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kugeligen, in kurzgestielten, rundlichen bis ovalen ascis lagernden, anfänglich farblosen, dann g e lb lic h g
rau en und zuletzt tie fro tb rau n gefärbten S p o ren bilden den Artcharakter.
S tan d o rt. Innerhalb der von viel Wurzelwerk der Buchen durchsetzten Humusschichte eines
tiefschwarzen, mit Kohlenstückchen durchsetzten Moorbodens und zwar in einer oft nicht unbeträchtlichen
Tiefe halten sich die Fruchtkörper dieser sehr seltenen Species verborgen. Als Begleiter kommt
Elaphomyces variegatus Tul. vor.
H a u p te n tw ic k e lu n g sz e it. Das ganze Jahr hindurch; im Juli bis Oktober ist die beste
Sammelzeit dieser Hypogaee. Die ziemlich bedeutende Tiefe, in der ihre Fruchtkörper lagern, sowie
die schwarze, dem Moorboden gleiche Farbe ihrer Aussenrinde, sowie endlich die Anwesenheit vieler
Steine innerhalb des von ihr bewohnten Waldbodens erschweren das Auffinden und Sammeln sehr. Es
giebt kaum eine Hypogaee, die so schwierig zu sammeln ist, als die in Rede stehende.
E rk en n u n g sze ich en d e r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ic k e lu n g . An der d u n k e lro
tb rau n en , schliesslich fast schw arzen, oft von einer graugrünen Wolle bedeckten Aussenrinde,
an der dicken, w e is sg rau en , inneren P e r id ie durchschnittener, noch nicht vollständig reifer Fruchtkörper
und an der anfänglich sch n e ew e issen , später steingrauen, dann bräunlichen und zuletzt
schwärzlichen Gleba wird diese Species an dem Orte ihres Vorkommens sicher erkannt.
G e o g r a p h i s c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist diese Hypogaee bisher nur in
der Provinz Hessen-Nassau und zwar in lichten Buchenwäldern des Schwalbenthales auf dem Meissner
gefunden worden. Ich traf sie daselbst zuerst im Oktober 18 9 1, später im Juli des folgenden Jahres
in ziemlich zahlreichen Exemplaren ihrer Fruchtkörper an. — Ausserhalb Deutschlands ist ihr Vorkommen
bisher nicht bekannt geworden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind gewöhnlich haselnuss- bis walnussgross, selten grösser; sie zeigen eine
ziemlich regelmässige, rundliche bis etwas plattgedrückte Form, doch kommen auch Höcker und diesen
entsprechende Vertiefungen nicht selten vor, durch welche die Form unregelmässig wird. Sie besitzen
zu keiner Zeit ihrer Entwickelung einen hervortretenden Geruch. Schon von früher Jugend an sind
sie tiefrotbraun gefärbt und behalten diese Farbe bis kurz vor der Sporenreife bei, schliesslich werden
sie schwarz wie Kohle; ihre Peridie ist dann an vielen Stellen eingerissen und diese Rissstellen lassen
das Kapillitium mit Sporen sichtbar werden. Bei dem leisesten Berühren zerfällt dann die Aussenrinde
in millimeterdicke Schalenstücke, die mitunter leichter aufzufinden sind, als die unversehrten, oft von
viel Backwerk des Moorbodens eingehüllten Fruchtkörper. Obgleich die Fruchtkörper wie die aller
Elaphomyceten nesterartig lagern, ist die Zahl derselben innerhalb eines Nestes meist eine sehr geringe
(2—4), trotzdem können unter einer einzigen Buche zahlreiche Fruchtkörper in fast allen Entwickelungsstadien
gesammelt werden.
D as Mycelium ist zuerst schneeweiss, später grauweiss und zuletzt etwas graugrün; es ist flockig, dickere
Stränge oder breitere Lappen werden an ihm selten beobachtet. Unter dem Mikroskop zeigt es sich bestehend aus farblosen,
langen, verzweigten, septierten und stellenweise keulenförmig geschwollenen Fäden, die mit einander locker verbunden
sind.
Die P e r id ie ist von schwammiger Konsistenz und 2 bis 2,5 mm dick. —- Die A u s sen r in d e ist eine dicke
Linie stark und erscheint dem unbewaffneten Auge tiefrotbraun bis schwärzlich gefärbt und ganz glatt (nach Entfernung
der Schutzhülle). Mikroskopisch untersucht lässt sie aber kleine Warzen erkennen, die den Warzen anderer Elaphomycesarten
in dem feineren, anatomischen Bau vollständig- entsprechen, indem man auch an ihnen Kern- und Hülielemente
unterscheiden kann; der Warzenkem besteht aus einem dunkelbraun gefärbten, engzeiligen Pseudoparenchym, die Warzen-
hülle aus gleichfalls braunen, nur etwas lichter gefärbten, vierseitig prismatischen, ziemlich breiten Zellen, die vom Warzenkern
divergieren. Letzteren gleich sind die die Zwischenräume zwischen den Wärzchen ausfüllenden und die Gipfel der
Wärzchen überziehenden, in parallele Reihen angeordneten Zellen, die, soweit sie die Oberfläche der Aussenrinde bilden,
mit einem lockeren Geflecht braun gefärbter Hyphen in Verbindung stehen, welches, mit Humusresten des Waldbodens
verwachsen gedacht, die Schutzhülle oder den Mantel des Fruchtkörpers bildet. — Die inn ere P e r id ie ist bis 2 mm
dick und sehr lange Zeit schneeweiss gefärbt, erst spät erscheint sie etwas steingrau gefleckt. Sie besteht aus verzweigten,
septierten und, wirr durcheinander geschlungenen und bündelarlig verflochtenen, meist inhaltsarmen, in der Membran
wenig verdickten Hyphen, die um so lockerer verflochten sind und um so bandartiger erscheinen, je näher sie der Gleba
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zu gelegen sind. Diese bandartigen Fäden sind ungleich breit (Taf. XXII, fig. 8) und sind durch kleine Queranastomosen
nicht selten verbunden.
Die G le b a ist zuerst schneeweiss, dann wird sie etwas graubraun und zur Zeit der Fruchtkörperreife stellt sie
eine krumige, braune, mit langen, nur stellenweise septierten, vielfach gedrehten und gewundenen Kapiliitiumfasern durchsetzte
Sporenmasse vor. — Die asci (Taf. XXII, fig, 30, a) sind 6—Ssporig, gestielt, rundlich bis oval und nicht selten
etwas eingedrückt; sie sitzen den Enden breiter, knäuelartig gewundener, kurzgliederiger Fäden mit ihrem Stiel, der oft
etwas gekrümmt ist, an. Anfänglich sind die Glieder dieser Hyphen ganz gallertig und stark glänzend, später inhaltsarm,
zur Zeit der Giebareife sind sie nicht mehr nachweisbar. — Die Sporen (Taf. XXII, fig. 28) sind zuerst gänzlich farblos
und glasig, dann werden sie stark gallertig glänzend und nach und nach kaffeebraun, schliesslich dunkelbraun (niemals
rotbraun). Sie sind zumeist kugelig, haben einen Durchmesser von 16—iSp. und ihr Epispor ist glatt; das dicke und ge-
. schichtete Endospor umschliesst einen wie Oel glänzenden Inhalt, Doppelsporen kommen vor, ebenso solche, die an
einer Stelle ihrer Peripherie etwas abgeplattet sind.
S c h ic k s a l u n d V e rh a lte n des F r u c h tk ö r p e r s n a ch d e r sog. Re ife. Wie bei allen Elaphomyceten
reisst auch bei dieser Species nach der Reife die sehr schmal gewordene Peridie ein und trennt sich in einzelnen grösseren
Lappen oder Fetzen von dem Sporenpulver der Gleba. Es stellen sich dann innerhalb des Kapillitiums Anguillulen und
andere tierische Organismen ein, die hier Wohn- und vielleicht auch Nährstätte finden. — Beim Trocknen schnurren die
noch nicht reifen Fruchtkörper beträchtlich ein. — ln Spiritus gesteckte Fruchtkörper erscheinen dunkelbraun bis schwärzlich,
während der Spiritus eine graugrüne Farbe annimmt.
B eme rku ng en über den G eb rau ch sw e r t der S p e c ie s für den m e n s ch 1 i ch e n Hau s h a 11. Derselbe
ist ein geringer.
4. Elaphomyces plumbeus Hesse.
(Spec. nov.)
Taf.XlV, f ig . 1 5 - 1 8 , Taf.XXI, fig. 53 u. T a f XXII, fig. 6.
A r t c h a r a k te r . Die b le ifa rb en e , g la tte A u s s en r in d e der kaum haselnussgrossen und meist
birnenförmigen Fruchtkörper, die s te in g ra u e , innere P e r id ie , die s chm u tz ig -g rau e , zur Reifezeit
des Fruchtkörpers du n k e lb rau n e Gleba, die kugeligen, glatten, g e lb g rü n en , zuletzt dunkelbraunen
Sporen und der m u ltr ig e G e ru ch reifer Fruchtkörper bilden den Artcharakter.
S tand o rt. Innerhalb der Humusschichte zwischen den feineren Eichen- und auch Buchenwurzeln
des thonigen und dabei kalkführenden Bodens pflegen die Fruchtkörper dieser kleinen, sehr
seltenen Hypogaee zur Entwickelung zu kommen. Wo sie auftreten, kommen als Gesellschafter Elaphomyces
variegatus Tul,, seltener Hysterangium- und Geneaarten vor.
H a u p t e n tw i c k e lu n g s z e i t . Frühjahr und Spätherbst. In dem schweren, thonigen Waldboden,
in welchem diese Hypogaee lagert, lässt sich nach ihr während der trockenen Jahreszeit kaum
suchen, am besten sammelt man sie deshalb im November oder März.
E r k e n n u n g s z e i c h e n de r S p e c ie s an d em Orte ih r e r E n tw ic k e lu n g . An der
g la tte n , b le ig rau en A u s s e n r in d e der Fruchtkörper lässt sich dieser Elaphomyces im Walde leicht
erkennen, sofern man den Ort seines Vorkommens in Rücksicht zieht.
G e o g rap h isch e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Hypogaee
bis jetzt nur für die Provinz Hessen-Nassau und zwar auch nur für einen einzigen, unweit Kirchditmold
bei Cassel, im Forstdistrikt Saurasen gelegenen Buchenwald bekannt, in welchem einzelne
Eichen stehen. Ich habe sie daselbst zuerst Ende März 1890 und seit dieser Zeit nur noch ein
einziges Mal angetroffen.
D ie F ru c h tk ö rp e r (Taf. XIV, fig. 15— 17) sind erbsen- bis höchstens haselnussgross und meist
von Birnenform; selten sind sie rundlich oder oval, und starkhöckerige Bildungen habe ich bis jetzt
nicht gesehen. Schon von früher Entwickelung an besitzen sie ein schmutziggraues bis bleifarbenes
Äussere. Sie erscheinen dem unbewaffneten Auge an ihrer, oft durch erdige, thonige Substanz besudelten
Oberfläche vollständig glatt. Sie lagern meist zu 4 oder 6 in geringen Abständen von einander.
Reif riechen sie stark, und ihr Geruch erinnert an den eines Kartoffelkellers.
Das My celium
der ersten Zeit etwas
st flockig und relativ spärlich im Waldboden verbreitet; es ist schmutzig grau, in
grauweiss und besteht mikroskopisch betrachtet aus verzweigten, langen, inhalts