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Porphyra umbilicalis (L.); LUva iimhUicalis L., Spec. plant.,
S. 1163; L y ng b ., Hydr. Dan., S. 28; Porphyra umbilicalis i. umbilicalis
J. G. Ag., Till Alg. Syst. A'I, S. 67; Porphyra laciniata iai-ma
b A hesch., Alg. Scand. exsicc., N:r 260.
Diese Art kommt an exponierten Lokalen auf Steinen und
Felsen von der mittleren Wasserlinie bis 1—2 m oberhalb derselben
wachsend vor. Formations bildend beobachtete ich sie bei einer
Gelegenheit im Juli bei Koster auf einer der äussersten Schären,
welche sie bis zu einer Höhe von ungefähr 2 m oberhalb der Wasserlinie
mit einer reichen, üppigen Vegetation bedeckte. Die Art
wird zu jeder Zeit des Jahres angetroffen, dass sie aber während
des W'^inters kräftiger ausgebildet sein sollte als während des Sommers,
habe ich nicht gefunden. (Vgl. B obg e sen, The Alg»-Vege-
tation of the Fteröese coasts, S. 716 -718). Fertil während d(«
ganzen Jahres.
Gewöhnlich werden P. umbilicalis und P . laciniata in der
Litteratur nur als Formen derselben Art angesehen. Ich halte dieses
kaum für richtig. Die beiden Arten sind sowohl biologisch als
morpliologisch stets wohlverschieden, und Übergangsformen zwischen
ihnen habe ich nicht beobachtet. Für P. innhilicalis hat L yngbye
(a. a. 0 .) eine gute Beschreibung gegeben. Es ist freilich walir,
dass der morphologische Ban bei P. umbilicalis an eine Lebensweise
an stark exponierten Stellen über der Wasserlinie angepasst ist,
der morphologische Bau bei P . laciniata dagegen an eine Lebensweise
an geschützten Lokalen, hieraus aber lässt sich ohne experimentelle
Untersuchung meines Erachtens nicht iler Schluss ziehen,
dass sie nur Standortvariationen derselben Art sind. In anatomischer
Hinsicht habe ich nur den Unterschied gefunden, dass die
Zellen bei P . umbilicalis gewöhnlich etwas schmäler im Verhältnis
zur Höhe sind als bei P. laciniata, aber der Unterschied ist so unbedeutend
und so grossen Variationen unterworfen, dass er nicht
als Artunterschied verwendet werden kann (bei P . umbilicalis in
der Eegel 21—25 p, bei P . laciniata 23—28 ¡i). Die Dicke des
Thallus und die Höhe der Zellen ist bei beiden Arten dieselbe,
resp. 40—60 und 30—40 p.
P . umbilicalis habe ich nur an der bohuslänschen Küste gefunden.
Porphyra hiemalis nov. nomen; Porphyra laciniata var. A hesch.,
Alg. Scand. exsicc., N;r 211; E a benhobst, Alg. Europ., N:r 1971:
Porphyra vulgaris K jellm., Algenregionen und Algenformationen,
S. 11. — Taf. 3, Fig. 2.
Das Haftorgan deutlich von dem blattähnlichen Teil des Thallus
abgesetzt, oft in einen kurzen, bisweilen millimeterlangen Stiel ausgezogen.
Thallus schmal, langgestreckt, 6—25 cm lang nnd 1—6
om breit, gewöhnlich oben schmäler werdend; seltener ist er oben
in ein paar Zipfel geteilt. Der Eand ist nicht oder schwach gewellt.
Der Thallus ist (nach Trocknen) stark glänzend, rotviolett oder
purpnrrot mit einem Stich ins Leberbraune. Er haftet verhältnismässig
fest am Papier. In den mittleren, nicht fertilen Teilen ist
der Thallus 55—65 ¡x dick mit 30—40 [i hohen und etwa 20 25 jx
breiten Zellen, in den unteren Teilen 65—75 ¡x mit 40 50 ¡x hohen
und etwa 25—30 [x breiten Zellen. Ich habe jedoch Exemplare mit
einem Querschnitt gesehen, der in den mittleren Teilen nur 45 [x
dick xvar. An den fertilen Thallusteilen habe ich keine Messungen
anstellen können, da diese, sobald sie ins Wasser kommen, vollständig
zerfliessen. Die Spermogone nehmen die Eänder des Thallus
längs langen Strecken in derselben Weise ein wie bei P. laciniata.
Die Sporokarpien kommen in schmalen, langgestreckten, bisweilen
bis zentimeterlangen Sori vor, die ohne Ordnung verlaufen nnd oft
nnregelmässig einander kreuzen. Die Art ist typisch diözisoh; bei
monözischen Individuen kommen nicht Spermogone nnd Sporokarpien
unter einander vor, sondern stets in getrennten Teilen des
Thallus.
Diese Art habe loh nirgends selbst beobachtet. Exemplare
derselben, im Oktober eingesammelt, finden sich indessen in A b e -
schoug’s Exsiccatwerk verteilt, und im Februar eingesammelte Exemplare
in E abbnhohst’s Exsiccatwerk. Von Prof. K.tellman ist sie
prächtig ausgebildet und formationsbildend während der späteren
Hälfte der Monate Dezember und Januar gefunden worden. Eben
diese Art ist es, welche die von K jellman (a. a. 0 .) beschriebene
Porphyra-FormalAOTX znsammensetzt. Sie kommt oberhalb der Nc-
malion-Formaiion vor und hat ein Vorkommen, das dem der P.
umbilicalis entspricht. Hierin liegt wohl die Ursache dafür, dass
K tellman’s P . vulgaris von Algologen, die die Originalexemplare
nicht haben sehn können, mit P . umbilicalis identifiziert worden ist,
was indessen unrichtig ist. Hierauf geht wohl auch die unrichtige
Behauptung zurück, dass P . umbilicalis während des Sommers an
der schwedischen Westküste nicht formationsbildend sei, was, wie
ich im Vorhergehenden habe nachweisen können, im Gegenteil der
K y lin , Alyenflora der schwed. Westküste. ^
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