von Tuber macrosporum Vitt, leicht mit den in Deutschland bis jetzt nicht beobachteten Knollen des
Tuber oligosporum Vitt, und Tuber foetidum Vitt, verwechselt werden, die bedeutende Grösse ihrer
Sporen lässt sie aber leicht von den genannten Tuberarten unterscheiden.
D ie P e r id ie ist incl. Warzensubstanz nicht ganz i mm dick, fleischig und einschichtig. Ihr an die Gleba stossen-
der Teil besteht aus farblosen, kurz- und reichgegliederten Fäden, die nach aussen allmählich in ein mattgelb gefärbtes,
auch nicht sehr grosszeliiges Pseudoparenchjm übergehen, mit welchem die kleinen, stumpfen, in der Grösse wechselnden
Warzen in Konnex stehen. Die Warzen stellen ein fast goldgelb gefärbtes Pseudoparenchym vor, dessen äusserste Zellen
in den Wänden sehr stark verdickt sind und hie und da einzelne, kurze, mitunter ganz spitz endigende Haare oder kurze,
vielfach verschlungene, der Fruchtkörperoberfläche platt anliegende Hyphen von gelbbrauner Farbe aufweisen. Am Grunde
mancher Wärzchen finden sich lange, etwas undulierte und in der Membran wenig verdickte, dünne, gelblich-braun gefärbte
Fäden, die sich in dem Humus des Waldbodens verbreiten.
D ie G le b a ist fleischig, dabei aber etwas brüchig wie die mancher Octavianiaarten oder auch wie die vonTuber
rufum Pico. Sie lässt auf dem Querschnitt (Taf, XII, fig. 2i) eine purpurfarbige Grundmasse unterscheiden, die von rein
weissen Adern und Flecken durchzogen ist. Die weissen Adern (venae externae) treten stellenweise bis an die Peridie
heran. Ausserdem erkennt man innerhalb der Grundmasse mit unbewaffnetem Auge die grossen, sporenführenden asci
dieser Species in Form von sehr kleinen, rotbraunen Pünktchen. Die venae externae bestehen aus ziemlich breiten, farblosen,
glänzenden Fäden, während die venae lymphaticae als Trama relativ enge, kurz- und reichgegliederte, gleichfalls
farblose, mit einigen breiten, schmutzigbraun gefärbten, langzeiligen Hyphen untermischte Fäden besitzen; am Grunde der
engeren Hyphen der Trama beobachtet man ziemlich breite, kurzgegliederte Paraphysen, die die nicht sehr zahlreichen,
aber stattlichen asd einschliesseu. ~ Die asci (Taf. XVI, fig. 13) sind stets kurz- und zumeist breitgestielt und haben eine
stumpfkeulcn- bis birnenförmige, oder auch ovale Gestalt. Ihre Membran umschliesst meist 2, oft eine, mitunter 3 und
sehr selten 4 Sporen. — Die Sporen sind von beträchtlicher Grösse, sie sind die grössten aller Trüflelsporen ; sie sind
40—52 y. lang und 30—40 y. dick (Taf.XVl, flg. 13). Ihre Form ist oval; ihr Exospor ist alveoliert und dunkelbraun
gefärbt; ihr zartes, farbloses Endospor umschliesst einen mit einigen kleineren oder mit einem grossen wie Oel erscheinenden
Körper ausgerüsteten, körnigen Inhalt.
S c h i c k s a l und V e rh a lte n d es F ru c h tk ö rp e r s nach d e r sog. R e i fe . Mit dem sehr späterfolgenden
Eintritte des Erweichungsprozesses zerfällt die Gleba schliesslich in zahlreiche, zum Teil mit Stücken der länger ausdauernden
Peridie zusammenhängende Fragmente, die anfänglich weich, später hart und trocken sind, — Trocken aufbewahrte
Fruchtkörper schnurren nach und nach beträchtlich zusammen und werden an ihrer Oberfläche runzelig. —
Spiritus bleibt fast farblos, wenn in ihm Fruchtkörper dieser Species konserviert werden.
B em e rk u ng en üb e r den G e b r a u ch sw e r t d e r S p e c i e s für den m en sch lich en H au sh a lt. Tuber
macrosporum Vitt, ist den besten Speisetrüffeln an die Seite zu steilen. Da diese Trüffel aber nur kleinere Fruchtkörper
auszubilden pflegt und relativ selten vorkommt, so erzielt sie im Handel (in Italien) einen geringeren Preis als jene. Ihr
Gebrauchswert ist ein guter.
I Ihif i t
13. Tuber Borehii Vitt.
(Monogr. Tub. p. 44, tab. I, fig. III.)
Taf. XVI, fig. 16.
Sj non: Tuber gallicum Cord., Icon, fung,, t. VI, tab. XIX, fig. 138.
„ mixtum Risso, Flore de Nice, p. 567.
Tartufi bianchetti Borch., Lettr. sur les Truff. du Piémont, p. 6 - 7.
Tuber albidum Pico, Melethem. p -79.
„ album Bull., Champ., p. 80, tab. 404, fig. A. u. B,
Litteratur: Tulasne, fung. hyp. p. 145, tab. V, fig. I et tab. XXL
Corda, Icon, fung., t. VI, tab XIX, fig. 137.
A r t c h a r a k t e r . Die g la t t e , durch einen z a r ten F la u m e tw a s f lo c k ig e , zuerst weissliche,
dann bräunliche und zuletzt rö tlic h -b ra u n e Peridie der oft stattlichen Fruchtkörper, die wenig ge aderte,
zuerst weissliche, zuletzt d u n k e lm a rm o r ie r te G le b a , die eiförmigen bis rundlichen, seh r
kurz g e s t ie lte n a s c i und insbesondere die elliptischen bis rundlich-elliptischen, k le in a l v e o li e rten
S p o r e n bilden den Artcharakter.
S t a n d o r t . Innerhalb der Humus- seltener Erdschichte kalkreicher, mit Eichen oder mit Laubund
Nadelholz bestandenen Böden hat diese Hypogaee ihren Lagerungsort. Auch innerhalb thoniger
Böden kommt sie unter dem Schatten der Eichen vor. Sie tritt bald einzeln, bald nesterartig auf und
zwar meist nur in geringer Bodentiefe.
H au p ten tw ick e lu n g sz e it. Spätherbst und Winter.
E rk en n u n g s z e ich en der S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lun g . An der g la tten ,
nur etwas flockigen, bräunlich gefärbten Peridie und der du n k e lm a rm o r ie r ten Gleba wird diese
Tuberacee einigermassen sicher schon an dem Orte ihres Vorkommens bestimmt.
G e o g ra p h isch e V e rb re itu n g . Innerhalb Deutschlands ist diese Species bisher nur nach
Bail’s ' Angabe bei Konitz in Westpreussen gefunden. Ich habe dieselbe bisher noch nicht entdecken
können und musste die Untersuchungen an getrockneten, aus Frankreich bezogenen Exemplaren vornehmen.
- Ausserhalb Deutschlands ist sie teils in Italien teils in Frankreich von Vittadini, Risso,
Lespiault, Delastre, Tulasne etc. gefunden worden. Auch in der Schweiz soll .sie Vorkommen.
D ie F ru ch tk ö rp e r sind rundlich bis schwachhOckerig, gewöhnlich haselnuss- bis walnussgross,
oft jedoch so gross wie ein kleiner Apfel und andererseits nur erbsengross. Eine eigentliche Basis fehlt
denselben. Jung sind sie weisslich und flockig, älter bräunlich und zuletzt rötlich-braun. ^ Ihre Oberfläche
ist unbewarzt, glatt, nur mit einem zarten Flaum überzogen. Anfänglich sind die hruchtkörper
geruchlos, zur Zeit beginnender Sporenreife verbreiten sie einen schwachen, fast aromatischen, ganz
reif dagegen einen scharfen Geruch und schmecken nur wenig angenehm.
Die P e r id ie ist zart und besteht aus einem, bräunlich-gelben Pseudoparenchjm, mit welchem sehr kurze, den
Flaum der Oberfläche bildende Haare in Verbindung stehen. An dieses Pseudoparenchym schliesst sich weniger gefärbtes
Scheingewebe an, und an letzteres grenzt ein Geflecht dünner, farbloser Hyphen, welche den die venae externae der Gleba
zusammensetzenden Fäden entsprechen. - , • u u ki
Die G le b a ist zuerst weisslich. dann grau und zuletzt rötlichbraun bis schwärzlich und wird von nichtsehr zahlreichen
weisslichen, zuletzt etwas rötlichen Adern (venae externae) durchzogen. Die venae lymphaticae, welche zur Reifezeit
dei Fruchtkörpers sehr undeutlich werden, bestehen aus engen, septierten Fäden, denen einige breitere, langgliedrige,
bräunlich gefärbte Hyphen beigesellt sind. Die Paraphysen sind dünn und septiert. - Die as c i sind eiform.g b.s rnncl-
lich, sind kürz gestielt „nd - 3, sehr selten 4 - 5 sporig (Taf. XVI, Bg. 16). - Die Sporen (Taf. XVI, fig. . 6) s.nd eihpt.sch
bis nmdlich elliptisch, 3 5 ^ 4 0 P lang und 2 5 - 3 5 P k'eit. rotbraun und sehr kletn alveoliert.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n d es F ru c h tk ö rp e r s n a ch d er sog. Re ife, Die Gleba wird weich, zerfliesst
aber nicht breiartig. Zahlreiche Insektenlarven nnd Anguillulen zerstören oft den grösseren Teil der Gleba.
B em e rk u ng en über den G eb ran ch sw e r t der S p e c ie s für den nte„s chlichen Hau sh alt. Da Tnber
Borchü Vitt, einen nur wenig angenehmen Geschmack besitzt, ist sein Gebrauchswert ein geringer.
14. Tuber dryophilum T ul
(in Giorn. bot. ital-, ann. I, vol. II. part. I, p. 62
et fung. hyp. p. 147, tab. V, fig. 111, et tab. XIX, fig. VIII.;
Taf. X VI , fig. 15.
Lilteratur: Berkeley et Broome, in Ann. and. Magaz. of Nat, Hist., t. XMII, p. 80.
A r tch a rak te r . D iesehr regelmässige, ru n d lich e Form der meist nur haselnussgrossen Fruchtkörper,
die t ro c k e n e , durchaus g la tte , g r a u r o t e Peridie, die kurzgestielten, etwas länglichen asci
und die rundlichen bis elliptischen, k le in a lv e o lie r t e n S p o r e n , sowie endlich der s c h a r f e , stechende
Geruch reifer Fruchtkörper kennzeichnen diese Art zur Genüge.
S tan d o rt, innerhalb der Humus-oder Dejektaschicht des trockenen, sandigen oder kalkhaltigen,
mit Eichen, Buchen oder auch Pappeln bestandenen Bodens Lagern die Fruchtkörper dieser Hypogaee,
welche mitunter auch epigäisch angetroffen werden. Sie treten nesterartig, mitunter auch vereinzelt
auf, und in ihrer Gesellschaft findet man oft Hymenogastreen, ferner auch Hydnotria Tulasnei Berk.,
Pachyphloeus melanoxanthus Tut., Hydnobolites cerebriformis Tul. und Tuber puberulum Berk,
et Broome.
H aup ten tw ick e lu n g sz e it. August bis Oktober.
E rk en n u n g sze ich en de r S p e c ie s an dem Orte ih re r E n tw ick e lu n g . An der trock enen,
g la tten , nur in der Jugend etwas flockigen oder duftigen Beschaffenheit der fast immer k u g e lig en ,
1 Bail, Notiz im Herbar des Danziger Museu: