
 
		welches  teils  in  der  Scheitelpartie,  teils  in  der  Nähe  des  Stieles  des  ascus  vorhanden  ist.  Im  Protoplasma  
 ist  ein  rundlicher  Zellkern  nachweisbar,  aus  welchem  durch  successive  Teilungen  stets  8  rundliche  
 Kerne hervorgeheii.  Indem  sich  um  jeden  dieser  Kerne  Protoplosma  ansammelt,  entstehen  gleichzeitig  
 8  Anfänge  von  Sporen  (Makrosporen),  von  denen  jeder  bald  eine  sehr  zarte  und  stets  farblos  
 und  glatt  bleibende  Membran  erhält  und  nach  und  nach  Zur  definitiven  Grösse  noch  innerhalb  des  
 ascus  heranwächst.  Die  gebildeten  Sporen  liegen  niemals  zu  einer  Längsroihe  geordnet  im  ascus,  
 .sondern  unregelmässig  verteilt,  haben  schliesslich  eine  elliptische,  an  beiden  Enden  stark  abgeplattete  
 Form  und  führen  zumeist  einen  grossen,  kugeligen,  wie  Oel  glänzenden  Sporenkern  (nucleus),  der  von  
 etwas  feinkörnigem  l'rotoplasma  und  mehreren  kleinen  wie Oeltröpfchen  aussehenden  Bildungen  umgeben  
 ist  (Tat XVIII,  fig.  i6).  Eine Sonderung  der  Sporenmembran  in  ein  Exo-  und  Endosporlum  tritt  nicht ein-  
 E s  braucht  nicht  besonders  hervorgehoben  zu  werden,  dass,  weil  die  asci  im  Kern  der  Knolle  
 niemals  gleichzeitig,  sondern  sehr  ungleichzeitig-  gebildet  werden,  auch  die  Sporen  zu  einer  sehr  differenten  
 Zeit  ihre  Reife  erhalten,  aber  gegenüber  den  Ascosporen  der  Gattung  Tuber  und  Elaphomyces  
 verdient  die  Notiz  Erwähnung,  dass  bei  der  Balsamia  sämtliche  acht  Sporenanlagen  eines  ascus  auch  
 zu  einer  weiteren  Entwickelung  gelangen,  während  von  den  in  der  Zahl  sehr  wechselnden  Sporen-  
 aiilagen  in  den  ascis  der  Gattungen  Tuber  und  Elaphomjmes  sehr  häufig  die  Hälfte  unvollkommen  
 oder  gar  nicht  entwickelt  wird.  —  Sind  die  Sporen  in  der  Mehrzahl  reif,  so  beginnt  innerhalb  der  
 Gleba  der  bisher  geruchlosen  Knolle  der  Balsamia  fragiformis  Tul.  der  Erweichungsprozess.  Derselbe  
 vollzieht  sich  im  allgemeinen  sehr  schnell  und  führt  schliesslich  zu  einem  breiartigen  Zerfliessen  der  
 Glebasubstanz,  die  einen  widerlichen  Geruch  verbreitet  und  eine  fast  schmutzig-gelbe  bis  honiggelbe  
 Farbe  annimmt,  während  sie  vor  der  Erweichung  steingrau  gefärbt  wär  und  eine  fleischige  Konsistenz  
 besass.  Unter  dem  Mikroskop  betrachtet  zeigt  die  im  Zustande  der  Erwreichung  befindliche  Glebasubstanz, 
   dass  unzählige  Sporen  nach  Kollabierung  ihrer  Ascusmembran  frei  geworden  und  dass  von  
 dem  Giebagewebe  höchstens  noch  etliche  lange,  relativ  breite  und  septierte,  inhaltsarme  Kammerwaiid-  
 hyphen  (Tramareste)  vorhanden  sind,  während  die  klauptmasse  der  Gleba  eine  schleimige,  von  zahllosen  
 Bacterien,  oft  auch  von  Anguillulen,  Amöben  und  Flagellaten  durchsetzte  Materie  vorstellt,  in  
 welcher  Balsamiasporen  in  sehr  grösser  Zahl  eingebettet  lagern.  Mit  dem  Weichwerden  der  Glebasubstanz  
 sinkt  das  Peridium  der  Knolle  an  etlichen  Stellen  faltenartig  ein  und  wird  rissig.  Aus  den  
 Rissstellen  des  Peridiums  tritt  Schleim  der  Glebasubstanz  hervor,  der  allmählich  durch  Wasscr-  
 verdunstuiig  eintrocknet.  Schliesslich  bleiben  Lappen  oder  Fetzen  des  Peridiums  mit  aufgetrocknetem  
 Glebaschleim  übrig.  In  letzterem  sind  neben  Bacterienzoogloeen,  Cysten  von  Amöben  etc.  zahlreiche  
 Makrosporen  der  Balsamia  nachweisbar,  die  in  kleinen  Häufchen,  also  truppweise,  selten  isoliert  Vorkommen. 
   Hatte  vor  oder  während  der  Erweichung  der  Glebasubstanz  irgend  ein  Insekt  Eier  in  
 dieselbe  abgelegt,  so  ernähren  sich  die  aus  diesen  Eiern  ausschlüpfenden  Larven  auf  Kosten  der  
 Giebabestandteile  der  Knolle  und  tragen  beim  Verlassen  ihrer  Nährstätte  zweifellos  zu  einer  Verschleppung  
 (Dislokation)  der  von  ihnen  verschont  gebliebenen,  stets  noch  Makrosporen  der  Balsamia  
 einschliessenden  Giebareste  bei.  Schon  während  des  Erweichimgsprozesses  der  Gleba  werden  eigentümliche, 
   an  anderer  Stelle  zu  beschreibende  Veränderungen  an  vielen  Makrosporen  der  Balsamia  
 beobachtet.  Nicht  wenige  Makrosporen  keimen,  nachdem  sie  einen  längeren,  in  seiner  Dauer  
 noch  nicht  genau  festgestellten  Ruhezustand  durchlaufen  haben.  Sie  verdicken  ihre  zarte  
 Membran  gallertig  und  spalten  ihren  grossen  Sporenkern  oft  in  zwei  kleinere  (Taf.  XV III,  fig.  18 f),  
 ehe  sie  in  den  Ruhezustand  treten,  und  ntich  Ablauf  des  letzteren  beginnt  bei  Anwesenheit  von  
 Wasserdunst  und Wärme  ihr  Keimungsprozess.  Bei  diesem  stülpt  sich  die  gallertig  verdickte  Membran  
 nicht  schlauchartig  aus,  sondern  die  ganze  Spore  streckt  sich  ein  wenig  und  indem  sie  fast  immer  
 unmittelbar  neben  anderen  Makrosporen  gelegen  ist  und  auch  diese  sich  etwas  strecken,  findet  
 zunächst  an  den  Berührimgsstellen  dieser  Sporen  ein  Verwachsen  statt;  es  entstehen  wie  bei  der 
 Keimung  der  Elaphomycessporen  (s. diese)  Ketten,  deren  Glieder  etwas  gestreckte  Makrosporen  sind  
 (Tat XXI,  fig. 45,  unten),  die  bezüglich  ihrer  Membranen  nach  und  nach  eine  deutliche  Sonderung  in  
 zwei  I.agen  erkennen  lassen  und  deren  Inhalt  nach  und  nach  eine  starkkörnige Beschaffenheit  annimmt.  
 Diese  oft  schon  bei  ihrer  Entstehung  verzweigten  Ketten  sind  in  ihren  Gliedern  etwas  streckungs-  und  
 an  ihren  Enden  wachstumsfähig.  Bei  Verlängerung  der  Endglieder  durchbricht  die  innere,  zarte  
 Membranlage  die  etwas  derbere,  äussere  und  tritt  als  ein  sehr  zarter,  aber  ziemlich  dicker  Schlauch  
 aus  letzterer  heraus  —  viel  körniges  Protoiilasma,  besonders  innerhalb  seiner  fortwachsenden  Spitze  
 erkennen  lassend  welcher  sich  nach  Art  eines  gewöhnlichen  Pilzfadens  verzweigt,  nachdem  er  
 zunächst  in  der  Richtung  der  Kette  ein  Stück  weiter  gewachsen  war.  Je   weiter  die  getriebenen,  
 schlauchartigen  Ausstülpungen  sich  in  ihren  k'erzweigungen  von  den  Ausgangspunkten  entfernen,  desto  
 dünnere  Zweige  pflegen  sie  gewöhnlich  zu  erzeugen.  E s   entsteht  ein  aus  farblosen,  septierten,  über  
 ihren  Querwänden  nicht  selten  etwas  geschwollenen,  schnallenlosen  Fäden  sich  zusammensetzendes  
 Mycel,  welches  an  den  Enden  baumartig  verzweigter  Äste  zahlreiche  kurze,  quirlständige  Fruchtfäden  
 bildet  (T a fX V il,  fig.  i,  f).  Indem  jeder  dieser  Fruchtträger  an  seiner  Spitze  birnenförmig,  schliesslich  
 kugelig  anschwillt,  entsprossen  der  Oberfläche  dieser  Anschwellung  zahlreiche  Conidien  (Tat X\'II,  
 fig.  i,c , c, c),  die  sehr  dicht  nebeneinander  sitzen,  schliesslich  von  der  Anschwellung  abgetrennt  tverden  
 und  Häufchen  bildend  im  Humus  des  AVald-  oder  Parkbodens  lagern.  Diese  Conidien  sind  stark  
 gallertig  glänzend,  haben  eine  ovtile  Form  und  sind  gleich  nach  ihrer  Bildung  keimungsfählg.  Bei  
 ihrer  Keimung  schwellen  diese,  oft  in  erstaunlich  grösser  yAnzahl  auf  einem  Mycel  gebildeten  Conidien  
 durch  Wasseraufnahme  bedeutend  an,  werden  rundlich  und  ihre  nunmehr  deutlich  sichtbar  werdenden,  
 zarten  Membranen  treiben  sehr  dünne  Schläuche,  welche  sich  rasch  verlängern  und  zu  einem  Mycelium  
 heranwachsen,  welches  kleine  Archicarpien  in  grösser  Anzahl  auf  die  im  liingange  der  Entwickelungsgeschichte  
 der  Balsamia  fragiformis  Tul.  geschilderte  Weise  erzeugt. 
 T u b e r   e x c a v a tum   Vitt,  stellt  in  seinen  jungen,  etiva  0,5  mm  grossen,  mit  unbewaffnetem  
 Auge  soeben  noch  erkennbaren  Fruehtkörperanlagen,  weissgefärbte  Flöckchen  oder  Stäubchen  von  
 rundlicher  bis  etwas  länglicher  Form  dar  (T a f.X IX ,  fig. 4.),  die  unter  das  Mikroskop  gebracht  einen  
 centralen  K e rn   (Tat XIX,  fig. 4,  k (gl))  und eine  flockige,  peripherische Hülle,  ein  P e r id ium   (Taf. XIX,  
 fig. 4,  P)  unterscheiden  lassen.  Letzteres  besteht  aus  farblosen  und  glänzenden  Fäden  zweierlei  Art;  
 dte  einen  sind  septiert,  die  anderen  nicht  durch  Querwände  geteilt.  Beiderlei  Hyphen  sind  verziveigt,  
 (eicht  gekrümmt,  laufen  an  ihren  Enden  ziemlich  spitz  aus  und  bilden  ein  lockeres,  kaum  als  Gitter  zu  
 bezeichnendes  Gewirr  um  den  Kern  des  Stäubchens.  Der  Kern  dagegen  besteht  aus  unzähligen,  
 kleinen,  ovalen,  farblosen,  in  Haufen  betrachtet  etwas  g e lb lic h   gefärbten,  stark  gallertig  glänzenden  
 Zellen,  die  entweder  frei  d.h.  gänzlich  unverbunden,  oder  auch  in  Fläufchen  zu  je  acht  (Taf.XIX,  
 fig.  4,  d)  vereinigt,  dicht  neben  und  übereinander  lagern.  Ein  solches  Stäubchen  nimmt  entweder  
 allein  oder  zu  mehreren  an  einem  dünnfädigen,  reichverziveigten  Mycelium  Entstehung,  welches  unter  
 dem  Mikroskop  eine  etwas  m a t tg e lb lich e   F'arbe  seiner  Fäden  hervortreten  lässt,  durch  welche  es  sofort  
 von  dem  etwas  dickere  Fäden  ausbildenden  Mycel  der  Balsamia  fragiformis  Tul.  unterschieden  werden  
 kann.  Dieses  Mrcelium  entsteht  ans  der  Keimung  kleiner  Conidien  ( l a f   X IX ,  fig. 3),  diü  dicht-  
 geliätift  nebeneinander  liegend  sehr  zarte,  wirr  durcheinander  wachsende  Keimschläuche  treiben,  und  
 mi  diesem  Mycel  werden  in  ziemlich  rascher  yVufeinanderfolge  auf  die  bei  Balsamia  besprochene  
 Weise  zahllose,  dicht  lagernde  und  nur  durch  wenige  Mycelhyphen  voneinander  gesonderte  Archicarpien  
 (Tat  XIX ,  fig.  I ,   A,  A.)  erzeugt,  von  denen  jedes  nach  vollzogener  A'erzw-eigung  eine  aus  
 lockeren  baden  gebildete  Flülle  erhält,  die  aber  schliesslich  auch  noch  von  einer  gemeinsamen,  aus  
 den  A'crlängerungen  der  Hüll-  und  Mycelfäden  formierten  Hülle  umschlossen  werden,  nachdem  die  
 Zweigenden  der  ascogenen  Hyphen  der  yVrchlcarpien  sich  zu  kleinen,  rundlichen,  achtspornigen,  
 knüuelbildenden  ascis  entwickelt  hatten.  Die  Archicarpien  sind  ein  wenig  kleiner  als  die  des