B em e rk u n g en über d e n G e b r a u c h sw e r t d e r Sp e c ie s f ür d c n menschlich e n Haush al t. Derselbe
ist ein geringer.
3. Hydnangium liospermum Tul.
(fung. liypog. p. 76, T a f XXI, Fig. 1).
A r tch a r a k te r . Die aussen und innen w e is s lich e , dicke, etwas flockige, von der Gieba nicht
trennbare P e r id ie der nur e rb s en g ro ss en Fruchtkörper, die o c k e rg e lb e , klein-und reichgekammerte
G ie b a und die sehr kleinen, ru nd lich en Sporen bilden den Artcharakter.
Stando rt. Innerhalb der Ilumusschichte des Bodens der Eichenwälder meist nur von sehr
wenig Laub überdeckt haben die P'ruchtkörper dieser Hypogaee ihren Lagerungsort.
H au p ten tw ick e ln n g sze it. August bis Oktober.
E rk en n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem O r te ih r e r E n tw ic k e lu n g . x\n de r g e r in g en
G rö s s e und an der o c k e rg e lb en G ieb a ihrer P'ruchtkörper erkennt man einigcrmassen sicher diese
Species schon im Walde.
G e o g ra p h isch e V erb re itu n g , ln Deutschland ist diese Ilypogziee bisher nur in AAfest-Preussen
gefunden und zwar hat sie Bail' im Oktober 1878 im Kreise Schwetz (in der Nähe des Teufelssteins)
gesammelt. — .-Äusserhalb Deutschlands ist sie nur ein einziges Mal von Tulasne in P'rankreich
gefunden.
D ie P'ru ch tk örp e r sind erbsengross und haben eine runde Form. Sie sind weisslich geförbt,
etwas flockig an ihrer Oberfläche und riechen nicht.
D a s Mycelium ist meist nur selir spärlich vorhanden und sitzt der Basis des Fruchtkörpers etwas schopfartig an
üilich dick und von der Gieba nicht zu tiennen. S
s gleichartigen, septierten und verzweigten, zumeist i
ist aussen und innen weisslich und
der Richtung der Fruchtkörperober-
Die P e r id ie ist i
besteht wie das Mycelium
fläche verlaufenden Hyphen,
D ie G ie b a ist ockergelb, klein und reichgekammert und in der Consistenz etwas gelatinös-knorpelig, die
l.akunen sind länger als breit und die Kammerwände verschieden dick; letztere bestehen aus Fäden, die den Peridialhyphen
gleichbeschaflen sind.
Das H ym en ium zeigt kurze, pallisadenartig nebeneinander und senkrecht auf die Trama der Kammerwände
gestellte Basidien, die auf etwas langen Sterigmen die sehr kleinen, rundlichen Sporen tragen, welche glatt sind.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n des F ru c h tk ö rp e r s n a ch d e r sog. Re ife. Wie bei voriger bleibt auch
bei dieser Species die Gieba lange Zeit hart, zerfliesst nie breiartig, sondern wird bei anhaltender Feuchtigkeit weich.
B em e rku n g en über d en (.febrau chs wert der Sp e c ie s für den m en sch lich en Haush alt. Derselbe
ist ein geringer.
Die drei Hydnangiumarten: H. candidum Tui.,2 PI. pp-sterangioides Tul 3 und H. Stephensii Berk.* sind bisher in
Deutschland nicht gefunden.
V. Selerog-aster, Hesse.
P'ru ch tk örp e r von anfänglich brüchiger, fast flockiger, zuletzt fleischiger Consistenz, meist
rundlich, selten etwas höckerig, haselnussgross und darunter, immer weiss gefärbt, nur an der Basis
Seilchen besitzend, reif nur schwach (wie thonige Erde) riechend, nicht streng subterran. — M yce lium
flockig bis strangartig, aus weissen, sehr dünnen, langen, nicht oder nur sehr selten septierten P'äden
bestehend, die jung ganz glatt und glänzend, alt mit dicken Drusen oxalsauren Kalkes besetzt sind
und sich innerhalb der Laub- oder Nadelmassen (Dejectaschicht) des Bodens der Buchen- und Tannenwälder
auf ziemlich weite Strecken verbreiten. — P e r id ie wollig, kaum eine Linie dick, an der Basis
durch einige wenige Seilchen rnit dem Mycel in Verbindung stehend, nicht von der Gieba trennbar.
— G ieb a anfänglich schneeweiss, dann gelblichweiss und zuletzt aprikosengelb, von weisslichen Kammerwänden
durchsetzt und ähnlich der jungen Gieba von Tuber excavatum Vitt, miirmoriert; Lakunen
1 Bail bat dem Danziger Museum diverse Fruchtkörper dieser Hypogaee übergeben, die ich untersucht habe.
- Tulasne, fung. hypog., p. 75.
3 Tulasne, fung. hypog., p. 76.
i Berkeley in Ann. and Magaz. of Nat. Hist. XIII u. XVIII.
ungemein eng- und klein, kaum mit einer T.upe zu erkennen, in der Regel etwas länger als breit;
Hymenialhyphen nicht verlängert; Hymenium aus pallisadenartig nebeneinander und senkrecht auf die
Trama gestellten, aus sehr verschieden gestalteten, nicht septierten, meist 7sporigen (oft auch 4 oder
8 sporigen) Basidien, nicht septierten Paraphysen und dickkeulenförmigen Cysten bestehend; kurze
Sterigmata vorhanden; S p o ren kleinbewarzt (rauh), reif ockergelb gefärbt und von kugeliger P'orm,
V e rw an d ts ch a ftlich e Bez ieh un g en zu ande ren Gattung en. Die Gattung Sclerogaster i.st
am nächsten der Gattung Octaviania durch das anfänglich brüchige, weisse Fruchtfleisch und durch
die flockige bis wollige Peridie ihrer jungen Fruchtkörper verwandt, sie unterscheidet sich aber nicht
bloss durch das Mycel und die Sporen, sondern auch durch das ganz eigenartige Hymenium von
dieser und von allen übrigen ITyinenogastreengattungen.
Sclerogaster lanatus Hesse.
Taf.V, Fig. n,
Synon.: Octaviania compacta Tul. (fung. hypog., J). 79, Tab. XI, Fig. 1I1|.
A r tch a r a k te r . Die w eisse , w o llig e Peridie, die in der Jugend b rü c h ig e , fast flockige und
zuletzt ap r ik o se n g e lb gefärbte Gieba und die runden, k leinbow arzten, o c k e rg e lb gefärbten
S p o ren bilden den Artcharakter.
S tan d o r t. Innerhalb der Nadeln oder Blätter der Dejectaschichte des Bodens der Buchen-
und Kiefernwälder hat diese Hypogaee vornehmlich ihre Lagerstätte; selten tritt sie mit dem Scheitel
ihrer Fruchtkörper an das Tageslicht.
Ila u p te n tw ic k e lu n g sz e it . Mai bis Oktober.
E rk en n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . An der b rü ch ig en
Beschaffenheit der Gieba ihrer jungen Fruchtkörper, an der s te ts w e is sen , w ollig en P e r id ie und
insonderheit an der ap r ik o se n g e lb e n Farbe ihres reifen Fruchtfleisches wird diese .Species schon im
AValde erkannt.
G e o g ra p h isch e V e rb re itu n g . Das A’orkommen dieser Species in Deutschland ist ein sehr
seltenes, auf die Provinz Hessen-Nassau beschränktes. Ich habe sie nur ein einziges Mal im fahre 1887
unter Tannen in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Cassel gefunden. — Ausserhalb Deutschlands ist
sie von Tulasne im Jahre 1844 gesammelt worden.
D ie P 'ru ch tk ö rp e r sind haselnussgross und darunter; sie haben eine rundliche P'orm. Zwillingg-
Irildungen werden häufig beobachtet. Die Farbe sowohl der jungen als reifen Fruchtkörper ist schneeweiss.
An der Basis zeigen die Fruchtkörper 2 — 3 Seilchen, durch welche sie rnit dem Mycelium in
Verbindung stehen.
D a s Mycelium ist lloclcig bis strangartig; es bestellt aus sclir dünnen und langen, auf weite .‘strecken uiivcr-
zwcigten und unsopliertcn Fäden, die stark glänzen uml deren stark gallertig verdickte Membranen zuerst ganz glatt, später
aber mit Drusen mul eir
Die P e r id ie i»
Mengen den Membrane:
eben crwälmleii Fäden
fädige Slnildur annelnne
Krystallen oxalsauren Kalkes bedeckt sind,
rollig und schneeweiss. Ihre weisse Farbe wird durch Kalkoxalat bedingt, das in grossen
er äussersten Peridialhyphen aulliegt. Sie ist kaum eine Linie dick und besteht ausser den
fast .slnikturlosen Hyplion, die sich in die Glebawande forlsetzen und hier eine deutliche
Die C K 'b a clor jungen I'Tuchtkörper ist schneeweiss nnd von brüchiger ReschalTenlieit, dann wird sie gelblich-
weiss tnid zuletzt aprikosongelb. Sobald die Gieba sich stark zu färbeir beginnt, nimmt sie eine lleiscliige Consistenz an,
sie wird fe.sler uml budeutend re.sisleiUcr, Da die Kammerwände stets eine lichtere Farbe als d.e Sporenliaufen in den
Lakunen zeigen, erscheint dio Gieba reifer Fniclilkörper marmoriert. Innerlialb jeder Kammerwand lässt sich eine sehr
dünne Trama unlersclicido
lelzlere kurze .Ästchen ontseiulen, an wiüchei
sind millellnng und in der Gestalt auffallend
birnenfömig, bald an der Pa.si.s gänziicli abgcr
Falle crinni'i-l ihre Form sehr an «lie der asc
.Sterigmen ; .Sporen. Die Pavaiihysi
«lie Basiilicn, Parajiliysen uml Cvstnlen Fntsteluing nehmen. Die Basidien
crsclücdcn (Taf.V, Fig. II). Bakl sind sic cylin«lriscli, bald keulen-, bakl
lulet, bakl mehr stielartig und niclit .selten scliuhartig erweitert. Im letzteren
vieler Tuberaceen, Die Dasi«lien .sin.l nicht seiiticrt un«l tragen auf kurzen a ^ kürzer als die Basidien, I protoi>lasmalischcm Inhalt
on glänzenden, in den Membranen stark gallertig verdickten l-'ädon umgeben ist, wdclic