wcndeltrcppcnartig gewundenen Kammerwände und die fast von Anfang’ an mit schw arzb raunen
Sp o ren au sg e sto p ften L akunen bilden den Artcharakter.
S tan d o rt. Die Fruchtkörper halten sich in kleinen Vertiefungen der mit Laub überdeckten
' 1 lumusschichte der Buchenwälder verborgen. Sie .sitzen dem Hurhus mit ihrem basilaren Teile auf
und scheinen besonders lange Zeit feucht bleibende Stellen als Wohnstätte zu wählen. Unter Eichen
und Coniferen habe ich sie bis jetzt nicht gefunden. Ihre Gesellschafter sind zuweilen O. asterosperma
Vitt, und I Tysterangium rubricatum Hesse.
H aup ten tw ick elu n g sz e it. September und Oktober.
E rk en n u n g sz e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ic k e lu n g . Die weisse, beim
Anfassen g e lb lic h werdende Peridie, die h ö ck e r ig e Beschaffenheit der Fruchtköqieroberfläche und die
auf dem Querschnitt m a rm orie rt erscheinende Gieba lassen diese Species im AValde auch von der
ihr nahe vemandten 0 . mutabilis Hesse unterscheiden.
G e o g ra p h is c h e A'e rbre itung. O. tuberculata Hesse ist bisher nur in der Provinz Hessen-
Nassau gefunden worden. Ich habe sie im Oktober 1886 in den um Michelbach (b. Marburg) gelegenen
Forsten unter jungen Buchen angetroffen.
D ie F ru ch tk ö rp e r sind haselnuss- bis walnussgross und ganz unregelmässig geformt. In ihre
glatte Oberfläche sind mehrere tiefe Furchen eingelassen, welche die Umgrenzungen von verschieden
grossen Höckerchen bilden. Etliche Furchen ziehen sich bis an die gleichsam ausgehöhlte Basis des
Fruchtkörpers hinab, von deren tiefster Stelle aus ein stielartiger Strunk den Zusammenhang mit dem
Mycelium vermittelt, ln den Höckerchen sind hie und da kleine Löcher oder Risse zu bemerken,
die die Unregelmässigkeit der Fruchtkörperform vermehren. Die Farbe ist anfänglich weisslich, später
oder auch beim Anfassen des Fruchtkörpers wird sie gelblich und zuletzt braun; einige weisslich gelbe
Stellen bleiben aber stets erhalten. Seilchen sind nicht vorhanden. Die Fruchtkörper sind geruchlos,
zeigen zur Zeit der Reife keine sterile Basalportion, und selten findet man mehr als zwei bis drei an
einem Mycelium.
D a s My celium ist weisslich und nur spärlich im Humus des Waldbodens verbreitet. Seine flockige Beschaffenheit
sowie die Struktur der einzelnen Fäden und deren Verzweigung stimmen vollständig mit denen der übrigen Octaviania-
inycelien überein, auch der Alyceistrunk an der Basis des Fruchtkörpers zeigt keine Besonderheiten.
Die P e r id ie ist i mm dick und von der Gieba nicht trennbar; sie ist faserig und besteht aus zartwandigcn,
etwas dichter als bei 0 . lanigera Hesse gelagerten, bandartigen, undulierten, septierten und am reifen P'ruchtkörper braun-
gefärbten Hyphen; nur die an die Gieba stossenden, in die Trama der Kammerwände übergehenden Peridialhyphen sind
wei.sslich gefärbt. Wollig erscheint die Peritlie an den Stellen, wo sie die tiefen P'urchen der Fruchtkörperoberfiäche überzieht
Hier sind die P'äden nur sehr locker miteinander verbunden
Die G ie b a hat zur Zeit der P’ ruclitkörperreife ein marmoriertes Aussehen wie die von 0 . asterosperma Vitt,;
horvorgerufen wird dasselbe durch die mit dunkelbraunen Sporen ausgestopften Lakunen zwischen den weisslichen
Kammerwänden. Da die Sporen nicht rotbraun, sondern schwärzlich braun sind, erinnert der Querschnitt der Gieba an
den des P'ruchtkörpers von Melanogaster variegatus Tul., var. Broomeianus Berk.. Jung ist die Gieba weisslich und von
brüchiger Beschaffenheit, später ist sie knorpelig. Die peripherischen Kammern sind sehr schmal, die im centralen Teile
der Gieba gelegenen sind bedeuten<l geräumiger, aber auch mehr lang als breit Die nicht wendeltreppenartig gewundenen
Kammerwände sind im allg. etwas breit und lassen die Trama deutlich erkennen, deren Hyphen wie die subsymcnialen
Elemente weiss und glänzend sind. Nur im vollständig ausgereiften Zustande sind die Kammerwände der Gieba
lichtbraun.
D a s Hymenium wird aus pallisadenartig gestellten Basidien und Paraphysen formiert. Plrstere besitzen 3—4
fadenförmige, fast die halbe Länge des Durchmessers der späteren Sporen erreichende Sterigmen, sind an ihrem Scheitel
etwas keulenförmig aufgetrieben und verjüngen sich nach der Basis. Die Paraphysen sind etwas kürzer, schmächtiger und
septiert (Hymeniaientwickelung s. T a f IX, Fig. i6—24), Die schwarzbraunen Sporen zeigen ein dorniges, stark verdicktes
Exospor, durch welches man ilas zarte Endospor nebst Inhalt erst nach Zusatz chemischer Reageniien erkennen kann.
Sie haben einen Duichmesser von 12— 13 y. (Taf. VI, P'ig, 14).
S c h i c k s a l und V e rh a lte n des F ru ch tk ö rp e r s n ach der sog. Re ife. Pis wird diese Hypogaee mitunter
von kleinen, nackten Schnecken angefressen, und die dadurch hervorgerufenen Laesionen bilden dann oft das Substrat
für saprophytische Pilze. Bleibt sie von <liesen Feinden verschont, so trocknet ihre Gieba zu einer brüchigen Masse ein.
Spiritus verändert P'arbe und P'orm der P'ruchtkörper wenig, die Gieba wird wie die von Melanogaster ambiguus Tul. hart
Getrocknete Fruchtkörper sind etwas runzelig und schwarz.
B em e rku ng en über den G eb rau ch sw e r t d er S j)e c ie s für d en mensch lich en H a u sh a lt . 0 . itiber-
ciilata I-Iesse liefert in ihren P'ruchtkörpern eine wohlschmeckende Speise. Leider scheint sie aber nur selten vorzukommen.
Das feine Aroma von 0 . asterosperma Vitt, fehlt derselben.
0 , tuberculata Plcsse ist durcli rlie weisslichen Kammerwände und durch die mit .Sporen fast gänzlich erfüllten
Lakunen G. asterosperma Vitt, nahe stehend, sie unterscheidet sich aber von letzterer durch die höckerige und gefurchte
Fruchtkörperoberfiäche und durch <li& schwarzbraiinen bis schwarzen Sporen, Durch letztere nähert sie sich am meisten
O. mutabilis Hesse, weicht aber von dieser durcli tlie Peridien- und Glcbabeschaffenheit ab.
4, Oetaviania mutabilis Hesse
(spec. nov.).
Taf. VII, Fig. 1 0 - 1 3 u. Fig. 18.
A r tch a r ak te r . Die in der Jugend weisse, später mit einem g e ib lic h en Flaum überzogene
am Licht sich zunächst grünlich, dann aber du n k e lb raun bis v io le t t (bunt) färbende P e r id ie , die
dunkelbraunen, von schmalen , grauweissen, w en d e ltrep p en a r tig gewundenen Kammerwänden durchzogene
G ieb a , die mit Sporen nur mä.ssig gefüllten, länglichen und engen J.ak u n en , sowie endlich
die schw arzb raunen, mit dornigen, aber etwas spitzen Fortsätzen ihres Exospons versehenen Sp oren
bilden den Artcharakter.
S tan d o r t. Die Fruchtkörper sitzen meist unter viel Laub oder Nadelfilz mit ihrer Ba,sis der
Humusschichte des Bodens der Buchen- oder Tannenwälder auf. Sie leben streng subterran. A h
Gesellschafter habe ich bisher nur Hysterangium coriaceum Hesse angetroffen.
H au p ten tw ick e lu n g sz e it, August und September. Früher als im August habe ich reife
Fruchtkörper niemals gefunden.
E rk en n u n g sze ich en d e r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ic k e lu n g . Die gelbllch-weisse,
sich am Licht bunt färbende Peridie, die d u n k e lfa rb ig e Gieba und der scharfe, fast s e n fa r t ig e
Geruch reifer Fruchtkörper lassen die Species schon im Walde bestimmen.
G e o g ra p h isc h e V e rb e itu n g . Es ist diese Species bisher nur in der Provinz Hessen-Nassau
gefunden worden. Ich habe sie zuerst im August und September 1884 in den iMichelbacher J-'orsten
unweit Marburg und dann im Oktober 1886 in den an der alten Calderner .Strasse befindlichen Buchenbeständen
gesammelt.
D ie F ru ch tk ö rp e r erreichen nicht selten die Grösse eines kleinen Apfels, zumeist sind sie wal-
nussgross. Ihre Form ist rundlich bis oval, mitunter plattgedrückt-linsenförmig. Ihre Farbe ist anfänglich
weisslich, entsprechend der des Myceliums, später wird sie gelblich-weiss, und ganz reife
Fruchtkörper zeigen eine dunkelbraune, etwas gelblich-weiss gedeckte Oberfläche. Bringt man sie an
das Licht, so färben sie sich zunächst cswas grünlich (wie die von O. asterosperma Vitt.}, bald aber
dunkelbraun bis violett. Seilchen fehlen der l-'ruchtkörperobei-fläche. An der Stelle, wo die Fruchtkörper
dem Mycelium ansitzen, befindet sich eine kleine, grubenartige A’eitiefung und in derselben ein,
mitunter gabelig geteilter, bmdfadcndicker Myceliumstrunk. Durchschnittene Fruchtkörper lassen einen
eigenaitigen, etwas scharfen, schwach senfartigen Geruch wahrnehmen, wie er sonst keiner Octaviania-
spccies zukommt. Meist lagern die hViichtkörper nur in wenigen Exemplaren in der Humusschichte
des Waldbodens.
Das M y c e lium ist von weisslicher Farbe und flockig; es um.spinnt die jungen Tannen- oder Buchenwurzeln
und besteht aus reichlich verzweigten und septierten, weder .Schnallenzellen noch oxalsauren Kalk, wohl aber Queran-
asLomoscn in grosser Menge besitzenden, farblosen, in der Membran etwas gallertig verdickten Fäden. Die .Mvcelstränge
zeigen sehr innig verbundene llyi>ben von der nämlichen Struktur wie che flockigen Fäden.
n 0,5 mm dick und lässt sich von frisch gcsammolten Fruchtkörpern ebensowenig wie von
wollig und besteht in ihrem, an die Glcba stossenden Teile aus glänzenden,
^ P e r id ie ist kai
getrockneten trennen; .sie ist
Lrblosen, im Langsvcrlaufe ungleich dicken, etwas bandartigen, septierten, den Tramahypheii der Kammerwände in der
Struktur gleichen b a d e n ; die nach aussen den Fruciitkörper abgrenzemlen Peridialhyphen sind viel breiter, locker mit einander
verbunden und braiingclärlit. Die Membran beider Hyjihen i.st sel.r zart, kaum verdickt.
, ist jung schneeweiss; später wird sie steingrau, schliesslich dunkelbraun. Sie ist in der Jugend
bruchig, spater zeigt sie knoriieligu Consistenz; die Kammern sind eng, auf dem Querschnitt länglich, jedoch in der Form