Basis einen gleidilalls kurzen und tlünnen Stielrest. Sie haben eine Lange von 10 — 14 P- : Breite von 6 — 9 >/..
Dir Exospor ist lunzelig und rotbraun geiärbt.
Sc h ic k s a l und V e rh a lte n d e s F ru ch tk ö rp e r s n ach d e r sog. R e ife . DieGleba wird schliesslich weich.
Getrocknete Fruchtkörper schnurren beträchtlich zusammen und werden runzelig, ln Spiritus konservierte Fruchtkörper
behalten die schneeweisse Farbe der Peridie bei,
B em e rk u n g en üb e r den G eb rau ch sw e r t d e r S p e c ie s fü r d en men sch li chen Haushalt, Derselbe
ist ein geringer,
14. Hymenogaster tener Berk.
(in Ann. and Alagaz. of Nat. Hist. XJII, 349 u. XVJII, 75).
Taf. VTI, Fig. 47.
Synon: Hvmenogaster argenteus Tul. (in Giorn. bot. ital. 1, Jahrg. Vol. II, pars I, p. 55).
„ Hymenogaster lilacinus Berk. (Brit, Fung. No. 305).
„ Splanchnomyces tener Cortla (Icon. fung. VT, p. 44. Taf. XIII, Fig. 108).
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 72.
„ Winter, Kryptog Flor. Bd. I, p. 877 sub 2602.
A r tch a rak te r . Die s i lb e rw e i s s e und g l ä n z e n d e , von der Gieba le ich t ab z ieh b a re
Peridie der rundlich en Fruchtkörper, die th o n fa rb ig e Gieba und die k le in en , eiförmigen, mit
sp itz e r, durchscheinender Scheitelpapiile und einem sehr kurzen und sehr dünnen Stielreste versehenen,
k le inw a rz ig en Sporen kennzeichnen diese Species zur Genüo-e.
S tan d o rt. Unter sehr wenig Laub dem Erdboden glatt ansitzend halten sich in Eichen-,
Buchen-, seltener hichtenwäldern die Fruchtkörper dieser Hypogaee verborgen.
F lau p ten tw ick e lu n g sz e it. Juli bis Oktober.
E rk en n u n g s z e ich en d e r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . An der F a r b e
d e s r o t e n J h o n e s , die der Gieba dieser Species schon von der Zeit der Sporenentwickelung an
eigen ist, an dem g e r in g e n s p e c i f i s c h e n G e w i c h t und an der s i l b e r w e i s s e n Peridie wird
diese Art schon im AA'alde sicher erkannt.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands kommt diese Species sicherlich häufig
vor, wenn ich sie bis jetzt auch nur in der Provinz Hessen-Nassau auffinden konnte. Ich habe sie
zuerst im Jahre 1882 in der Umgebung von Marburg (Dammeisberg, Ludwigsgrund) unter Eichen
und Buchen, später ebendaselbst und auch in der Nähe von Cassel (AVilhelmshöher Schlosswald) oft
gefunden. Ausserhalb Deutschlands ist sie von Berkeley in England unter Fichten und von Tulasne
in h rankreich unter Eichen und Buchen gesammelt.
D ie I'ru c h tk ö rp e r sind haselnussgross, sehr selten grösser, rundlich und mitunter genau kugelig,
so regelmässig in der Form wie die meisten Hysterangiumarten, silberweiss glänzend und an der
Basis mit einem sehr deutlich sichtbaren Mycelstrunke versehen.
Das M y c e lium ist flockig bis strangartig und weiss gefärbt. Seine Fäden sind stark glänzend, nur wenig ver
zweigt und septiert und durchziehen die humóse Erde des Waldbodens meist nur auf kurze Strecken. .An der Basis der
I-ruchtkörper sind die Mycelhyphen strangartig vereinigt.
Die P e r id ie ist silberweiss, glatt und sehr dünn. Sie lässt sich streckenweise von der Gieba abziehen und ist
aus stark gallertigen Fäden formiert, die zumeist in der Richtung der Fruchtkörperoberfläche verlaufen und innig mit einander
verbunden sind.
Die G ie b a ist jung weiss, später von der Farbe des rotheii Thones. Die bis zur Reife des Fruchtkörpers niemals
gänzlich mit Sporen erfüllten Lakunen sind eng, und die weisslichen Kammerwände laufen von einem kleinen, dicken
Basilarpolsler strahlig aus. Die Hyphen, welche die deutlich erkennbare Trama bilden, sind sehr zart, verzweigt mul septiert.
D a s Hymenium besteht aus langen, cylindrischen, mittelstarken. 2—3sporigen, oft auch nur einsporigen Basidien,
welche die septierten, etwas breiten Paraphysen ein wenig überragen. Die Sporen sind eiförmig und mit Wärzchen besetzt.
Sie sind 10—14 lang und 8—10 y. breit. Sie zeigen am Scheitel eine spitze, durchscheinende Papille und einen sehr
kurzen und dabei sehr dünnen Stielrest. Ihre Farbe ist braungelb. Oft ist um ein Sporenpaar eine zarte, fast farblose
Hülle vorhanden.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n des F ru ch tk ö rp e r s n a ch der sog. R e ife . Nachdem die Gieba zu einer
bruchigen Masse eingetrocknet war, wird sie schliesslich bei anhaltender Feuchtigkeit weich, aber niemals schmierig.
B em e rk u n g en über den G eb rau ch sw e r t d e r S p e c ie s für den m e n s c h l ic h e n H a u sh a lt . Derselbe
ist ein geringer.
15. Hymenogaster Klotzschii Tul.
(Fung. hyiiog. |i. Ó4)-
Taf. II, Fig. 10—13. Taf. VII, Fig.48.
Synon; IIvmenogasler albus Berk, (in Ann. and Magaz. of Nat. Hist. Xlil, p. 349).
Rhizopogon albus Berk, (in Hooker, Bril. Flor, II. 2, p. 229).
Hydnangium album Klotzsch (in Dietr, Mor. Boruss. V, p. 466).
Splanchnomyces albus Corda (Lon. lung. VI, p. 40).
Litteratur; Tulasne, fung. by|)Og. p 64, Tal. X, Fig. XII.
Winter, Kryptog.-Flor. Bd. I, p. 874 sub 2594,
Artch ar ttk te r. Die weissliche, zuletzt stets mit zahlreichen g o ld g e lb e n , b r e i t e n Fle ck en
versehene Peridie der oft am .Scheitel klaffend en l-'ruchtkörper, die fleischige, zuerst weissliche, dann
lila und zuletzt rö tlich -b rau n e Gieba, die kleinen, e ifö rm ig e n , am S ch e ite l meist a b g e ru n d
e ten, mit W ärzchen be.setzten Sp oren und der s ta r k e , z w i e b e l a r t i g e G e ru ch frisch g e sammelter
Fruchtkörper kennzeichnen diese Art zur Genüge.
Standort. Die humóse Frde der Blumentöpfe der Kalthäuser, seltener der Wald- und Heide-
humus werden von dieser sehr häufig epigäisch auftretenden Hypogaee als Entwickelungsstätten gewählt.
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. August bis Oktober. (In Kalthäusern entwickeln sich die Fruchtkörper
vornehmlich in den Wintermonaten.)
E rk en n u n g sze ich en der S p e c ie s an d em Orte ihrer E n tw ick e lu n g . o\n der w -e is s en ,
g o l d g e l b g e f le c k t e n Peridie, ander zuletzt r ö t lic h - b r a u n e n Gieba und an dem starken Geruch
wird unter Berücksichtigung des Standortes diese Hypogaee sofort erkannt.
G e o g r a p h i s c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist diese Species ziemlich häufig verbreitet,
jedoch bis jetzt viel häufiger auf Erde der Blumentöpfe der Kalthäuser als in Heidegegenden
gefunden. Z.uerst hat sie Klotzsch' sowohl in Kalthäusern Berlins als auf Heideland der Berliner Umgebung,
dann Hoffmann' in dem Kalfhause des bot. Gartens zu Giessen, dann de B a r y ' in dem Kalthause
des bot. Gartens zu Freiburg, dann Göppert* in dem des Breslauer bot. Gartens gesammelt.
Ich habe sie zuerst im Jahre 1870 im Gewächshause des bot. Gartens zu Leipzig und dann im Spätherbst
1873 im Kalthause des bot. Gartens zu Giessen angetroffen. — .Vusserhalb Deutschlands ist sie
von Berkeley in Schottland gefunden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind haselnussgross und darüber. Sie sind selten rundlich, sondern meist
etwas länglich oder durch starkes Aufreissen und Auseinanderklaffen ihrer Scheitelpartie nnregelmässig
geformt {Taf. II, h'ig. lo u. 12). Ihre Oberfläche ist weisslich, zeigt aber schon sehr früh goldgelbe
Flecke, die mit dem fortschreitenden Alter der Fruchtkörper an AMlumcn zunehmen. An ihrer Basis
besitzen die Fruchtkörper ein reichliches, zartfädiges Mycelium,
Das M y c e lium ist llockig mul weisslich bis gelblich gefärbt. Es besteht aus zarten, dünnen und .stark glänzeii-
Hvphen, die an der Basis der Fruchtkörper zu dünnen, hie und da verzweigten .Strängen zusammenlrcten.
Die F e r iilie ist in der Jugend »ler Fruditkurper flockig, später häutig. Sie besitzt kein Pseudoparenchym, sondern
besteht aus einem an die Gleha stos.sendcn, zartfädigen, dünnen, »ler Trama entsprechenden Hyphengedeclit, von welchem
lii-eitc, etwas bandartige, reich septierte, mit Schnallen versehene, stumpfendigende, zumeist locker mit einander verschlungene
Eäilen (Haare) sich crhelion, die in »!»-r Jugeml »les Fruchtkörpers die flockige bis filzige Überflächenbeschaflenheit bedingen,
schliesslich sich dicliler gruppieren, und der ganzen FruchtUorperoberfläclic mehr »uler weniger platt aiiflagern.
D ie G ie b a (T a f ll , l'ig. 13) ist lloischig, zin-rst weisslich, dann lila mul zuletzt rötlicli-braun gefärbt. Die Lakunen
sind zi»nnücli gerüiimig mul v.m unregclmässigor Form. Die Kammerwände sind zuerst weisslicli, dann gelblich und gyrös
gewunden.
Das H vm e n ium besteht aus kurzen, cyliiulrischen, farblosen, nunst zsporigen, doch nicht selten auch einsporigen
Basidien, dio oft lonncnlörmig erweitert siiul und etwas über »lie septierten Paraphysen hervorragen. Ausserdem sind
1 Klotzsch, in Dietr. ITor. Boruss, V, p.460.
2 Hollinann, Icon, analyt. Fungor. II, p. 33.
3 de Bary. Vcrgl, Mor)iholog. u. Biolog. <1. Pilze etc., p. 388 u. Notiz i, .Strassb. Univ.
•i GöiiiK-rt, im 50. Jahrb. »1. scliles. Ges. f. v. Kultur, 1872, p. 10 7 - 10 8 .
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