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cliarakterisiert gefunden. Natürlich weist die Formation aucli hier
einige A'erschiedenheiten hinsichtlich ihrer Zusammensetzung auf, je
nach den Arten, die zusammen mit Furcellaria am reichlichsten
Vorkommen. So trat z. B. auf einem Lokal bei Koster Geraminm
pediceUatum fast ebenso i-elclilich wie Furce lla ria auf. Bei den
A äderöarne war Desmarestia v irid is, meistens als Epiphyt ant F u r cellaria,
so reichlich, dass sie das Aussehn der Formation bestimmte.
Man hätte hier von einer Desmarestia ■y/r/dM-Formation {Diclüoria-
Form'ation K .ie llm a n , a. a. 0 ., S. 18) sprechen kennen, da aber das
reichliche A oi'kommen von Desmarestia v ir id is nui- mehr lokale
Bedeutung hatte, so halte ich es für richtigei', hier von einer Des-
inaresfia-Fades innerhalb der Furcellaria-Formation zu sprechen.
Wahrscheinlich ist K .te llm a n ’s Dichloria-Formation auf die gleiche
Weise aufzufassen. Bei Kristineberg fand ich an einer Stelle, dass
Brongniartella hyssoides reichlich innerhalb der Formation auftrat
und, wenn man so will, eine Bronyniartella-Faoiosi bildete.
Das Aussehn der Furcellaria-Formation wechselt in hohem
Grade mit den Jahreszeiten, was teils darauf beruht, dass einige
ihi'er Arten sich während der verschiedenen Jahi’eszeiten in Yier-
scliiedenen Entwicklungsstadien befinden (z. B. die Delesseria-Krten,
die Bhodomela-Krton, Polysiphonia elongata), teils auch darauf, dass
die Formation eine ganze Eeihe einjähriger Arten in sich schliesst,
die nur während des Sommers auftreten, während des Winters aber
fehlen (z. B. Brongniartella hyssoides, P olysiphonia violacea, D e smarestia
v irid is. Alesogloia vermiculata).
D ie b u n te F o rm a tio n (K.jellman 1 8 7 8 , S. 24). An angeführter
Stelle beschreibt K.jellman eine Algenformation, die dadurch
charakterisiert ist, dass keine besondere Art so reichlicli vorkommt,
dass sie der Formation ihr Gepräge giebt. Die Formation trat in
18 27 m (“ 10— 15 Faden“) Tiefe auf, demnach in etwas tieferem
Wasser als die Furcellaria-Formation. Der Grund bestand “aus
Ton, Schlick, Steinchen und Muschelschalen“. AVäbrend meiner
Untersuchungen habe ich Gelegenheit gehabt, eben dasselbe Lokal
zu besuchen, von wo K j e llm a n seine “bunte Formation“ beschrieben
hat. Ich fand die von K .te llm a n angeführten Arten wieder mit
Ausnahme von Tilopteris Mertensii, Punc ta ria tenuissima ( = D e smotrichum
undulatum), B ry o p sis plumosa und Cladophora graeüis
(über Calothrix eonfervicola kann ich mich nicht äussern, da ich die
Cyanophyceen nicht behandelt habe), dagegen aber habe ich die von
K .je llm a n nicht erwähnten Arten Lomentaria clavellosa und Dilsea
edulis angetroffen. Indessen war, soweit ich finden konnte, F u r cellaria
fa stigiata etwas reichlicher als die anderen Arten, obwohl
sie nicht die hervorragende Eolle spielte, wie gewöhnlich in der
Furce lla ria -F o rm a tion; es beruhte dies wahrscheinlich teils auf der
etwas grösseren Tiefe, in welcher die Formation auftrat, teils ajif
der ziemlich starken Strömung, die oft gerade an der Stelle herrscht,
wo die Formation vorkommt (vgl. K . t e l lm a n 1878, S. 30). Es ist
nicht ungewöhnlich, dass man unterhalb 18 m Tiefe Furcellaria
weniger reichlich als oberhalb dieser Tiefe auftretend findet, während
eine ganze Eeihe dei' übrigen Arten, die innerhalb der Fur-
ceMaria-Formation Ymrkommen, an Eeichlichkeit nicht abnehmen
oder wenigstens relativ weniger abnehmen als Furcellaria. Ich
habe bei den Väderöarne und bei Koster in 18—25 m Tiefe an
nicht allzu exponierten Stellen, wo aber ein lebhafter Wasserwechsel
stattzufinden scheint, eine Formation gefunden, die der von
K . j e l lm a n beschriebenen bunten Formation entspricht. Eine mehr
hervortretende Eolle spielt indessen diese Formation niemals innerhalb
der Algenvegetation.
Im mittleren Halland vor A'arberg ging die Fureellaria-Formation
in 12— 15 m Tiefe in eine prachtvolle D e le s s e r ia -F o rm a t io n
über, cliarakterisiert duroh die Delesseria-Arton D . sinuosa, D. sanguinea
und D. alata (besonders die beiden ersteren) und Cystoclonium
purpurascens. Von sonstigen Algen seien angeführt: Ceramium
rubrum, Chondrus crispus, Phyllophora membranifolia, Ph. Brodimi,
Polysiphonia elongata, P . violacea, Brongniartella byssoides, Ectocarpus
hiemalis f. spalatina. Dagegen fehlte Furcellaria fastigiata
so gut Yvie vollständig. Die Formation ging herunter bis zu 18—20
m Tiefe. Ihre Tiefengrenze wurde durch die Beschaffenheit des
Grundes bestimmt, indem sie nur auf stark steinigem Grunde vorkam,
nicht auf dem mit Ton gemengten Sohalengrunde, der unterhalb
des Steingi'undes anfing. Eine Delesseria-Formation habe ich
an keiner anderen Stelle als vor Varberg beobachtet. K j e l lm a n
(1902, S. 72) erwähnt indessen eine Delesseria-Formation von Skelderviken,
und nach L ö n n b e r g (1898, S. 75) findet sich diese Formation
prächtig ausgebildet auch im Öresund.
Auf dem oben erwähnten mit Ton gemischten Schalengrande
vor Varberg kam eine verhältnismässig spärliche Vegetation vor,
die aus folgenden Arten zusammengesetzt war: Desmarestia acuieata,
Lamina ria saccharina f. membranaeea, Chmtopteris plumosa, Sphacelaria
olivácea, P o lysiphonia elongata f. gelatinosa, P . nigrescens f.
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