sind. Venae lymphaticae fehlen. • Die asci (Taf.XVl, fig. 9) sind breitoval, meist sehr kurz- und mitunter gar nicht gestielt.
Sie schliessen oft nur eine einzige Spore, ebensohäufig 2—3 , sehr seiten 4 Sporen ein und sind zur Zeit der
Fruchtkörperreife in sehr grösser Anzahl in der Gleba vorhanden. — Die Sporen (Taf XVI, fig. 9) sind eifönnig bis
elliptisch und alveoliert. Anfänglich sind sie farblos, dann gelblich und zuletzt rotbraun gefärbt. Ihr zartes Endospor
umgiebt zahlreiche, kleine, wie Oel glänzende Kugeln. Die Sporen sind 30—35 y. breit und 4 0 - 4 5 y. lang.
S c h ic k s a l und V e rh a lle n des F ru ch tk ö rp e r s nach d e r sog. Re ife. Die Fruchtkörper werden sehr
weich, zerfliessen aber niemals breiartig. — ln Spiritus konservierte Fruchtkörper färben denselben gelb.
B em e rk u ng en ü b e r den G e b ra u ch sw e r t d e r S p e c ie s für den menschlich en H a u sh a lt . Die zartfleischige
Globa macht diese Trüffelart zu einer im Haushalte verwendbaren, leider scheint sie aber nur selten vorzukommen.
B. M a schen des E x o s p o r s klein
11. Tuber m urinum Hesse.
(spec. nov.)
T a f XVI, fig, II.
A r tch a r a k te r . Die m ä u se g ra u e , f lo c k ig e , etwas b re ite , g ra u w e is e S t r e i fe n zeigende,
im Verhältniss zur F'ruchtkörpergrösse ziemlich d ick e Peridie, die rö tlich e bis c h o k o la d e fa rb ig e ,
von seh r w eissen A d e rn durchzogene, z a r te Gleba, die kurz- ab e r b re itg e s t ie lte n asci und die
a lv eo lie r ten , c k o k o la d e fa rb ig e n bis rotbraunen Sporen bilden den Artcharakter.
S tand o rt. Innerhalb der mit viel modernden Holzstückchen durchsetzten und von den Würzelchen
junger Eschen, Haseln oder Tannen durchzogenen Flumusschichte des Parkbodens, besonders
gern in unmittelbarer Nähe von Komposthaufen halten sich in sehr mässiger Tiefe die Fruchtkörper
dieser Trüffelspecies verborgen.
H a u p t e n tw ic k e lu n g s z e it . Juli bis Oktober.
E rk en n u n g sz e ich en de r S p e c ie s an dem O r te ih re r E n tw ick e lu n g . An der m äu se g
ra u e n , d u ftig en , stets lic h te r g e fä r b t e A d e rn od e r S t re ife n aufw e isenden O b e r flä ch e ihrer
Fruchtkörper und an dem braunrötlichen, durch dünne, weisse, meist verzweigte Adern (venae externae)
bunten (marmorierten) Fruchtfleische wird diese Species im Parke sofort erkannt.
G e o g ra p h is c h e V e r b r e itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Trüffel
bis jetzt nur für die Provinz Flessen-Nassau bekannt. Ich fand sie zuerst im Herbst 1891 unter Tannen,
Haseln und Eschen in dem Auepark bei Cassel, später ebendaselbst in ziemlich zahlreichen Exemplaren
ihrer Fruchtkörper und zwar in Gesellschaft von Hymenogaster tener Berk..
D ie F ru c h tk ö rp e r sind haselnussgross und darunter; ihre Form ist unregelmässig; neben
rundlichen und ovalen kommen auch solche Fruchtkörper vor, die zahlreiche, kleine Höcker und
zwischen denselben flache Vertiefungen zeigen. Die Farbe der frisch gesammelten Fruchtkörper ist
mäusegrau, stets beobachtet man breite, grauweisse Streifen, die sich über einen Teil der Fruchtkörperoberfläche
verbreiten; es sind dieses durchschimmernde venae externae. Nicht selten hängen der
Fruchtkörperoberfiäche Sandkörnchen etc. an. Die Fruchtkörper besitzen keinen deutlich wahrzunehmenden
Geruch und Geschmack,
Die P e r id ie ist 0,6 bis 0,8 mm stark, in dünnen Schnitten grauweiss und hebt sich von der Gleba ziemlich
scharf ab. Mikroskopisch untersucht zeigt sie sehr kleine Wärzchen, die weder mit unbewaffnetem Ange noch auch mit
einer einfachen Lupe sichtbar simi Es sind dieses kleine, papillenartige Erhebungen von kurzgegliederten, relativ breiten
Fäden, welche dichtergelagerte, gleichfalls kurzgegliederte, aber breitere Flyphen bedecken, die dort, wo sie der Gleba
näher kommen, enger werden. Ein eigentliches Pseudoparenchym zeigt die Peridie nicht. Ganz vereinzelt finden sich auf
der Peridienoberfläche schmale, kurze, septierte Fäden, die mit den äussersten Warzenzellen in Verbindung stehen und
gallertig verdickt sind.
Die G le b a des reifen Trüffelchens ist zartfleischig; sehr weisse venae externae durchziehen eine rötliche bis
chokoladefarbige Grundmasse. Die venae externae bestehen aus sehr zarten, verzweigten, septierten, farblosen Fäden,
welchen einige breitere Fäden von derselben Struktur und Farbe beigemengt sind, die sich oft auf weite Strecken verfolgen
lassen. Das die reifen asci umgebende Hyphengellecht setzt sich aus sehr kurzgegliederten, schmalen, farblosen
Hyphen zusammen, die im wesentlichen mit denen der venae externae übereinstimmen. Venae lymphaticae fehlen. —
Die a s c i sind rundiich bis birnenrdnnig, in ihrer sehr sartén Wand meist stark gefaltet und gesfol (Taf. XVf, 6g,
ihr Stiel ist knrs nnd breit; sie sind 3- 4 »por¡S. d o * »“ '’ anden. - Dm Sporen
(Taf XVI lig II) sind branngelb bis rStlichbrann, bei schrvacher Vergrössernng in Hänfen liegend betrachtet chokoladefarbig'
Ih, Exospo, ist alveoliert, ihr Endospor n.ngiebt sahireiche, kleine, ölig glänsende Kugeln oder e.nen grossen,
von dem Endospor durch eine dünne Zone wässeriger Flüssigkeit getrennten, gleichfalls obg glansenden, ovalen Körper.
Die Sporen sind nindlicli bis breitelliptisch. 26—32 u. lang und 27 ¡1. breit.
S c h ic k s a l nnd V e rh a lte n d e s F ,n e h tk S r p e r s n a ch der sog. R e ile . Die Gleba w„d we.eh, seril.esst
aber niemals breiartig. Oft werden die Frnehtkörper von Insektenlarven heimgesucht. - In Spiritns gebrach, variieren dm
Frnehtkörper sofort die mänsegrane Farbe, sie werden gelbbraun „nd stark rnnselig. ~ Trocken aufbewahrt werden s.e
ziemlich rasch steinhart, nachdem sie zusammeiischnurrten.
B em e r k u n g e n über den G e b r a u c h sw e r t der S p e c i e s fiir den n
selbe ist ein geringer.
liehen Haush alt. Der-
12. Tuber maerosporum Vitt,
(Monogr, Tub. p. 35, tab. 1, fig. V.)
T a f XII, fig. 1 9 - 2 1 u, taf XVI, fig. 13.
Litteratur: Tulasne, fung. hypog. p. 139, tab. XVIII, fig. VIII.
A r tc h a r a k te r . Die seh r k leinen , mit unbewaffnetem Auge soeben noch erkennbaren Warzen
der Fruchtkörperoberfläche, die p u rp u r fa rb ig e , von weissen Adern durchsetzte Gleba und ganz besonders
die überaus g ro s s en , mit ihren ascis schon mit unbewaffnetem .-Vuge sichtbaren, dunk e lb raun
g e fä rb t e n , a lv eo lie r ten Sporen bilden den Artcharakter.
S tand o rt. Innerhalb der Humusschichte oder in der obersten Region der Erdschichte schwerer,
besonders thoniger, mit Eichen und Kastanien, aber auch mit Weiden oder Pappeln bestandener Böden
hat diese Hypogaee ihren Lagerungsort. Wenn auch immer nur in geringer Bodentiefe vorkommend,
hat man sie bisher niemals epigäisch angetroffen. Die Fruchtkörper scheinen meist nur vereinzelt,
seltener nesterartig aufzutreten.
H au p ten tw ic k e lu n g sz e it. November und Dezember.
E rk en n u n g s z e ich en d e r S p e c ie s an d em O r te ih r e r E n tw i c k e lu n g . An den sehr
kleinen Warzen der du n k e lb raun en Peridie und an der p u rp u r fa rb en en , von weissen A d e rn
d u rch se tz ten G le b a wird sich diese Species einigermassen schon an dem Orte ihres Vorkommens
bestimmen lassen.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Trüffel
bisher nur für das Herzogtum Anhalt und zwar für den Bullenstedter Park bei Ilberstedt bekannt.
Daselbst ist sie von Steinkopf, dem Besitzer des Parkes, schon seit vielen Jahren (mit I-Iilfe eines
Trüffelhundes) gesammelt worden. Steinkopf hatte die Freundlichkeit, mir einige Fruchtkörper dieser
Species am 19. November 1883 in frischen Zustande zu übersenden. — In Italien ist sie von Vittadini
gefunden. Auch in England bez. Grossbritanmen kommt sie nach Angabe von Berkeley und
Broome' vor.
D ie F rn e h tk ö rp e r (Tat XII, fig. 19— 2 1) sind haselnuss- bis walnussgross, selten grösser. Ihre
Form ist rundlich, aber an einzelnen Stellen der Fruchtkörperoberfläche finden sich seichte Vertiefungen
vor, durch welche mehrere breite Plöcker ausgeschnitten werden. Ihre dunkelbraune, einen Anflug von
Rotbraun zeigende Oberfläche lässt dem unbewaffnetem zVttge kleine Warzen von verschiedener Grösse
erkennen; die grössten derselben besitzen etwa das Volumen eines Tabaksamens. Mit der Lupe betrachtet
erscheint die Fruchtkörperoberfläche deutlich gefeldert und an etlichen Stellen etwas eingerissen.
Frisch durchschnitten verbreiten die Fruchtkörper, sofern sie reif sind, denselben Geruch wie die von
Tuber aestivum Vitt, und Choirornyces meandriformis Vitt,. Nach Vittadini' können die Fruchtkörper
1 Berkeley u. Broome, Arm, and Magaz, of nat. Ilist., série 2, vol. VUl p. 183.
2 Vittadini, Monogr. Tub. p. 35.