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Arbeit Avird die Algenvegetation an der Westküste A»on Nowaja
Semlja und Wajgatsch in drei Gebiete eingeteilt, das litorale, das
sublitorale nnd das elitorale. Das litorale Gebiet ist auf das Gebiet
zwischen dei- obersten Plutgrenze und der untersten Ebbegrenze
beschränkt. Das sublitorale Gebiet erstreckt sich von der unteren
Ebbegrenze herunter bis 20 Faden Tiefe, und das elitorale Gebiet
umfasst den algenbewachsenen Grund unterhalb 20 Faden Tiefe.
In der anderen Arbeit, in Avelcher die Benennung Gebiet gegen
Eegion vertauscht Avird, wird die für die Verhältnisse dos Eismeeres
aufgestellte Einteilung auf die Verhältnisse an der schwedischen
Westküste übertragen, da aber Ebbe und Flut hier fehlen, so AA’ird
die Grenze zwischen der Litoral- und Subiitoralregion bei der Tiefe
angesetzt, avo die Laminaria-Arteii formations bildend werden, d. b.
bei ungefähr 1 V2—2 Faden (3—4 Meter) Tiefe, da ja die Laminaria-
Arten, an Küsten mit Ebbe und Flut, eben an der Ebbegrenze
formationsbildend Averden.
Diese von K.jellman durchgeführte Einteilung ist mit nur
einigen kleineren Modifikationen A’on späteren Forschern angeAA'andt
worden. Die Modifikationen betreffen liauptsächlich die Grenzen
für die verschiedenen Eegionen.
So setzt E osenvinge (1899, S. 189) die obere Grenze für die
Litoralregion da an, avo die AlgeuAregetation beginnt, Avas bei Grönland
ungefähr mit der untersten Plutgrenze, d. h. mit der Flutlinie
bei Nippflut zusammenfällt. Demnach liegt die obere Grenze der
Litoralregion bei Grönland nach E osenvinge etAvas tiefer, als sie es
nach K iellman's ursprünglicher Definition tun würde. Die untere
Grenze für die Litoralregion setzt E osenvinge ungefähr an der
höchsten Ebbegrenze an, d. h. an der Ebbelinie bei Nippflut; ihre
untere Grenze liegt demnach nach E osenvinge etAvas höher, als
sie es nacb K.tellman's ursprünglicher Definition tun würde.
In 'Übereinstimmung mit E osenaungb setzt auch B obgesen (1905,
S. 708) die obere Grenze der Litoralregion da an, avo die Algen-
vegetation beginnt, Avährend aber diese Grenzlinie bei Grönland
mit der Flutgronze bei Nippflut zusammenfällt, fällt sie bei den
Färöern an geschützten Stellen mit der obersten Flutgrenze zusammen,
an exponierten Stellen dagegen liegt sie bisweilen mehr
als 100 Puss oberhalb derselben. Die untere Grenze der Litoralvegetation
setzt B örgesen in Übereinstimmung mit E osenvinge an
der Ebbegrenze bei Nippflut an.
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Betreffs der unteren Grenze für die Subiitoralregion, d. h. der
Grenze zwischen der sublitoralen und der elitoralen Eegion, gehen
die Ansichten mehr auseinander als betreffs der bisher behandelten
Grenzlinien. Unter Elitoralregion versteht K tellman, A\'ie oben bereits
erwähnt wurde, den algenbewachsenen Grund unterhalb 20
Faden Tiefe. E osenvinge (1899, S. 237) weist indessen darauf hin,
dass die Algenvegetation, sofern eine solche unterhalb 20 Faden
Tiefe vorkommt, nur durch die Armut an Arten und Individuen sieb
A»on der etwas höher hinauf gelegenen Sublitoralvegetation unterscheidet,
und hält es daher für das Natürlichste, die untere Grenze
für die Subiitoralregion von der 20 Faden-Grenze dahin zu verlegen,
wo die Algenvegetation überhaupt aufhört. Die Elitoralregion besteht
demnach aus dem Teile des Meeresgrundes, der vollständig
der Vegetation entbehrt.
B örgesen (1905, S. 749) folgt hierin E osen v ing e. Er erinnert
jedoch auch daran, dass die 20 Faden-Grenze in den nordischen
Meeren wohl als Grenzlinie dienen kann, dass aber z. B. im Mittelmeer
eine reiche Algenvegetation noch in mehr als 40 Faden Tiefe
vorkommt, und dass in den Tropen die Algenvegetation wahrscheinlich
noch tiefer heruntergeht.
Was die schwedische Westküste betrifft, so will ich in Übereinstimmung
mit E osenvinge die obere Grenze der Litoralregion
dort ansetzen, wo die AlgenAmgetation überhaupt beginnt. Nach
einer Porphyra umbilicalis-FoxmaJdo'a zu urteilen, würde diese Grenze
an offener Küste etwa 2 rn oberhalb der mittleren Wasserlinie verlaufen.
Diese Formation habe ich indessen nur an einem Lokal
beobachtet, und ich will daher in diesem Zusammenhang auch daran
erinnern, dass die Bancjia-Ülothrix-Ürospora-Formation, eine an der
bohuslänschen Küste allgemein verbreitete Formation, sich bis ungefähr
'Y4 m oberhalb der mittleren Wasserlinie erstreckt.
Bei starken, westlichen Stürmen kann die Wasserlinie ungefähr
einen Meter oberhalb der mittleren Wasserlinie zu liegen kommen,
soviel ich aber habe finden können, spielt eine solche vorübergehende
Verschiebung der Wasserlinie keine Eolle für die
Verteilung der Algenvegetation, vielmehr ist es ausschliesslich die
Brandung, Avelche verursacht, dass die Algenvegetation an exponierten
Stellen sich über die mittlere Wasserlinie erheben kann. An
geschützter Küste fällt stets die obere Grenze der Litoralvegetation
mit der mittleren Wasserlinie zusammen und Avird hier durch die
Fucus Areschougii-Foi'vaaiioxi markiert.
im