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was zur Folge hat, dass dio Litoralvegetation weniger reich ist; im
Sublitoralgobiet ist der Grund zum grössten Teil Steingrund mit
reiclu'r Algenvegetation. A'or Morup konnte der Grund über grosse
Gebiete hin aus Sand bestdin und dalii'r von Algenvegetation
ontblösst sein; indessen fehlte (>s nicht an grossen Steingebieten
mit reicher Algenvegetation. Das Strandgebiet bestand aus Steingrund.
Bei A'arberg war der Grund vom Strande an bis herunter
zu 18—20 m Tiefe fast ausschliesslich Steingrund. Im nördlichen
Halland ist die Küste Aveniger sanft abfallend, und 20 m Tiefe Avird
bereits 2—3 km von Land entfernt angetroffen, bisAveilen in unmittelbarer
Nähe des Landes. Der Grund ist abAvechselnd Sand-
und Steingrund. Unterhalb 20 m Tiefe Avird längs dor ganzen
halländischen Küste ein mit Ton gemischter Schalengrund mit der
Eegel nacli dürftiger Vegetation angetroffen.
ln Bohuslän fällt die Küste steiler nach der Tiefe zu ab, da
sie aber reichlich in Schären zerteilt ist, finden sich auch hier grosse
Gebiete, avo eine reiche Algen Vegetation entstehn kann. Der Grund
ist abAvechslungsreicher als an der halländischen Küste. Stein- und
Felsgriuid, Sand-, Ton- oder Schalengrund lösen einander in rascher
Folge ab.
Die halländische Küste hat den Charakter einer offenen Küste,
doch zeigt die reich ausgebildete Fucus vesjcM/osMÄ-Formation, dass
die halländische Küste nicht in so hohem Grade exponiert ist wie
die Aveitest nach aussen zu liegenden Schären der bohuslänschen
Küste. Wesentlich beruht dies Avohl darauf, dass die sanft abfallende
Küste die Kraft der AVogen A»ermindert. Das Fucus vesi-
c«/osHS-Gebiet Avird indessen auch durch eine Menge grösserer
Steine charakterisiert, die in geAvissem Grade dazu beitragen, die
Kraft der AVogen zu mindern, und demnach die Entstehung einer
reichen Fucus vesicuIosus-Formation fördern. Die an geschützter
Küste nicht selten A'orkommenden freiliegenden Algenformationen
fehlen an der halländischen Küste.
II. Die Regionen und Formationen der A igenvegetation.
Die A lg enregionen.
Der erste, der Versuche zur Einteilung der Algenvegetation
in verschiedene Eegionen machte, war J. G . A g a r d h , der in seiner
1836 publizierten Arbeit, NoA-Ttise Flo r se Sueoise, innerhalb der
Algen Vegetation an der schAvedischen Westküste drei Eegionen
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unterscheidet: Eegnum Algarum Zoospormarum, Eegnum Algarum
OliA'acearum und Eegnum Algarum Floridearum, Avelche Eegionen
jede für sich Axieder in Unterregionen (regiones) eingeteilt werden.
Diese Eegionen sind indessen, Avie K jellman bereits gezeigt (1878,
S. 7), als die Zusammenfassung der Gebiete zu betrachten, die liin-
sichtlich der Zusammensetzung der A'egetation hauptsäclilich mit
Arten boAvachsen sind, Avelclie in systematischer Hinsicht derselben
Abteilung angeboren. Als Be.Aveis hierfür sei nur erAvälmt, dass
zwei in 'ökologisclier Hinsicht so weit verschiedene Algenformationen
Avie Eegio Fucorum und Eegio Dictyotearum zu demselben Eegnum
gerechnet Averden, Avälirend die einander ökologisch weit näher
stehenden Eegio Ulvacearum und Eegio Fucorum verschiedenen
Eegna zngewiesen Averden, die erstere dem Ecgn. Alg. Zoosj).
die letztere dem Ecgn. Alg. Oliv.
Eine natürlichere Einteilung ist die, Avelche von Orsted in
oinor i. J. 1844 publizierten Arbeit, D e r e g io n ib u s m a r in is ,
aufgestollt worden ist, und in dei’ er die AlgeuAregetation in folgende
drei Eegionen einteilt: Eegio Algarum viridium s. Chloro-
spermearum, A'on der Wasseroberfläclie bis herunter zu 2—5 Faden
Tiefe sich erstreckend, Eegio Algarum olivacearum s. Melanosper-
mearum, von 3—5 bis , zu 7—8 Faden Tiefe sich erstreckend, und
Eegio Algarum purpurearum s. Ehodospermearum, von 8 bis 20
Faden Tiefe sieb erstreckend. Die einzelnen Eegionen werden in
mehrere Unterregionen (subregiones) eingeteilt, ln Or st e d ’s Einteilung
finden Axir auch ökologische Faktoren bei dem Studium der
Zusammensetzung der Algenvegetation berücksichtigt.
In L y ng by e ’s Arbeit, E a r io r a Codana , aa J. 1836 scheinen
auch die ökologischen Faktoren hoi der Einteilung der Algenvegetation
in verschiedene Eegionen Beachtung gefunden zu haben.
Diose Arbeit, die erst i. J. 1879 von E osenahnge A'eröffentlicht
wurde, sei hier indessen nur beiläufig erwähnt.
Erst in K.tellman’s beiden grundlegenden Arbeiten, Ü b e r dio
A lg o uA r e g e ta tio n d e s M u rm a n so h en M e e r e s (1877) und Ü b e r
A lg e n r e g io n e n u n d A lg e n f o rm a t io n e n im ö s t lic h e n Ska-
g e r E a c k (1878) sind die ökologischen Faktoren beim Studium
der Zusammensetzung und Verteilung der Algenvegetation in ausgedehnterem
Masse berücksichtigt worden'. In der erstgenannten
^ Ich sehe h ie r v o n zw e i w e r tv o llen Arbeiten ab, die eine v on .Forbes (1846),
die andere v o n Lorenz (1863), w e lch e Arbeiten eig en tüm lich e rw e ise in der späteren
Litteratur v e rhä ltnism ä ssig -wenig b ea ch tet w'orden sind.
K y lin , Algenfiora der schived. Westküste. 14
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