Reihe angcorclnele Sporen, ln Grösse und Form entsprechen die asci denen der vorigen Species; auch den oft sehr
kurzen, gabelig geteilten Stiel beobachtet man oft am Grunde derselben, — Die Sp o ren sind kugelig, alveoliert und ein
wenig kleiner, als die der vorigen Art. Ihr Durchmesser beträgt 21 y.. Zur Zeit der Reife zeigen sie eine mattbraungelbe
Farbe.
S c h i c k s a l und V e rh a lte n des F ru ch tk ö rp e r s n a ch der sog. Re ife. Die Fruchtkörper haben dasselbe
Schicksal und zeigen dasselbe Verhalten wie die der vorigen Art. — Werden sie in Spiritus gesteckt so verlieren sie das
duftige Aussehen, und die Fleischfarbe verwandelt sich iu eia Maltgelbbraun, Sie sehen dann denen von Hydnobolites cerebriformis
Tul. sehr ähnlich. — Werden sie getrocknet, so schnurren sie ganz beträchtlich ein, werden knorpelhart, behalten
aber stets das Rosa- bis Fleischfarbige.
Bemerkungen über den Geb rau chswe r t der S p e c ie s fiir d en menschlich en Haush alt. Derselbe
ist ein geringer.
3. Hydnobolites fallax Hesse.
(Spec. nov.)
Taf.XVl, tig.26.
A r t c h a r a k te r , Die seh r g e r in g e G rö s s e der g ra u g e lb e n Fruchtkörper, die relativ d ick e ,
fast g la tte Peridie, die w e is slich e bis s te in g rau e Gleba und die im Verhältnis zu dem geringen
Fruchtkörperumfange seh r g ro s s en Sp o ren bilden den Artcharakter.
Stand o rt. Innerhalb der Dejektaschichte des Bodens der Tannenwälder, meist vermodernden
Nadeln innig ansitzend oder auch im Plumus desselben hat diese Plypogaee ihre Entwickelungsstätte.
Sie tritt selten vereinzelt, meist in grösserer Anzahl ihrer Fruchtkörper auf. In ihrer Gesellschaft befindet
sich zuweilen Tuber rapaeodorum Tul, vor.
P iau p ten tw ick e lu n g sz e it. August bis Dezember.
E rk en n u n g sze ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . Diese sehr kleine
Hypogaee ist im Walde niemals mit Sicherheit zu bestimmen, weil man ohne Lupe kaum die faltigen
Vertiefungen ihrer Fruchtkörperoberfläche, geschweige denn die Giebastruktur erkennen kann. Mit
unbewaffnetem Auge betrachtet gleicht sie den graugelben bis gelblich-weissen, unregelmässig geformten
Jugendzuständen der Leucogasterarten oder den unzähligen, ebenso gefärbten Pilzsclerotien.
G e o g ra p h isch e V e rb re itu n g . Bis jetzt ist das Vorkommen dieser Species in Deutschland
nur für die Provinz Hessen-Nassau bekannt. Ich habe sie erst ganz kürzlich und zwar im Oktober
1892 in zahlreichen Exemplaren ihrer Fruchtkörper unter Tannen in dem Stadtwäldchen bei Cassel
gefunden. — Ausserhalb Deutschlands ist sie bisher nicht beobachtet worden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind mohnsamen- bis rapskorngross, selten eine Kleinigkeit grösser. Mit
der Lupe betrachtet zeigen sie verschieden grosse Höckerchen und zahlreiche, diesen entsprechende,
faltenartige Vertiefungen. Sie sind schon in der Jugend etwas graugelblich gefärbt und zeigen sich
nicht so duftig an ihrer Oberfläche, wie die grösseren Hydnobolitesarten, immerhin sind sie etwas
flockig. An der Stelle, wo sie einer modernden Tannennadel oder einem Humusbröckchen ansitzen,
lassen sie in der Regel eine kleine Vertiefung wahrnehmen, in welcher sich zahlreiche Rhizinen
(Myceliumschopf) befinden, die im wesentlichen mit denen der beschriebenen Arten übereinstimmen.
Die Fruchtkörper besitzen weder Geruch noch Geschmack, können aber ohne Nachteil für die Gesundheit
verzehrt werden.
Die Perid ie ist im Verhältnis zur Fruchtkörpergrösse dick, nämlich noch einmal so dick als die von Hydnobolites
cerebriformis Tul. Sie ist stellenweisse behaart und besteht aus einem fa.st farblosen, zartfädigen GeOecht,
dessen Elemente an der Fruchtkörperoberfläche gallertig verdickt und nach der Gleba zu enger gruppiert sind. Bei
dieser Species wird jeder Zweifel bezüglich des Vorhandenseins einer Peridie am Hydnobolitesfruchtkörper sofort gehoben.
Die G le b a ist zartfleischig und erscheint auf dem Querschnitt bis zur Sporenreife einfarbig; sie besteht aus
einem innigen Geflecht zarter, einzeln betrachtet farbloser, reich- und kurzgegliederter, im Längsverlaufe ungleich dicker
Fäden, dem die asci allerorten eingelassen sind. — Die a s c i sind so gross und so geformt, wie die der beiden anderen
Species und sind achtsporig (Taf, XVI, fig. 26). — Die Sp o ren sind kugelig bis rundlich, alveoliert und haben einen
Durchmesser von 24—27 y.. Inhalt und Membranstruktur stimmen mit denen der übrigen Hydnobolitesarten überein
(Taf.XVl, fig. 26).
S c h ic k s a l und V e rh a lte n d e s F ru ch tk ö rp e rs n a ch d e r sog. Re ife. Gleba und Peridie verhalten sich
ebenso wie die der Fruchtkörper von Hj'dnobolites cerebriformis Tul..
B em e rk u n g en üb e r den G eb rau ch swe r t der S p e c ie s für d e n menschlich en Haus halt. Derselbe
ist schon der sehr geringen Grösse der Fruchtkörper wegen ein unbedeutender.
B. N ich t typ is ch e T u b e ra c e en . Gleba der Fruchtkörper niemals nach Art der Hymenogastreen
gekammert und frei von sterilen Peridialstreifen; entweder aus mehr oder weniger zahlreichen,
von der Peridie entspringenden und zapfen- oder wulstartig nach dem Centrum des Fruchtkörpers vordringenden,
vielfach gewundenen und mit Hymenialgewebe ausgekleideten Platten gebildet (Hydnotria
und teilweise Genea), oder nach Art der Discocarpien aus einer einzigen, napfförmigen Hymenialfläche
formiert, die aber von Peridialgewebe eingeschlossen ist (Genea hispidula Berk.).
VII, Hydnotria, Berkeley u. Broome.
(In Ann. and Magaz. of Nat. Hist., tom. XVIII, p, 78.)
F ru ch tk ö rp e r fleischig, niemals rundlich in der Form, sondern durch oft sehr tiefe Einsprünge
der Peridie unregelmässig. — P e r id ie rings geschlossen, niemals bewarzt, sondern für das unbewaffnete
Auge glatt. — G le b a aus zahlreichen, von der Peridie entspringenden und zapfen- oder wulstartig
nach dem Centrum des Fruchtkörpers vordringenden, gyTösen und mit Hymenialgewebe ausgekleideten
Platten gebildet; Zwischenräume zwischen den wulstartigen Platten in der jungen Gleba leer, in der
reifen teilweise ausgestopft durch von dem Grunde der asci sich erhebende Hyphen; Gleba in der
Jugend grauweiss, später gelblich grau und zuletzt durch die rotbraunen Ascuslager bunt. P a r a p
hysen am Grunde verzweigt, anfänglich schmal, zuletzt etwas breiter und septiert. A s c i breitcylindrisch,
stets gestielt und oft ein wenig gekrümmt, meist achtsporig. S p o ren kugelig, aber auf
ihrem Exospor mit dicken, gänzlich stumpfen, fast kuchenartig ausgebreiteten Warzen oder Platten besetzt,
reif blutrot oder dunkelrotbraun gefärbt, gewöhnlich unregelmässig im ascus lagernd.
V e rw a n d t s ch a ft lich e B e z ieh u n g en zu ande ren Gattung en. Die nächste Verwandtschaft
zeigt die Gattung Hydnotria bezüglich ihrer Giebastruktur zur Gattung Hydnocystis (speciell zu
Hydnocystis gyrosa). Mit den meisten Arten der Gattung Genea hat sie die wulst- oder zapfenartigen
Platten der Gleba gemein, deren Hymenialgewebe aber bei Genea von Peridialsubstanz umschlossen
ist.
1. Hydnotria carnea Cord.
(Icon, fung., tom. VI, tab. XV, fig. 115.)
Taf.XII, fig. I—3, Taf.XVl, fig. 24 u, Taf. XXI, fig. 9—26.
Synon; Rhizopogon carneus Corda, Icon, fung., t. VI, tab. XII.
Hydnobolites carneus Berk., Ann. and Magaz. ofNat Hist., t. XVIII, p. 79.
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 128.
A r tc h a r a k te r . Die z ahlre ich en, t ie fg eh e n d e n und dabei gewundenen F a lt e n od e r
E in s p r ü n g e der s e h r z a r ten Peridie sowie die k o n i s c h e B a s is der meist sehr s ta ttlich en
Fruchtkörper und die g ro s sen , kugeligen, mit d ick en , stump fen W a rz e n od e r P la t t e n besetzten,
brau nro ten S p o r e n bilden den Artcharakter.
S t a n d o r t . Innerhalb der Humus- und Erdschichte des Bodens lichter Buchen- und Eichenbestände,
mitunter auch auf Triften und Äckern' pflegen die stattlichen Fruchtkörper dieser Species
1 Tulasne, fung. hypog, p, 128; in agro Pragensi Bohemiae vulgaris effossus ad 1
Tartoflle aflertur.
andinas sub cognomine czenvena