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hang nur Antithamnion horeale nnd lUwdoehorton penicilliforme eine.
Rolle, da beide eine ausgedehnte. A’erhreitung innerhalb des Eismeeres
haben. Die beiden Arten sind indessen hei Island und
den Färöern nachgeYviesen Yvorden, Antithamnion horeale ausserdem
an der AVestldiste Y-on NorYY-egen und im Christianiafjord, lihodo-
ehorton penicilliforme an der Süd- und Ostküste von Grosshritannien
(Scilly und BerY\-iok-on-TYveed). Es dürfte daher als mehr zufällig
zu betrachten sein, dass diese Arten für die bohuslänsche Küste
nicht nachgewiesen sind, und der Unterschied, dass man an der
halländischen Küste ein jYaar subarktische Arten antrifft, die an
der holraslänschen nicht gefunden Yvorden sind, ist mehr scheinbar
als Yvirklich: ganz sichei' Yverden Idinftige Untersuchungen zeigen,
dass diese beiden Arten auch an der bohuslänschen Küste voi-
kommen.
Als Ursache für die A’erschiedenheit der Algenflora an der
bohuslänschen und an der halländischen Küste giebt A keschoug
(Phyc. Scand., S. -2—4) die A'erminderung des Salzgehalts an, K.jellman
(1 9 0 2 , S. 76) dagegen hält es nicht für möglidi, die Verschiedenheit
ZYvischen der Algenflora im südlichen Teil des Sinus ooda-
nus und an der bohuslänschen Küste nur durch die A’erschiedenheit
des Salzgehaltes des AVassers hinreichend zu erklären, vielmehr
müsse man auch die entYvicklungsgeseliichtliohen Verhältnisse in
Betracht ziehen. An der angeführten Stelle schreibt K.jellman:
“AVenn auch angenojnmen y\. erden muss, dass die historische EntYvicklung
der Meeresvegetation der Ai’t nach im südlichen Kattegat
und im Skagerrak gleich geYvesen ist, so deutet doch die jetzige
Beschaffenheit der A'egetation im Skeldervdken und angrenzenden
Meei' darauf hin, dass ein bestimmter Graduntei’schied in dieser
EntYYUckluiig sich geltend gemacht hat“. Ferner schreibt K.tellman,
dass die Ergebnisse der Untersuchungen, die er über die Algenflora
im südlichen Teil des Sinus codanus angestellt hat, “darauf hinweisen,
dass die Eisperiode dem Pflanzenleben im Öresund und südlichen
Kattegat stärker und allgemeiner ihren Stempel aufgedrückt
hat als in dem Meere längs der bohuslänschen Küste“.
Betreffs des Tierlehens im Öresund und südlichen Kattegat
hat L önnbebg (1 8 9 8 , S. 65— 72) nachgewiesen, dass es in mehreren
Hinsichten mit dem Tierleben im Nördlichen Eismeei' übereinstimmt.
Er hat auch gezeigt, dass “im Öresund eine Eeihe hochnordisoher
Tierarten angetroffen Yverden, die sich entweder überhaupt nicht
im Kattegat oder vielleicht nur in seinen südlichsten Teilen finden,
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oder tlie schliesslich, auch wenn sie in grösseren Gebieten des Kattegats
Vorkommen, gleichwohl erst in etYvas grösserer Anzahl angetroffen
Yverden, Yvenn man nach Süden kommt“. Die Ursache hierfür
ist nach L ö n n b e r g die, dass das salzhaltigere AVasser der Lito-
i'inazeit den Zusammenhang “zYY-ischen dem nördlichen und hauptsächlichen
A'erbreitungsgebiet der- arktischen Formen und den süd-
licher-en isolierten Gebieten aufhob, yvo solche Formen noch heute
vorhanden sind, YY-de z. B. im Öresund“. Die Formen, die auf diese
AVeise von ihi'em eigentlichen Verbreitungsgebiet isoliert worden
sind, Yverden Eelikte genannt.
Eine andere Ei-klärung für das obengenannte A’erhältnis hat
C l e v e gegeben, welcher der An.sicht ist, dass die sog. Eelikte
Yvährend des einen oder andei-en EntYYÚcklungsstadiums als Plankton
mit den Meeresströmungen aus ihren jetzigen nördlichen A'erbrei-
tungsgebieten Yveggeführt worden seien, und dass auf diese AVeise
die Fauna im Öresund und südlichen Kattegat direkt mit ai-ktischen
Formen habe bereichert Yverden können.
Ohne in diesem Zusammenhang mich für oder gegen eine dieser
beiden Theorien äussern zu wollen, glaube ich doch darauf hin-
Yveisen zu müssen, dass der schYverstYYuegende Grund, den L ö n n b
e r g gegen C l e v b ’s Planktontheorie vorgebracht zu haben glaubt,
ein Grund, der nach L ö n n b e r g “von absolut entscheidender Kraft“
ist, der ist, dass die beiden Seestei-ne Cribrella sanguinolenta und
A ste ria s Mülleri als Eelikte im Öresund Vorkommen, aber eines
planktonischen Larvenstadiums entbehren. O le y » e (1 9 0 2 , S. 6) hat
indessen nachgcYviesen, dass diese beiden Arten eine solche geographische
A'erbreitung haben, dass sie L ö n n b e e g ’s Theorie überflüssig
machen.
AVas die Algenflora im südlichen Teile des Sinus codanus betrifft,
so haben YYur hier keiné nördlichen Arten, für die nicht eine
gleichmässige Verbreitung vom Eismeere an anzunehmen ist. Demzufolge
besteht kein Anlass, als Erklärungsgrund für die A'erschie-
denheit ZYvischen der Algenflora in dem genannten Gebiet und der
an der bohuslänschen Küste die von L ö n n b e r g verYvendete Eelikten-
theorie anzunehmen. Soweit ich die Verhältnisse beurteilen kann,
ist es die Verminderung des Salzgehalts, Yvelche die weniger abgehärteten,
südlicheren Arten daran hindert, längs der schwedischen
AVestküste nach Süden zu gehn, dagegen aber den mehr abgehärteten
nördlicheren Arten es erlaubt weiter vorzudringen. Die
veränderten Lebensbedingungen wirken indessen auch auf einige
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