzettförmigen Blättern, wenn zugleich das männfliche Geschlecht nicht
vollständig hervorgebildet ist. Die Angabe der ovalen Blattform entnahm jener aus W ig grrs Diagnose, dessen
gleichnamige Pflanze die feiner riechende breitblätterige Spielart ist. Die auf beiden Blattseiten weichfilzigs
Form dieser Pflanze (M. incana W il l d .! Sp. pL 2. p .609., wozu allerdings aueh M. undulata- W 1 lld.
Enum. hört, berol. 2. p. 609. gehört) kommt erst südlicher vor,! wo ich 6ie mit Ru bus fru tic o su s v. tomen-
to su s, einer gleichartigen Abweichung der Blattbekleidung, im Dillenburgschen fand. Der Übergang in die entgegengesetzte
Beschaffenheit der Blattoberfläehe, dessen Extrem, die Spielart b. darstellt, tritt dagegen bei uns
durch nicht selten vorkommende, allmälige Übergangsstufen vollständig ein. Schon mein lange verst. Freund
R ü h l m a n h sammelte bei uns im J. 1791 solche auf beiden Blattseiten kahlen und grünen Formen der M. s y lv
e s tr is . Die im J. 1782 von E hrhart bei Andreasberg entdeckte Abart A. hielt dieser, indem er sie ohne
Blüthen fand, für M. crisp a L. Ich beobachtete sie im J. 1818 mit ihrer gedrängt äkrenförmigen Inflorescenz,
welche über die Abstammung Mitscheidet
Bemerk. 2. Über die Natur der krausblätterigen Münzenformen vergl. einen gehaltvollen Aufsatz des Hm. Prof.
D irrbach in Ge ig e r ’s Magaz. Febr. 1830. S. 154. Die dort theoretisch aufgestellte Behauptung, dass 6ämmt-
liche krausblätterigen Münzen von andern Arten abstammten, ist für M. crisp a X. und M. c r isp a ta S ch r a u .
dürch meine Beobachtungen praktisch erwiesen, indem ich die Stammeltern beider im Umfange unserer Flor
aufland.
2 . MENTHA a q u a t i c a L. W a s s e r - M ü n z e .
LINN. S p . p l. ed. 2. p . 805.
A B B IL D * S ole Menth, brit. 1 .1 0 ,1 1 . Fl. dan. t. 6381 (Origanum vu lg ä r^ ) und t. 2057.
(M. la t i f o l ia ) . H o ok . Fl. lond. t. 166. (M. h ir su ta ). Engl. bot. t. 4 4 7 . (desgl.).
S Y N . Mentha a q u a t i c a K och Deutschi. Fl. 4. S . 251.
M. h i r s u t a L INN. M an t. p . 81. (wenn die Pflanze stärker mit Haar bekleidet ist).
ABÄNDERUNG * citriodora. C i t r o n e n d u f t e n d e W a s s e r -M ü n z e .
S Y N . Mentha c i t r a t a E h r h . Bettr. 7. S. 150.
A B B I L D . S ole a . a . O. t . 9 . (M. od o ra ta ). R e i c h e 'nb. tconogr. Cent, X . t. 977.
E n g l. bot. 1 .1025.
ABÄNDERUNG * * piperita.. P f e f f e r d u f t e n d e W a s s e r -M ü n z e .
S Y N .. Mentha piperita vulgaris. S o le Menth, b rit. t. 8 .
M. eanescens W i lld. Gott. Gart, (nicht liorir; aus Samen des Berl. Gart.).
SPIELART.a. VERTICILUATA. Q u irlb lü th ig e W a s s e r -M ü n z e .
SYN. Mentha v e r tic illa ta L inn. Rerb. (Nach S m i t h ’s Angabe). JIotb! Fl. germ.
1. p. 249. 2. 2. p. 11.
M. s a t i v a L in n . Sp.pl. ed. 2. p. 805. (mit Ausschluss der Synonyme. Nach Shitu’s Angabe).
K och a. a. O. S. 253.
M. hirsuta Sn. Engl. fl. 3. p. 79.
3M. a c u t i f o l i a Sm. Tr. of L in n . S oC. 5. p. 203. Engl. fl. 3. p. 81. (Übergang zur folgen-
den Spielart in Verbindung mit schmälern Blättern).
M. s a t i v a fl. Koca a. a.O. S. 255. (wenn die Pflanze stärker mit Haar bekleidet ist).
ABBILD. Engl. bot. t.448. (M. sa tiv a ).
S P I E L A R T h. RUBRA. R o th g e fä rb te W a s s e r -M u n z e .
SYN. Mentha rnbra Sm. Tr. of L i n n . Soc. 5. p. 205. Engl. fl. 3. p. 82.
M. sativa u. K och a. a. O. S. 254.
ABBILD. S ole a. a. 0. t. 21. (M. s a tiv a ). Engl. bot. t. 1113.
ABART A. C R ISPA. K r a u s b lä tte r ig e W a s s e r -M ü n z e .
ABBILD. H a t n e Arzneigew. 11. t. 38. (M. c r isp a ).
SYN. Mentha sativa d. und y. K och a. a. O. S. 255.
M. dentata M ö n ch Meih. p. 380. W i lld. Sp. pl. 3. p. 80.
M . d e n t a t a R o t h Manual, p. 815. (wenn die Pflanze mit Haar bekleidet ist).
Dauer. Mehrjährig. B lü th e z e it. Juli bis September. F ru ch tr e ife . September,
October.
Vorkommen. An Teichen, Gräben, Bächen und iu Sümpfen. Die Hauptart nnd die
Spielart a. häufig, die haarigen Formen besonders in Sümpfen. Die Spielart b. gewöhnlich
an grossem Flüssen und seltener. Die Spielart c. so wie die aufgeführten Abänderungen selten.
Standörter. Fürstentbum Göttingen: die Hauptart um Göttingen, z. B. an der Leine,
Garte, Grone und Rase, am Sültebecksgraben, Stadtgraben; am Denkershauser Teiche; die Abänderung**
zwischen Waake und Ebergötzen 5 die Spielart a. an der Leine bei Gottingen hier
und da, °z. B. vor der Stegemühle, bei Rossdorf an der Rase, bei Volkmarshauscn, zwischen
dem Eichenkruge und den Mühlen; die Spielart b. zwischen Gottingen und der Maschmuhle,
vor dem Wellbrückenkrugc; (die Spielart a. bei Wahlbausen, Allendorf und Hitzerode
im Hessischen ; die Spielart b. bei Heiligenstadt im Preussischen). -Furstenthum Gruben-
hagen: am Seeburger See, bei Landolfshausen; am Harze, z. B. bei Osterode; die Abänderung*
an Bächen über Königsbof zwischen der Hauptart; die Spielart b. zwisc en Sülbeck
«nä Drüber, am Harze; (die Spielart a. bei Gittelde, die Spielart b. beiRubeland im
Braunschweigselien. bei Wernigerode im Preussischen.). Grafsc a o ns e in . ei
Ilfeld nebst der Spielart b. Fürstenthum Calenberg: bei Hannover, z. B. am schnellen
Graben, in der Eilenriede. Fürstentbum Osnabrück: bei Hunteburg, nebst der Abart,
( diese auch bei Minden im Preussischen). In der Grafschaft B en the im. Furstenthum L u-
n eburg: bei Celle, Walmsburg, Harburg u. s. w. Herzogthum Bremen: zwischen Burg
undLesum, bei Buxtehude. Fürstentbum O stfrieslan d : auf Juist und Borkum.
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