In Tabelle 3, Kolumnen I—IV, werden einige hydrographische
Angaben von der bohuslänschen Küste mitgeteilt. Die Observationen
sind im Februar 1890 angestellt worden (P e t ter sson und E kman
1891, S. 57—58), und so nahe algenbewaohsenen Gebieten, dass
sie ohne nennenswerten Fehler auch als für solche geltend bezeichnet
werden können.
Als allgemeine Regel lässt sich sagen, dass man an der bohuslänschen
Küste lierunter bis zu ungefähr 15 m ein Wasser mit
geringerem Salzgehalt als 30 “/oo 2" erwarten hat. Während des
Sommers dürfte es nur in seltenen Ausiiahmefällen eintreffen können,
dass Wasser von mehr als 30 “/„„ Salzgehalt an die Oberfläche
hinaufgetriehen wird; während des AVinters ist es dagegen eine
nicht allzu ungewöhnliche Erscheinung, dass das nördliche Bankwasser
an die Oberfläche hinaufgetrieben wird (vgl. Tabelle 2,
Kolumnen III—IV). Es ist sogar vorgekommen, dass Wasser mit
einem Salzgehalt von mehr als 34 “/„„ an die Oberfläche hinaufgetrieben
worden ist (Mäseskär Eebr. 1897; s. M almberg und P ettersson
1903, S. 1). Aus Tabelle 3, Kolumne V geht hervor, dass
das AVasser bei den Väderöarne an der Oberfläche im Durchschnitt
(in den Jahren 1880—1890) einen Salzgehalt von 27,44 “/„o, in 10 m
Tiefe 28,70 “/oo hat. AVährend des Winters ist diese Wasserschicht
im Durchschnitt etwas salzhaltiger als während des Sommers (s.
P e t ter sso n und E kman 1891, S. 62). — Gelegentlich kann das
AVasser an dei’ Oberfläche sowohl während des Winters als während
des Sommers hernntergehn bis auf 16 “/oo Salzgehalt.
Das Oberflächenwasser an der bohuslänschen Küste hat seinen
grössten Salzgehalt in dem Gebiet nördlich von Hällö und südlich
von Koster (um die A'äderöarne herum). Siehe P et ter sson und
E kman 1891, S. 115 und 144.
In 15—20 m Tiefe streiten der haitische Strom und das Tiefenwasser
um die Herrschaft, und man trifft daher in diesem Gebiet
ein Wasser, dessen Salzgehalt um 30 “/oo herum variiert.. Nicht
selten geht indessen der baltische Strom herunter bis in 25, bisweilen
bis in 40 m Tiefe (vgl. Tab. 3).
Das Tiefenwasser in (20) 25—40 m Tiefe besteht von Mitte
August an aus südlichem Bankwasser. Während des Herbstes wird
dieses allmählich durch nördliches Bankwasser ersetzt, wobei die
Temperatur von 14°—16° Ende August und Anfang September
auf 3 °—4 ° im November sinkt. Dieses nördliche Bankwasser bleibt
dann den ganzen AA'inter über, nnd das AVasser, das als Tiefenwasser
an der bohuslänschen Küste während des Sommers angetroffen
wird, ist wenigstens in gewissen Fällen vom AA'inter her
zurückgebliebenes nördliches Bankwasser. Seine Temperatur steigt
indessen während des Sommers auf 1 2°—13° (s. P et ter sson und
Ekman 1897, S. 20--22). Im August wird es, wie erwähnt, durch
das südliche Bankwasser ersetzt, und die Temperatur des Tiefenwassers
steigt damit auf 14°— 16°. In einigen Fällen dürfte es
indessen wahrscheinlich sein, dass das Tiefenwasser des Sommers
nicht altes Bankwasser, sondern später heraufgekommenes Mischwasser
ist.
Die Änderungen der Temperatur hängen in erster Linie von
den Jahreszeiten ab. Während des Sommers wird das Wasser an
der Oberfläche auf 18° oder darüber erwärmt, während des Winters
wird es bis auf ungefähr 0° abgekühlt, wobei auch Eisbildung eintreten
kann. Das Tiefenwasser ist gleichfalls während des Sommers
wärmer als während des AVinters. Seine höchste Temperatur hat
es Avährend des Spätsommers und Anfang Herbst, avo der Einfluss
des südlichen BankAvassers stattfindet (siehe oben). Während des
Winters ist das Tiefen wasser in der Regel 3 °—4 ° warm. Die
Temperaturänderungen, die dadurch hervorgerufen werden, dass die
östlichen Winde das OberflächeuAvasser von den Küsten wegtreiben,
be.Avirken Avährend des Sommers eine Erniedrigung, während des Winters
eine Erhöhung der Temperatur. Diese Temperaturänderungen
stehen stets in Zusammenhang mit einer Erhöhung des Salzgehalts.
Die Eisbildung und ihre Bedeutung für die Algenvegetation
an unserer Westküste habe ich keine Gelegenheit gehabt zu studieren.
Die Beschaffenheit der Küste und des Grundes.
Die schAvedische Westküste kann als für die Entstehung einer
reichen Algenvegetation günstig bezeichnet Averden. Die beiden
untersuchten Gebiete, die balländisohe und die bohuslänsche Küste,
zeigen indessen liinsichtliob der Beschaffenheit der Küste Avesent-
licbe Unterschiede. Die halländische Küste besitzt keine vorgelagerten
Schären, während die bohuslänsche Küste eine reich zerschnittene
Felsenküste mit ausgesprochener Schärenbildung ist.
Der Grund ist an der halländischen Küste sanft abfallend, und
man muss im allgemeinen 5 Kilometer von der Küste sich entfernen,
um eine Tiefe von 20 m zu erreichen. Der Grund besteht in dem
Gebiete 0—20 m Tiefe abAvechselnd aus Stein und Sand. In der
Laholmsbucht besteht das Strandgebiet zu grossem Teile aus Sand,
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