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Beachtung zn verdienen. Wo Delesseria alata an der südlichen
Küste von Halland vorkommt, ist der Thallus oft etwas schmäler
und die Verzweigung etwas spärlicher, Yviihrend die Exemplare
nicht selten etrY’as grösser sind als die weiter nordwärts vorkommenden
(Y»gl. S. 135). Desmarestia acuieata ist an der bohuslänschen
Küste meistens reicher verzweigt als weiter südrvârts, aber
die Individuen sind an der halländischen Küste nicht kleiner, bisweilen
grösser als an der bohuslänschen. Das Gleiche gilt für
Polysiphonia elongata. Chcetopteris plumosa zeigt sich dagegen regelmässig
etwas kräftiger im südlichen und mittleren Halland als in
Bohuslän.
Odonthalia dentata ist, wo sie an der südlichen Küste von
Halland vorkommt, kräftiger ausgebildet als weiter nordwärts; aber
der Thallus ist etivas schmäler nnd die Verzweigung etwas spärlicher
(vgl. Delesseria alata). Die Exemplare, die ich von dieser
Art vor der Laholmsbucht (südliches Halland) erhalten, erinnern in
auffallend hohem Grade an dio Exemplare, die ich Gelegenheit gehabt
habe, in Prof. K t e l lm a n ’s Algenherbarium zu sehn, und die
aus dem Nördlichen Eismeer stammen (vgl. S. 148).
A u s dem oben Angeführten geht hervor, dass es Arten giebt,
auf die ein etrvas verminderter Salzgehalt nicht hemmend einwirkt,
es verdient aber errY'ähnt zu werden, dass diese abgehärteteren
Arten ihre hauptsächliche Verbreitung in den subarktischen Gebieten
des Atlantischen Ozeans haben. Besondere Aufmerksamkeit
verdienen die Arten Desmarestia acuieata, Chcetopteris ptlumosa trnd
Odonthalia dentata, von denen die beiden ei'steren die am gemeinsten
verbreiteten und am zahlreichsten verkommenden Fucoideen in
dem Meer Y’on Spitzbergen sind, und die letztere eine sehr gewöhnliche
Floridee im Murmanschen Meer an der westlichen Küste von
Nowaja Semlja ist, wo sie üppiger ausgebildet als an den übrigen Stellen
im Eismeer und in der Nordsee auftritt (K je llm a n 1 9 0 2 , S. 73).
Vor der Laholmsbucht kam Odonthalia dentata zusammen mit
Desmarestia acuieata, De lesseria sinuosa, D . sanguinea, Phyllophora,
Brodicei f. interru p ta , P olysiphonia elongata f. typica subf. gelatinosa,
P . nigrescens f. fiaccida, Rhodomela subfusca f. gracilis vor, alle
Arten ausser Desmarestia acuieata in Formen, die ziemlioh rvesent-
lich von der Hauptform der betr. Arten oder vielleicht richtiger
Y’on den Formen abweichen, die in geringerer Tiefe verkommen.
Bei Delesseria sanguinea waren die blattähnlichen Teile des Thallus
2—3,5 (4) cm breit und 8—16 cm lang und erreichten demnach
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dieselbe Grösse wie bei Exemplaren von der bohuslänschen Küste.
Die B la ttn e rv en waren dagegen n ich t k rä ftig e r ausgebildet als bei
Kxemplaren, die in g e rin g e re r Tiefe gewachsen waren (Y-gl. S. 137).
Delesseria sinuosa v e rh ä lt sich in gleicher Weise wie D . sanguinea.
Phyllophora Brodiæi kam in einer Fo rm vor, die vollständig mit f.
interru p ta nach Exemplaren übereinstimmte, die ich Gelegenheit
hatte, in Prof. K j e l lm a n ’s Algenherbarium zu sehn, u n d die bei
Spitzbergen eingesammelt worden waren (vgl. S. 124). Polysiphonia
nigrescens u nd Rhodomela subfusca kommen in Formen mit Yveit
spärlicherer Verzweigung u nd längeren Seitentrieben vor als bei
Kxemplaren aus ge rin g e re r Tiefe (vgl. S. 144 und 146). Über
Odonthalia dentata habe ich bereits berichtet.
Die Entstehung dieser eigentümlichen und in hohem Grade
interessanten Formen wird naoh dem, was ich habe finden können,
durch das Zusammenwirken zweier Faktoren bedingt, nämlich Y’er-
minderter Salzgehalt und verminderte Lichtstärke. Dass nicht allein
der verminderte Salzgehalt die Ursache ist, geht daraus hervor,
dass diejenigen von diesen Arten, die in dem fraglichen Gebiet,
aber in geringerer Tiefe verkommen, dort keine so extrem umgebildeten
Formen ausbilden. Dass auch nicht die Verminderung der
Lichtstärke (wenigstens nicht immer) allein die Ursache ist, geht
daraus hervor, dass z. B. die D e lesseria -K rten und Phyllophora
Brodiæi an der bohuslänschen Küste herunter bis zu 20—30 m
Tiefe Vorkommen, ohne dass ein wesentlicherer Unterschied bei
den in dieser oder etYvas geringerer Tiefe Yvachsenden Exemplaren
vorhanden ist. (Die blattähnlichen Teile bei den Delesseria-Art<dn
sind oft auch an der bohuslänschen Küste etwas kräftiger in grösserer
als in geringerer Tiefe, der Unterschied ist aber nie so gross
Yvie bei Exemplaren von der halländischen Küste).
Poly siphon ia nigrescens f. flaceida kommt auch an der bohuslänschen
K ü ste in 20—25 m Tiefe vor, die Exemplare sind hier aber
bedeutend kleiner als an der S ü dküste v on Halland, welcher Umstand
zeigt, dass diese Fo rm n u r auf Grund v e rm in d e rte r Lichtstärke
entstehn kann, dass aber eine Verminderung des Salzgehalts ein in
hohem Grade u n te rstü tz en d e r F a k to r ist. Die Exemplare v on dieser
Form, in 20—25 m Tiefe im mittleren Halland erbeutet, waren auch
etwas schwächer ausgebildet als die v o r d e r Laholmsbucht (vgl. S. 144).
Rhodomela subfusca f. gra c ilis kommt auch an der mittleren
Küste von Halland in derselben Tiefe Yvie in der Laholmsbucht
garnicht oder nur ganz unbedeutend schwächer ausgebildet vor.
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