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Hildesheim) gehörigen Buchenwäldern vor. — Ausserhalb Deutschlands ist sie von Tulasne in Frankreich
und von Berkeley in England gefunden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind haselnussgross, von sehr selten rundlicher, meist ganz unregelmässiger,
durch häufige Einsprünge der Peridie höckeriger Form. Ihre Oberfläche ist schwärzlich (nicht braun,
wie sie Tulasne auf Taf. IV, in fig. I abbildet), haarlos und kleinbewarzt. Auf dem Scheitel des Fruchtkörpers,
mitunter auch etwas seitlich von demselben befindet sich ein bald sehr enges, bald geräumiges
ostiolum, an der Basis, d, h. an der Ansatzstelle des Fruchtkörpers an das Substrat ein starker Haarschopf,
der aus braunen, dicken, bandartigen, septierten und in den Membranen stark verdickten
H)'phen besteht. Unter dem ostiolum befindet sich eine etwas grosse, mit Luft angefüllte, nach der
Basis des Fruchtkörpers zu durch die sich wulst- oder zackenartig erhebenden A'orsprünge der mit
Peridie umgebenen Gleba in zahlreiche, enge und gewundene Räume (Luftkanäle) geteilte Caverne.
Die Fruchtkörper sind jung geruchlos, reif verbreiten sie einen widerlichen, dem einer im Erweichungs-
processe stehenden Balsamia vergleichbaren Geruch.
Die P e r id ie ist derbfleischig, und ihr feinerer, anatomischer Bau stimmt im wesentlichen mit dem der Peridie
der vorigen Art überein. An den wenigen Fruchtkörperexemplaren, die ich bis jetzt zu untersuchen Gelegenheit hatte,
war die Peridie stets etwas dicker, als die von Genea sphaerica TuL.
D ie G le b a ist etwas derbfleischig und reichlicher entwickelt, als bei den übrigen Geneaarten; sie füllt den
inneren Teil der stets mit Peridie umgebenen Wülste oder Zacken aus, die kaum eine Trama unterscheiden lassen und
deren Mitte sich aus den den inneren Peridialelementen gleichen oder doch sehr ähnlichen Bildungen formiert, auf
welchen nahezu senkrecht die asci nebst Paraphysen stehen. Letztere sind farblos, septiert und viel breiter als die von
Genea Klotzschii Berk, et Broome. Die a s c i sind sehr stumpf endigende, farblose Cylinder, die achtsporig sind und
zwischen je 2 Sporen häufig eine nicht sehr tiefe Einschnürung erkennen lassen. Sie sind gestielt und überragen die
Paraphysen nicht. Die Sporen sind elliptisch, 30 y. lang und 22 y. breit; ihr farbloses Exospor ist mit dicken, ungleich
grossen Warzen besetzt, und das zarte Endospor umgiebt zunächst kleinkörnige Substanz, in welcher ein grosser, ovaler,
oelglänzender Körper lagert.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n d e s F ru c h tk ö rp e r s nach d e r sog. R e ife , Die Fruchtkörper verhalten
sich nach der Reife so wie die der vorigen .Art.
B em e rku n g en über den G e b ra u ch sw e r t d e r S p e c i e s fü r den m en sch lich en H au sh a lt. Derselbe
ist ein geringer.
3. Genea Klotzschii Berk, et Broome.
(In Ann. and Magaz. of Nat. Hist., XVIII, 78.)
Synon: Genea verrucosa Klotzsch, in Dietr. Flora Boruss., VII, 474.
Hydnocarj'on fragrans Wallr., Flor, crypt, Germ., IV, 860 (sub 4122).
Litteratur: Tulasne, fung. hyp. p. 120, tab. XIII, flg. IV.
A r tch a r ak te r . Die du nk e lb raune , kleinbewarzte und unbehaarte Pendie der rundlichen,
kaum die Grösse einer Haselnuss erreichenden Fruchtkörper, die zuerst weisse, dann g e lb lic h -w e is s e
Gleba, die dü n n fäd igen P a ra p h y s en und fa s t ru nd lich en Sporen bilden den Artcharakter.
S tan d o rt. Innerhalb der auf kalkreicher Unterlage ausgebreiteten Humusschichte des Bodens
älterer Buchen- und Eichenwälder hat diese Hypogaee ihren Lagerungsort. Ihre Fruchtkörper sind
sehr schwierig aufzufinden, obgleich sie oft nur von wenig Laubmasse überdeckt sind. Ihre dunkelbraune
Farbe hebt sich nur sehr wenig von dem schwärzlichen bis kastanienbraunen Humus ab.
H a u p ten tw ic k e lu n g sz e it. Juli bis September.
E rk en n u n g s z e ich en der S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ic k e lu n g . An der d u n k e lbraunen,
mit s e h r k le in e n W a r z e n besetzten Peridie lässt sich diese Species einigermassen schon
im Walde bestimmen. Von den Fruchtkörpern der Genea hispidula Berk., die auch braun und kleinbewarzt
sind, unterscheidet man sie sofort, wenn man sie durchschneidet. Letztere Species besitzt
stets nur eine grosse, ungeteilte Caverne unter der Scheitelöfthung, bei Genea Klotzschii Berk, et
Broome ist dieselbe in mehrere Hohlräume gesondert.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . In Deutschland ist das Vorkommen dieser Hypogaee ein
seltenes. Wallroth' und Irmisch® stellten dasselbe für die Wälder um Sondershausen (Straussberg)
fest. Ich habe diese Species in der Nähe von Cassel unter Buchen nahe den sog. Fuchslöchern
(Wilhelmshöhe) erst vor wenigen Monaten gefunden. — In England ist sie von Berkeley und Broome
gesammelt worden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind stark erbsen- bis haselnussgross und besitzen eine ziemlich regelmässige,
mitunter kugelige Form. An ihrem Scheitel zeigen sie eine kleine, rundliche Öffnung und
an ihrer Basis oder auch etwas seitlich von letzterer einen nicht sehr stark entwickelten Mycelschopf,
welcher mit humosen Bodenbestandteilen auf das innigste verwachsen ist. Unter dem ostiolum befindet
sich eine in mehrere, gewundene Hohlräume sich fortsetzende Caverne. Jung sind die Fruchtkörper
geruchlos, reif verbreiten sie einen widerlichen Geruch, Sie treten an ihren Lagerungsplätzen
meist nur vereinzelt auf
Die P e r id ie ist derbfieischig und bewarzt. Die Warzen sind klein und von dunkelbrauner Farbe. Haare
scheint die Peridie, die in ihrem feineren Bau keine Besonderheiten erkennen lässt, nicht oder nur sehr spärlich zu besitzen,
wenn man von den derben, den Mjceliumschopf bildenden, haarähnlichen Elementen absieht.
Die G leba ist etwas derbfleischig und zuerst weisslich, ilann gelblich-woiss gefärbt. Ihre wulstartigen Platten
sind mit Hymenialgewebe ausgeklsidet und von Peridialelementen eingeschlossen. — Die a s c i sind cylindrisch und
endigen sehr stumpf; sie führen je 8, zu einer Reihe angeordnete Sporen und sind kurz gestielt. Die Paraphysen sind
reich gegliedert und sehr dünn; sie überragen nur etwas die Köpfe der asci. — Die Sp o re n sind nahezu rundlich und
mit dicken Warzen dicht besetzt; sie sind 28 y. lang und 24 y. breit. Ihr Inhalt stimmt mit dem der übrigen Genea-
speciessporen überein.
S ch ick sa l und Verhalten des F ru ch tk ö rp e rs nach der sog. Re ife. Die Fruchtkörper erfahren nach
der Reife das fiir Genea sphaerica Tul, erwähnte Schicksal und zeigen auch deren Verhalten.
B em e rk u ng en üb e r den G eb rau ch sw e r t d e r Sp e c ie s für den mens ch lich en Haush alt. Derselbe
ist ein geringer.
4. Genea hispidula Berk.
(In Ann. and Magaz. of Nat. Hist., XVHl, 76.)
Litteratur: Tulasne, tung. hyp. p. 121, tab. XII, fig. II u. tab.XIII, fig, III.
A r tch a r ak te r . Die schw ach p ap illte , s te ts b eh a ar te , h e l lb r a u n g e fä rb te P e r id ie
reifer Fruchtkörper, die e in z ig e g ro s s e H öh lu n g im Innern derselben und die d ic k b ew a r z t e n
S p o ren innerhalb der ke ine E in s c h n ü r u n g e n zeigenden asci bilden den Artcharakter.
S tan d o rt. Innerhalb der Humusschichte des Bodens jüngerer und älterer Buchen- und Tannenbestände
oder auch im Humus unter dem Schatten der Kastanien halten sich die kleinen, ziemlich
schwer aufzufindenden Fruchtkörper dieser Hypogaee verborgen. Sie kommen, obgleich sie innerhalb
des Humus niemals tief lagern, nur sehr selten an das Tageslicht, treten meist einzeln, höchst zu 2
oder 3 beieinander liegend auf
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. September und Oktober.
E rk e n n u n g s z e ich en der S p e c ie s an dem Orte ih r e r E n tw ic k e lu n g . An der braunen
Farbe der dem unbewaffneten Auge g la tt erscheinenden Peridie, an dem ostiolum am Scheitel der
Fruchtkörper und an der e inz ig en , g r o s s e n K am m e r im Innern der Fruchtkörper, welche erst
beim Durchschneiden der letzteren bemerkbar wird, kann man diese Species schon im Walde von den
übrigen Geneaarten leicht unterscheiden.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Hypogaee
ein seltenes, ln Baden hat sie de Bar}»® im September 1860 und zwar in einem Tannenwalde am
1 Wallroth, Flor, crypt. Germ., tom. IV, sub 4122.
2 Irmisch, Reg. u. Nachr. Bi. f. d. Fürstent, etc., Nr. 97, p. 387.
3 de Bary, Notiz im Strassb. Universitätsherbar.
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