D a s Hyuieiiium setzt sich aus ««ei-, seht selten dreisporigen, langen und schmalen Basidien und zahlreichen,
breilon Paraphysen zusammen. Erstere ragen weit über die Paraphysen hervor und sind bräunlich gefärbt, Sterigmen sind
vorhanden. Die Sporen sind 2 4 -0 6 lang nnd , 0 - 1 6 p. breit, am Scheitel kntz und meist stumpf papillt nnd mit einem
5 - t o n langen, « n dicken Stielre*st versehen. Die Form der Sporen ist, abgesehen von dem langen Stiele, citronenförmig;
die Sporenmembrai: (Exospor) ist sehr weich, wie mit kleinen Flocken überzogen, und die Farbe der nicht opaken Sporen
ist tief rotbraun {Taf. VII, Fig. 27I.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n des F ru c h tk ö rp e r s n a ch der sog. R e ife . Die Gieba bleibt lange Zeit trocken,
chen H a u sh a lt . Derselbe
schliesslicl. wird dieselbe bei anhaltender Feuchtigkeit weich, zerfliesst aber nicht breiartig,
B em e rk u n g en über den G e b ra u ch sw e r t der S p e c ie s für den mensc
ist ein geringer.
2. Hymenogaster tomentellus Hesse
(spec. nov,),
A i-tch a rak te r. Die g o ld g e lb e , zarte, aussen fe in filz ig e P e r id ie , die ro tb rau n e G ieb a
reifer Ki-uchtkörper und die mit einer lan g en , etwas stumpfen, durchscheinenden P a p i l le versehenen
S p o re n bilden den Artcharakter.
.Standort. Innerhalb der mit wenig Laub überdeckten Humusschichte des kalkreichen Bodens
wiederholt durchforsteter Buchen- und Eichenwälder hat diese Hypogaee ihren Lagerungsort.
H a u p te n tw ic k e lu n g sz e it . August bis Oktober.
E rk e n n u n g s z e ic h e n der S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . An der fe in f
ilz ig e n Beschaffenheit der g o ld g e lb e n Peridie und an der ro tb raun en , von w e is s lich -g e lb e n
Kamnierwänden durchsetzten G ie b a durchschnittener Fruchtkörper wird diese Species im Walde erkannt.
G e o g ra p h is c h e \ 'e rb r e itu n g . Es ist diese Hypogaee bis jetzt nur in der Provinz Hessen-
Nassau gefunden. Ich traf sie im August 1886 unter Buchen und Eichen in der Nähe von Kirch-
ditmold bei Cassel an.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind Saubohnen- bis haselnussgross, etwas höckerig und unregelmässig m
der Form. Ganz jung sind sie weisslich-gelblich, dann werden sie bräunlich und zuletzt goldgelb und
etwas glänzend.
D a s M y c e iium ist flo ck ig und meist nur spärlich entwickelt. Es besteht aus dünnen,^ in den Membranen
«’ allerti"- verdickten, gelblich bis bräunlich gefärbten, wenig verzweigten Hyphen, die des oxalsauren Kalkes entbehren.
°D i e P e r id ie ist zur Zeit der Sporenreife goldgelb, sehr dünn, aussen feinfilzig und stets von fadiger Struktur
(ohne Pseudoparenchyra). Sie lässt sich nicht von der Gieba trennen.
D ie G ie b a ist rotbraun und zeigt kleine, aber noch deutlich erkennbare, nur zum Teil m.t Sporen erfüllte
Kammern, deren Wände zärt und weisslich-gelb sind. Innerhalb der letzteren ist eine aus septierten uud verzweigten,
etwas gallertig verdickten Fäden bestehende Ttama zn unterscheiden.
B a s Hym en ium besteht ans schmalcylindrischen, zweisporigen Basidien, d
breiteren
Paraphysen hervorragen und brännlich gefärbt sind. Sowohl die Basidien als auch die Paraphysen sind relati'
Sterigmen sind vorhanden. Die Sporen zeigen eine lange, etwas stumpfe und durchscheinende Papille nnd -
runzeliges Exospor, welches goldgelb bis dunkelrotbraun gefärbt ¡st. Sie sind mit 1
Länge beträgt 2 7 - 2 0 ihre Breite 1 1—13 P- Sie sind citronenförmig..
kurz.
11 meist
•ersehen. Ihre
S c h ic k s a l n nd V e rh a lte n des F ru c h tk ö rp e r s nach d e r sog. Re ife. Schnecken und Würmer stellen
den Fruchtkörpern, obgleich sie so gut wie keinen Geruch besitzen, eifrig nach, und man findet deshalb nur selten unverletzte
Fruchtkörper. Die von diesen Tieren unbehelligt gebliebenen Fruchtkörper werden tn der Gieba zunächst dürr
und trocken, schliesslich unter Aufreissen der Peridie bei anhaltender Feuchtigkeit weich.
B em e rku n g en über d en G eb rau ch sw e r t der S p e c ie s für d en m e n s ch lich en H a u s h a lt Derselbe
jst ein geringer.
3. Hymenogaster citrinus Vitt.
(Monogr. Tub. p. 2 1 , Tab. III, Fig. llj.
Taf. VII, Fig. zg.
Synon: Splanchnomyces citrinus Corda (Icon. fung. VI, p, 43).
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 69.
Winter, Kryptog. Flor. Bd. I, p, 875 sub 2597.
Berkeley, in .Ann. and Mag. of Nat. Hist. XVIIi, p. 346 u. Brit. Fung., fase. IV, Nr. 284.
A r tch a r a k te r . Die zuerst c itron en g e lb e , dann dunkelrote, etwas flockige Peridie der meist
w alz en fö rm ig en Fruchtkörper, die du n k e lg e lb e Gieba und insbesondere die g la tten , opaken,
c itro n en fö rm ig en , mit langer und daifci d ic k e r , stumpfer Scheitelptipille und mj,ist etwas .g eb og e nem
Stielrest versehenen S iio ren Itildcn den Artcharakter.
S tand o rt. Innerhalb der von wenig Laub überdeckten Humusschichte des kalkreichen Bodens
älterer Eichen- und Buchenwälder und zwar in sehr geringer Tiefe der ersteren halten sich die Fruchtkörper
dieser Hypogaee verborgen. IFin einziges Mal habe ich sie .auch unter Tannen gefunden.)
H aup tentw ick elu n g .sz e it. August und September.
E rk en n u n g s z e ich en d e r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ic k e lu n g . An der c itronen-
g e lb en Peridie, an der du nk e lg e lb en bis ro tb rau n en , zuletzt last schwärzlichen Gieba und an
dem starken, moschusartigen Geruch wird diese Hypogaee schon im Walde .sofort erkannt. (Die in
der Peridie citronengelb gefärbten Tuberaceen und Elaphomyceten, z. B. Tuber excavatum Vitt, und
Elaphomyces variegatus Vitt, werden natürlich durch die Glcbabeschaffenheit leicht von H. citrinus
Vitt, unterschieden.)
G e o g r a p h i s c h e V e rb re itu n g . Obgleich anzunehmen ist, dass diese Hj-pogaee in Deutsch-
land häufiger als wie bisher festgestellt werden konnte, vorkommt, habe ich sie bis dato doch nur m
der Provinz Hessen-Nassau und zwar zuerst im September 1886 in unmittelbarer Umgebung Cassels
unter Eichen und Buchen und später einmal unter Tannen in der Nähe von Kirchditmold angetroffen
_ Ausserhalb Deutschlands ist sie von Vittadini m Italien, von Tulasne ln Frankreich und von Broome
und Leef in England gefunden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind meist walnussgross, oft walzenförmig und zeigen zumeist keine grösseren
Höcker und Vertiefungen. Schon von Anfang an sind die Fruchtkörper citronengelb gefärbt und diese
Farbe behalten sie fast bis zur vollständigen Reife. Kurze Zeit vor der Erweichung der Gieba nehmen
sie eine dunkelrote Farbe an. Sie riechen moschusartig. (Nach A'ittadiiii ist ihr Geruch dem des
Stracchino-Käse zu vergleichen.) — Mitunter lagern neben ihnen die Fruchtkörper von Hysterangium
calcareum Hesse.
D as My celium ist flockig und besteht aus gelben, dünnen, etwas schlaffen, vielfach gebogenen Fäden, deren
Membranen gallertig verdickt und frei von Kalkoxalat sind.
D ie P e r id ie ist 0,8 mm dick und etwas flockig Im centralen Teile zeigt sie ein kleinzeiliges Pseudoparenchym,
an welches sich straffe, septierte und verzweigte, im Längsverlaufe hie und da geschwollene, schliesslich an die Gieba
stossende Fäden anschliessen,
Die G ieb a ist anfänglich citronengelb, dann dunkelgelb bis rotbraun und zuletzt fast schwärzlich. Ihre Kammern
.sind kaum sichtbar, da sie gänzlich mit Sporen erfüllt sind. Die meisten derselben sind klein und eher etwas rundlich
als länglich. Die Kammerwände sind stellenweise wendeltreppenartig gewunden und lassen eine sehr dünne Trama von
deulüch fädiger Struktur erkennen, wälircnd die Hymenialelemente kurz und breit sind.
Das Hymenium besteht aus breitcylindrischen, bräunlichgelb gefärbten Basidien, welche Je 2 Sporen tragen, und
aus diesen gleichgestaltetcn Paraphysen. Die Sporen sind 2 0 - 3 0 y. lang und r o - 1 4 F breit, zeigen eine tief rotbraune
Farbe und sind zumeist opak. Ihre Form entspricht im allgemeinen der der Citrone, wenn man von dem ziemlich langen-
meist et\va,s gebogenen Stielrest absieht (Taf. VII, Fig. 29); will man dieses nicht, so kann man die Sporen schildkrötenförmig
oder auch lanzettlich nennen. Die Sporen zeigen am Scheitel eine ziemlich lange, dicke und stumpfe Papille. Ihrehlein-
bran (Exospor) ist glatt, selten runzelig. Ein zartes Endospor umgiebt reichlichen protoplasmatischen Inhalt.
S c h ic k s a l u nd V erha 11 en de s Fru ch tkörpers nach d er sog. R e ife . Nach der Sporenreife bleibt die
Gieba dieser Hvpogaee noch sehr lange Zeit unverändert, namentlich in trockenen Herbsten. Schliesslich fallen die Kammerwände
zusammen und bilden mit den Sporen bei anhaltender Feuchtigkeit eine, sich nur wenig weich anfühlende Alasse.
Auch die IVvidie behält ihn- Su-uklur lange /eit, schiies.slich wird sie an manchen Stellen rissig.
B eme rku ng en iiber den G eb rau ch sw e r t <ler Sp e c ie s für den m e n s ch lich en Haush alt. Derselbe
ist ein geringer.
7. Hymenogaster pruinatus Hesse
(spec. nov.)
Taf, Vll, Fig. 31.
A r tch a r ak te r . Die .stets d u ft ig e , g ra u - b is d u n k e lg e lb e Peridie, die d u n k e lb rau n e Gieba
und die c itron en fö rm ig en , mit etwas bre item Stielrest und rnit kurzer, sp itz e r Scheitelpapille ver-
•sehcnen Sporen bilden den .Artcharakter.
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