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linie mit einer dichten Vegetation, die bei niedrigem Wasserstande
gänzlich oberhalb der Wasserfläche lag. Eine ausschliesslich aus
Urospora gebildete Formation ist auch von S v e d e l i u s (1901, S . 28)
an den Küsten von Gotland beobachtet worden.
D ie N em a lio n -E o rm a tio n (K . i e l lm a n 1878, S. 11). Man
kann sagen, dass diese Formation an exponierten Stellen während
des Sommers die mittlere Wasserlinie markiert. Sie kommt vorzugsweise
auf steilen Felsen vor, die etwas stärkerem Wellenschlag
ausgesetzt sind, und fehlt an geschützteren Stellen. Hauptsächlich
besteht sie aus Nemalion miütifidam und Polysiphonia Brodimi, aber
auch andere Algen sind in derselben anzutreffen, z. B. Phyllitis
zosterifolia und Cladojihora rupestris. K j e l lm a n erwähnt auch Ecto-
earpus fasciculatus, die ich indessen nicht in der Nemalion-Fovma-
tion angetroffen habe. Gewöhnlicli findet sich Nemalion weit reichlicher
als Polysiphonia Brodicei, die letztere kann aber so gut wie
alleinherrschend sein und bildet dann eine Polysiphonia-Facies,. Die
Formation erreicht ihre höchste Ausbildung im Juli und August.
Im Laufe des Herbstes verschwindet sie vollständig und fehlt während
des Winters und Frühlings. Mitte Juni findet man von Nemalion
kaum zentimeterhohe Individuen. Polysiphonia ist etwas
früher ausgebildet und Mitte Juni schon fertil. Diese Formation
habe ich sowohl an der halländischen als an der bohuslänschen
Küste beobachtet; Polysiphonia geht jedoch nicht weiter herunter
als bis zum nördlichen Halland.
Diese eben erwähnten Formationen, denen das gemeinsam ist,
dass sie an exponierten Stellen von dicht unter bis etwas über der
mittleren Wasserlinie Vorkommen, können zweckmässigerweise unter
der von G r a n (1896, S. 9) angewandten Bezeichnung Wellensclilag-
formationen zusammengefasst werden. Im Zusammenhang hiermit
sei auch erwähnt, dass Pylaiella litoralis f. rupincola während des
Aprils bei Kristineberg auf mehreren Lokalen als unmittelbare
Fortsetzung der Bangia-Ulothrix-Urospora-Formation nach unten angetroffen
wurde. Sie kam herunter bis zu kaum 0,5 m Tiefe vor.
ln der Wasserlinie wuchs sie zusammen mit den Arten, die die
eben genannte Formation bildeten. Diese P y la i e lla -F o rm a t io n
hat indessen nur eine mehr lokale Bedeutung, indem andere Vegetation,
hauptsächlich Fueus vesieulosus-Yegetation, sie daran hindert,
eine grössere horizontale Verbreitung anzunehmen. Zusammen mit
Pylaiella kam auch Polysiphonia urceolata vor. Schon im Juni ist
diese Form von Pylaiella im Absterben begriffen. Die Formation
hat wie die vorhergehenden den Charakter einer Wellenschlagformation
(vgl. S v e d e l i u s 1901, S. 31).
D ie Lthodocho r to n -F o rm a ti on {Thamnidium-F ormatioii
H a n s t e e n 1892, S. 348). Diese Formation kommt von der Wasseroberfläche
an herunter bis zu ungefähr 0,6 m Tiefe in dunklen
Felsengrotten oder auf steil abfallenden Felswänden, die nach Norden
zu gerichtet sind, vor. Sie scheint weder an allzu exponierter
noch an allzu geschützter Küste zu gedeihen. Zum grössten Teile
besteht sie aus Rhodochorton Rothii, nicht selten aber trifft man
auch Polysiphonia urceolata in ihr an. Ich habe die Formation bei
Koster, den Väderöarne und Kristineberg (Bondhälet) gefunden.
Wälirend meines Aufenthalts bei Kristineberg im April fand
ich Felsen und Schären an exponierten Stellen mit einer reichen
Vegetation bekleidet, die aus einer ganzen Eeihe verschiedener Arten
zusammengesetzt war, unter denen Acrosiphonia centralis durch ihr
schönes Grün, das von dem dunkeln Farbenton der umgebenden
Vegetation sich scharf abhob, am meisten bervortrat. Ich will diesen
Vegetationszusammensohluss eine A c r o s ip h o n ia c e n t r a lis -F o r -
m a tio n nennen. Diese Formation kam, wie bereits erwähnt, an
exponierten Stellen vor und erstreckte sich von dicht unter der
Wasseroberfläche herunter bis zu 2—3 m Tiefe. In dieser Formation
wurden mehrere der Charakterpflanzen der Frühlingsvegetation
angetroffen, wie Scytosiphon lomentarius, Phyllitis fascia, Chorda
tomentosa, Dumontia fiiiformis, Monostroma lactuea, Acrosiphonia
vernalis. Ausserdem kamen Polysiphonia urceolata, P . elongata f.
microdendron subf. nana, Corallina officinalis und Cladophora rupestris
vor. Scytosiphon, Phyllitis, Dumontia und Monostroma gehörten
vorzugsweise dem oberen Teil der Formation an. In 0,6— 1 m
'liefe konnte Acrosiphonia centralis fast reine Bestände bilden. Im
unteren Teile der Formation trat auch Rhodomela subfusca aul.
Leider bin ich nicht in der Lage gewesen, die Zusammensetzung
dieser Formation während des Sommers zn untersuchen, nachdem
die Frühlingsarten verschwunden sind. Wahrscheinlich ist sie indessen
mit der von H a n s t e e n (1892, S. 348) erwähnten “Broget-
pelagiske-formation“ verwandt, näher vielleicht aber mit der von
B o b g e s e n (1905, S. 731) beschriebenen Aerosip>honia-Formation. Vgl.
auch die nächste Formation.
D ie C o r a llin a -F o rm a t io n ( B o y e 1895, S. 26; vgl. auch
B o b g e s e n 1905, S. 729 und 750). An offenen oder nicht allzu
geschützten Stellen, gewöhnlich von etwas unter der Wasserobera
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