A 'e rwand tscha ftlich e B e z ieh u n g en zu anderen G a ttung en. Die Gattung Genea steht
durch die Konfiguration ihrer Gleba der Gattung Hydnotria (und durch diese der Gattung Hydnocystis)
nahe, beide Gattungen vermitteln den Übergang der nicht typischen Tuberaceen zu den Discomyceten
und zwar zu den Pezizen.
1. Genea sphaerica Tul.
(In Ann. des Sc. Nat., 2. série, XIX, 378 n.
fung. hyp. p. 120, tab. IV, fig. II, tab. XII, fig. I u. tab. XIII, fig. VI.)
Taf. XII, fig. 9 und Taf. XVI, fig. 32.
A r tch a rak te r . Die fast immer k u g e lig e bis ru n d lich e F o rm der haselnussgrossen, an der
Basis mit einem la n g e n Mycelschopf versehenen, s c h w a r z e n und bewarzten Fruchtkörper und die
farblosen bis grauweiss gefärbten, auf dem Exospor mit v e r s c h ie d e n g r o s s e n , rundlichen AVarzen
versehenen S p o re n bilden den Artcharakter.
Stand o rt. Innerhalb der von wenig Laub überdeckten, krumigen, mit Kalkstücken durchmengten
Humusschichte des mit älteren Eichen oder Buchen bestandenen Bodens oder aber der Oberfläche
des fetten, mit geringen Mengen Laub bedeckten Erdreiches mit ihrer Basis ansitzend, trifft man
die Fruchtkörper dieser PI)-pogaee vor. Besonders sind es die mit Moos überbrückten Löcher am
Fusse der knorrigen Buchenstämmchen, an deren Rändern die Fruchtkörper lagern. AVie alle Genea-
arten entwickelt auch diese Species meist nur einen oder einige wenige Fruchtkörper an dem Orte
ihres A'orkommens. In ihrer Gesellschaft pflegen Hydnobolites cerebriformis Tul. und kleinere Tuberarten,
zuweilen auch Balsamia platyspora Berk, und Pachyphloeus citrinus Berk, aufzutreten.
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. Juli bis September. Schon im August können zuweilen reife
P'ruchtkörper gesammelt werden.
E rk en n u n g sz e ich en d e r S p e c ie s an d em O r te ih r e r E n tw i c k e lu n g . An der
k u g e lig e n bis rundlichen Form, an der schwarz bewarzten, am Scheitel mit einem kleinen ostiolum
versehenen Peridie, an der w eisslich g e fä r b t e n G le b a , besonders aber an dem lan g en H a a r sch
o p f an d e r B a s is de r F ru c h tk ö rp e r wird diese Species schon im AA'alde sicher erkannt. Ihre
Giebabeschaffenheit schützt vor jeder A'erwechselung mit Pachyphloeus melanoxanthus Tul..
G e o g ra p h isch e A 'e rbre itung. Innerhalb Deutschlands ist das A'orkommen dieser seltenen
Hypogaee bisher nur für die Provinz Hessen-Nassau bekannt. Ich habe sie zuerst im Juli 1886 und
dann im September 1888 unter Buchen in dem Stadtwäldchen bei Cassel in einigen wenigen Exemplaren
ihrer Frnehtkörper gefunden. — Ausserhalb Deutschlands ist sie in gemischten Eichen- und
Buchenbeständen von Tulasne gesammelt worden, auch Lespiault hat sie unter Korkeichen gefunden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind fast immer haselnussgross, kugelig bis rundlich, also sehr regelmässig
in der Form, und es giebt im allgemeinen sehr wenig Tuberaceen, die eine solche Konstanz in der
Ausbildung der Form ihrer Fruchtkörper bewahren, als diese Species. Am Scheitel ist eine rundliche
A’ertiefung (ostiolum) wahrnehmbar und diese bildet die Mündungsstelle einer gewöhnlich sehr geräumigen,
aber wohl stets etwas zackig ausgebuchteten, mit Luft erfüllten Caverne. An der Basis des
Fruchtkörpers (Taf. XII, fig. 9) ist ein sehr langer, etwas rotbraun gefärbter Haarzopf vorhanden, der
aus breiten, etwas steifen bis bandartigen, septierten, in der Membran stark verdickten und geschichteten,
bräunlich gefärbten und oft gabelig verzweigten Fäden besteht, die an ihrer Oberfläche durch Auflagerung
sehr kleiner Körnchen etwas rauh sind. Jung sind die Fruchtkörper geruchlos, reif
stinken sie.
Die P e r id ie ist derbfieischig und bewarzt; die Warzen sind stumpf, noch nicht ganz so gross als die der
Balsamia fragiformis Tul. und schwärzlich gefärbt. Sowohl die äussersten, nicht warzentragenden, als auch die die Oberfläche
der Warzen formierenden Peridialelemente erscheinen wie breite und grosse, mit stark gallertig verdickter Wand
versehene, braun schattierte und deshalb etwas bunt aussehende Pseudoparenchymzellen, alles übrige der Peridie und also
auch die innere Warzensubstanz setzt sich aus in der Form nach gleichen, aber weniger oder nicht gefärbten und nach
der Gleba zu etwas kleineren, pseudoparenchyraartigen Elementen zusammen. Die die grosse Caverne und kleineren
Buchten umgrenzenden, gleichsam im Innern des Fruchtkörpers gelegenen Peridialelemente unterscheiden sich im we.sentlichen
nicht von den soeben beschriebenen, nur sind die Warzenzellen etwas lichter gefärbt.
Die G le b a ist fast derbfleiscliig und zuerst weisslich, dann grauweiss gefärbt; sie besteht nur aus wulstartigen,
mit Hymenialgewebe ausgekleideten Platten, die von Peridialelementen eingeschlossen sind. Die die Mitte der Platten
bildenden Elemente sind wenig von denen der inneren Peridie verschieden, und eine eigentliche Tramaist kaum zu
unterscheiden, wenn auch hie und da kettenartig aneinander gereihete, längliche Zellen, also hyphenähnliche Elemente
nachweisbar sind. Die P a ra p h y sen sind reich gegliederte, ziemlich breite, farblose, zuerst gallertig verdickte, dann sehr
zarte Fäden mit körnigem Inhalt. Sie überragen die an Peridialgewebe stossenden Köpfe der asci nur sehr wenig und
nur zum Teil. Die a s c i , welche nahezu parallel nebeneinander und senkrecht auf dem subhymenialen Gewebe stehen,
sind lang, dabei breit, am Scheitel stark abgestumpft, cylindrisch, farblos und stets gestielt (Taf.XVl, fig. 32); der Stiel ist
an der Basis nicht selten kurz gegabelt. Sic führen je acht Sporen, die anfänglich immer, zuletzt fast immer zu einer
Reihe angeordnet lagern. Nur selten kommt es vor, dass eine und die andere Spore in einem ascus quer, cl. h. so gelegen
ist, dass sie mit ihren beiden schmalen Seilen die Ascuswancl berührt. Zwischen je 2 Sporen zeigt sich die Ascus-
wand oft ein klein wenig eingeschnürt. Die Sp o re n sind 24 p. breit und 32 p. lang, mit ziemlich grossen, aber in der
Grösse wechselnden, runden Warzen nicht sehr dicht besetzt; das Exospor ist trotz seiner Warzen durchsichtig und farblos,
das zarte Endospor umschliesst ausser etwas körnigen Inhalt einen ovalen bis kugeligen, wie Oel glänzenden, grossen
Körper (Taf. XVI, ßg. 32),
S c h ic k s a l und V e rh a lte n des F ru ch tk ö rp e r s nach d e r sog. Re ife. Die Fruchtkörper werden sehr
bald nach der Reife brüchig und zerbröckeln nach und nach in unansehnliche, lappenartige Reste, die häufig .Anguillulen
bergen. — ln Spiritus gebracht, verändern die Fruchtkörper ihre Farbe nur wenig. - Beim Trocknen schnurren die
Fruchtkörper beträchtlich ein und werden stark runzelig.
B em e rk u ng en ü b e r den G e b r a u ch sw e r t d e r S p e c ie s für den menschlich en H a u sh a lt . Die
Fruchtkörper kommen so selten vor und sind ausserdem so klein, dass ihr Gebrauchswert nur ein geringer ist
2. Genea verrucosa Vitt.
(Monogr. Tub. p. 28, tab. II. fig. VII.)
Synon: Genea papillosa Berk., in Ann. and I\Iagaz. of Nat. Hist,, XIII, 356.
Litteiatui: Tulasne, fung. hyp. p. 119, tab. IV, fig. I, tab. XII, fig. III u. tab. XIII, fig. V.
,, in .Ann. des Sc. Nat., 2. série, XIX, p, 378.
A r tch a r ak te r . Die s t a r k h ö c k e r ig e F o rm und die relativ s t a t t l ic h e G rö s s e d e r F ru c h t k
ö rp e r , die re ic h lich e n tw ic k e lte G leb a su b s tan z und die e llip t is ch e n , m itte lg ro s sen .Sporen
bilden den Artcharakter.
S tan d o r t. Innerhalb der mit Kalkstückchen durchsetzten Humusschichte des Bodens schattiger
Eichen-, Buchen- und Kastanienwälder haben die Fruchtkörper dieser Hypogaee ihren Standort. Zuweilen
sitzen sie auch schwerem, thonigem, mit mehr oder weniger Laub überdecktem Erdreiche an.
Sie kommen fast immer nur einzeln vor und sind im allgemeinen schwer aufzufinden. In ihrer Gesellschaft
habe ich Hydnobolites cerebriformis Tul., Balsamia platyspora Berk, und Tuber rufum Pico
angetroffen.
h iau p ten tw ick e lu n g sz e it. Juni bis Oktober.
E rk en n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . -Vn der schw arzen ,
b ew a r z t e n P e r id ie und der starkhöckerigen Form ihrer meist haselnussgrossen Fruchtkörper kann
man einigermassen schon im AA'alde die Species erkennen.
G e o g ra p h is c h e A 'e rbre itu n g. Innerhalb Deutschlands ist Genea verrucosa A'itt. bisher nur
in den Provinzen Hessen-Nassau und Hannover gefunden worden. Ich habe sie zuerst im September
1888 unter Buchen im sog. Stadtwäldchen bei Cassel und später im März 1890 gleichfalls unter
Buchen auf dem Saurasen bei Kirchditmold in nur wenigen Exemplaren ihrer Fruchtkörper angetroffen.
ln der Provinz Hannover kommt sie gleichfalls und zwar in den zur Oberförsterei Alfeld' (Reg.-Bez.