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demnach etwas kleiner als die Blxemplare, die S t r ö m f e l t Vorgelegen
liaben; sie zeigen indessen anatomisch eine so gute Übereinstimmung
mit S t r ö m p e l t ’s Beschreibung und Ihgiiren, dass ich ohne Zögern
meine Blxemplare der von S t r ö m f e l t beschriebenen Art zuweise.
Von den auf der Unterlage kriechenden Zellfäden gehen verzweigte,
aufrechte Fäden ans, die aus langgestreckten, beinahe zylindrischen
Zellen bestehen, und deren Durchmesser nur wenig-
grösser als der der Assimilationsfäden ist. Nach aussen gehen diese
zentralen Zellfäden in grosse, ellipsoidische Zellen über, die unter
Vermittlung einiger kleinen, beinahe isodiametrisohen Zellen die
Assimilationsfäden tragen. Bei weniger Icräftig ausgebildeten Individuen
fehlen sowohl die
grösseren ellipsoidischeii
Zellen als die oben erwähnten
Vermittlungszellen, und
die zenti-alen Zellfäden gehen
dann unmittelbar in die
Assimilationsfäden über.
(Vgl. Gylindrocarpus Kuck
u c k , Beiträge zur Kenntni.x
der Meeresalgen 7, S. 54).
Die Assimilationsfäden
sind lang, 10—25-zellig, im
unteren Teil 5—7 p, im oberen
Teil 7—9 p im Durch-
messei'. Die Zellen sind in
dem unteren Teil rein zjr-
lindrisch, 2—4 mal so lang
F ig . 19. Microcoryne ocellata.
A ssim ila tion sfäden m it Gametangien.
Vergr. 480 mal.
wie dick, in dem oberen Teil an den Querwänden etwas zusammengezogen
und dadurch schwach ellipsoidisch, 1—2 mal so lang wde
dick. Der obere Teil der Assimilationsfäden ist, wenigstens xvenn
sie Gametangien tragen, schwach eingerollt.
Die von S t r ö m f e l t für diese Art beschriebenen Gametangien
sind zylindrisch spulförmig, 50—65 p lang und 5—10 ¡x breit. Sie
entwachsen den basalen Zellen der Assimilationsfäden oder den
Zellen, welche den Übergang von dem axilen Zellgewebe zu den
Assimilationsfäden bilden. Ausser dieser Art von Gametangien
habe ich an meinen Exemplaren auch Gametangien gefunden, die
dnrch Umbildung der oberen Zellen der Assimilationsfäden auf
dieselbe Weise entstehen, wie sie für die Gattung Eudesme charak-
teristisch ist. Die Bildung geschieht jedoch nicht so regelmässig
wie bei dieser Gattung, sondern sterile Zellen liegen oft zwischen
Zellen, die zu Gametangien nmgehildet worden sind. Sporangien
habe ich nicht beobachtet.
Unter dem Namen Leathesia concinna hat K u c k u c k (Bemerkungen
II, S. 387) eine kleine Alge beschrieben, die mir der hier vorliegenden
Alge ziemlich nahe zu stehen scheint. Die von K u c k u c k
beschriebene Alge trägt ausser denselben beiden Arten von Gametangien,
die ich oben bei Microcoryne ocellata erwähnt habe, auch
Sporangien, die bei der letzteren nicht bekannt sind. Die Assimilationsfäden
bei L . concinna sind mehr keulenförmig, stärker gebogen,
und die Zellen im oberen Teile mehr rund als bei 31. ocellata,
oft nach der einen Seite ausgehuchtet.
L . concinna K u c k u c k ist nicht zu Leathesia, sondern zu 3Iicro-
coryne zu stellen. Leathesia wird im Unterschied von 31icrocoryne
hauptsächlich durch ihre kurzen, 3—4-zelligen Assimilationsfäden
charakterisiert, was zusammen damit, dass 3Iierocoryne in allen
'Beilen sich einem niedrigeren Typus als Leathesia angehörig erweist,
meines BIraohtens völlig zu einer Trennung der beiden Gattungen
berechtigt.
Zu Microcoryne ist ebenso Ijeathesia (?) Kützingii H a u c k (Meeresalgen,
S. 356) zu rechnen. Betreffs des Unterschiedes zwischen
dieser und K u o k u c k ’s Leathesia concinna sei auf des letzteren oben
angeführte Arbeit (S. 388) verwiesen.
Die von K ü t z i n ö beschriebene Gattung Gorynophlwa (Phyc.
gen., S. 331) scheint mir in mehreren Hinsichten eine Übergangs-
gattimg zwischen Leathesia und 3Iicrocoryne zu sein. K u c k u c k
ei'achtet es in seiner oben angeführten Arbeit nicht für berechtigt,
Leathesia und Corynophlasa zu unterscheiden, da der Unterschied
zwischen den Gattungen hauptsächlich in der Ausbildung
der Assimilationsfäden liegt. Diese sind bei Gorynophlwa länger und
kräftiger ausgebildet als bei Leathesia, ohne jedoch die Länge wie
bei 3Iicrocoryne zu erreichen. Es scheint mir berechtigt, alle drei
Gattungen heizubehalten, welche zusammen eine zusammenhängende
Serie von niedrigeren zu höheren Typen bilden.
In einigen wenigen Exemplaren in der Litoralregion epiphytisch
auf Ascopihyllum angetroffen; von S t r ö m f e l t epiphytisch auf
Chorda filum beobachtet. Mit Gametangien im Juli und August.
B o h u s lä n : Koster, Kristineberg.
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