S tand o rt. Unter Buchen innerhalb der sandreichen, meist nur von wenig Laub überdeckten
Ilumusschichte lagern die Fruchtkörper dieser kleinen Hypogaee.
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. August bis Oktober.
E rk en n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Or te ih r e r E n tw ic k e lu n g . Diese Species wird
schon im Walde an der b e rn s te in g e lb e n Peridie und der g e lb lic h e n , klein gekammerten Gieba,
sowie an der n i e re n fö rm ig en Gestalt ihrer Fruchtkörper sofort erkannt.
G e o g ra p h isc h e A’ e rb re itu n g . Nur innerhalb der Provinz Hessen-Nassau ist das Vorkommen
dieser I h-pogaee bekannt. Ich habe sie im Oktober 1888 und im September 18S9 in der Umgebung
von Marburg (Ludwigsgrund) unter Buchen vereinzelt angetroffen.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind stark erbsengross und kleiner, fast immer n ie ren fö rm ig und nur
selten biscuitförmig. Sie sind bernsteingelb und an ihrer Oberfläche ganz glatt. Meist liegen sie zu
2 oder 3 bei einander und heben sich durch ihre bernsteingelbe Farbe von dem schwärzlic hen Humus
ihrem Substrate scharf ab.
D a s Mv ce lium ist weisslich-gelb und besteht aus sehr dünnen, langen, glänzenden, in den Membranen gallertig
verdickten Hyphen ]fs ist llockig und innerhalb des Humus nur auf kurze Strecken vrbreitet.
Die P e r id ie ist kaum eine Linie dick und zeigt sich nur aus den Mycelfäden im wesentlichen gleichen Hyphen
gebildet. Sie ist ohne Pseudoparenchym in ihrem mittleren Teile.
Die G ie b a ist etwas fleischig und gelblich; die nicht ganz mit Sporen erfüllten Lakunen sind zwar klein, aber
mit unbewaffnetem Auge noch deutlich erkennbar; die Kammerwände sind mattgelb, und jede derselben zeigt eine aus
dünnen und zarten Hyphen bestehende Trama.
D a s Hvmenium wird von schmalen, zweisporigen, nur wenig über die septierten Paraphysen hervorragenden
Basidien gebildet. Die Sporen sind 1 6 - 2 0 y. lang und 8— 10 y. breit, zeigen eine kurze, stumpfe Scheitelpapille und einen
ca. i y. langen uud ebenso dicken Stielrest. Ihr Exospor ist ru
kommen die Sporen denen
S c h ic k s a l nnd V
lig, und ihre P'arbe dunkelgelb, (ln Form und Grösse
1 H. lilacinus Tul. nahe, sie sind aber schmäler und der Stielrest ist dünner),
h a lten des F ru c h tk ö rp e r s n a ch der sog. R e ife . Die Gieba wird, wie ich glaube,
frühzeitig weich, zerfliesst aber nicht breiartig.
B em e rku n g en über den G eb räu
ist ein geringer.
Getrocknete Fruchtkörper schnu-
sh sw e r t der S p e c ie s für de
i beträchtlich zusammen,
menschlich en Haush alt. Derselbe
12. Hymenogaster Bulliardi Vitt.
(Alonogr. Tub. p. 23. Taf 111, Fig.'V').
Synon: Tuber moschatum Buli. (Champign. Taf. 479).
Litteratur: Tulasne, fung, hypog. p. 70. Taf.X, P'ig. V],
Winter, Kryptog.-P'lor. Bd. I, p. 876 sub 2600.
A r tch a r ak te r . Die dick e , glatte, bräunliche Peridie und das sehr d ich te und feste Fruchtfleisch
der ziemlich stattlichen Fruchtkörper, sowie endlich die an de r B a s is ab g e ru n d e ten , am
Scheitel kurzjjapillten, eiförmigen, rostbraunen Sporen bilden den Artcharakter.
S tan d o r t. Innerhalb der von wenig Dejectis bedeckten Humusschichte sandiger Buchen- und
Birkenwälder hat diese H)-pogaee ihren Lagerungsort.
H a u p te n tw ic k e lu n g sz e it . August bis Oktober.
E rk e n n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih r e r E n tw ick e lu n g . An der dicken
Peridie, an der dichten und fe sten, ro stb rau n en Gieba und insbesondere an dem w an z ena rtig en
G e ru ch kann man diese Species schon im Walde von den verwandten Arten unterscheiden.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . In Deutschland ist diese Species bisher nur in der l'rovinz
Hessen-Nassau gefunden. Ich sammelte sie im Spätherbst der letzten Jahre unter Buchen in der Umgebung
von Marburg an der alten Caldernerstrasse an einer Stelle, wo ausser ihr noch eine ganze
Reihe anderer H)-menogasterarten verborgen waren. Kurze, halb verwitterte Holzstückchen überdeckten
den Humus dieses etwas muldenartigen Terrains, in welchem auch zwei Pachyphloeusspecies Wohnung
genommen hatten. — Ausserhalb Deutschlands ist diese Species von Vittadini in Italien und von Tulasne
in Frankreich gefunden.
D ie K ru ch tk ö l'p e r sind stark walnussgross, glatt und zeigen an der Basis, wo sich der Myceliumschopf
befindet, einige tiefere furchen. Reif verbreiten sie einen starken, wanzenartigen Geruch.
Das ä l jc e l ium ist ilisddg im.l maist nur spärlich entwickelt. Seine Fäden simi lang ausgeaogen und nur sehr
selten T r i d i e ist fast i mm dick, glatt und am reiren Fruchtkörper bräunlich, Ihr mittlerer deil ist ein ziemlich
kleinzelliges Pseudo,tarenel.jm, da, nach aussen und innen ,0,1 Fäden cingeschlossen ist, die den Mycelhyphen im wesentliehen
gleichen. , • ,
Die G ieb a ist von kleinen, fast gänzlich mit Sporen erfüllten Lakunen, die oline Lupe schwer zu sollen smd,
durchsetzt und so fest und dicht wie kaum bei einer anderen Hymcnc,gastorart; die Kammerwände sind nicht zerreissbar
nnd lassen eine aus bräuiiHcheii Fäden gebildete Trama deutlicli unterscheiden.
Das Hymenium besteht aus etwas sdilanken, nicht weit Uber die schmalcylindrischen und septierten Paraphysen
hervorragenden, meist 2 sporigen Basidien. Die Sporen sind 1 8 - 2 2 ;z lang und 1 0 - 1 2 y breit, eiförmig, aber an der Basis
rund lind am Scheitel kurz- und spilzpapillt. ....................- ■ -
sichtig, zuletzt runzelig.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n
lange dürr und trocken war, weich.
B eme rku ng en über den G
ist ein geringer.
Sie sind reif clunkelrotbraun. Ihr Exospor ist anfänglich glatt und durch-
ch tk ö rp e r s fe. Die Glcba wird, nachdem sie
Sp e c ie s für de shalt. Derselbe
13. Hymenogaster niveus Vitt.
(Monogr. Tub. p. 24, Tab. IV, Fig. IX).
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 71.
,, Winter, Kryptog. -Flor. Bd. I, p. 876 sub 260c.
A r tch a r a k te r . Die sch n e ew e iss e , se id en g län z en d e , zarte, zuletzt p ap ie r a r t ig e , beim
Anfassen rö tlich werdende Peridie, die w e ich e , g ra u e bis du n k e lb raun e Gieba, die eiförmigen,
mit ku rz e r , durchscheinender Papille und kurzem, dünnem Stielrest versehenen Sporen, und endlich
der s ta rk e , nach Vittadini dem von P e la rg o n ium g r a v e o le n s g le ich k om m en d e G e ru ch reifer
Fruchtkörper kennzeichnen diese Species zur Genüge.
Stando rt. Innerhalb der Humusschichte des Bodens älterer Eichenwälder hat diese Hypogaee
ihren Lagerungsort.
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. August bis Oktober.
E rk en n u n g sze ich en der S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . An der schne e-
w e is s e n , beim Anfassen rö tlich werdenden Peridie, an der g r a u b r a u n e n Gieba und an dem
sta rk en G e ru ch erkennt man schon im Walde diese Species. (Sie kann nicht mit gewissen weissen,
beim vVnfassen gleichfalls rötlich werdenden Octaviania- oder Hysterangiiimspecies verwechselt werden,
wenn man nur die Konsistenz, überhaupt die Beschaffenheit der Gieba dieser Hymenogastreen kennt.)
G e o g ra p h isch e k 'e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Hypogaee
mit Sicherheit nur für die Provinz Hessen-Nassau bekannt. Ich traf sie vor einigen Jahren (1888)
unter Eichen in der Nähe der Irrenheilanstalt (Forstgarten) itei Marburg an. — Ausserhalb Deutsch-
lands ist sie von Mttaclini in Italien gesammelt.
D ie Fi-uchtkörpei- sind erbsen- bis stark haselnussgross und von rundlicher Form. An ihrer
Basis befindet sich ein ziemlich stark entwickelter Myceliumschopf Sie sind immer schneeweiss und
glänzend. Beim Anfassen färben sie sich rötlich. Meist beobachtet man nur einen einzigen Fruchtkörper
am Mycel, sind mehrere vorhanden, so ist jeder derselben kaum erbsengross. Oft treibt der
starke Geruch den Suchenden auf die Species im AA'alde.
Das Mycelium ist schneeweiss und flockig bis etwas strangartig. Es besteht, mikroskopisch untersucht, aus farblosen,
glanzenden, vielfach gebogenen, niemals .straffen Fäden. Auch am Grunde des Fruchtkörpers zeigt das Mycelium
mehr flockige Beschafl'enhcit, obgleich hier einzelne Stränge beobachtet werden.
Die P e r id ie ist zuerst sehr glatt und glänzctul, später wird sie papierartig und trennt sich stellenweise von selbst
von der Gieba ab. Sie ist kaum 0,5 mm dick und besteht nur aus den Mycelfäden conformen Hyphen.
])ie G ie b a ist weicliileischig und graubraun gefärbt. Sie wird von zahlreichen, kleinen, rundlichen Kammern
durchzogen; die Kammerwänile sind weisslich und schmal, die Trama innerhalb derselben ist dunnfädig.
D as Hymenium besteht aus schmalcylindrisclion, zweispurigen Basidien und ebenso gestalteten, aber septierten
rarapbyseii; die Sporen sind eiionriig, relativ klein, liesitzen am Scheitel eine kurze, durchscheinende Papille und an der