Stielrosl vcr.sclien. Die in dor Lange und Dicke sehr wechselnden Sporen haben im allg eine breit-elliptische, am Scheitel
und an der Basis abgerumlete (iestalt und sind gelblich gefärbt Das Exospor ist runzelig.
S c h ic k s a l lind V e rh a lte n de.s F r iich tk ö rp e r s n ach der sog. Re ife. Die Fruchtkörper werden nicht
selten durch Schnecken iiiici andere Tiere bis auf unscheinbare Reste zerstört, auch parasitische Pilze suchen dieselben
heim, — Die Gleha bleibt lange dürr, wird aber schliesslich wie die unregehnässig aiifreissende Peridie weich.
B eme rku ng en ü b e r den G e b ra u ch sw e r t d e r S p e c ie s für den menschlich en Hau.shalt, Derselbe
21. Hymenogastep cereus Hesse
(spec. nov.).
Taf. VII, Fig. 39
A r tch a rak te r . Die m a ttg e lb gefärbte Peridie, die w a ch sa r tig e bis fleischige Gleba und
die b re it -e llip t isch e n , am Scheitel ab g e ru n d e ten , mit kurzem, etwas bre item Stielrest versehenen
gelblich-braunen Sporen bilden den Artcharakter.
S tan d o rt. Unter dünner Laubdecke sitzen in Eichen- und Buchenwäldern die Fruchtkörper
dem Erdboden an oder sind in sehr mässiger Tiefe der humosen Schichte des Bodens dieser Wälder
gelagert.
IT au p ten tw ick e lu n g sz e it. August und September.
E rk en n u n g sze ich en d e r S p e c ie s an dem Or te ih re r E n tw ick e lu n g . An der ma ttg
e lb e n Peridie, besonders aber an der w a ch sa r tig en Gleba werden die Fruchtkörper dieser seltenen
Hypogaee schon im A\'alde einigermassen sicher erkannt.
G e o g r a p h i s c h e V e rb re itu n g . Nur innerhalb der Provinz Hessen-Nassau Ist das Vorkommen
dieser Species bis jetzt bekannt. Ich habe sie im September 1888 sowohl unter Buchen als Eichen
in der Umgebung Marburgs (Ludwigsgrund) in einigen wenigen Exemplaren ihrer Fruchtkörper
gesammelt.
D ie F ru c h tk ö rp e r sind erbsen - bis bohnengross; rundlich, selten etwa.s oval und pflegen in
Gesellschaft anderer Hymenogasterarten ihr Dasein zu führen, Sie sind zuerst weisslich, werden aber
bald mattgelb gefärbt und behalten diese Farbe bis zur Reife bei.
Das My celium ist weisslich mul flockig. .Seine dünnen, sehr langen, unseptierten Fäden durchziehen den Erdboden
oder Humus auf nicht weite Strecken, und man findet sie besonders nur in den kleinen Erdpartikcichen, die dem
Fruchtkörper oft fest anhängen.
Die P er id ie ist ungemein zart und dünn, trocken, unbehaart, gelblich; die dieselbe zusammensetzenden Faden
sind durch Querwände in schmale Glieder geteilt, ein Pseudoparenchym ist nicht vorhanden.
Die G leba ist wadisartig bis fleischig, weiss, aber nicht glänzend. Die zablreiclien, länglichen l.akunen sind
ohne Lupe soeben noch zu erkennen; die Kammerwände sind wendelireppenartig gewunden, anfänglich weiss, später
etwas gelblich.
D a s Hymenium besteht aus sehr kurzen und schmalen, zweisporigen Basidien, die nicht weit über die sejitiertcn
Paraphysen hervorragen. Die Sporen (Taf. VJ], Fig, 39) sind breit-elliptisch, ohne jede Papille, vielmehr am Scheitel
abgerundet und mit einem kurzen, aber etwas breiten Stielrest versehen. Sie sind 16— 19 4 lang und 6—ro 4 breit.
Die Sporeiifarbe ist gelblich-braun. Das Exospor ist runzelig.
S c h ic k s a l und V e rh a lte n d es F ru c h tk ö rp e r s nach d e r sog. R e ife . Die Gleba wird nach und nach
bei anhaltender Feuchtigkeit weich, zerfliesst aber, nicht breiartig. — In Spiritus konservierte Fruchtkörper behalten die
gelbliche Farbe der Peridie lange bei.
B em e rku n g en ü b e r d en G eb rau ch sw e r t d e r S p e c ie s fiir den men sch lich en H a u sh a lt . Derselbe
ist ein geringer.
22. Hymenogaster disciformis Hesse
(spec. nov.).
A r tch a r ak te r . Die stets ganz plattgedrückte, s ch e ib e n a r t ig e Form der schm a n d fa rb ig e n
Fruchtkörper, die etwas flo c k ig e Peridie und die e llip tisch en , am Scheitel a b g e ru n d e te n , braungelben
Sporen bilden den Artcharakter.
S tan d o rt. Unter wenig Laub dem Erdboden fest ansitzend oder auch innerhalb der Dejecta
halten sich in jungen Eichen- und Buchenwäldern die Fruchtkörper dieser Species verborgen.
H a u p te n t w ick e lu n g s z e it . August bis Oktober.
E rk e n n u n g s z e ich en de r vSpecies an d em Orte ih re r lin tw ick e lu n g . Die s c h e ib e n fö
rm ig e Gestalt der starklinsengrossen Fruchtkörper und das schmandfarbige Fruchtfleisch lassen diese
Species schon im AValde sicher bestimmen.
G e o g ra p h is c h e V e rb re itu n g . Nur innerhalb der Provinz Hessen-Nassau ist bisher das Vorkommen
dieser Hypogaee bekannt. Ich habe sie In den Alonatcn September und Oktober der
letzten Jahre wiederholt unter Eichen und Buchen in der Umgebung von Alarburg (Ludwigsgrund)
angetroffen.
D ie F r u c h tk ö r p e r sind scheibenförmig und von der Grösse einer böhmischen Hellerlinse.
Sie sind gelblich-weiss bis schmandfarbig und werden am Mycel in ziemlich gro.sser Anzahl entwickelt.
Tn ihrer Gesellschaft trifft man ausser anderen Hymenogasterarten mitunter die Fruchtkörper von
Hydnobolites cerebriformis Tul. und Pachyphloeus melanoxanthus Tul. an.
D as My c e lium ist weisslich micl flockig, meist nicht sehr spärlich vorhanden mul besteht aus sehr dünnen
langen und stark glänzenden Fäden.
Die P e r id ie ist zart und dünn, nicht pseudoparenchymartig, sondern aus dicht gelagerten und gallertig verquollenen
Fäden wie die Trama bestehend und etwas fioclcig.
Die G le b a ist zuerst grauweiss, dann ins Schmandfarbige allmählich übergclioiid. Die I-akunen sind klein, mit
unbewaffnetem -Auge soeben noch erkennbar, die Kammerwände sind weisslich, später mattgelb.
D as Hymenium setzt sich aus kurzen, schmalcylindrischen, zweisporigen Basidien und .septierten Paraphysen
zusammen; erstere ragen nur wenig iiber letztere hervor. Die Sporen sind 12 — 16 4 lang und 5—7 4 breit, zeigen auch,
nicht die geringste Spur einer Scheitelpapiile, sind vielmehr am Scheitel abgerundet und mit einem sehr kurzen, aber etwas
breiten Stielrest versehen. Die Sporenfonn ist elliptisch, die l'arbe braungelb und das Exospor runzelig.
S ch ick sa l und V e rh a lten d es F ru c h tk ö rp e r s nach der sog. R e ife . Die Gleba und die zarte Peridie
werden nach und nach weic h und letztere reisst unregelmässig auf.
Beme rku ng en über den G e b ra u ch sw e r t d e r S p e c i e s für den mens ch lich en Haush alt. Derselbe
ist ein geringer.
E. S p o ren lanzettlich.
23. Hymenogaster calosporus Tul,
(Fung. hypog. p. 70, Tab. X, Fig. IV).
Taf. ATI, Fig. 34,
A r t c h a r a k t e r . N u r die la n z e t t lic h e n , g la tten , mit la n g e r , durchscheinender, zumeist
etwas s tum p fe r P a p ille und ziemlich langem Stielrest versehenen Sporen bilden den Artcharakter.
S ta n d o r t . Unter den Dejectis, dem humusreichen Sandboden der Eichen- und Buchenwälder
glatt aufsitzend, halten sich die Fruchtkörper dieser Hypogaee verborgen.
H au p ten tw ick e lu n g .sz e it. August bis Oktober.
E rk en n u n g s z e ich en d e r S p e c ie s .m dem O r t e ih re r E n tw ick e iu n g . Oiese Species ist
im AValde nicht zu bestimmen.
G e o g r a p h i s c h e V e rb r e itu n g , innerhalb Deutschlands ist das Vorkommen dieser Hypogaee
bisje tzt nur für die Ifi-ovinz Hessen-Nassau bekannt. Ich habe sie im August 1885 in der Umgebung
Marburg.s (Ludwigsgrund) wiederholt angetroffen. — Ausserhalb Deutschlands ist sie von Tulasne in
h'rankreich unter Birken gesammelt.
Die F ru ch tk ö rp e r sind haselnussgross und darüber. Bald sind sie rundlich, bald ganz unregelmässig
geformt, hier und da stumpfe Höckerchen und flache Vertiefungen auf ihrer Oberfläche
zeigend. Anfänglich sind sie weisslich, später schmutziggrau gefärbt.
Das Mycelium ist grauweisslich und flockig, bildet keinen Schopf am Grunde der Fruchtkörper, und seine
J''ä(lcn simi lang, dünn und wenig septiert.
D ie P e r id ie ist dünn mul zart, weisslich, später schmutziggrau und besteht nur aus den Mycelhyphen ähnlichen
Fäden.