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im übrigen mit K ützing’s Beschroibiing und Abbildung von Sp. spinescens
übereinznstimmen scheinen, stelle ich sie zu dieser Art.
Die Exemplare sind im Juni eingesammelt worden, die sterilen
in der Mitte, die fertilen am Ende dos Monats. Sie sind ungefähr
6—7 (.,ni hoch, in mehrere garnförmig zusammengedrehte Bündel
zerteilt, die an der Spitze pinselförmig aufgelöst sind. Die Farbe
ist dunkelgrün (die fertilen Individuen etwas heller als die sterilen),
nach dem Trocknen mit einem Stich ins Braune ausser den im
Wachstum begriffenen oberen 'Peilen, die ihre grüne Färbung bewahren.
Diese 'Teile haften ziemlich Fest am Papier, die älteren
'Peile dagegen schwächer.
ln den unteren Teilen ist das Sprosssystem reich mit sperrigen,
oft etwas einseitigen Knrztriobsystemen versehen, die aus pfi-iemen-
förmigon, geraden oder klauenförmig gekrümmten Kurztrieben bestehen.
Von diesen sind in der Regel die geraden etwas langer
als die gekrümmten. Sie kommen entweder zusammen in demselben
Kurztriebsystem oder die eine oder andere ausschliesslich vor.
Dieses Verhältnis kann in hohem Grade bei demselben Individuum
variieren.
Höher hinauf finden sich neben langen im Wachstum begriffenen
Zweigen auch einfache, spitze Hakenzweige und spärlicher
einfache, • pfriemenförmige, gerade Zweige. Diese Zweige sind bedeutend
länger als die, welche in den oben erwähnten sperrzweigi-
gen Kurztriebsystemen ausgebildet werden. Die Pjangtriebe können
nach abgeschlossenem Wachstum pfriemenförmig zugespitzt werden,
oder auch kann die Scheitelzelle in eine lange, schmale, wurzelähnliche
Spitze in gleicher Weise auslaufen, wie es von K jellman
(Acrosiphonia, S. 63) für Äci'. flagellata beschrieben worden ist.
Ähnliche Bildungen finden sich auch bei einer von B örgesen mit
Zögern zu Äcr. ßageüata K jellm. gestellten Art (Marino Algse, S.
511). Diese wurzolähnlichen Ausläufer kommen in der Regel ziemlich
spärlich vor, doch, habe ich auch Zweighündel gesehen, wo alle
Achsen in solchen Ausläufern endigten.
Die Zweige stehen zerstreut, einzeln, spärlich in den unteren
'Peilen, reichlicher in den oberen; in den obersten 'Peilen des Zweigsystems
bisweilen schwach pinselig gedrängt. Die Zweige unten
40—60 p dick, nehmen etwas nach oben hin bis zu ungefähr 60—
70 p, selten bis zu 75 p zu. Die jüngsten im Wachstum begriffenen
Zweige sind ungefähr 50 p dick. Die Zellen sind, wie bereits
erwähnt, 1- -3 mal so lang als breit. In den oberen 'Teilen können.
so lange diese vegetativ sind, Zellen verkommen, deren I^änge bis
das 5-fache der Breite beträgt, in fertilem Stadium sind die Zellen
in den oberen Teilen des Sprosssystems 1—1 V2 ™al so lang als
breit. Die Zellwände sind auch in älteren Sprossachsen nur schwach
verdickt; die Dicke beträgt gewöhnlich 3—4 bisweilen bis zu 7 p.
Die sekundäre Verdickungsschicht längsgeschichtet.
Der Chloroplast hat kleine, etwas verschieden grosse, abge-
i'undet kantige Netzöffnungon. Pyrenoide gewöhnlich zahlreich, stark
hervortretend.
Das Wurzelsystem ist stark ausgebildet, aus feinen, 20 30 p
(licken, reich verzweigten Fäden bestehend. Die Wiirzolfäden treten
noch hoch am Sprosssystem hinauf aus.
Fertile Zollen liegen einzeln oder zu zweien zusammen. Sie
treten am frühesten an den pfriemonälinlichen Zweigen im mittleren
'Peil des Sprosssystems auf.
Meine Exemplare stimmen habituell sehr gut mit den Original-
excmplaren von Acr. albescens K.iellm. überein, dio ich Gelegenheit
gehabt habe zu sehn, sie unterscheiden sich aber von diesen durch
ihre weit feineren Sprossachsen (bei Acr. albescens können diese
bis zu 100 p dick sein). Die sperrzweigigen Kurztriebsysteme bestehen
bei Acr. albescens nur aus geraden, spitzen Kurztrieben,
während bei der hier vorliegenden Art auch klauonförmig gekrümmte
Vorkommen können, ln dem Fall, wo die Kurztriebsysteme
nur aus geraden Knrztrieben bestehen, erinnern sie in hohem
Grade an die Abbildung, die von K jellman (a. a. 0 ., 'i'af. IV,
Fig. 21) für A. albescens geliefert worden ist. Einfache Haken-
zweige scheinen spärlicher bei A. albescens als bei Ä . spinescens
vorzukommen.
Hinsichtlich der Kurztriebsysteme von Hakonzweigen zeigt A.
spinescens also eine Annäherung an A. hamulosa K.ielIjM., bei welcher
Art die Kurztriebsysteme jedoch kräftiger aiisgebildet sind.
Auch einfache Hakenzweige kommen bei A. hamulosa reichlicher
vor und sind hier kräftiger aiisgebildet als bei A. spinescens.
So wie ich hier A. spinescens auffasse, zeigt sie also in gewissen
Charakteren eine Annäherung an A. albescens, in anderen
eine Annäherung an A. hamulosa, ohne dass sie jedoch mit einer
dieser Arten identifiziert werden könnte.
Kommt in der Litoralregion in ungefähr V2 'Piefe an offenen
oder etwas geschützten Stellen vor. Wächst auf Felsen und
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