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 sam  eingeklemmt  und  verquellen  in  ihren  Membranen  gallertig.  Es  ist  das  Zustandekommen  eines  
 dichten,  rings  geschlossenen  und  relativ  dicken  Peridiums  um  den  centralen  Teil  des  Knöllchens  ein  
 wichtiges,  für  das  Verständnis  der  weiteren Entwickelung  desselben  sehr  zu  berücksichtigendes  Moment,  
 auch  zeigt  dasselbe  an,  dass  ein  energischer  Schutz  geschaffen  werden  soll  für  die  sich  weiter  entwickelnden  
 Elemente  des  centralen  Teiles  des  Knöllchens.  Diese  bestehen  aus  zahllosen,  ovalen,  dicht  
 neben-  und  übereinander  lagernden,  farblosen,  von  kurzverzweigten  Fäden  stellenweise  durchsetzten  
 Sporen  (Mikrosporen).  Indem  diese  Sporen,  die  man  auch  nach  einer  längeren  Ruhezeit,  wie  Eig.  5e  
 auf Tafel  XVII  zeigt,  im  Wasser  des  Objektträgers  zur  Keimung  bringen  kann  und  welche  länger  als  
 zwei  Jahre  dann  ihre  Keimkraft  behalten,  wenn  man  sie  trocken  aufbewahrt,  säm mtlich   zu  keimen  
 beginnen  und  mit  ihren  kurzen,  feinen,  zunächst  stark  gallertig  glänzenden  Keimschläuchen  ein  un-  
 gemein  dichtes  Ilyphengewirr  „ein  Mycelium“  innerhalb  des  Peridiums  des  Knöllchens  bilden,  beginnt  
 die  zweite  Hauptperiode  der  Entwickelung  der  sog.  Fruchtkörperanlage  von  Balsamia  fragiformis  Tul..  
 Mit  dieser  ist  zunächst  durch  das  Fortwachsen  der  Keimschläuche  der  Mikrosporen  sowohl  als  auch  
 der  kurzverzweigten,  die  unausgekeimten  Sporen  früher  durchsetzenden  Hyphen  eine  nicht  unbeträchtliche  
 Ä'olumenzunahme  des  Kernes  des  Knöllchens  gegeben,  welcher  das  Peridium  zunächst  durch  
 Dehnung,  überhaupt  Vergrösserung  seiner  Elemente  folgt,  mit  welcher  letzteren  eine  Färbung  der  
 Membranen  der  alleräusserst  gelegenen  Peridialzellen  und  zweitens  die  Ausbildung  von  kleinen  Wärzchen  
 an  der  Knöllchenoberfiäche  verbunden  ist.  Es  färben  sich  nämlich  die  grösser  und  grösser  
 werdenden,  vormals  die  beschriebenen,  oberflächlichst  gelegenen  Ketten  zusammensetzenden  Zellen  des  
 Peridiums  zuerst  etwas  gelblich,  dann  schnell  bräunlich-gelb  und  zuletzt  rotbraun,  und  indem  viele  derselben  
 durch  das  etwas  stärkere V'achstum  der  Kernelemente  gruppenweise  zusammengeschoben  werden  
 und  sich  über  die  Nachbarzelien  der Peridenoberfläche  stumpfkegelförmig  erheben,  werden  die  anfänglich  
 mit  blossem  Auge  kaum  sichtbaren,  rotbraunen  Wärzchen  des  Peridiums  formiert,  deren  einzelne  
 Zellen  hie  und  da  noch  deutlich  ihre  frühere,  kettenartige  Vereinigung  erkennen  lassen  (Taf. XVII,  
 fig.  yW  u.  T a f  X VIII  fig.  8,  9,  10,  1 1 ,   14 , W).  Mit  der  immer  mehr  zunehmenden  Dehnung  der  
 einzelnen  Warzenzellen  vergrössern  sich  natürlich  allmählich  die  Wärzchen,  und  schon  an  dem  etwa  
 rapskorngrossen  Knöllchen  der  Balsamia  kann  man  die  rotbraunen  Wärzchen  ohne  Lupe  deutlich  
 sehen.  Während  der  besprochenen Volumenzunahme  des  Knöllchens  treten  die  äussersten,  an  Peridialzellen  
 grenzenden  Hyphen  des  den  Kern  des  Knöllchens  bildenden  Geflechtes  mit  diesen  Peridialzellen  
 in  einen  festen  \'erband,  indem  sie  mit  den  Membranen  derselben  an  vielen  Stellen  verwachsen  
 (Taf.  XM II,  fig.  8, P).  E s   wird  also  eine  innige  Vereinigung  des  Peridiums  mit  den  zu  äusserst  gelegenen  
 Kernelementen  hergestellt,  die  anfänglich  ein  sehr  dünnfädiges,  interstitienloses  Geflecht  bilden,  
 aber  schon  von  diesem  Zeitpunkte  an  aufhören,  Kernelemente  zu  sein,  weil  sie  sich  von  nun  an  an  
 der  Gestaltung  und  dem  Bau  des  weiter  wachsenden  Peridiums  beteiligen.  Indem  sich  die  Fäden  
 dieses  Geflechtes  durch  Dehnung  und  Streckung  ihrer  Glieder  vergrössern,  wird  das  Peridium  dicker,  
 und  es  beginnt  die  Vermehrung  der  schliesslich  an  der  haselnussgrossen  Knolle  der  Balsamia  zu  
 Hunderten  und  mehr  vorhandenen  Wärzchen  und  zwar  nicht  durch  Teilung  der  letzteren,  sondern  
 durch  Einschieben  neuer  Wärzchen  zwischen  die  älteren  so,  dass  das  interstitienlose,  dichte  Hyphengeflecht  
 sich  nach  und  nach  in  ein  pseudoparenchymartiges  Gewebe  (Taf.  XV III,  flg. 9,  10,  1 1 ,   P)  
 differenziert,  welches  sich  bei  weiterem  Wachstum  des  Knöllchens  zwischen  die  erstgebildeten,  das  
 Wachstum  für  immer  abgeschlossen  habenden  Wärzchen  einschiebt  und  mit  seinen,  sich  etwas  emporwölbenden  
 und  eine  rotbraune  Farbe  annehmenden  Elementen  neue  Wärzchen  erzeugt.  An  manchen  
 Stellen  vermögen  die  den  stumpfen  Scheitel  der  Wärzchen  zusammensetzenden  Zellen  zu  Rhizinen  
 (Taf. XM II ,  fig.  10, ha)  auszuwachsen,  welche  ziemlich  dicke,  septierte  und  verzweigte,  aber  mit  dem  
 Substrat  oft  nicht  verwachsende,  rötlich-braun  gefärbte  Fäden  vorstellen.  Dagegen  wachsen  an manchen  
 anderen Stellen  der Knöllchenoberfläche  dünne,  wenig  septierte,  lange  Fäden  hervor,  die  auf das  innigste 
 mit  dem  das  Knöllchen  ernährenden  Substrat  in  Verbindung  treten  und  als  E rn äh ru n g sh yp h en   der  
 fortwachsenden  Knolle  bezeichnet  werden  können.  Dieselben  sind  Verlängerungen  jener  Hüllfäden  
 früherer  Archicarpien,  von  denen  oben  gesagt  wurde,  dass  sie  bei  der  Konstituierung  des  rings  geschlossenen  
 Peridiums  zwischen  die  Maschen  des  Kettengitters  gleichsam  eingeklemmt  werden.  —  Auf  
 die  beschriebene  Art  kommt  also  die  warzenbildende  Peridie  der  Knolle  von  Balsamia  fragiformis  Tul.  
 zustande.  Hatte  schon  der  Nachweis  der  Entstehung  und  Ausbildung  dieser  Peridie  sehr  viel  Zeit  und  
 Arbeit  gekostet,  so  war  die Kenntnisnahme  der  nunmehr  zu  schildernden  Entstehung des  inneren,  bisher  
 von  allen  Autoren  als  G le b a   genannten  Teiles  der  Knolle  dieser  Tuberacee  mit  noch  weit  grösseren  
 Schwierigkeiten  verbunden,  die  aber  wenigstens  in  den  Hauptsachen  glücklich  überwunden  sind. 
 Während  das  Peridium  des  Knöllchens  Dicken-  und  Flächenwachstum  durch  die Thätigkeit  des  
 ursprünglich  zum  Kern  gehörigen,  nach  und  nach  in  ein  pseudoparenchymartiges  Peridialgewebe  
 differenzierten  Hyphengefiechtes  erfährt,  wachsen  die  von  diesem  Gewebe  rings  umschlossenen,  zum  
 grössten Teile  auch  wie  die  Elemente  dieses  Peridialgewebes  aus  der  Keimung  von Mikrosporen  hervorgegangenen  
 Hyphen  des  Kernes  des  Knöllchens  in  inniger  Vereinigung  durch  Verlängerung  und  Verzweigung  
 weiter,  halten  mit  dem Wachstum  des Peridiums  gleichen  Schritt,  und  noch  ehe die  Kammerbildung  
 innerhalb des Kernes des Knöllchens erfolgt, beobachtet man  in ihm das Auftreten von mehreren, deutlich  
 septierten Fäden,  die Zweige  von Mycelfäden,  nur  ein wenig dicker als diese sind  (Taf XVIII, fig. 9a, M),  
 und  indem  jeder  dieser  Fäden  an  seinem  Ende  anschwillt  und  im  Bogen  weiter  wächst,  lässt  er  durch  
 successive Teilung mehrere,  grosse,  rundliche und  protoplasmareiche Zellen  entstehen.  Diese  gekrümmten  
 oder gebogenenZellenreihen sind A rc h ic a rp ie n  (Taf.X\'III,fig.ga,M), die innerhalb des Peridiums des Knöllchens  
 an  Mycelfäden  auf  ähnliche Weise  wie  die  der  Gattung  A s c o b o lu s   gebildet  werden  und welche  
 im  centralen  Teile  des  Kernes  gleichsam  wie  zu  einer  einzigen,  grossen,  nur  stellenweise unterbrochenen  
 Spirale  angeordnet  ihre  Verbreitung  nehmen.  Diese  gekrümmten  Archicarpien  sind  viel  stattlicher,  als  
 die  früher  beschriebenen  und  entstehen  auch  in  viel  geringerer  und  zwar wechselnder  Anzahl  innerhalb  
 eines  Knöllchens  der  Balsamia.  An  jedem,  zumeist  aus  7  Zellen  bestehenden  Archicarp  befinden  sich  
 etliche  Zellen,  die  mit  den  übrigen  nicht  in  gleicher,  gekrümmter  Fluchtlinie  liegen,  sondern  über  dieselben  
 etwas  hervorstehen,  sonst  aber  bezüglich  ihrer  Grösse,  Membranstruktur  und  ihres  Inhaltes  mit  
 den anderen genau übereinstimmen  (Taf XMI, fig. 7, A).  Sobald  die Archicarpien gebildet sind,  legen sich an  
 die drittletzte,  später zur asco g en en  werdenden Zelle  eines jeden Archicarps (also nicht an die Endzeilen wie  
 bei  Ascobolus)  sehr  dünne  A n th e r id ie n zw e ig e   innig  an,  welche  von  benachbarten  Mycelhyphen  
 entspringen,  und  gleichzeitig-  umwachsen  andere  Mycelhyphenäste  in  dichter  Vereinigung  die  Archicarpien, 
   deren  Glieder  zunächst  unverändert  bleiben  und  einen  Ruhezustand  durchlaufen,  während  
 welchem  sich  nicht  nur  diese  innig  vereinigten  Mycelhj’phen  durch  Einschiebung  weiterer  Zweige  zu  
 einem  sehr  dichten,  auch  den  centralen,  von  der  Archicarpienspirale  umschlossenen  Teil  des  Kernes  
 ausfallenden  Hüllengeflecht  um  die  Archicarpien  und  Antheridienzweige  gestalten,  sondern  während  
 welchem  es  auch  zur  ersten  L akunen-  und  P a ra p h y s en b ild u n g   innerhalb  des Kernes  kommt,  den  
 man  von  diesem  Zeitpunkte  an  „Gleba“  nennen  kann.  Zunächst  sieht  man  nämlich  während  des  Ruhezustandes  
 der Archicarpien  4— 5,  mitunter  wohl  auch  6  Hohlräume  oder  Lakunen  innerhalb  des  Kernes  
 des  Knöllchens  und  zwar  zwischen  dem  Peridium  und  dem  inzwischen  stark  entwickelten  Hüllen-  
 gellechte  der  Archicarpien  in  relativ  weiten  Abständen  voneinander  auftreten.  Es  entstehen  dieselben  
 dadurch,  dass  an  ihren  soeben  genannten  Bildungsorten  Eäden  des  hier  den  Kern  des  Knöllchens  
 bildenden  Geflechtes  (Mycelfäden)  im  Wachstum  nachlassen  und  sich  dichter  und  zwar  derartig  
 gruppieren,  dass  leere,  nur  mit  Luft  ertüllte  Räume  (Kammern  oder  I,akunen)  bemerkbar  werden,  die  
 nach  dem  Centrum  des  Kernes  zu  sofort  dadurch  eine  bestimmte  Umgrenzung  erhalten,  dass  von  
 seiten  des  nach  hier  hinwachsenden  Hüllengeflechtes  der  Archicarpien  die  ersten  Paraphysenanfänge  
 gebildet  werden,  die  sich  am  Grunde  verzweigen  und  napf-  oder  schüsselförmige  Paraphysenzonen 
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