v io le tten , nicht marm orie rten, inneren P e r id ie wird unter Berücksichtigung ihres Standortes diese
Species schon im Walde sicher bestimmt.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Hypogaee
nur für die Provinz Hessen-Nassau und zwar bis jetzt nur för einen einzigen, in unmittelbarer Nähe
von Rauschenberg (Luftkurort b. Kirchhain) gelegenen, mit schönen Edeltannen bestandenen Platz
(Schlossberg) bekannt. Ich fand sie auf diesem Schlossberge zuerst im August 1886, und seitdem
habe ich sie wiederholt ebendaselbst in zahlreichen Exemplaren ihrer Fruchtkörper gesammelt. —
Ausserhalb Deutschlands ist sie bisher nicht beobachtet worden.
D ie F ru ch tk ö rp e r (Taf. XIV, fig. 1 2 u. 14) sind durchschnittlich nicht ganz so gross wie die
von Elaphomyces variegatus Tul. und E. granulatus Fr.. Sie haben zumeist Taubeneigrösse und sind
rundlich bis oval, selten höckerig. Sie sind von früher Entwickelung an bräunlich-gelb, sehr selten
etiA’as citronengelb gefärbt und mit kleinen, ungemein zahlreichen und dichtstehenden Wärzchen besetzt.
(Bei Elaphomyces variegatus Tul. sind die Warzen der Aussenrinde grösser und nicht so dicht
nebeneinander stehend, weshalb man schon an den Warzen beide Arten leicht unterscheiden kann.)
Jung sind die Fruchtkörper geruchlos, reif verbreiten sie einen scharfen, tanninähnlichen Geruch.
Das Mycelium ist ei- bis citronengelb gefärbt und oft auf sehr weite Strecken innerhalb des aus Verwesung
der abgefallenen Tannennadeln hervorgegangenen Humus des Waldbodens verbreitet. Es unterscheidet sich mikroskopisch
von dem Mycel des Elaphomyces granulatus Fr. im wesentlichen nicht.
D ie P e r id ie (Taf. XIV, fig. 13) des frisch gesammelten Fruchtkörpers ist schwammig und 3 —4 mm dick. — Die
Aussenrinde ist kaum 1 mm dick; ihre Wärzchen sind von demselben anatomischen Bau wie die von Elaphomyces variegatus
Tul.. Die die Mitte der Wärzchen bildenden Kegel sind ein g o ld g e lb gefärbtes Pseudoparenchym, während die
diese Kegel umgebenden und die Zwischenräume zwischen den Warzen ausfüllenden vierseitig prismatischen Zellen fast
farblos erscheinen. Mit den zu äusserst gelegenen Elementen der Aussenrinde stehen kurze, reich verzweigte, durch
kleine Querbrücken oft miteinander verbundene, in der Membran nur wenig verdickte, anfänglich farblose, zuletzt in
Haufen betrachtet gelb- bis rötlich-gelb gefärbte, keine Schnallen besitzende Hyphen in Verbindung, d ie ’mit Waldbodenhumus
die Schutzhülle des Fruchtkörpers bilden helfen. — Die in n e re P e r id ie ist bedeutend dicker
wie die Aussenrinde und ist durch ihre etwas bläuliche Farbe charakterisiert. Sie besteht mikroskopisch betrachtet
aus schmutzig-grau gefärbten, stellenweise zu verflochtenen Bündeln vereinigten Fäden, die um so breiter werden und um
so lockerer verbunden sind, je mehr sie der Gleba nahe kommen.
D ie G le b a ist von früher Entwickelung an etwas rosa gefärbt und diese Farbe behält sie für die Saepta bei,
während das Sporenpulver schliesslich dunkelbraun und somit die ganze Gleba bunt wird. Das Kapillitium ist farblos und
gallertig glänzend; es besteht aus undulierten, mässig septierten und verzweigten, relativ dünnen Fäden. __ Die a s c i
(T af.XXI, fig. 56), welche den Enden knäuelartig gewundener Fäden ansitzen, sind etwas gross und kurz gestielt; ihre
Form ist oft die der Birne; sie führen fast immer 8 dichtgelagerte Sporen, selten weniger, — Die S p o r e n (Taf.XXI,
fig. 56) sind kugelig, zuerst farblos und glasglänzend, dann stark gallertig glänzend und färben sich nach und nach mattrosa,
dann rotgelbbraun und zuletzt tiefrotbraun. Ihr Epispor ist fast glatt, und das dicke und dabei geschichtete
Endospor umgiebt einen wie Oe! glänzenden Inhalt. Die Sporen sind in der Grö.sse ungemein verschieden, die grössten
haben einen Durchmesser bis zu 30 y..
S c h ic k s a l und V e rh a lte n des F ru ch tk ö rp e r s nach d er sog, Re ife, ln der Regel reisst nach der
Reife nur an wenigen Stellen die Peridie auseinander, nachdem sie dünner geworden war. — In Spiritus gesteckte Fruchtkörper
färben denselben graugrünlich. — Trocken aufbewahrte Fruchtkörper verlieren wenig von ihrem früheren
Volumen.
B em e rk u n g en über d en G eb rau ch sw e r t d e r S p e c ie s fü r den m e n s c h l ic h e n Haush alt. Derselbe
ist ein geringer.
8. Elaphomyces plicatus Hesse.
(Spec, nov.)
Taf. XIV, fig. 8 - 1 1.
A r tc h a r a k te r . Die gekleiete, in z ah lre ich e , eng e und g ew u n d en e F a lten g e le g t e
F ru c h tk ö rp e ro b e r flä ch e , die hellgelbe Farbe derselben, die sehr dünne, grauweisse, innere Peridie,
die von violett gefärbten Scheidewänden durchzogene Gleba und die g r o s s e n , rundlichen Sporen
bilden den Artcharkter.
S tan d o r t. Innerhalb der Sand- und Humusschichte des kalkarmen Bodens jüngerer Kiefernbestände
und zwar zumeist in beträchtlicher Tiefe desselben halten sich die Fruchtkörper dieser
Hypogaee verborgen. Sie lagern gern zwischen den stärkeren Verzweigungen solcher Kiefernwurzeln,
die zahlreiche Saugwürzelchen getrieben haben. Meist trifft man sie wie in einem Neste liegend an,
doch treten sie auch einzeln auf Als ihre Gesellschafter findet man zuweilen Fruchtkörper von Tuber
rapaeodorum Tul. und Tuber puberulum Berk, et Broome.
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. Das ganze Jahr hindurch pflegen sich Fruchtkörper zu entwickeln.
In feuchten Frühjahren sammelt man sie am besten im Monat Mai.
E rk en n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ic k e lan g . Die in z ah lre ich e ,
enge und g ewu nd ene , oft in t ie f e F a l t e n g e le g t e , h e llg e lb e , g e k le ie te F r u c h t k ö r p e r o
b e r flä ch e lässt diese Species schon im Walde sicher bestimmen.
G e o g ra p h is c h e V erb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Hypogaee
nur für die Provinz Hessen-Nassau bekannt. Ich habe sie zuerst im Mai 1875 einem jungen
Kiefernbestande südöstlich von Eubach bei Altmorschen und in den folgenden Jahren auch in dem
Eubacher Grunde in zahlreichen Exemplaren ihrer Fruchtkörper gesammelt. — Ausserhalb Deutschlands
ist sie bisher nicht beobachtet worden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind haselnuss- bis walnussgross und von sehr unregelmässiger Form.
Schon erbsengrosse Fruchtkörper zeigen an ihrer Oberfläche einige tiefe, enge Falten, deren Zahl mit
dem Grösserwerden derselben beträchtlich zunimmt. Reife Fruchtkörper (Taf. XIV, fig. 8 —10) sind ähnlich
dem Hute der Morcheln über und über gefaltet, und die tieferen Falten sind zumeist mit Sandkörnchen
des Waldbodens angefüllt. Die überall, also auch in den Falten gekleiete Aussenrinde ist
von früher Entwickelung an hellgelb gefärbt. Ganz reife Fruchtkörper zeigen mitunter die erbsgelbe
Farbe und verbreiten angeschnitten einen schwachen, tanninähnlichen Geruch. Auffallend ist es, dass
die Fruchtkörper zumeist in sehr beträchtlicher Tiefe eines humusarmen Sandbodens Vorkommen, ich
habe die meisten Exemplare aus einer Bodentiefe von 15— 20 Centimeter ausgegraben.
Das My celium ist hellgelb gefärbt und scheint nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht so stark entwickelt zu
werden, als das von Elaphomyces variegatus Tul,. Es besteht aus Fäden, die bald zu sehr dünnen, bald zu stärkeren
Strängen, oft auch zu kleinen, lappigen Ausbreitungen verbunden sind. Die Dicke, die .Art und Weise der Verzweigung und
die Membranstruktur der Fäden stimmen mit dem der soeben genannten Species überein. (S, E. variegatus Tul.).
D ie P e r id ie ist von derbfleischiger Konsistenz und selten über 1,2 mm dick. — Die A u s s e n r in d e ist sehr
dünn, und ihre Wärzchen sind etwa so gross wie die von E. granulatus Fr.. Dieselben stehen sehr dicht nebeneinander
und entsprechen in ihrem Bau denen von E. hassiacus Hesse. - Die in n e re P e r id ie ist einfarbig und zwar grauweiss;
sie besteht aus engverflocluenen, stellenweise bündelartig vereinigten, farblosen und verzweigten l'äden, die um
so breiter und bandartiger werden, je näher sie der Gleba liegen.
Die G leba J s t anfänglich mattrosa, später durch das dunkelbraune Sporenpulver bunt. Der Kapillitium besteht
aus gewundenen, farblosen, schmalen, spärlich septierten Hyphen, die das trockene Sporenpulver allenthalben durchsetzen.
Den Enden breiter, knäuclartig gewundener, zuerst stark gallertig glänzender Fäden sitzen zur Zeit der Sporenbildung die
asci an. — Die a s c i sind kurzgestielt und rundlich bis oval; sie sind zumeist achtsporig, führen aber auch nur 6 Sporen.—
Die Sp o ren siiul reif tiefrotbraim gefärbt und rundlich bis kugelig. Ihr Epispor ist mit kleinen Erhabenheiten versehen,
und ihr Endospor ist stark verdickt und geschichtet. Die Sporen haben einen Durchmesser von 2! -25 y..
S c h ic k s a l und V o rh a lten d es F ru c h tk ö rp e r s nach d e r sog. R e ife . Nach der Reife wird nach
und nach die Peridie papierartig dünn und verwettert. — Spiritus, der reife Fruchtkörper autnahm, färbt sich mattgelb. —
Beim Trocknen schrumpfen die Fruchtkörper nur wenig ein, werden aber steinhart.
B em e rku ng en üb e r den G e b ra u ch sw e r t der S p e c i e s fü r den m ens ch lich en H au sh a lt. Derselbe
ist ein geringer,
9, Elaphomyces rubescens Hesse.
(Spec. nov.)
T af.XlV, fig. I 7 und Taf.XXII, fig. 1—5, 7, g, 15, 1 8 - 2 4 u. 29.
A r tch a r a k te r . Das zumeist s ch n e ew e isse , später graugelbliche, s ta rk flo c k ig e und m a s sen haft
entwickelte M y ce lium , die g ra uw e is s e bis s i lb e r g r a u e , am Licht sich f le is c h - bis k ir s c h ro
t färbende Hülle der s c h w ä r z lic h e n , s ta r k - und d ic h tb e w a r z t e n , fa s t b e s ta ch e lten Aussenrinde,
die g r a u w e i s s e . zuletzt etwas b räu n lich e , h o lz ig e , innere P e r id ie , die in der Jugend