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von diesen Arten ein nnd können teils eine A’erminderung des
Individuenreiclitums, teils die Entstellung Y’er'schiedener Foi-men,
teils biologische A'erschiedenheiten verursachen, d. li. entsprechende
A’cränderungen, YY'ie sie beim Übergang vom Atlantischen Ozean
zum Nördlichen Flismeer eintreten. Im letzteren Falle scheinen es
indessen in erster Linie die ungünstigeren Belichtungsverhältnisse
und die niedrigere Temperatur zu sein, die das A’ordringen der südlichen
Arten hindern; in verschiedenen Teilen des Eismeeres indessen,
besonders im östlichen Teil des Karischen Meeres und im
grösseren Teil des Sibirisclien Meeres, YY’ii’kt auch ein verminderter
Salzgehalt sortierend auf die Algenflora ein (vgl. K j e l lm a n , N. Ish.
algfl., S. 32).
Betreffs Phyllophora Brodiæi f. in te rru p ta habe ich bereits
als Yvahrscheinliche Ursache für ihre Entstehung die zusammenYY'ii'-
kenden Faktoren: verminderter Salzgehalt und verminderte Lichtstärke
angeführt. ErYvähnt sei, dass diese Foi'in auch im Eismeer
im tieferen Teil der Subiitoralregion und in der Elitoralregion vorkommt,
also in Gebieten, yvo eine verminderte Lichtstärke sich hat
geltend machen können, Auf dieselbe Weise scheint mir die Entstehung
der Form von Odonthalia dentata, die an der südlichen
Küste Ymn Halland vorkommt, und die der mehr oder Yveniger nm-
gebilcleten Formen einiger anderen Arten, die in 20—25 m Tiefe
vor der Laholmsbucht Vorkommen, erklärt YY'erden zu können (vgl.
des Näheren S. 249).
Die A’erschiedenheiten, die gegeuYY'ärtig zYYuschen der Algenflora
im südlichen Teile des Sinus codanus und an der bohuslänschen
Küste bekannt sind, scheinen mir demnach auf völlig befriedigende
Weise d u r ch d ie A 'e r s c h ie d e n h e ite n d e r L e b e n s b e d
in g u n g e n in d en b e id e n G e b ie t e n e r k lä r t Yverden zu k ö n n
en . und de r n ö r d lic h e r e C h a r a k te r d e r A lg e n f lo r a im
e r s t g e n a n n t e n G e b ie t e r k lä r t s ic h aus dem U m s ta n d e , d a ss
d ie d o r t h e r r s c h e n d e n L e b e n s b e d in g u n g e n g le i c h a r t ig e
A’ e r ä n d e r u n g e n b ew ir k t h a b e n Yvie d ie L e b e n s b e d in g u n g
e n in den n ö r d lic h e r e n G e b ie te n d e s A t la n t is c h e n O z e an s
und im N ö r d lic h e n E ism e e r '.
Aus Tab. 5 geht hervor, dass die Algenflora in der Ostsee
(bei Gotland und dem smäländischen Schärenarchipel) ein noch
’ Im Christianiafjord is t die P r o zen tzah l YY-arm-borealer Arten ger ing er als
an der bohu slän sch en K ü ste , und ganz sich e r is t es auch h ie r der verminderte
S a lzg eha lt, der das Vordringen der süd lich e r en Arten hindert.
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n ö rd lic h e re s G ep räg e h a t als die im sü d lich en Teil des S in u s codan
n s. Die e rs te re A lg e n flo ra is t e in g e h en d v o n S v e d e l i u s g e sch ild
e r t YY'orden. D ie s e r Yveist in s e in e r A rb e it, Ö ste rsjö n s h a fsa lg flo ra ,
A^erhältnisse n a ch , d ie “unzYY’e id e u tig au f eine Ü b e re in s tim m u n g
tie fg e h e n d e r A r t “ ZYY'ischen d e n v o n ihm s tu d ie rte n G e b ie ten u n d
dem N ö rd lich en Kismcer hinYveisen. B e tre ffs d e r E rk lä ru n g h ie rfü
r s c h re ib t e r (a. a. 0 ., S. 68): “Die Ü b e re in s tim m u n g ZYY'ischen
d e r F lo r a d e r ö stlich en O stsee u n d d e r des E ism e e rs k a n n d em n a ch
ih re E rk lä ru n g d a rin fin d en , d a ss g le ic h a rtig e L e b e n sv e rh ä ltn is s e
g le ic h a rtig e \'e r ä n d e ru n g e n in d e r A 'eg e ta tio n h e rv o rg e ru fe n hab en .
H ä tte n n u n alle a rk tis c h e n A rte n in d e r Ostsee eine u n u n te rb ro ch
en e V e rb r e itu n g län g s d e n K ü s te n S k a n d in av ie n s, so b e d ü rfte
m an k a um eines a n d e re n E rk lä ru n g sg ru n d e s . N u n is t a b e r Y\»enig-
s te n s eine, n äm lich Sphacelaria racemosa (u n d möglicherYveise Phloeospora
to r tilis ') in d e r Ostsee v o n ih rem H a u p t\'e rb r e itu n g sg e b ie t im
E ism e e r iso lie r t“ .
D a s A u f tr e te n Y'on Sphacelaria racemosa in d e r Ostsee e rk lä rt
S v e d e l i u s in d e r W e ise , d a ss die A r t n a ch d e r E is z e it in d ie Ostsee
h in e in k am , d ass sie d a n n ZYvar da s sü s se W a s s e r d e r A n cy -
lu sse e n ic h t e rtra g e n k o n n te , so n d e rn gezYvungen Yvurde z u re tirie ren
, n a ch E n d e d e r A n c y lu s z e it a b e r YYdeder in die Ostsee z u rü c k k
e h rte . Sie YVäre d em n a ch n ic h t e in E d i k t in g ewö h n lich em
Sin n e , so n d e rn v ie lm eh r e in P s e u d o re lik t. D a s s ih re V e rb in d u n g
m it d em E ism e e r nunmehi- au fg eh o b e n ist, soll d a ra u f b e ru h e n ,
d a ss d iese d u rc h da s s a lz h a ltig e re W a s s e r d e r L ito rin a z e it u n te r b
ro c h en YY'urde.
Nun lässt es sich indessen in Frage stellen, ob Sphacelaria
racemosa überhaupt in der Ostsee \mr der Ancyluszeit, in dem sog.
Yoldiameer, sich fand. Die Verbindung ZYvischen diesem Meer, das
einen äusserst unbedeutenden Salzgehalt gehabt haben muss, und
der Nordsee ging über das Yvestliche und mittlere ScliYYmden. Ob
der Öresund und die Belte zu dieser Zeit vorhanden Yvaren, hat
nicht mit Sicherheit entschieden Yverden können, sie spielten aber
keinesfalls irgend Yvelche Eolle als Verbindungsglied zwischen der
Nordsee und dem Yoldiameer. Yoldia arctica ist nicht in dem
eigentlichen Yoldiameer gefunden Yvorden, sondern erst in der Gegend
von Stockholm, demnach bei der Mündung des Verbindungsgliedes
ZYYUSchen diesem Meer und der Nordsee in das Yoldiameer.
Sie war hier auch Yveniger kräftig ausgehildet als im westlichen
‘ Vgl, s. 73,
li
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