■‘'T ;.
i: i
aestivum \'itt. äusserlich sehr ähnlich sehenden Trüffel. Die Fruchtkörper lagern meist nesterartig
(3- -5) nebeneinander, werden jedoch auch einzeln angetroffen. Sie kommen in Gesellschaft von Tuber
aestivum \'itt. gelegentlich vor, sind aber der meist geringen Grösse ihrer Fruchtkörper wegen nicht
leicht aiifzuspüren. In der Gegend um Kulm werden sie mit Idilfe von Schweinen gesucht.
Die Periciie ist fleischig uiul abgesehen von den meist kleineren Warzen stimmt sie in ihrem ganzen Bau mit
der der vorigen Art überein.
D ie G le b a ist fleischig und marmoriert. Parallel mit den venis e.xternis, die lappig ausgebreitet und licht gefärbt
sind, verlaufen in darmähnlichen Windungen fast schwärzliche und hellbraune Streifen; erstere sind venae lymphaticae,
letztere entsprechen den septierten und namentlich unmittelbar nach ihrer Entstehung gallertig glänzenden Paraphysen.
Die venae lymphaticae bestehen oft zum grossen Teil aus rundlichen, grossen Zeilen, die parenchymartig aussehen und
unterscheiden sich deshalb in ihrem Bau von denen des Tuber aestivum Vitt. — D ie a s c i sind rundlich oder zeigen
eine etwas gestreckte Form; sie sind 2—bsporig, selten nur einsporig. — D ie Sporen haben grosse .Aehnlichkeit mit
denen von Tuber aestivum Vitt,, sind nur etwas grösser und dunkelbraun gefärbt,
S ch ick sa l und Verhalten des F ru ch tk ö rp e r s nach der sog. Re ife. Nach der Reife treten im und am
Fruchtkörper dieselben Veränderungen wie bei Tuber aestivum Vitt. ein. Auch beim Trocknen und bei der Aufbewahrung
der Fruchtkörper innerhalb eines hochgradigen Spiritus beobachtet man das für Tuber aestivum Vitt, geschilderte
Verhalten.
B em e rk u n g en über den G e b ra u ch sw e r t d e r S p e c ie s für den m e n s ch lich e n H a u sh a lt . Tuber
mesentcricum Vitt, ist bezüglich seines Grbrauchswertes auf gleiche Linie mit Tuber aestivum Vitt, zu stellen.
8. Tuber excavatum Vitt.
(Monogr. Tub. p. 49, tab. I, fig. V]I.)
T a f XI. fig. 5 - 9 , taf XVI, fig. S u. taf. XIX.
Synon: .Aschion fuscum Wallr., Fl. crypt. Germ., II, 266.
Tuber fuscum Cord., Icon. fung.. 1 . 1, p. 25. tab. VII, fig. 298 et t. \T, tab. XX, fig. 142.
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 144. Tab. VI, fig. I, et tab. XVH, fig. V.
A r tc h a r a k te r . Die am Grunde der Fruchtkörper niemals fehlende S p a lte oder lo c h a r t ig e
V e r tie fu n g , die in der Jugend q u itten g e lb , dann ro tb raun gefärbte, g la tte oder höchstens ge-
kleiete P e r id ie , die d u n k e la s ch g rau - bis b ra u n g e fä rb te , von g e lb lich -w e is se n Adern (venae
externae) durchzogene Gleba und die b re itg e fe ld e r te n elliptischen bis ovalen S p o ren bilden den
Artcharakter.
S t a n d o r t Innerhalb der krumigen, kalkhaltigen, von dem Wurzelfilz der Eichen und Buchen
vielfach durchsetzten Humusschichte des Waldbodens lagern die Fruchtkörper dieser Species in einer
verschiedenen Tiefe. Selten treten dieselben innerhalb der Erdschichte des Waldbodens auf und noch
seltener epigäisch. Im zähen, kalkhaltigen Thon, der kaum mit Messer oder Häckchen auseinander zu
bringen ist, lagern die Fruchtkörper oft zu 30 und mehr neben einander. Als ihre Gesellschafter sind
besonders die Fruchtkörper von Tuber aestivum A'itt. und Elaphomyces rubescens Hesse zu nennen.
H a u p te n tw ic k e lu n g s z e it Juli bis März. Die Anlage der Fruchtkörper erfolgt häufig im
Spätherbst, über AA’inter geht die Entwickelung langsam von statten, aber schon im März und April
nehmen die Fruchtkörper derartig an A'olumen zu, dass man Ende April schon stark haselnu.ssgrosse
Exemplare sammeln kann.
E rk en n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . Die loch - od e r
s p a lt e n a r t ig e A'e rtie fun g am Grunde der höckerigen, quittengelb bis rotbraun gefärbten Fruchtkörper
und das reichlich geaderte, etwas rosa gefärbte Fruchtfleisch noch nicht ganz reifer, durchschnittener
Fruchtkörper lassen diese Species schon im AA'alde sicher bestimmen.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist diese Trüffel, die meist Holztrüffel,
in manchen Gegenden auch braune oder wilde Trüffel genannt wird, ebenso stark verbreitet als Tuber
aestivum A'itt.. Sie kommt im Schwarzburgischen in den AVäldern um Sondershausen' und im
Bebraerforste,' ferner im Anhalt'schen im Bollenstedter' Park, im Elsa ss bei Blodelsheim», in der Provinz
Hannover und zwar in den Oberförstereien Mollenfelde, Ahlfeld. AVeenzen, im R e v ie r Lamspringe
(Klosterkammer) und Polle*, ferner in Westfalen und zwar im Reg.-B e z. Minden' in der Oberförsterei
Neuenheerse und in der Provinz Hessen-Nassau und zwar in den Wäldern um Cassel und Dillenburg»
vor. Ich habe sie zuerst im Ap r il 18 8 7 in einem aus älteren und jüngeren Buchen und Eichen bestehenden
Forste (Saurasen) bei Kirchditmold, später oft ebendaselbst und in der Nähe der sog. Fuchslöcher
(Wilhelmshöhe bei Cassel) und auch im Stadtwäldchen bei Cassel angetroffen. Ausserhalb Deutschlands
ist sie von Vittadini ln Italien, von Tulasne in Frankreich gesammelt worden; auch Delastre und
Lespiault haben sie gefunden.
D ie F r u c h t k ö r p e r (Taf. X I , fig. 5— 9) sind zur Zeit ihrer ersten Entstehung weisslich, aber
schon tabaksamengrosse Exemplare sind quittengelb, sp äte r werden sie gelblich-rot und zur Zeit voll-
ständio-er Reife sind sie rotbraun bis dunkelbraun gefärbt. Die Oberfläche reifer Fruchtkörper erscheint
dem unbewaffneten A u g e glatt oder etwas gekleiet. Ihre Gestalt ist nicht kugelig, sondern höckerig
und oft ganz nnregelmässig. Dre i bis vier, in ihren Grundflächen .sich nicht immer berührende Höck er
überragen an dem grösseren Fruchtkörper eine schm a le , spalten- oder lochartige \ ertiefung, die g e räumiger
werdend sich zumeist bis in die N äh e des centralen Teiles des Fruchtkörpers fortsetzt, oft
aber rhe obere Seite desselben in Form einer schmalen Spalte erreicht, sodass der Fruchtkörper von
der Ba sis bis zum Scheitel von einer zuerst engen, dann allmählich sich erweiternden und schliesslich
wieder enger werdenden Höhlung durchzogen Ist. Die AVand dieser für die Species sehr charakteristischen
Höhlung ist oft mit haarähnlichen Bildungen ausgekleidet, die dem unbewaffneten A u g e als
eine krumige, gelbliche Masse erscheinen. Die Fruch tkö rp e r sind haselnuss- bis stark walnussgross,
und ihr Geruch ist anfänglich sehr schwach, später ist er etwas dem von T u b e r aestivum Vitt, v e r gleichbar,
er ist nur ein w'enig schärfer.
Die P e r id ie (Taf.XIX fig 7 P 1 ist ca. eine dicte Linie S t a r t ; sie ist rings besetzt mit sehr kleinen, erst dnrch
das Mikroskop dentlich »ahraunehmenden, gelblichen Warzen, die ans pse„doparench,-n,artigem Gewebe bestehen. Die
einzelne Warzenzelle besitzt eine glänzende, gallertig verdickte Membran, die dort, wo s.e sich am stärksten verdickt zeigt,
oft noch Schichtung erkennen liisst. Etliche der zu äusserst gelegenen Warzenzellen spitzen s.ch stachelart,g zu. An d.e
sehr zahlreiehen Warzen schliesst sich nach der Gleba des Fruchtkörpers zu eine dünne Lage von gelb gefärbtem Psendo-
parenehym an, welches mit einem aus engen, farblosen, sehr innig mit einander verflochtenen Hyphen bestehenden Gewirr
von Fäden in lückenloser Verbindnng steht, nnd aut letzteres folgt eine schon etwas lockere \ erenngung P“ '>en, die
vieichfals farblos sind, aber nebeneinander parallel und zumeist in der Kichtn.ig der Fruchtkörperoberfl^he verlanfen
ItelL,weise setzen sich d.ese Fäden als venae e.vternae in d.e Gleha fori; wo deren Fortsetzm.g ,n die Gleba „n.erhle.bt,
da vrenzcn sie gleichsam an die lialhe Trama einer vena lymphatica fTaf. XIX, flg. lo}. Aon der Pend.enoberflache
gehe“„ an manchen Stellen ganz kurze, dünne, oder anch dickere, haarähnliche Bildungen ab. * e aber „mht mit dem
PBnnns des Waldbodens verwachsen. Ausserdem wird au „ich. wenigen Stellen die Peridie alteret Frnehtkörper von
zweierlei Fäden überlagert, einmal von dünnen, braunen, verzweigten nnd septierten und dann von dicken,
gelblich „efärblen, in den Membranen stark verdickten Fäden; beiderlei Hyphen verwachsen mit de.n Humus des Waldbodens
Endlich befinden sich in der Höhlung des Fruchtkörpers Haare, welche wnr durcheinander mgen, septiert, ver-
zwei-t, un Längsverlaufe ungleich dick und überhaupt verschieden dick sind. Die dickeren, kurz gegliedertea Plaare smc
in ihren Gliedern vielfach den Warzenzellen gleichzusetzen, die dünnen, eigenartig verzweigten und oft undulierten Faden
sind in ihren Membranen nur wenig verdickt und haben grosse Aehnlichkeit mit den Fäden der venae ezternae oder smd
‘ l“ ’s°lb“ T o J e b a ist bis zur Zeit der Sporenbildii.ig von derbfleischiger bis holziger Konsistenz und reichlich geadert,
vanz inng ist sie gelblich nnd von weisseu Aden, (venae externae) dnrchzogen, etwas älter wird sie rosa gefärbt, dann
löüich-gelb bis hniiinrot „nd zuletzt dunkelaschgtau bis braun. Stets bleiben die venae externae als zarte, weisse ode,
gelblici.e, reichlich verzweigte und oft gewundene Linien deutlich sichtbar. Etliche derselben munden in d.e Caverne des
1 Irmisch, Reg. u. Nachrichtsbi. f. d. Fürstent. Schwarzburg-Sondershausen, 1873, Nr.95, P- 379’
1 s. Tabelle u. p. 16, Bd.l.
2 Steinkopf, briell. Mitteil.
3 Zahlreiche Fruchtkörper von
Strassburger Universitätsherbar.
‘>,'■’.3 s. Tabelle u. p. i6, Bd.l
den Verfasser.
Tuber excavatum Vitt., ; ; Blodelsheiraer Waldungen stammend, befinden s