Tiff-3 . 5)- welches feinkörnige Masse und eine grössere (Taf. VII, Fig. 3,t) oder einige kleine wie Öl aussehende Bildungen
umgiebt, und dem dicken, dornigen Exospor (Taf. VJl, Fig. 3, r) zeigt jede Spore um letzteres noch eine glatte Gallerthüüe
(g), so dass dieselbe wie in einen Sack eingeschlossen erscheint, Diese Gallerthülle ist durchsichtig.
Sch ick sa l und V e rh a lte n d e s F ru c h tk ö rp e r s n a ch der sog. R e i fe . In der Natur wird die Gieba der
Fruchtkörper, namentlich in sehr feuchten Herbsten, ziemlich rasch weich, doch habe ich niemals ein Zerfliessen derselben
zu einer schmierigen oder breiigen Masse beobachtet Trocken aufbewahrte Fruchtkörper trocknen unter beträchtlicher
Verminderung ihres Volumens zu steinharlcn Körpern ein. {Nach Jahren verliert sich die Härte, die Fruchtkörper werden
namentlich im centralen Giebateile etwas brüchig, und man kann sie dann mit einem Messer ohne besonderen Kraftaufwand
halbieren). In Spiritus konservierte Fruchtkörper behalten die flockige Beschaffenheit ihrer Peridie bei und geben
nach uml nach den extrahierbaren gelben Farbstoff an den Spiritus ab. — Von Schnecken oder Würmern angefressene
Fruchtkörper findet man oft im Walde.
B eme rku ng en üb e r den G eb rau ch sw e r t der S p e c ie s für de n me n sch li ch en H a u s hal t. Solange
die Gieba noch die weisse Farbe besitzt, lassen sich die Fruchtkörper, da sie nicht giftig sind, in der Küche verwenden;
sie haben einen luisskernähnlicheii Geschmack. Ganz reife Fruchtkörper dürften für den Haushalt weniger wertvoll sein.
2. Leucogaster liosporus Hesse.
(Pringsh. Jahrb. f. w. Bot., Band VIII, Heft 2).
Taf. III, Fig. 14U.I5,
A r tc h a r a k te r . Die g la tte , nur mit z ah lre ich en , kleinen und engen T ü p fe ln (Poren) versehene
und mit S e ilch en ausgestattete Peridie junger wie reifer Fruchtkörper, die in Fo rm und
G rö s s e ziemlich k onstanten S p o re n und das mehr iso lie r te (nicht nesterartige) A u ftre ten
der Fruchtkörper an dem Orte ihres Vorkommens bilden die für diese Species charakteristischen
Merkmale.
S tan d o r t. Innerhalb der Humusschichte des Bodens wiederholt durchforsteter Buchenwälder
hat diese Hypogaee ihre Entwiekelungsstätte. Eine mehr oder weniger dicke Laubschichte bildet die
Decke ihrer niemals epigäisch anzutreffenden Fruchtkörper. Unter Eichen, Kiefern, Tannen, Haselnusssträuchern
etc. habe ich sie bisher nicht angetroffen. Gleich Melanogaster variegatus Tul. bewohnt
sie zuweilen die von i\foos überdachten Löcher am Fusse knorriger Buchenstumpfe, doch tritt sie in
solchem Falle nur in geringer Zahl von Fruchtkörpern auf. In ihrer Nachbarschaft sind: Octaviania
asterosperma \'itt, O. lutea Hesse, Hysterangium rubricatum Hesse, Melanogaster variegatus Tul. häufig,
Melanogaster ambiguus Tul, ist zuweilen anzutreffen.
H a u ptentwick elu ngszeit. Juli bis September.
E rk en n u n g s z e ich en d e r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . Die g e lb lic h -
w e is se bis c itro n en g e lb gefärbte, g e tü p fe lte Peridie und die von der Basis des Fruchtkörpers
ihren Ausgang nehmenden, die Peridienoberfläche stellenweise überziehenden S e ilch en geben unter
gleichzeitiger Berücksichtigung des namhaft gemachten Standortes genügenden Anhalt zur Bestimmung
dieser Ih-pogaee im Walde.
G e o g ra p h is c h e ^ 'e rb re itu n g . Dieselbe zeigte sich bisher auf die Provinz Hessen-Nassau
beschränkt. Zuerst fand ich Fruchtkörper dieser Species im Jahre 1875 unter Buchen im Eubacher
Grunde bei Altmorschen, im folgenden Jahre auf dem Bornberge bei Neumorschen und im September
1882 innerhalb der Humusschichte eines lichten Buchenwaldes, durch welchen die Strasse von
Marbach nach Michelbach (Kr. Marburg) führt.
D ie F ru c h tk ö rp e r erreichen unter günstigen Entvvickelungsbedingungen Taubeneigrösse, gewöhnlich
sind sie haselnussgross und von noch kleinerem Umffinge. Sehr auffallend ist die Unregelmässigkeit
in der Form derselben. Kugelige, ei- oder nierenförmige Fruchtkörper sind selten, meist
stellen dieselben stumpfhöckerige Knollen von wachsartiger Consistenz dar, die schon in der Jugend
an ihrer Oberfläche zahlreiche kleine Poren erkennen lassen, die im Alter stärker hervortreten und
dann, mit der Lupe betrachtet, ganz die Form der durchschnittenen Kammern der Gieba zeigen.
Indem etliche derselben verschmelzen, entstehen kleine Spalten und Risse, die in den verschiedensten
Richtungen die Peridie durchsetzen, sich aber niemals bis in die Gieba erstrecken. Von dem
Anheftungspunkte des Myceliums aus verlaufen über die Peridienoberfläche ziemlich dicke Stränge oder
Seilchen, die an etlichen Stellen der Peridie fest angewachsen sind. Ganz junge Fruchtkörper sind von
weisser Farbe, mit zunehmendem Alter erscheinen sie gelblich-weiss, und im Reifestadium ist ihre Oberfläche
citronengelb gefärbt. Gewöhnlich liegen sie nicht wie in einem Neste über- und nebeneinander,
sondern in etwa spannenlangen Abständen von einander, sie treten also mehr vereinzelt auf. liin Geruch
ist an den Fruchtkörpern kaum wahrzunehmen.
Das M y c e lium ist flockig, in der Jugend von weisser Farbe und von dem der vorigen Art nicht zu unterscheiden
Seine glänzenden Fäden sind stellenweise zu mässig dicken Strängen vereinigt, von denen einer oder einige wenige an
der Basis des Fruchtkörpers wurzelähnlich befestigt sind.
D ie P e r id ie ist nicht flockig, sondern glatt und von der Gieba nicht zu trennen. Die Anwesenheit von Tüpfeln
in ihr bedingt eine verschiedene Dicke An den Tüpfelstellen ist die Peridie ausserordentlich dünn, doch bildet sie stets
eine ringsum geschlossene Wand, an keiner Stelle tritt die Gieba zu Tage. Sie zeigt dieselbe Struktur wie die Trama
und auch deren wachsartige Consistenz. Ihre fädigen Elemente sind sehr zart, dicht verschlungen und verzweigt, sie verlaufen
meist in der Richtung der Fruchtkörperoberfiäche. — Die an dio Gieba stossenden Peridialhyphen gehen unverändert
in die Trama der Kammerwände über, sie sind etwas weniger dicht grupj)iert, als die den Fruchtkörqer nach aussen
abgrenzenden schwefel-, zuletzt citronengelb gefärbten Hyphen
Die G ie b a des im frischen Zustande durchschnittenen Fruchtkörpers ist bis zu der Zeit, in welcher letzterer zu
reifen beginnt, weisslich gefärbt und glänzend; sie entspricht in ihrer Consistenz und Struktur der der vorigen Leucogaster-
art, nur bezüglich der Sporen bestehen insofern Unterschiede, als dieselben in ihrer I’orm und Grosse dem Wechsel lange
nicht so unterworlen sind, als die der vorigen Art. Die auf den Basidien meist zu je 4 , selten zu je 3 entstehenden
Sporen von L. liosporus Hesse haben einen Durchmesser von 12 y. und sind einzeln betrachtet farblos und glänzend, im
Übrigen, namentlich in ihrer Membranstruktur, entsprechen sie ganz denen der vorigen Species.
S ch ick sal u n d V e rh a lten d e s F ru c h tk ö rp e r s n ach d er sog. Reife. Schnecken, Würmer etc. stellen
den Fruchtkörpern selten nach. Die Gieba wird nach der Reife etwas weich und bei anhaltender Feuchtigkeit etwas
schmierig, ein vollständiges Zerfliessen derselben tritt nicht ein. — In Spiritus konservierte Fruchtkörper behalten längere
Zeit die citronengelbe Farbe der Peridie bei, dann stellt sich die für die Fruchtkörper von Hydnangium carneum Cda
charakteristische und schliesslich die milchweisse Farbe ein. Trocken aufbewahrte Fruchtkörper schrumpfen beträchtlich
zusammen und werden sehr hart.
B em e rk u ng en üb e r den G e b ra u ch sw e r t der S p e c ie s für den m e n s ch lich en H a u sh a lt . Die
Fruchtkörper besitzen gar kein Aroma, sondern sind so gut wie geruchlos, haben aber besonders kurz vor der Reife einen
sehr reinen, angenehmen, nusskernähnlichen Geschmack (ähnlich dem der Fruchtkörper von Tuber puberulum Berk, et
Broome) und sind deshalb in der Küche gut zu verwenden.
B. H y m e n o g a s t r e e n m it k u r z e n ,
p a l l i s a d e n a r t i g n e b e n e in a n d e r u n d s e n k r e c h t a u f d ie T r am a g e s t e l l t e n F lym e n ia lh y p h e n
III. Oetaviania, Vittadini.
{Monogr. Tub p. 15.)
F r u c h t k ö r p e r von anfänglich weicher (brüchiger), später gelatinöser bis knorpeliger, zuletzt
etwas fleischiger Consistenz, meist nierenförmig, doch auch rundlich und ganz unregelmässig, zuweilen
höckerig (O. tuberculata Hesse), walnuss- bis hühnereigross und darüber, bis zur Sporenreife meist
schneeweiss, zuletzt schmutzig g rau bis braun (besudelt), ohne Seilchen (mit Ausnahme der Fruchtkö
rper von O. lanigera Hesse), bald vollständig geruchlos, bald basilicum- oder auch senfartig riechend,
streng hypogäisch. M y c e lium durchaus flockig und weiss, aus dünnen, wellig gebog enen, reich
verzweigten, mit Queranastomosen ausgestatteten Fäden bestehend, die innerhalb der Humusschichte
des Waldbodens die jungen Würzelchen der Eichen und Buchen, selten die d e r Coniferen (Tannen)
umsponnen halten. P e r i d i e faserig bis starkwollig, weiss gefärbt, aber am L icht teils grünlich, teils
rötlich, teils kirschrot, teils dunkelbraun, teils violett werdend, aus bandartigen Fäden bestehend und
von d e r Gieb a höchstens stellenweise trennbar, niemals abschälbar wie die der Hysterangiumarten, an
d e r B a sis der Fruchtkörper in eine lange Zeit steriles Giebapolster sich fortsetzend. — G ie b a jun g
immer weiss, später sehr verschiedenfarbig, öfters marmoriert; Lakunen anfänglich leer, aber bald mit
Sporen erfüllt, bald eng, bald ge räum ig und sehr wechselnd in der F o rm ; Kammerwände spaltbar;
Hymenialhyphen nicht v e rlängert; Hymenium aus pallisadenartig nebeneinander und senkrecht au f die