sondern mit epigäisch wachsenden und zum Teil giftigen Lycoperdon-, Bovista-, Sclerodermaarten und
auch mit subterran lebenden Elaphomycesfruchtkörpern zum Verkauf angeboten' und zwar weniger den
Inhabern der Delikatessengeschäfte, welche meist Trüffeln von Nichttrüffeln recht gut zu unterscheiden
verstehen, sondern hauptsächlich dem die Wochenmärkte der Städte besuchenden oder sich in Bädern
aufhaltenden Publikum, und gegen diesen Betrug kann von seiten der Polizei nicht scharf genug
vorgegangen werden. Auch das, was man als eingemachte P6rigordtrüffeln in den deutschen
Delikatessengeschäften kauft, ist keineswegs immer Tuber melanosporum Vitt, sondern nicht selten ein
Gemisch von Tuberarten.^ So habe ich vor einiger Zeit den Gesamtinhalt eines kleinen, aus Frankreich
bezogenen Gläschens, welches echte P6rigordtrüffeln enthalten sollte, mikroskopisch untersucht und
gefunden, dass in diesem Gläschen nicht weniger als vier Tuberarten im geschälten Zustande vorhanden
waren, nämlich Tuber melanosporum Vitt., T. aestivum Vitt, T. brumale Vitt und T. Magnatum
Pico.
1 Ascherson, Sitzungsbericht des bot. Ver. d. Prov. Brandenburg v. 17. Dez. 1880, p 135 u. 136. — S. auch
Göppert „Über den Trüftelverkauf in Carlsbad“ , 1872, p. 117.
2 Irmisch sagt in dem schon oft citierten Reg.- und Nachrichtsbi. (Nr. q2, p.367): „Dass in den Delikatessenhandlungen
Tuber aestivum Vitt,, T. mesentericum Vitt, und T. brumale Vitt, oft als Perigordtrüffeln verkauft werden, ist
unzweifelhaft; wenn es auch nicht in der Ordnung ist, so ist es auch kein grosser Schade. Trinkt man doch auch gewiss
gar manchmal veredelten Naumburger und Grüneberger zu den Trüffeln als echt französischen Wein.“
Morphologie, Bau und Systematik
der
H ym en o g a s t re en .
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