niui ebenfalls nicht durch Querwände geteilt. Die Cystiden endlich sind dick-kentenformig. Die Spor.en haben kugelige
(iestalt, sind reif ockergelb gefärbt, und ihre Membran ist durch sein kleine Wärzchen rauh. Sie entstehen meist zu 7 auf
einer Basidie, häuiig auch zu 4 oder 8 uiul haben einen Durchmesser von 3 — 4 y..
S ch ick sa l niui \ 'e rh a lte n d e s F ru ch tk ö rp e r s nach der sog. Re ife. Die Gieba hält sich nach der
Reife des Fruchtkörpers lange Zeit intakt. Schliesslich werilen die Kammerwände bei anhaltender Feiiclitigkeit weich,
aber niemals schmierig-
Beme rku ng en über d e n G e b r a u c h sw e r t der Sp e c ie s fü r. den mens ch li d ie n Haush ai t. Derselbe
ist ein sehr geringer.
VI. Rhizopog-on Fries.
(Sunb. Gastcrom. p. 5).
F r u c h tk ö r p e r von nicht zäh-knorpeliger, auch nicht rein fleischiger Konsistenz,' sondern bei
aller Festigkeit doch mehr eine gewisse Mürbe oder Brüchigkeit erkennen lassend, in der P'orm und
Grosse sehr wechselnd, selten rundlich, oft höckerig und ganz unregehnässig, haselnuss- bis entenei-
gross, in der Jugend stets weisslich, später schmutzig-gelb oder honiggelb oder auch rötlich (Thon-
farbe) gefärbt, reif oft stinkend und schliesslich zu einer breiigen, dickjauchigen Masse zerfliessend;
zumeist nicht streng subterran. (Nur Rhizopog. provincialis Tul. ist streng hypogäisch.) — M y c e lium
flockig bis strangartig, aus dünnen, aber etwas straffen, weisslich bis bräunlich gefärbten, reich septierten
und verzweigten Fäden bestehend, die sich zumeist innerhalb der Flumusschichte des Bodens
der Nadelwälder auf ziemlich weite Strecken verbreiten. - P e r id ie bald kork- bis fast lederartig
{Rhizopog. luteolus Fr. und Rhizopog. virens Fr.), bald schwammig wie die von Melanogaster variegatus
Tul. (Rhizopog. provincialis Tul.), bald flachsartig (Rhizopog. rubescens Tul.), meist dick und
oft durch ihre Seilchen mit dem Mycel in A'erbindung stehend, oft etwas flockig und zuweilen (Rhizopog.
virens P'r.) leicht von der Gieba zu trennen. — G ie b a nicht bunt, sondern in den verschiedenen
Entwickelungsstadien einfarbig (weisslich, rötlich (Thonfarbe), grünlich, bräunlich und olivenfarbig)
Lakunen zuerst hohl, zuletzt entweder stark (Rhizopog. luteolus P'r.) oder nur mässig (die übrigen
Rhizopogonarten) mit Sporen erfüllt, sehr eng und klein, oft wendeltreppenartig gewunden; Hymenial-
hj'phen kurz, aus pallisiidenartig neben einander und senkrecht auf die Trama gestellten schmalcylindrischen
Basidien und septierten Paraphysen bestehend; Basidien 8---- 6-, doch auch 4sporig; Sterigmen
fehlend; S p o re n stets glatt, zur Reifezeit in Plaufen betrachtet olivenfarbig, oder gelblich, oder grünlich,
oder grau-rötlich (niemals rotbraun wie die Melanogastersporen), relativ sehr klein und von sehr
konstanter schmalelliptischer Form (nur die Sporen von Rhizopog. rubescens Tul. sind etwas breitelliptisch).
A erwand tsch a ftl Ich e B e z ie h u n g e n zu an d e ren G a ttu n g en . Sehr nahe verwandt ist
■ die Gattung Rhizopogon durch ihre Seilchen auf der P'ruchtkorperoberfläche, durch die gallertigen,
im AA'asser stark quellenden Glebawande und durch die elliptischen, glatten Sporen der Gattung Aie-
lanogaster, der sie auch dadurch nahe steht, dass ihre Basidien meist mehr als 4 (8— 6) Sporen
tragen, dass ihre Fruchtkörper häutig epigäisch entwickelt werden und dass endlich der lirweichungs-
prozess die Gieba in eine breiartige, meist stinkende Masse verwandelt, sie unterscheidet sich aber
von Melanogaster durch die Konsistenz ihres Fruchtfleisches, durch die P'arbe, meist auch Grösse der
Sporen und die P’arbe des Giebabreies, endlich auch durch die Struktur der Mycelfäden. Von allen
übrigen Hymenogastreengattungen entfernt sie sich weit, auch von der Gattung Hysterangium, mit
der sie im AVesentlichen nur die glatte Beschaffenheit der Sporen und zuweilen die l‘'orm der letzteren
gemein hat.
^ Nur die Fruchtkörper von Rhizopogon luteolus Fr. besitzen noch etwas fleisdiige Konsistenz.
W
1 Rhizopogon luteolus Fr.
(Symb. Gast. p. 5).
Taf. II, Fig. 1 - 4 . Taf. V, l-'ig. 5 - 7 , Taf. VH, Fig. 26. Taf. I.K, Fig, 26.
Synon: Tuber obtexUim Spreng. (Plant, min. cognit. 11 p, 97).
,, Hysterangium Duriaeanum Tul. (Catal. des pl de la Teste-de-DucIi p. 75).
„ Splanchnomyces Cauvinianus Corda (Icon. VI p. 39).
Nicht Rhizopogon virens Fr.
Litteratur: Tulasne, fung. hypog p. 87 (tab. I, Fig V et tab, XI, Fig. \'),
„ Winter. Kryptog. Fl. Band 1 p, 880 sub 2610.
„ Krombholz, Schwämme tab. LX.
,, Blesse, Pringsh. Jahrb., Bd. XV p. 206.
A r t c h a r a k t e r . Die zahlreichen, n e tz a r t ig über die Fruchtkörperoberfläche ausgebreiteten
S e ilc h e n , die k ork- bis fast le d e r a r t ig e , h o n ig g e lb e , ziemlich dicke, oft geplatzte P e r id ie , die
bald nach ihrer Anlage mit o liv en fa rb ig en S p o ren ausgestopften Lakunen und die zur Reifezeit
w e is slich en , g län z en d en Glebawande bilden den Artcharakter.
Stando rt. Die Fruchtkörper lagern entweder in sehr geringer Bodentiefe unter der Moos- und
Nadeldecke des Bodens der Kiefernwälder, mit ihren Alycelien innerhalb des mit Nadeln und humosen
Substanzen untermischten Sandes die jungen Kiefernwurzeln umsponnen haltend, oder, was häufiger
der P'all ist, sie treten mit ihrer Scheitelpartie oder ihrer ganzen oberen Hälfte an das Ta_geslicht und
sind mit dem unteren Teile der eigentlichen Humusschichte des Bodens der Kiefernwälder eingelassen.
AAfe lichte, wiederholt durchforstete Kiefernbestände in frischer Lage z. B. in der Nähe von Meeroder
Seewasser sich befinden und wo unter denselben der Boden von Moosen und Flechten überzogen
ist, zwischen denen phanérogame Gewächse, namentlich Gramineen vegetieren, da pflegen die Fruchtkörper
dieser Hypogaee am häufigsten vorzukommen. Auch in sandiger Heide trifft man sie nicht
selten an, dagegen habe ich sie unter Cupuliferen bis jetzt nicht gefunden. In Gesellschaft dieser
Hypogaee kommen die Fruchtkörper von Rhizopogon provincialis Tul., Pllaphomyces granulatus P'r.
fast immer, die von Rhizopogon virens P'r. und Rh. rubescens Tul. ungemein häufig vor. (Mitunter
trifft man, was beiläufig erwähnt sein mag, die P'ruchtkörper der in Rede stehenden Plypogaee vergesellschaftet
mit denen von Polysaccum crassipes D C ; auch Nidularieen und der im allgemeinen gerade
nicht übermässig häufig auftretende Sphaerobolus stellatus Tode kommen häufig an den Plätzen
vor, an welchen Rh. luteolus P'r. sein Dasein führt.)
Ila u p te n tw ic k e lu n g sz e it . August bis November. Im September begegnet man schon hie
und da reifen Pruchtkörpern, die eigentliche Reifezeit fällt aber in den Monat Oktober. Stellt sich
der A\ inter spät ein, dann kann man noch im Dezember Fruchtkörper dieser Species sammeln.
Iirk en n u n g sz e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih r e r E n tw ic k e lu n g . Die h on ig g e lb e^
fast überall mit dünnen, wurzeiähnlichen, bräunlich gefärbten S e ilc h e n ausgestattete Peridieder meist
sich ü be r den Boden erhebenden P'ruchtkörper, die o liv en fa rb ig e Gieba des durchschnittenen, noch
nicht ganz reif<m fruchtkörpers und insbesondere der p en e tran te , mit dem der Alistjauche fast übereinstimmende
f.ieruch vollständig ausgebildeter, kurz vor oder in dem Erweichungsproze.sse befindlicher
J'ruchtkörjier lassen diese Species im Kiefernwalde sofort erkennen. Eine Verwechselung mit irgend
welcher anderen Hypogaee ist kaum möglich.
G e o g ra p h is c h e A fe rbrcitung . Rhizopogon luteolus P'r. ist in Du.Uschland, namentlich im nördlichen
Deutschland gemein nuftretend. Zuerst ist diese Species von Klotzsch ' bei Berlin gefunden worden,
dann ist ihres \ orkommens in der Umgebung von Sondershausen im Jahre i860 durch Oberlehrer
Stcrziiig*-* P.rwähnung gethan. Im Jahre 1862 hat sie P'uckel® bei Östrich in einem gemischten Laub-
1 Klotzcli, Herbar der Giessener Hniversitül.
2 Iniiiscli, in No, 97 p. 387 «les Reg. ii. Nachrichtsbi. f. cl. Fürstent. Scliwarzb.-Sondersh.
3 l-'iickel, Ilerbar der Strassuurgcr Universität.