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process tretenden Hypogaee, bei welchem eine zähschleimig';, gelbliche Giebamasse innerhalb der stellenweie berstenden
Peridie beobachtet wird.
B em e rk u n g en über den G eb rau ch sw e r t d e r S p e c ie s für den m e n s ch lich e n Haush alt. Derselbe
ist ein geringer.
3. Balsamia platyspora Berk,
(In Ann. and Magaz, of Nat. Hist., XIII, 358.)
Taf.XVl, fig. 30.
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 124, tab. XV, fig. II.
A r tc h a r a k te r . Die rostfarbige bis rotbraune Peridie der m itte lg ro s sen Fruchtkörper, die
kleinen, engen Lakunen der Gleba und insonderheit die auffallend b re iten , an beiden Enden stumpfen
Sp o ren innerhalb der meist etwas b re it s tie lig e n a sc i bilden den Artcharakter.
S tan d o rt. Unter Buchen in der Nähe der Wurzeln vereinzelt stehender Gräser und zwar
innerhalb der Humus-, seltener Dejektaschichte des sandigen und dabei kalkführenden Wald- und
Parkbodens halten sich die Fruchtkörper dieser Species meist nur von wenig Laub bedeckt verborgen,
mitunter treten sie auch mit dem Scheitel an das Tageslicht. Sie liegen meist in mehr als handbreiten
Abständen von einander, und als ihr Gesellschafter figuriert zuweilen Tuber excavatum Vitt,.
H au p ten tw ick e lu n g sz e it. August bis Oktober. Mitunter findet man schon im Juli reife
Fruchtkörper.
E rk en n u n g sz e ich en d e r S p e c ie s an d em O r te ih r e s V o rk om m e n s . Balsamia
platyspora Berk, ist im Walde oder Parke von den beiden vorigen Arten, insonderheit von Balsamia
fragiformis Tul. nicht zu unterscheiden. Erst das Mikroskop lässt diese Species sofort an den bre iten
und kurzen S p o r e n erkennen.
G e o g ra p h is c h e V erb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Hypogaee
nur erst für die Provinz Hessen-Nassau bekannt. Ich habe sie einige Male und zwar im September
1889 unter Buchen in dem Stadtwäldchen bei Cassel und im Juli 1890 unterhalb der sog. Fuchslöcher
(Wilhelmshöhe b. Cassel) gleichfalls unter Buchen in ziemlich zahlreichen Exemplaren ihrer Fruchtkörper
gefunden. — Ausserhalb Deutschlands ist sie von Berkeley in England und von Tulasne in
Frankreich gesammelt worden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind durchschnittlich kaum haselnussgross, oft kleiner, selten kugelig, meist
vielmehr ganz unregelmässig in der Form und an der Basis ein klein wenig ausgehöhlt. Sehr tiefe
Einbuchtungen der Peridie am Scheitel sind jedoch relativ selten. - Die Warzen der Fruchtkörperoberfläche
sind so wie die von Balsamia fragiformis Tul,. Den üblen Geruch zur Zeit vollständiger
Fruchtkörperreife und den unangenehmen Geschmack besitzt auch diese Balsamiaart.
Die P e r id ie ist kaum linienstark und mit konischen Wärzchen dicht besetzt. Sie stimmt bezüglich ihres Baues
mit der von Balsamia fragiformis Tul. im wesentlichen überein.
Die G le b a ist zuerst milchweiss und schliesslich geiblich, von der der Balsamia fragiformis Tul. nur durch die
etwas kleineren Lakunen und durch die in den ascis enthaltenen Sporen verschieden, — Die asc i (Taf. XVI, fig. 30) sind
bald lang-, bald kurzgestielt; meist ist ihr Stiel breiter, als der der asci der übrigen Balsamiaarten. Sie enthalten je 8,
nicht reihenweisse gelagerte Sporen. Ihre Form ist breit-eiförmig, mitunter breit-cylindrisch. — Die Sporen sind kurz,
breit-cylindrisch, an beiden Enden stark abgestumpft, ferner farblos, zarthäutig, durchsichtig und führen eine, gewöhnlich
central gelegene, grössere und diverse kleinere, wie Oel glänzende Kugeln nebst etwas feinkörniger Substanz. Sie sind
21 fi. lang und 12— 13 p. breit (Taf.XVl, fig.30).
S c h ic k s a l und V e rh a lte n d e s F ru c h tk ö rp e r s n a ch d er sog, Re ife. Was für Balsamia fragiformis
Tul, bezüglich dieser Dinge mitgeteilt wurde, hat auch für Balsamia platyspora Berk. Geltung.
B em e r k u n g e n üb e r den G e b r a u c h sw e r t der S p e c i e s für den men sch lich en Haush alt, Derselbe
ist ein geringer.
Nicht in Deutschland ist bisher B a ls am ia p o ly sp e rm a Vitt. (Monogr. Tub. p. 3 1) gefunden.
111. Choirornyces, Vittadini.
(Monogr. Tub. p. 50.)
F ru c h tk ö rp e r von fleischiger Konsistenz, rings geschlossen, niemals mit einem ostiolum am
Scheitel, wohl aber stets mit stark entwickelter Basalportion ausgestattet, in der Form stark höckerig. —
P e r id ie glatt, oft rissig, stets einschichtig und eine bräunliche, der Korkschale der Kartoffelknolle ahn-
liehe Farbe zeigend. — G le b a solid d. h. jederzeit ungekammert, ohne venae externae, ein stark ausgebildetes,
steriles Grundgewebe erkennen lassend, in welchem labyrinthartig gewundene, fertile Adern
(Hymenialadern oder Streifen) auf dem Querschnitt der Gleba sichtbar sind; jung weisslich, später
steingrau bis gelblich und durch die bräunlichen Hymenialadern marmoriert. A s c i keulenförmig und
meist sehr lang gestielt, gewöhnlich je 8, unregelmässig verteilte Sporen führend. S p o ren kugelig;
jung farblos, reif etwas gelblich gefärbt und glänzend; Exospor mit kurzen, dicken, ziemlich dicht neben-
einander stehenden Fortsätzen besetzt.
V e rw a n d t s ch a ft lich e B ez ieh u n g en zu anderen Gattung en. Am nächsten verwandt ist
die Gattung Choirornyces der Gattung Picoa, deren Gleba gleichfalls steriles, wenn auch nicht so stark
entwickeltes Gewebe unterscheiden lässt, in welchem der fruchttragende Teil auf dem Querschnitt breite
Hymenialadern zeigt. Mit den Gattungen Terfezia und Delastria hat die Gattung Choirornyces die
sterile Basalportion gemein. (Die Gleba der Gattung Choirornyces sieht der von Tuber zur Zeit der
Fruchtkörperreife zwar sehr ähnlich, besitzt aber keine eigentlichen venae externae.)
Choirornyces meandriformis Vitt.
(Monogr. Tub. p. 5 1 , tab. II, fig. I u. tab. IV, fig. X.)
Taf. XII, fig 22 u. taf. XVI, fig. 22.
Synon: Rhizopogon albus Corda (Icon, fung., t. V, p. 67, tab. V, fig. 44 u.
in Sturm, Deutschi. FL, 111, X IX -X X , p. 43, tab. XIV).
Rhizopogon Dormitzeri Corda (Icon. fung. t. VI, tab. XII, fig. !o6).
Tuber album Sow. (Engl. Fung. t. 310).
Litteratur: Tulasne, fung. hyp. p. 170, tab. XIX, fig. VII.
Berkeley et Broome, in Ann. and. Magaz. of Nat, Hist., XVIII, 80.
A r tch a r a k te r . Das k a r to ffe läh n lich e A u ssehen der seh r s ta ttlich en Fruchtkörper, die
g la tte , wenn auch oft r is s ig e P e r id ie , die weissgraue, schliesslich m a rm o r ie r t e Gleba, die lang-
gestielten, d ick k eu len fö rm ig en asci und ganz besonders die kugeligen, mit stark gallertig glänzenden,
stumpfen F o r t sä tz en ausgestatteten Sp oren bilden den Artcharakter.
S tan d o rt, ln Buchenwäldern und gemischten Beständen innerhalb der Erd- seltener Humusschichte
sandiger oder kalkreicher Böden, mitunter auch im freien, nicht mit Bäumen bestockten Ackerlande
oder auf hügeligem, baum- und strauchlosem Terrain hat diese Tuberacee ihren Lagerungsort.
Sie tritt mit dem Scheitel oder auch mit der gesummten oberen Hälfte ihres Fruchtkörpers häufig an
das Tageslicht, machdem ziemlich lange zuvor die sie deckende Humus- oder Laubschichte etwas in die
Höhe gehoben und rissig wurde. Sie kommt nesterartig, oft auch in einem einzigen, dann aber sehr
stattlichen Exemplar ihrer Fruchtkörper vor.
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. Juli bis September.
E rk e n n u n g s z e ich en d e r S p e c ie s an dem Orte ih r e r E n tw ic k e lu n g . An dem k a r to ffe lä
h n li c h e n Aussehen, an der meist seh r b e d e u te n d e n G r ö s s e ihrer g la tt e n , niemals bewarzten
und in der Hand schwer wiegenden Fruchtkörper, an dem stellenweise Rissigsein ihrer Peridienoberfläche,
die anfänglich grauweiss, später hellbraun, dann rötlich- und zuletzt gelblichbraun gefärbt
ist und an dem zur Reifezeit starken, aromatischen, g e tro c k n e te n M o rch e ln ähnlichen G e ru ch wird
diese Species schon an dem Orte ihrer Entwickelung sofort erkannt (Rein äusserlich betrachtet sehen