An dor scliwodisclien Westküste eine Supralitoralregion (Lo-
HENz 1863, S. 193) zu untorsolieiden. die solchenfalls die iMi-jH/ti/i-a-
und Bangia-Ulothrix-Urospora-Formsiüoxien umfassen würde, halte
ich nicht für nötig. B o k q e .s e n (1905. S. 709) lehnt entschieden den
von S im m o n s (1904, S. 173) geinacliten Versuch ab, bei den Färöern
die Vegetation oberhalb der höchsten Flutgrenze als einer besonderen
Supralitoralregion angehörig zu unterscheiden. Wenn aber
auch B o r g e s e n ' s Hauptgrund gegen eine besondere Supralitoralregion,
dass nämlich eine bestimmte Grenzlinie zwischen dieser und
der Litoralregion sicli nicht ziehen lasse, nicht recht überzeugend
auf den wirkt, der mit den Scliwierigkeiton zu laborieren bat, an
der schwedischen Westküste eine bestimmte Grenzlinie zwischen der
Ihtoral- und der Subiitoralregion zu finden, so erachte icli es doch,
was unsere Vorliiiltnisse betrifft, nicht für notwendig, für die beiden
Formationen, die Po);^i/i?/rii-Formation und die Bangia-Ulothrix-Üro-
.'.•porö-Formation. eine besondere Supralitoralregion einzuführen, da
eine grössere Übersichtlichkeit dadurch durchaus nicht gewonnen
wird'.
Bei einer Küste mit Gezeiten ist eine bestimmte Grenzlinie
zwischen der Litoral- und der Sublitoi’alregion verhältnismässig leicht
zu ziehen. Nicht dagegen bei einer Küste ohne Gezeiten. Hier
muss man es auf anderem Wege versuchen, die Grenzlinie zu ziehen,
die so zu sagen sich von selbst ergiebt, wo Ebbe und Flut y o y -
lianden sind. Um eine solche Grenzlinie zu erhalten, wendet K , t b l l -
jiAN das L orkommen der Laminaria-Avten, L. digitata und L. sacxha-
lina, an. die an Küsten mit Gezeiten erst an dor Ebhegrenze aiif-
treten. An der bohuslänschen Küste werden diese forinationsbildend
in 3—4 m (1 '/i,—2 Faden) 'liefe, und K . i e l lm a n setzt daher die
Grenzlinie zwischen der Litoral- und Subiitoralregion bei 3—4 m
'liefe an. G r a n (1893, S. 15) setzt dagegen im Anschluss an das
orkommen von Ahnfeltia plicata und ühondrus crispus die Grenze
zwischen der Litoral- und Subiitoralregion im 'lönsbergfjord bei '/.,
m 'liefe an.
Wie S v e d e l i u s (1901, S. 24) gezeigt liat, liegt eine grosso
Gefahr in diesem Verfahren, da eine und dieselbe Art in verschiedenen
Gebieten sich verschieden hinsichtlich der Eegion v'orhalten
kann, der sie angehört. Schon K . i e l lm a n (1878, S. 33) hat darauf
hingewiesen, dass einige Arten, die an der norwegischen Westküste
' D ie se beiden Fon n a tion en werden im übrigen auch v on S im m o ns ( 1 9 0 4 . S .
1 9 8 ) al.s lito ra l, nicht Supralitoral aufgeführt.
in der Litoralregion Vorkommen, an der bohuslänschen Küste entweder
ausschliesslich oder wenigstens vorzugsweise in den tiefer liegenden
Teilen der Subiitoralregion Vorkommen. Als solche Arten
werden Bhodymenia palmata, Delesseria alata und Plumaria elegans
angeführt. Von diesen Arten habe ich indessen P/iorfj/wew«« iiahiinia
an der bohuslänschen Küste in der Litoralregion gefunden, wogegen
sie an der halländischen Küste ausschliesslich sublitoral ist. (Bei
einer Gelegenheit habe ich auch Delesseria alata bis zur Wasseroberfläche
hinauf gefunden, vgl. S. 135). Eu dieser Gruppe rechnet
K . i e l lm a n auch Rhodomela subfusca, Polyides rotundus, Phyllophora
membranifolia, Cystoclonium purpurascens und Furcellaria fastigiata.
Diese Arten kommen noch an der halländischen Küste in nur 'Y—
1 m 'Tiefe vor, obwohl die Individuen in der Eegel hier kleiner
sind als in etwas grösserer 'Tiefe. In ungefähr 2 m 'Tiefe haben
sie indessen bereits ihre volle Grösse erreicht. Die ferner angeführten
Arten Cruoria pellita und Callithamnion Hookeri habe ich
nur in der Subiitoralregion gefunden; von Gcdlithamnion polyspermum
habe ich keine Exemplare erhalten.
K . i e l lm a n (1878, S. 5) hat darauf hingewiesen, dass dio Laminaria
Arten an der bohuslänschen Küste ganz dicht an der Wassei-
oberfläche verkommen, nicht abei’ in solcher Häufigkeit, dass sie
Formationsbildend genannt werden können. Für die Gegend von
Kristineberg, wo K . i e l lm a n seine Untersuchungen angestellt hat,
trifft dies, soweit ich habe finden können, völlig zu, dagegen aber
sind die Laminaria-Arten bei den. Väderöarne, wo das Wasser an
der schwedischen Westküste seinen grössten Salzgehalt hat, schon
in 1—2 m 'Tiefe formationsbildend und wetteifern an etwas offenen
Stellen mit Fucus serratus um die Herrschaft. Es dürfte dies mit
einer allgemeinen 'Tendenz bei einer ganzen Eeihe von Arten in
Zusammenhang stehn, bei vermehrtem Salzgehalt sich höher hinauf
naoh dem Strande zu zu verschieben. Bei den Väderöarne war es
auch, wo Rhodymenia palmata ziemlioh gemein in der Litoralregion
vorkam, während ich sie in der Gegend von Kristineberg nur bei
einer Gelegenheit innerhalb dieser Eegion wahrnahm.
Aus dem Vorhergehenden dürfte indessen hervorgehn, welche
Schwierigkeiten wirklich dem Ziehen einer Grenzlinie zwischen der
Litoral- und Subiitoralregion, wo Gezeiten fehlen, entgegenstelin,
('S dürfte aber daraus auch hervorgehn, wie schwierig es ist, eine
liegionseinteilung nach der Verbreitung einer einzelnen Pflanze
Ü . :
■..i i
7 i i '
U" il
L H