V o r w o r t .
Der ntttzlichen und dabei mannigfaltigen Venvendung im Haushalte des Menschen verdanken die
Trüffeln das allgemeine vo lk s tüm lich e Interesse, welches man ihnen von Alters her entgegengebracht
hat, ihrem eigenartigen, unterirdischen Dasein und ihrer, bis vor Kurzem noch unbekannten
Vermehrungs- und Entwickelungsart das hohe w iss en s ch a ftlich e Interesse, welches seit Beginn
unseres Jahrhunderts, insonderheit aber seit dem Jahre 1831 mit dem Erscheinen der grundlegenden
Vittadini’schen Monographia Tuberacearum hervorgetreten, durch die Gebrüder Louis René und
Charles Tulasne mit der Herausgabe ihres berühmten, im Jahre 1851 zu Paris erschienenen Werkes in
sehr bemerkenswerter Art gesteigert und seit dieser Zeit unausgesetzt bei allen Fungologen erhalten
geblieben ist. Aber nicht bloss die Trüffeln, auch die übrigen Hypogaeen haben seit Publikation der
genannten Monographieeii die Aufmerksamkeit hervorragender Pilzforscher auf sich gezogen. Es
wurden etliche, namentlich morphologisch wichtige Thatsachen eruiert und einige Anhaltspunkte
bezüglich der Lebenstveise dieser Organismen gew'onnen, die aber, weil sie keinen genauen Einblick in
das Wesen und die Entwickelungsgeschichte der Hypogaeen gestatteten, eine nur geringe Erweiterung
m der Erkenntnis und dem Wissen derselben herbeiführten. Namentlich gelang es nicht, d ie
b ed eu tu n g s v o lls ten , a u f E n t s te h u n g und V e rh a lten de r b ish e r a ls S p o ren b e zeich ne ten
R ep ro d u k t io n so rg an e der Hypogaeen bezüglichen Fragen in einer befriedigenden Weise zu beantworten,
da man deren Lösung zum Teil erst von dem Gelingen der Kultur dieser Organismen
d. h. von dem Erwarten abhängig machte, ihre erforderlichen Lebens- und Wachstumsbedingungen in
einer sicher zu kontrollierenden Art herstellen zu können. D ie K la r le g u n g und B e a n tw o r tu n g
d ie s e r ü b e r die w ah re N a tu r de r H y p o g a e en allein A u fsch lu s s g eb en d en F ra g e n ist der
vornehmliche, keineswegs aber der alleinige Zweck dieses Baches. Als e r s te Monographie d e r
H yp o g a e en D eu tsch lan d s hat es auch die Aufgabe, unter m ö g lich s t g e n au e r N o t ie ru n g de r
einzelnen F u n d s te llen die g e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g d ie s e r O rg an ism en in und a u f
deutschem Bod en festzustellen und gleichzeitig den Beweis zu führen, dass d ie be i weitem
g rö s s e r e Zahl der bisher in Ita lien , F ra n k re ic h und E n g la n d au fg e fu n d en en H y p o g a e e n