L'cilkenberg-. Ausserdem sind einige Lokalitäten* in Deutschland vorhanden, wo Tuber aestivum Vitt,
früher .gefunden, in den letzten Jahrzehnten aber nicht oder kaum wieder angetroffen wurde.
An Tuber aestivum Vitt, schliesst sich bezüglich der Häufigkeit des Wrkommens in Deutschland
T u b e r e x ca v a tum \btt. „d ie H o lz t rü ffe l“ an, die fast immer mit Tuber aestivum Vitt, das
A'orkommen teilt und daher wie die Sommertrüffel im E ls a s s , in H e s s en -N a s sa u , in den Fürstentümern
S c hw a rz b u rg -R u d o ls tad t und S o n d e rsh au sen , in H an n o v e r, im Herzogtum A n h a lt
verbreitet ist; sie wird aber auch in Westfalen gefunden. - Eine der gemeinsten Trüffelarten Deutschlands
ist T u b e r pube rulum Berk, et Broome , eine kleine und daher oft übersehene Tuberacee,
die vornehmlich die Buchen- und Eichenwälder der Provinz H e s s en -N a s s a u und des Grossherzogtums
S a ch s e n -W e im a r -E ise n a ch bevölkert. Grosse W’alddistrikte innerhalb der Provinz Hessen-
Nassau sind mir bekannt, wo das Auftreten dieses kleinen Trüffelchens etwa mit dem von Elaphomyces
variegatus Tul. und E. granulatus Fr. zu vergleichen ist und auch in Thüringen, namentlich in der
Ibngebung von Eisenach ist die Fläufigkeit seines Auftretens eine überraschende. — Nahezu dasselbe
gilt sowohl für T u b e r rap aeod o rum Tul., einer Trüffel, die ausser in F le s s e n -N a s s a u und
Th ü r in g en auch im Grossherzogtum B ad en vorkommt, als auch für H y d n o b o lite s c e reb r ifo rm is
Tul., eine Tuberacee, die mit Tuber rapaeodorum Tul. und Tuber puberulum Berk, et Broome oft
vergesellschaftet auftritt. — Nicht so häufig ist die Wrbreitung von C ho iro rnyc es m e an d r ifo rm is
A’ itt., einer häufig in Böhmen vorkommenden, in der Grösse ihrer Knollen sehr stattlichen Tuberacee,
die mit Tuber Borchü AÜtt. von allen Tuberarten Deutschlands- am weitesten nach Norden geht, in
O s tpreu ssen sporadisch, in H e s s en -N a s sa u nicht selten, in O b e r sch le s ien dagegen ziemlich
gemein auftritt.
Die Perle oder Königin der Trüffeln, die in Italien, ganz besonders aber in Frankreich im
Périgord, in der Provence, dem Poitou, in der Dauphiné etc. ungemein häufig auftretende und daselbst
■ ln der Rhciiiproviiiz und zwar im Reg.-Bez. Trier wurden früher, nämlich in der Fürstlich Nassau-Saarbrückener
Zeit nachweislich l'rüffcln (Tuber aestivum Vitt.) an einigen Stellen der Oberförsterei S a a rb rü c k e n gefunden, (Bericht
Königl. Reg. zu Trier an Se. E.xcellenz den Herrn Lanclwirtschaftsministor vom ¡7. Juli 1885.) In der Provinz Hessen-
Nassau und zwar im Reg.-Bez. Kassel sind früher auch Trüffeln (Tuber aestivum Vitt.) in der Oberförsterei R a u s c h e n b
erg im Di.strikt Hain verbreitet gewesen (Bericht Königl. Reg. zu Kassel an Se. Excellenz den Herrn Landwirtscbafts-
minister vom 16. Juli 1885}. — Im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen und zwar im A I ts ie g e Ibacher Revier des
.Arnstädter Forstes sowie in den Hainleiter Forsten „H o lz e n g e l, Je c h a und O b e r sp ie r sind früher Trüffeln (Tuber
aestivum V’ itt.) mit Hunden gesucht und gefunden worden (Berichte der Forstämter Sondershausen und Gehren an das
Fürstl. Ministerium zu Sondershausen vom 21. u. 2 3 .Juli 1890). — Im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt und zwar auf
dem Stil fen berge im Straussberger Forst wurden früher Trüffeln (Tuber aestivum Vitt.) viel gefunden (Bericht des Forst-
arats Straussberg an das Fürstl. Oberforstamt zu Rudolstadt vom 13. Juli 1890). ln der Provinz Sachsen wurden in der
Mitte dieses Jahrhunderts auf dem Walkberge und im E s ch e n th a le bei Sangerhausen Trüffeln ('['über sativum Vitt.)
mit Hunden gesucht und reichlich angetroffen (Verbürgte Reminiscenz <1. Verfassers). — In B a ie rn sind zu Anfang vor.
Jahrhunderts (1718) Trüffeln (Tuber aestivum Vitt.) in dem damaligen Markgrafentum Baireiith im Obcriandc l)ei S t re it b
e rg , im Unterlande bei B e y e r s d o r f , D a ch sb a ch , N eu s tad t a. d. Aysch, Hoh en eck und Win sh e iin , im Markgrafentum
.Ansbach auf dem Reh- und Eselsberge unweit G un tz en h aus e n , bei O ettin g en am Schr<ittenhofen, ferner
im B am b e r g is c h e n . wie auch im M e in : n g is ch e n mit Hunden, die man aus Italien kommen liess, gesuclit und
gefunden (Goltfr. Held von Hagelsheim i. d. Sammlung von Natur- und Medizin- wie auch hierzugehörigen Kunst- uud
Litteraturgeschiehten, herausgeg. v. Kanold, Breslau 1719 p. 600 u. 601). Auch im Württembergisehen wurden einige
Jahre später Trüffeln (Tuber aestivum Vitt.) gefunden (Irmisch, Reg.- und Nachricbtsblatt für d. Fiirstent. Scliwarziiurg-
Sondcrshausen 1873, Nr.95 p.381). — In der Altmark und zwar in den dem Städtchen Se eh ausen benachbart gelegenen
Waldungen wurden 1719 durch den Hund eines Italieners, der sich daselbst aufhielt, Trüffeln (Tuber aestivum Vitt.)
gesucht und gefunden (Bericht d. Medikus Siegesbeck zu Seehausen, public, durch Kanold, Sammlung von Natur- und
Medizin- etc., Breslau 1719 p. 598). — In der Umgebung von S e d litz unweit Pirna im IConigr. Sa ch sen sind nach
giner in den Nürnberger Zeitungen unterm 9. October 1719 von Dresden aus mitgeteilten Notiz Trüffeln (Tuber sativum
Vitt.) durch den llimd eines Bauern aufgespürt worden (S. Kanold, Sammlung von Natur- u. Medizin- etc., Bre.slau 1719, IK599).
2 Es ist bekannt, dass Trüffeln selbst noch in Schw ed en gefunden werden. Mehrere Exemplare von Fruciit-
körpern des Tuber suedcum Wittr. habe ich nebst einigen, zum Teil noch unbeschriebenen Hymeiiogastreeii im vorigen
Jahre durch tlie Freundlichkeit des Prof. Fries aus Upsala zugeschickt erhalten; dieselben befinden sich in meiner Sammlung.
einen sehr wichtigen Ilandclsartikd vonstellcndc [’ ¿ r ig o rd lr ü f fe l „T u b e r melaiiospo runi X’ itt.“ ist
in Deutschland, ausser im F ls a s s , bi.shi.'r nur noch in B ad en gefunden. Ihr Vorkommen im Elsass
ist kein ausgedehntes, aber wcnig.sK;ns nrich ein derartiges, dass sie für den Verkauf gesammelt werden
kann, in Baden kommt sic dagegen nur ganz vereinzelt und spärlich vor. Anders verhält cs sich mit
T u b e r rufum P ic o und T u b e r mesentcricum Vitt. Diese beiden Tuberarten treten in Deutschland
zwar nicht so häufig, wie die obengenannten Tuberaceen, aber weit häufiger als Tuber inelanosjjorum
Vitt, auf Beide kommen im E ls a s s und in der Provinz H an n o v e r vor, 'I'uber rufum Pico, von
beiden die verbreitetste, findet sich ausserdem im Herzogtum A nh a lt, im S chw a rzb u rg isch en und
in der Provinz H e s s en -N a s sa u , während Tuber mesentercium Vitt, noch in der WTichselniederung
AA'estpreussens, besonders in der Gegend um Culm angetroffen w'ird. - Aus der Familie der
Tuberaceen kommen ferner H y d n o t r ia T u la sn e i Berk, et B ro om e , P a ch y p h lo e u s melanoxanthu s
Tul., G en e a h isp id u la Berk., G en e a v e r ru c o s a Vitt., aus der Familie der Hymenogastreen
G a u tie r ia g ra v e o le n s Vitt, in Deutschland zwar nicht gerade häufig, aber auch nicht allzuselten
vor. Zunächst finden sie sich sämtlich in der Provinz H e s s en -N a s sa u ; H y d n o t r ia T u la sn e i Berk
et B roome ist auch in W e stp reu s sen , P a ch yp h lo eu s m e lanoxanthu s Tul. im Grossherzogtum
Sa chsen -A V e im a r -E isen a ch , G en e a h isp id u la Berk, im Grossherzogtum B ad en , G enea v e r ru c
o s a Vitt, in der Provinz F lan n o v e r und G a u tie r ia g ra v e o le n s Aritt, in den Provinzen AVestp
reu s sen , B ra n d e n b u rg und S a ch sen vertreten.
N u r für die Provinz He ssen - N a s sa u ist, soweit ich die Litteratur verfolgen konnte, das Vorkommen
von L e u c o g a s t e r lio sp o ru s und L. flo c c o su s H e s s e , A le lan o g a ste r o d o ra tis sim u s
Vitt., H y ste ran g ium n eph riticum B erk., H. T hw a ite s ii Berk, et B ro om e , H. p om p h o ly x Tul.,
II. memb ranaceum V itt., H. f r a g ile V itt., FI. s to lonife rum T u l., H. co riac eum H e sse ,
H. c a lc a reum F le s s e , O c ta v ian ia la n ig e r a H e s s e , O. m u tab ilis H e s s e , O. bru n n e a H e s s e ,
O. la e v is H e s s e , O. tu b e r cu la ta H e s s e , 0 . lu te a H e s s e , O. com p a c ta T u l., H ym en o g a s te r
o liv a c e u s V itt., FI. c a lo sp o ru s T u l,, H. g r is e u s A'itt., FI. p a llid u s Berk, et B ro om e , FI. li la cinus
T u l., FI. p o p u le to rum T u l., FI. lu teu s V itt., FI. B u llia rd i V itt., H. T hw a ite s ii Berk, et
B ro om e , H. n iv eu s A^itt., Fl. ten e r B e rk ., H. a re n a r iu s T u l., FI. p u s illu s Berk, et B ro om e ,
FI. tom en te llus F le s s e , FI. c in e reu s F le s s e , H. su lc a tu s F le s s e , H. d isc ifo rm is H e s s e , H.
p ru in a tu s H e s s e , FL g ilv u s F le s s e , II. ren ifo rm is F le s s e , H. lim o su s H e s s e , H. p ilo s iu s -
c u lu s H e s s e , FL c e reu s F le s s e , T u b e r fe r ru g in eum AEtt, T. nitidum Vitt., T. d ryop hilum
Luk, I. ma culatum \ritt., T. e x ig u um F le s s e , T. de B ary an um F le s s e , T. murinum Hesse,.
I . scru p osum He sse, I , rutilum Flesse, B a ls am ia v u lg a r i s Vitt., B. fra g ifo rm is Tul., B. p la ty -
sp o ra B erk ,, H y d n o b o lite s T u la sn e i F le s s e , Pach)49hloeus c itrin u s Berk, et B ro om e ,
L la p h om y c e s m u tab ilis Autt., E. p ap illa tu s A'itt., E. h a s s ia cu s H e sse und E. p lic a tu s H e sse ,
nur für den E ls a s s ist das Aorkommen von T u b e r b rum a le Aritt,, nur für das Herzogtum A nh a lt
cUls von lu b e r mac rosp orum V itt,, nur für AA'estpreussen das von T u b e r B o rch ü Vitt, und
F lyd n an g ium liospermum 'I'uk, nur für die Provinz S a ch s en das von M e la n o g a s te r tu b e r i-
fo rm is C o rd a und M. ru b e sc en z T u l., nur für das Flerzogtum S a ch sen K o b u r g -G o th a und die
iio vin z F le s s e n -N a s s a u das von H ym e n o g a s te r c itrin u s V itt., nur für das Grossherzogtum
S a c h s e n -A V e im a r -E ise n a ch und die Provinz He ssen - N assau das von C ry p t ic a lu te a H e s s e ,
nur für die Provinzen S ch le s ie n und F le s s e n -N a s s a u das von H y d n o t r ia c a rn e a C o rd a, nur
für die J ’rovinzen Sach.sen und B ra n d e n b u rg das von G a u tie r ia m o rch e lla e fo rm is Vitt, bekannt,
doch würde man .sehr irren, wenn man daraus die Folgerung zöge, dass diese Hypogaeen in Deutschland
sonst nicht vorkämen. Schon das gesellige Nebeneinander, welches für einen grossen Teil der
Hypogaeen, wie bereits erwähnt, Regel ist, spricht dafür, dass viele der zuletzt aufgezählten ;\rten
nicht nur in den für sie bis dato ermittelten, sondern auch noch in anderen Gebieten Deutschlands