die cylindrischen, am Scheitel etwas abgerundeten, mit kaum s ich tb a rem S t ie lr e s t versehenen
S p o ren bilden den Artcharakter.
Stand o rt. Nur von wenig Laub überdeckt lagern die Fruchtkörper dieser Hypogaee in dem
obersten Teile der Humusschichte des Bodens junger Eichenwälder.
H au p ten tw ick e ln n g s z e it. August und September.
E rk en n u n g s z e ich en d e r S p e c ie s an dem Or te ih r e r E n tw ic k e lu n g . Nur ander le ich t
b ru ch ig en und w eichen Peridie kann man diese Hypogaee einigermassen von den ihr venvandteii
anderen Hysterangiumarten schon im Walde unterscheiden.
G e o g r a p h i s c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist diese Species nnr in Hessen-Nassau
gefunden, und zwar habe ich sie nur zweimal unter Eichen auf dem Dammeisberge bei Marburg angetroffen
(1884). - Ausserhalb Deutschlands ist sie von Vittadini in Italien gesammelt worden.
D ie F ru c h tk ö rp e r smd htiselnussgross und nahezu kugelig; die Farbe ihrer Oberfläche entspricht,
wie schon Tulasne angiebt, der der Fruchtkörper von H. clathroides Vitt.; sie ist zuerst weiss-
lieh, dann schmutzig-braun.
d frühzeitig von der Gieba ab; sie
D a s M y c e lium ist llockig, schneeweiss und meist nur spärlich vorhanden.
Die P e n d l e ist 1,5 mm dick, weich und trennt sich se lb s t stellenweise
der Richtung der Fruchtkörperoberfläche ver-
ist sehr brüchig und besteht aus reich septierten und verzweigten, meist
laufenden Hyphen.
D ie G ieb a ist zuerst weisslich, dann durch die Sporen grau bis graugrün. Die Kammern sind sehr klein und
nicht sehr zahlreich, dagegen sind die Kammerwände sehr breit und werden schon frühzeitig dnrch gallertige Verquellun..
ihrer Hyphen weich. 6 = 1 ®
Das Hymenium besteht aus cylindrischen, zumeist 2-, doch auch 3sporigen, pallisadenartig neben einander und
senkrecht auf die dicken Kammerwände gestellten Basidien. Sterigmen sind vorhanden. Die Sporen sind 12 0 lang und
4 y dick, am Scheitel etwas abgerundet und mit sehr kurzem, selbst bei Anwendung von starken Vergrösserungen kaum
sichtbarem Stielrestchen ve.sehen (Taf. Vil. Fig. 22). Einzeln betrachtet sind sie farblos, in Haufen .’raugrün
S c h ic k s a l und V e rh a lte n des F ru c h tk ö rp e r s nach d e r so g Re ife. Nachdem sich die Peridie stellenweise
aon der Gieba losgetrennt hat, werden die Fruchtkörper schnell weich, ihre Gieba zerfliesst aber niemals breiarti?
B eme rku ng en über den G e b ra u ch sw e r t d er S p e c ie s für den m en sch lich en H au sh a lt. Derselbe
ist cm geringer.
9. Hysterangium nephriticum Berk.
(in Ann. and Magaz. of Nat. Hist. T. VIII, p. 350).
Taf. V]], Fig. 25.
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 82.
A r t c h a r a k t e r . Die s t a r k w o l l i g e , dicke, schneeweisse P e r i d i e , die oft nicht rundlichen,
sondern an der Basis eingedrückten, n ie r e n fö r m ig e n Fruchtkörper, die zuerst etwas rötliche, dann
g r a u b r a u n bis b la u gefärbte G i e b a und die schmalelliptischen, beidendig stumpfen, z iem l i c h
l a n g e n Sporen bilden den Artcharakter.
S ta n d o r t . Innerhalb der Humusschichte des Bodens junger Buchenwälder lagern die Fruchtkörper
dieser Species in geringer Zahl neben einander.
H au p te n tw ic k e lu n g sz e it . August und September.
E rk e n n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . An der n ie r e n fö
rm ig en Gestalt kann man H. nephriticum Berk, zuweilen schon im AValde erkennen, die Bestimmung
ist aber stets eine unsichere. *
G e o g r a p h i s c h e V e rb re itu n g . Nur in der Provinz Hessen-Nassau ist bisher auf deutschem Gebiete
das Vorkommen dieser seltenen Hypogaee festgestellt Ich habe sie zuerst im Jahre 1 887 in der Nähe
von Kassel am Fusse der Wilhelmshöhe unter Buchen in schwerem Basaltboden und später auch im Muschelkalkboden
bei Kirchditmold gesammelt. - Ausserhalb Deutschlands ist sie von Broome in England gefunden.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind haselnussgross, selten rundlich, meist vielmehr an der Bssis etwas
eingedrückt und dann nierenförmig. Ihre Farbe ist schneeweiss, ihre Oberfläche wollig. Am Licht
werden die Fruchtkörper etwas rötlich.
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D as Mycelium ist schneeweiss, und seine Fäden sind oft auf weite .Strecken im Waldhuraus zu verfolgen.
Die P e r id ie ist sehr dick, beinahe, aber nicht ganz so dick als die von H. coriaceum Hesse und etwas elastisch.
Sie besteht aussen aus stark flockigen bis wolligen, haarähnliciien, mit Schnallen und Querwänden versehenen Fäden; auf
diese folgen nacli innen dicht gruppierte Hyphen von derselben Beschaffenheit, dann kommt ein pseudoparenchymartiges,
weitzelliges Gewebe, und schliesslich folgen zarte, in der Membran kaum verdickte, die Grenzzone bildende Fäden.
Die G ieb a ist schon frühzeitig etwas rötlich, dann wird sie graubraun und schliesslich zur Zeit vollständiger
Sporenreife ist sie wie grauer Thon gefärbt. Die Kammern sind klein und sehr unregelmässig in der Form, zuerst leer,
• dann meist gänzlich mit Sporen erfüllt. Die Kammerwände sind gelatinös-knorpelig und-etwas rötlich (Thonfarbe),
D a s Hymenium besteht aus cylindrischen, zweisporigen, pallisadenartig gestellten Basidien. Die Sporen sind
beidendig stumpf, ziemlich lang und schmalelliptisch (Taf. VII, Fig. 25). Nächst den Sporen von H. stoloniferum Tul,
dürften sie die längsten der bis jetzt bekannten Hysterangiumsporen sein. Sie sind 18—20 \j. lang und 4—5 y. breit.
S c h ic k s a l und V erh a lten d e s F ru c h tk ö rp e r s nach d e r sog. Re ife. Die Gieba bleibt ziemlich lange
Test, schliesslich erweichen die Kammerwände.
B eme rku ng en üb e r den Gebrau chsw e rt de r Sp e c ie s fü r den m enschlich e n Ha ushal t. Derselbe
ist ein geringer.
10. Hysterangium Thwaitesii Berk, et Broome
(in Ann. des Sc. Nat, s6rie 2*, vol. II, p. 267.
Litteratur: Tula.sne, fung. hyp. p. 82.
A r tch a r a k te r . Die h äu tig e , dünne, etwas s e id e n a r t ig e Peridie der meist nur e rljsen-
g ro s s en , am Grunde mit einigen wenigen Mycelsträngen versehenen Fruchtkörper, die b räu n lich bis
olivengrün gefärbte, enggekammerte Gieba und insbesondere die schlanken, oft etwas z u g e sp itz te n
•Sporen bilden den Artcharakter.
S tan d o rt, Innerhalb der Humusschichte des Bodens junger und alter Buchenwälder lagern
die Fruchtkörper dieser Hypogaee, meist nur von einer dünnen Laubschicht überdeckt.
H au p ten tw ick e ln n g s z e it. August und September.
E rk en n u n g s z e ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . Nur an der zarten,
s e id en a r tig e n Peridie kann man diese Hypogaee einigermassen sicher schon im AValde erkennen.
G e o g ra p h isch e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist diese Species bisher nur in der
Provinz Hessen-Nassau gefunden. Ich habe sie im Jahre 1885 unter Buchen bei Marburg (Dammeisberg)
angetroffen. — Ausserhalb Deutschlands ist sie von Berkeley und Broome in England ge sammelt.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind erbsengross, selten etwas grösser, und ihre Form ist rundlich, zuweilen
auch oval. Sie sind weiss bis zur Reife und werden wie die von H. coriaceum Hesse am Licht oder
durch das Anfassen rötlich.
Das My ce lium ist schneeweiss und flockig; es verbreitet sich innerhalb der Humusschichte des Waldbodens
nur über kleine Strecken und ist dem Mycelium der übrigen Hysterangiumarten conform.
Die P e r id ie ist zart, häuiig, aussen durch weissliche, starkglänzende Fäden seidenartig und lässt sich nicht gerade
leicht von der Gieba trennen; sie ist 0,6 mm dick und besteht aus verzweigten, septierten, relativ zarten Hyphen, die
um so dünner sind, je näher sie der Gieba Hegen. Sic verlaufen dicht verflochten zumeist in der Richtung der Frucht-
körperoberfläche.
D ie G ie b a ist bräunlich bis olivengrün zur Zeit der Sporenreife; sie ist reich gekammert, doch kann man dieses
erst mit der Lupe feststcllcn, weil <lie Laknnen sehr eng sind; die Kammenvände sind dünn und nehmen ihren Ur.sprung
von dem im centralen Teile der Gieba befindlichen Gallcrtestocke.
D a s T-Tyraenium besteht aus 2 -, selten gsporigen, schmalcylindrischen Basidien. Die Sporen sind 1 3— 18 y.
lang und .¡.--5 y. breit, schlank, oft etwas spitz, schmalcylindrisch bis lanzettlich, mit deutlichem Stielrest versehen, einzeln
betrachtet farblos, in Haufen olivenfarbig, ganz glatt und blank.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n des F ru c h tk ö rp e r s n a c h 'd e r sog. Re ife. Die Fruchtkörper scheinen oft
von Schnecken heimgesucht zu werden. Ihre Gieba wird im Spätherbst weich, zerfliesst aber nicht breiartig.
VIII, Gautieria, Vittadini.
(Monogr. 'i'ub, i>. 25).
F ru ch tk ö r i)e r fleischig bis gelatinös-knorpelig, namentlich bis zur Zeit der Sporenbildung
stark höckerig und darum sehr unregelmässig in der Form, .später etwas rundlich, haselnuss- bis
walnussgross, anfänglich grauweiss, später graubraun bis rötlich' (G. morchellaeformis A'itt.) oder choko-
Siy;,