I lieber, die Zweige feiner und schmächtiger, besonders wo die Art
in der Subiitoralregion in 10—20 m Tiefe vorkommt. Diese Exemplare
stehen auf dem Übergang zu der Ostseeform f. tenuior A g.
( S v e d e l i u s , Östersjöns hafsalgflora, S. 1 2 4 ) , scheinen mir aber doch
der bohuslänschen Form näher zu stehn als der Ostseeform. Sie
werden nicht so stark schwarz beim Trocknen wie die mehr typisch
bohuslänsche Form.
Während des zweiten Teils des Winters und des Frühlings
wachsen aus den überwinternden Teilen neue Triebsysteme hervor,
die während des Frühlings (April und Mai) reiclilich Fortpflanzungsorgane
tragen, und während des Sommers noch als assimilierend
vorhanden sind. AVährend des Herbstes und des frühen
Winters wird ein Teil der assimilierenden Zweigsysteme abgeworfen,
jedoch nicht in so grosser Ausdehnung, dass eine Assimilationsarbeit
ausgeschlossen ist (vgl. K j e l lm a n , a. a. 0 . ) . Das vegetative
Wachstum, das während des Spätwinters und des Frühlings ausserordentlich
lebhaft ist, ist bereits vor dem Juni der Hauptsache naoh
abgeschlossen. Im Juni findet man an der bohuslänschen Küste
nur vereinzelte Exemplare, bei denen ein vegetatives AVachstum
stattfindet; an der halländischen Küste kann man dagegen noch im
Juli Individuen finden, die in Wachstum begriffen sind. Anfang
Juni eingesammelte Exemplare waren bereits steril.
F. graeüis hat A r e s o h o u g vor Göteborg “in aqua sinuum
interiorum minus salsa“ erhalten (A r e s o h o u g , a. a. 0.). Selbst habe
ich diese Form im südlichen und mittleren Halland in der Sublitüralregion
in 20—25 m Tiefe auf Schalen und kleineren Steinen
wachsend gefunden. A r e s c h o ü g erwähnt nicht, in welcher Tiefe er
diese Form erhalten, ich glaube indessen nicht, dass sie allein durch
verminderten Salzgehalt hervorgerufen werden kann, sondern dass
die geringere Lichtintensität im unteren-Teil der Subiitoralregion
(.lie Hauptursache ist, wenn auch ein verminderter Salzgehalt einen
in hohem Grade mitwirkenden Faktor darstellt (vgl. Polysiphonia
nigrescens f. flaceida, S. 1 4 4 ) . Die Exemplare sind ungefähr 1 0 —
15 cm hoch, habituell der Polysiphonia nigrescens f. flaceida ähnlich,
von welcher lih . subfusca f. graeüis oft nur durcli anatomische Untersuchung
unterschieden werden kann. Die rote Farbe erhält sich
auch nach dem Trocknen. Im Juni eingesammelte Exemplare waren
in lebhaftem vegetativem AA'achstum begriffen; fertil nicht beobachtet
(Juni—August); das im April eingesammelte Exemplar in
A e e s c h o u g ’s Exsiccatwerk ist auch steril.
F. typica, gemein längs der ganzen Westküste; f. graeüis,
Längedrag in der Nähe von Göteborg (A r e s o h o u g ) , südliches und
mittleres Halland.
Rhodomela virgata K t e l lm . , N. Isli. algfl., S. 143 (110), Taf.
7; Bhodonicla subfusca A r e s o h . , Alg. Scand. exsicc., N;r 303.
Kommt an geschützten Stellen in der Subiitoralregion in 5—
15 m Tiefe epiphytisch auf gröberen Algen oder auf Steinen haftend
vor.
Im Frühling, besonders während des April, ist diese Art in lebhaftem
vegetativem Wachstum begriffen. Bei Exemplaren, die ich
im Juli erhalten, beginnen bereits die assimilierenden Ivurztriebsy-
steme abzufallen, und im August sind von dieser Art nur die Hauptachsen
übrig. Von diesen bilden sich während des Winters kleine
Bündel von fertilen Zweigen aus, die entweder Cystokarpien, Spermogonstände
oder Gonidiogone tragen. Ueich fertile Exemplare habe
ich im Dezember gefunden. Während des Spätwinters und des
Frühlings wird ein grosser Teil der Achsen abgeworfen, welche die
fertilen Kurztriebsysteme getragen haben, und die neuen, rein v eg e tativen
Triebe wachsen aus den unteren Teilen dieser Achsen hervor.
Nur in Ausnahmefällen findet man noch im April fertile Exemplare,
bei denen vegetative Triebe sich noch nicht zu entwickeln begonnen
haben.
Die beiden Arten Rh. .subfusca und Rh. virgata sind als verschiedene
Arten zuerst von K . t e l lm a n unterschieden worden, später
aber von mehreren Verfassern wieder zusammengesohlagen worden.
F a l k e n b e r g führt in seiner Monographie über die llbodomelaoeen (S.
593) Rh. virgata K i e l lm . als Synonym zu Rh. sid)fusca (wenn auch
mit einem?) auf und fertigt sie im Text auf folgende AVeise ah: “A'on
Kiel giebt E e i n k e für Rh. subfusca als Fruktifikationszeit das Irüh-
jahr an; in den Exsiccaten der Kieler Rh. virgata K . t e l lm . , die
E e i n k e in der Phycotheoa universalis ausgegeben hat (die ich aber
nur für eine Habitusform von Rh. subfusca halten möchte) giebt er
für diese Form den Dezember als Termin der Fruktifikation an.
Man wird danach wohl sagen können, dass Rh. subfusca etwa vom
Dezember bis März fruchtet“.
Für den, der Gelegenheit gehabt hat, in der Natur die beiden
Arten zu studieren, wo sie zusammen verkommen, ist es völlig klar,
dass diese biologisch so weit von einander verschiedenen Arten
nicht zu einer vereinigt werden können. Auch habituell sind sie,
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