! /I "
■lil
.4.:
Hinsiclitlieli des Aufbaus des Thallus schliesst sich diese Art
den von den Gattungen Stilophora und Halorhiza bekannten Arten
an. Betreffs dieser Arten hat R e i n k e (Algenflora, S. 70—74) die
Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass das AVachstnm der Zentralfäden
einen Übergang vom trichothallischen zum normalen Schei-
tehvaclistum bildet, indem die der Regel nach 3—4, oberhalb der
obersten Assimilationsfäden gelegenen Zellen der Zentralfäden die
Wachstumszone ausmachen, dass aber unter diesen Zellen die terminale
bisweilen ungeteilt, nnd dann bedeutend länger als die drei
übrigen ist. Die typische
Thichothallie fehlt. Bei
der hier neubesohriebenen
Art findet sich indessen
ein typisch trichothallisches
Wachstum, indem der Zentralfaden
oberhalb der deutlich
hervortretenden, inter-
kalaren Teilungszone in ein
langes, farbloses Haar ausläuft.
Diesen Unterschied
finde ich so xvesentlioh, dass
ich es für das Richtigste
halte, diese Art einer neuen
Gattung zuzuweisen; sonst
wäre sie zn Halorhiza zu
rechnen, mit der Begrenzung,
die R e i n k e für diese
Gattung gegenüber Stilophora
aufgestellt hat.
Ausserdem sei daran
erinnert, dass bei Stilophora
nnd Halorhiza sich 4—6
Fig . 22. A c ro th rix (jracilis.
Th a llu sspitz e m it dem in ein Haar auslaufenden
Zontralfaden. Vergr. 480 mal.
Zentralfäden finden, bei Acrothrix niemals mehr als einer. (Bei
St. rhizodes beobachtete R e i n k e nur einmal einen Zweig mit einem
einzigen Zentralfaden.) Die sekundären Assimilationsfäden entwickeln
sich unmittelbai' unter der Spitze des Thallus, und es entstehen
also keine der Assimilationsfäden entbehrenden Teile. Der Form
nach zeigen die sekundären Assimilationsfäden gute Übereinstimmung
mit denen der St. rhizodes.
O l tm a n n s (Morphologie I, S. 391) nähert Stilophora der Gattung
Eudesme {Castagnea). Durch den Fund der hier neubeschriebenen
Art ist der Abstand zwischen diesen beiden Gattungen möglicherweise
et-was geringer geworden, da hiermit gezeigt ist, dass
die typische Trichothallie auch bei einer Gattung sich findet, die
hinsichtlich des Aufbaus des Thallus mit Stilophora überemstimmt.
Diese Art habe ich bei zxvei Gelegenheiten an demselben Lokal
zwischen zwei kleinen Inseln bei Koster erhalten. Die äussere Insel
schützte gegen zu starken Wellenschlag. Die Alge kam unter
Furcellaria-YQgAaiion in etwa 10 m Tiefe vor, und die Exemplare
F ig . 23. A c ro th r ix gi'acilis.
Th a llu sq ue rsch nitt. Vergr. 350 mal.
waren wahrscheinlich vom Steinboden losgerissen. Die kleine, aus
zusammengeflochtenen Zellfäden bestehende Haftsoheibe war gut
erhalten. — Mit Sporangien im Juli.
B o h u s lä n ; Koster.
Stiloph ora (J. G. Ag.) R e in k e .
Stiloph o ra tu b e r cu lo sa (Fl. Dan.) R k e . , Algenflora, S. 72,
Atlas, Taf. 37.
Die Exemplare, die ich von dieser Art erhalten, gehören der-
Form an, die R e i n k e als f. eornicidata (Algenflora, S. 73) beschrieben
.; 1.1
I ■
r',1