
 
		Elaphomyceten. 
 aus  breiten,  stellenweise  zu  Knäueln  vereinigten  und  aus  sehr  dünnen,  das  spätere  Kapillitium  bildenden,  farblosen  
 Hyphen.  —  Die  a s c i  sind  rundlich  (selteneroval)  und  gestielt;  ihr  Stiel  ist  ziemlich  dünn  und  oft  so  lang,  als  der  Radius  
 des  ascus.  Jeder  ascus  schliesst  meist  8,  seltener  weniger  als  8  Sporen  ein.  —  Die  S p o re n   (Tai,XXI,  fig.  55)  sind  
 kugelig  und  haben  einen  Durchmesser  von  i6 —x8  ¡a.  Anfänglich  sind  sie  farblos  und  glänzend,  dann  werden  sie  stein-  
 grau  bis  rötlichgrau,  dann  braun  und  zuletzt  dunkelrotbraun  in  ihrem  zwar  dünnen,  aber  derben  Epispor.  Das  Endospor  
 ist  dick  und  geschichtet  und  umgiebt  einen,  anfänglich  körnigen,  später  ölig  glänzenden  Inhalt. 
 S c h ic k s a l   untl  V e rh a lten   d e s   F ru ch tk ö rp e r s   nach  der  sog.  Re ife.  .Mit  zunehmendem  Alter  wird  die  
 Peridie  dünner  und  reisst  schliesslich  unregehnässig  auf.  Die  Gleba  wird  dann  von  M'lben  und  Läusen  als  Wohn-  und  
 Nährstätte  aufgesucht. 
 Bem e rku n g en   über  den  G eb rau ch sw e r t   der   S p e c ie s   für  den  menschlich en   Haush alt,  Derselbe  
 ist  ein  geringer. 
 6.  Elaphomyces  variegatus  Vitt. 
 (Monogr.  Tub.  p. 68,  tab. IV,  fig. IV.) 
 Taf. XIII.  fig. 8 - 1 6 . 
 Synon:  Elaphomyces  variegatus  var.  caelatus  Tul.,  Ann.  des  Sc.  Nat.,  2.  série,  t.  XVI,  p.  23. 
 Elaphomyces  vulgaris  var.  variegatus  Corda,  apud  Sturm,  Deutschi. Fl. III,  19 - 2 0 ,  p.  27,  tab. 9. 
 Elaphomyces  rauricatus  Fr.,  Sjst.  Mycol.  Ill,  59. 
 Ceraunium  muricatura  Wallr.  Flor,  crypt.  Germ.  Nr. 2288. 
 Ceraunium  scabrum Wallr.  Flor,  crypt.  Germ.  Nr. 2289. 
 Seleroderma  cervinum  var.  scabrum  Pers.,  Syn.,  p.  157. 
 Litteratur:  Tulasne,  Fung.  hyp.  p.  108. 
 Berkeley,  Engl.  Flor.  V,  307  u.  Ann,  and  Magaz.  of  Nat.  Hist.  vol.  VI,  p.  430. 
 Corda,  Icon.  Fung,,  t.  VI,  tab. X,  fig.  g7. 
 A r tch a r a k te r .  Die  g e lb lic h -   b is   rö tlich -b rau n e ,  in  d e r   F a r b e   s e h r   w ech se lnd e ,  mit  
 d ich t s t e h e n d e n   Warz en  b e s e tz te   A u s s en r in d e   der  meist  n ic h t   s e h r   s ta t t lic h   entwick elten   
 Fruchtkörper,  ganz  insbesondere  aber  die  g e f le c k t e ,   wie  m a rm o r i e r t   erscheinende,  im  Grundton  
 r o s a fa r b ig e ,  in n e re   P e r id ie   und  die  zur  Reife  fast  schwärzlich-braunen  Sporen  bilden  den  Artcharakter. 
 S t a n d o r t .   Innerhalb  der Humusschichte  des  Bodens  lichter,  wiederholt  durchforsteter Buchen  
 und  Eichenwälder  (seltener  unter  Kiefern,  Kastanien  und  Birken)  halten  sich  die  Fruchtkörper  in  meist  
 nur  geringer  Tiefe  und  von  wenig  Laub  überdeckt  verborgen.  Ganz  ausnahmsweise  treten  sie  mit  
 der  einen  Hälfte  ihrer  rundlichen  Oberfläche  an  das Tageslicht.  Sie  lagern  truppweise,  seltener  einzeln  
 und  sind  ebenso  leicht  wie  die  der  vorigen  Art  zu  finden.  Da  sie  innerhalb  des  Wurzelfilzes  der  genannten  
 Bäume  lagern,  werden  sie  am  besten  mit  dem  Messer  ausgestochen.  Ihre  Gesellschafter  sind  
 oft  Tuber  rapaeodorum  Tul.,  Tuber  puberulum  Berk,  et  Broome,  diverse  Hymenogastreen,  Elaphomyces  
 granulatus  Fr,  und  zuweilen  auch  Cenococcum  geophilum  Fr.  und  Endogone  lactiflua  Berk.. 
 H aup ten tw ick e lu n g sz e it.  Das  ganze  Jahr  hindurch.  Im  Mai  und  Oktober  werden  die  
 Fruchtkörper  am  besten  gesammelt. 
 E r k e n n u n g s z e ic h e n   d e r   S p e c ie s   an  dem  O r te   ih r e r   E n tw ic k e lu n g .  An  der  b e warz 
 ten,  gelblichen  bis  rötlich-braunen Aussenrinde  und  an  der  g e f le c k t e n ,  ro s a fa rb ig e n ,  inneren  
 P e r id ie   wird  diese  mit  einer  anderen  Hypogaee  nicht  zu  verwechselnde  Species  schon  im  Walde  
 oder  Parke  sicher  bestimmt.  Der  ihr  noch  am  meisten  ähnlich  sehende  Elaphomyces  granulatus  Fr.  
 zeigt  stets  eine  einfarbige,  innere  Peridie. 
 G e o g ra p h is c h e   Ä'e rbre itung.  Innerhalb  Deutschlands  tritt  diese  Species  ebenso  häufig  als  
 die  vorige  auf.  Jeder  grössere  und  wiederholt  durchforstete  Buchen-  oder  Eichenwald  bietet  dem  
 Suchenden  zu  allen  Zeiten  des  Jahres  unzählige  Fruchtkörper.  Daher  ist  es  erklärlich,  dass  ihr  Vorkommen  
 bereits  im  vorigen  Jahrhundert  und  noch  früher  bekannt  geworden  ist.  In  den  Provinzen  
 Brandenburg  und Sachsen,  namentlich  aber  in  den  schönen Waldungen  Thüringens,  Hessens,  Badens etc.  
 haben  sie  ältere  und  neuere  Autoren  häufig  gefunden.  Ausserhalb  Deutschlands  kommt  sie  in  Italien,  
 Frankreich,  Schweden,  Österreich,  in  der  Schweiz  etc.  vor. 
 % 
 D ie   F r u c h tk ö r p e r   (Taf.  X l ll,  fig.  9— 16)  sind  stark  haselnuss-  bis  walnusgross  und  besitzen  
 im  allgemeinen  eine  regelmässige,  rundliche  bis  ovale  Form;  namentlich  ist  ihre  Form  in  der  Jugend  
 eine  ziemlich  konstante.  Ihre,  mit  deutlich  sichtbaren,  wenn  auch  in  der Grösse  oft  wechselnden,  dicht  
 nebeneinander  stehenden Warzen  versehene Aussenrinde  ist  bald  hellgelb,  bald  dunkelgelb,  bald  rötlichbraun  
 gefärbt  und  von  einer  oft  dicken  Schutzhülle  rings  umschlossen.  In  feuchten  Jahrgängen  
 schmarotzt  auf den Fruchtkörpern häufig Cordyceps capitata (Taf XIII, fig.  14) oder ophioglossoides.  Beide  
 Schmarotzer  suchen  zwar  auch  die  Fruchtkörper  der  vorigen  Species  heim,  pflegen  aber  auf  letzterer  
 nicht  so  häufig  aufzutreten.  Da  diese  Schmarotzer  mit  ihrer  Scheitelpartie  und  teilweise  auch  mit  
 ihrem  weisslichen  bis  steingrauen  Stiel  über  die  Oberfläche  des  AValdbodens  kommen,  verraten  die-  
 selben  die  Lagerungsplätze  ihrer  Wirte. 
 D a s   Mycelium  ist  zuerst  citronengelb,  schliesslich  etwas  rötlich-gelb  gefärbt  (Taf. Xlll,  fig. 8)  und  unterscheidet  
 sich  von  dem  der  vorigen  Art  im  wesentlichen  nicht. 
 D ie   P e r id ie   (Taf.Xlll,  fig.  15 u.  16)  ist  von  derber,  fast  holziger Konsistenz  und  ca.  2  mm  dick.  —  Die  Aussenrinde  
 ist  abgesehen  von  den  in  der  Grösse  sehr  wechselnden  Warzen  sehr  dünn.  —  Ihr  anatomischer  Bau  stimmt  im  
 Grossen  und  Ganzen  vollständig  mit  dem  der  Aussenrinde  der  vorigen  Art  überein.  Dasselbe  gilt  von  den  Faden  der  
 die  Aussenrinde  umschliessenden  Schutzhülle.  —  Die  innere  P e r id ie   ist  bedeutend  dicker,  als  die  Aussenrinde  und  
 ist  marmoriert,  weil,  wie  das  Mikroskop  lehrt,  mattrosa  gefärbte  Hyphenbündel  mit  rötlich  gefärbten,  auf  dem  Querschnitt  
 nesterartig  gruppierten  Hyphenbündeln  abwechseln.  Sämmtliche,  die  innere  Peridie  konstituierende  Fäden  sind  derb  und  
 miteinander  zu  Hyphensträngen  vereinigt,  die  ihrerseits  ein  sehr  derbes  Geflecht  bilden,  welches  in  der  Nähe  der  
 Aussenrinde  einen  innigeren  Zusammenhang  seiner  Elemente  als  in  der  Nähe  der  Gleba  zeigt. 
 Die  G ie b a   ist  der  der  vorigen  Art  in  jeder  Beziehung  ähnlich;  selbst  die  asci  und  Sporen  bieten  nur  geringe  
 Unterschiede  dar.  Schon  von  ziemlich  früher  Entwickelung  an  zeigt  sie  rosafarbige  bis  etwas  violette  Saepta,  Das  Kapillitium  
 besteht  aus  farblosen,  glänzenden,  auf  sehr  weite  Strecken  ungeteilten,  gewundenen  und  oft  miteinander  verschlungenen  
 Fäden,  wie  das  der  vorigen  Art.  -  Die  a s c i   sind  rundlich,  oft  am  Scheitel  etwas  abgeplattet  und  gestielt;  
 der  Stiel  ist  nicht  selten  etwas  gekrümmt  und  meist  nicht  länger  als  der  Radius  des  ascus.  In  der  Regel  werden  in  
 einem  ascus  acht,  häufig  auch  weniger  als  8  ( 4 -6 )   Sporen  erzeugt.  —  Die  Sporen  sind  kugelig  und  haben  einen  Durch-  
 raesser  von  1 6 - 1 9   p.;  anfänglich  sind  sie  farblos,  dann  werden  sie  etwas  rötlich  und  schillernd,  später  tiefrotbraun  bis  
 schwärzlich-braun.  Ihr  Epispor  ist  mit  kleinen,  feinen  Rauh-  oder  Erhabenheiten  besetzt.  Das  dicke  und  geschichtete  
 Endospor  ist  farblos 
 S c h ic k s a l   und  V e rh a lte n   des  F ru ch tk ö rp e r s   nach  d e r   so g .  Reife.  Die  Fruchtkörper  verhalten  sich  
 nach  der  Reife  ebenso  wie  die  der  vorigen  Art. 
 B em e rk u ng en   ü b e r   den  G e b r a u ch sw e r t   d e r   S p e c ie s   für  de  
 selbe  ist  ein  geringer. 
 schlichen   H a u sh a lt .  Der- 
 7.  Elaphomyces  hassiacus  Hesse. 
 (Spec.  nov.) 
 Taf.  XIV,  fig.  12—14  o.  Taf.  X XI ,  fig.  56. 
 A r tch a r a k te r .  Die  b r ä u n lich g e lb e ,  k le in b ew a rz te   Aussenrinde,  die  zuerst  schmutzigweissgraue, 
   dann  violette  und  zuletzt  e twas  b lä u lic h - v io le t t e ,  inne re   P e r id i e ,   die  rosafarbige,  von  
 dunkelbraunen  Sporenhaufen  durchsetzte  und  daher  bunte  Gleba,  die  ziemlich  g ro s s en   a sc i  und  die  
 zuerst  ro s a fa rb ig e n ,  schliesslich  t ie fro tb r au n en ,  fast  g la tte n   S p o re n   bilden  den  Artcharakter. 
 S tan d o r t.  Innerhalb  der  von  den  AVurzeln  der  Edeltannen  durchzogenen  Humusschichte  eines  
 sandreichen,  mit Nadeln  bedeckten  und  mit  Moospolstern  überzogenen  Bodens  lagern  die  Fruchtkörper  
 dieser  Hypogaee  nesterartig.  Es  sind  besonders  die  in  der  Gabel  zweier  stärkeren  Tannenwurzeln  
 befindlichen  Humusmassen,  innerhalb  welcher  neben  den  Saugwürzelchen  der  Tannen  die  Fruchtkörper  
 dieses  Elaphomyces  ihren  Aufenthaltsort  haben.  Irgend  welche  andere  Hypogaee  habe  ich  in  Gesell-  
 Schaft  von  E.  hassiacus  Hesse  bisher  nicht  beobachtet. 
 H aup ten tw ick e l 11 ngsze it,  August  bis  Dezember. 
 E rk en n u n g s z e ich en   d e r   S p e c ie s   an  d em   O r te   ih r e r   E n tw i c k e lu n g .   An  der  
 b r ä u n  l i e h - g e lb e n   I''a rb e   der  mit  kleinen,  aber  deutlich  sichtbaren  AVärzchen  dicht  besetzten  
 A u s s e n r in d e ,  besonders  aber  an  der  v io le tten ,  zur  Reifezeit  der  Fruchtkörper  etwas  b lä u lic h