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 Die  G ie b a   isl  grau -  bis  olivengrün;  ihre  zahlreichen  Lakunen  sind  auf  dom  Querschnitt  nicht  selten  rundlich,  
 meist  jedoch  länglich  und  etwas  grösser  als  die  von  H.  clathroides  Vitt.;  die  Kammerwände  sind  ziemlich  dünn,  und  der  
 mattbräunliche  Gallertestock  ist  besonders  im  centralen  Teile  der  Gieba  stark  ausgebildet 
 Das  Hymenium  besteht  aus  schmalcylindrischen,  zweisporigen  Basidien,  die  pallisadenartig  nebeneinander  und  
 senkrecht  auf  die  Kammerwände  gestellt  sind.  (Eine  Trama  ist  in  Gestalt  sehr  dünner  Hj-pheii  in  den  Kammerwänden  
 älterer  Fruchtkörper  mitunter  nachweisbar.)  Kurze  Sterigmen  sind  vorhanden.  Die  Sporen  sind  nur  8 — 10  y.  lang  und  
 3   y.  brcil  und  zeigen  kurzen  Stielrest.  Einzeln  betrachtet  sind  sie  farblos,  in  Haufen  graugrün.  (Taf.  VII,  Fig.  24.)  Reif  
 sind  sie  in  den  Membranen  stark  gallertig  verdickt  und  glänzend. 
 S ch ick sa l  und  V e rh a lte n   d e s   F ru c h tk ö rp e r s   n ach  der  sog.  Re ife.  Der  in  den  Fruchtkörpern  von  
 H.  clathroides  so  häufig  auftretende  Schmarotzer  (Amöbe)  sucht  auch  diese  Species  oft  heim.  Die  von  ihm  verschont  gebliebenen  
 Fruchtkörper  werden  im Spätherbst  weich.  Eine  eigentümliche  Farbenänderung  tritt  ein,  wenn  man  Fruchtkörper  
 in  Spiritus  steckt;  ihre  Oberfläche  färbt  sich  in  kurzer Zeit  kirschrot,  und  auch  der  Spiritus  nimmt  diese  Farbe  an,  letztere  
 verschwindet  aber  nach  einigen  Wochen  gänzlich,  und  die  Fruchtkörper  zeigen  sich  dann  bräunlich  gefärbt. 
 B em e rk u n g en   ü b e r   den  G e b ra u ch sw e r t   der   S p e c ie s   für  d en   m e n s ch lich en   Haush alt.  Derselbe  
 ist  ein  geringer. 
 6.  Hysterangium  membranaceum  Vitt. 
 (Monogr.  Tub.  p.  14). 
 Synon.:  Splanchnomyces  meinbranaceus  Corda  (Icon.  fung.  VI,  p.  41). 
 Litteratur:  Tulasne,  fung.  hypog.  p.  83. 
 A r tc h a r a k te r .  Die  seh r  dünne,  h ä u t ig e   Peridie  der  meist  nur  e rb s e n g ro s s e n   Frucht-  
 köqaer,  die  in  der  Jugend  h e llg rü n e ,  später  g rü n e,  von  einigen  wenigen  ma ttblau   gefärbten  Adern  
 durchzogene,  k le in g e k am m e r te   Gieba  und  die  sehr  kleinen,  nicht  beidendig  verjüngten,  sondern  am  
 Scheitel  etwas  a b g e ru n d e ten   Sporen  bilden  den  Artcharakter. 
 Stand o rt,  Innerhalb  der  Humusschichte  des  Bodens  lichter  Buchen-  und  Elchenbestäiide  und  
 zwar  zumeist  unter  sehr  wenig  Laub  dieser  Bäume  lagern  die  Fruchtkörper  dieser  Hypogaee  oft  nur  
 in  sehr  geringer  Zahl. 
 H a u p t e n tw ic k e lu n g s z e it .  August  und  September. 
 E rk e n n u n g s z e ic h en   de r  S p e c ie s   an  dem  Orte  ih re r   E n tw ick e lu n g .  Nur  einigermassen  
 sicher  lässt  sich  diese Hysterangiumart  an  der  h äutig en  Beschaffenheit  der Peridie  unter  gleichzeitiger  
 Berücksichtigung  der  geringen  Fruchtkörpergrösse  schon  im  Walde  erkennen. 
 G e o g r a p h i s c h e   V e rb r e itu n g .  In Deutschland  ist  diese  Hypogaee  bisher  nur  in  der Provinz  
 Hessen-Nassau  gefunden,  und  zwar  habe  ich  dieselbe  in  der  Umgebung  von  Marburg  auf  dem  
 Dammeisberge  im  August  1885  sowohl  unter  Buchen  als  auch  unter  Eichen  angetroffen.  —  Ausserhalb  
 Deutschlands  ist  sie  von  Vittadini  in  Italien  gesammelt  worden. 
 D ie   F r u c h tk ö r p e r   sind  meist  kaum  erbsengross  und  fast  kugelig.  An  ihrer  Basis  finden  
 sich  einige  wurzelähnliche,  ziemlich  dünne  und  zerbrechliche  Myeelstränge.  Sie  sind  in  der  Jugend  
 weiss,  dann  ganz  lichtbraun  und  zeigen  besonders  in  der  Umgebung  der  Anhaftungsstellen  der  erwähnten  
 ¡Myeelstränge  einige  weissliche  Flecke.  Ihre  Oberfläche  ist  niemals  ganz  glatt,  sondern  ein  
 wenig  flockig.  Die  Fruchtkörper  verbreiten  den  nämlichen-  Geruch  wie  die  von  H.  clathroides  Vitt. 
 D a s   My celium  ist  flockig  und  meist  nur  spärlich  vorhanden.  Es  ist  schneeweiss  und  seine  Fäden  haben  auf  
 ihren  Membranen  sehr  viel  Körnchen  und  Drusen  oxalsauren  Kalkes. 
 D ie  P e n d le   ist  kaum  0,6  mm  dick,  häutig  und  von  der  Gieba  sehr  leicht  zu  trennen;  sie  zeigt  kein  Pseudoparenchym, 
   sondern  besteht  aus  sehr  dünnen,  zartwandigcn,  etwas  bräunlichen,  in  der  Grenzzone  weisslichen  Hyphen. 
 D ie  ( ile b a   ist  anfänglich  etwas  gelatinös-knorpelig,  im  reifen  Zustande  schwammig  und  grünlich,  nur  von  einigen  
 wenigen  bläulichen,  vom  central  gelegenen  Gallertestock  ausgehenden  Adern  (Kammerwänden)  durchsetzt.  Die  Lakunen  
 sind  klein,  sehr  unregelmassig  in  der  Form,  meist  viel  länger  als  breit;  die  Glebawande  sind  stellenweise  sehr  dick,  stellenweise  
 sehr  dünn,  woraus  sich  die  grosse  Unregelmässigkeit  der  Form  der  Kammern  erklärt,  welche  anfänglich  leer,  spatcr  
 niit  Sporen  ziemlich  erfüllt  sind. 
 D a s   Hymenium  besteht  aus  schmalcylindrischen,  meist  zwei-,  selten  dreisporigen  Basidien,  die  an  ihrer  Basis  
 oft  den  bei  der  Beschreibung  von  II. clathro’des  Vitt,  erwähnten  Schmarotzer  (Amöbe)  erkennen  lassen. l  Die  Sporen  sind 
 ■  untersuchte  Vittadini’sche  Original  zeigte  diesen  Schmarotzer. 
 schmalcylindrisch,  am  Scheitel  etwas  abgerundet,  mit  sehr  kurzem  Stielrest  versehen  und  einzeln  betrachtet  farblos,  in  
 Haufen  oiivenfarbig.  Sie  sind  8 — 10  y.  lang  und  3—4  y.  breit,  stimmen  mithin  in  den Grössenverhältnissen  mit  denen  von 
 H.  coriaceum  Hesse  überein. 
 S c h i c k s a l   und  V e rh a lte n   des  F ru ch tk ö rp e r s   n a ch   d e r   sog.  Re ife.  Die  Fruchtkörper  werden  im  
 Herbst  bei  anhaltender  Feuchtigkeit  weich,  zerfliessen  aber  nicht  breiartig. 
 B eme rku ng en   ü b e r   den  G e b ra u ch sw e r t   d e r   S p e c ie s   für  den  m en s ch lich en   Haush alt.  Derselbe  
 ist  ein  geringer. 
 7.  Hysterangium  pompholyx  Tul. 
 (Fung.  hypog.  p.  83  Tab.  11,  Fig.  Ill  et  Tab.  XI,  Fig.  VI). 
 A r tch a r a k te r .  Die  nicht  glatte,  sondern  durch  abstehende  Hyphen  etwas  fa s e r ig e   bis  
 f lo c k ig e ,  schneeweisse,  im  Alter  etwas  rötlich  gefärbte  oder  wenigstens  gefleckte  Peridie,  die  zuerst  
 weissliche,  dann  m a ttrö tlich e ,  von  h e llb rau n en ,  von  dem  Centrum  der  Gieba  nach  der  Peripherie  
 derselben  s tr a h lig   angeordneten  Kammerwänden  durchsetzte  G ie b a   durchschnittener  Fruchtkörper  
 und  die  schm a le llip tis ch e n   S p o ren   bilden  den  Artcharakter. 
 S t a n d o r t .  Innerhalb  der  Humusschichte  des  sand-  und  kalkreichen  Bodens  junger  Buchenbestände  
 hat  diese  Hj^pogaee  ihren  Lagerungsort.  Gewöhnlich  findet  man  am  Mycelium  eine  sehr  
 grosse  Zahl  von  verschieden  grossen  Fruchtkörpern. 
 H au p te n tw ic k e lu n g sz e it .  August  und  September. 
 E rk en n u n g s z e ich en   de r  S p e c ie s   an  dem  Orte  ih re r   E n tw ic k e lu n g .  An  der  m a ttrötlich 
 en  Gieba  (die  nur  in  der  Farbe  etwas  Ähnlichkeit  mit  der  von  H.  rubricatum  Hesse  hat,  sonst  
 aber  sehr  abweicht)  und  an  der  s tr a h lig e n   A n o rd n u n g   der  Lakunen  innerhalb  derselben  wird  diese  
 Hypogaee  im  Walde  sofort  erkannt. 
 G e o g ra p h isc h e   V e rb re itu n g .  In  Deutschland  ist  das Vorkommen  dieser  Species  ein  seltenes,  
 auf  die  Provinz  Hessen-Nassau  beschränktes.  Ich  habe  sie  zuerst  im  September  1886  und  dann  im  
 Mai  1887  unter  auf  Muschelkalk  stehenden  Buchen  in  unmittelbarer  Nähe  Cassels  in  zahlreichen  
 Exemplaren  Ihrer  Fruchtkörper  gefunden.  -   Ausserhalb  Deutschlands  ist  sie  von  Tulasne  in  Frankreich  
 gesammelt  worden. 
 D ie   F ru ch tk ö rp e r   sind  haselnussgross,  rundlich  und  schneeweiss  in  der  Jugend,  dann  werden  
 sie  durch  thonfarbige  Flecke  etwas  bunt.  Sie  stehen  durch  kleine,  an  der  Basis  befindliche  Stränge  
 mit  dem  Mycelium  in  Verbindung. 
 Das  M y c e lium   ist  flockig  und  den  Mycelien  der  übrigen  Hysterangiumarten  conform. 
 Die  P e r id ie   ist  etwas  mehr  ais  eine  Linie  dick  und  von  der  Gieba  leicht  zu  trennen;  sie  ist  nicht  ganz  glatt  
 sondern  etwas  faserig  bis  flockig  und  besteht  aus  Fäden,  die  innig,  nur  an  der  Oberfläche  der  Peridie  locker  verbunden  
 sind;  ein  Pseudoparenchym  fehlt  der  Peridie. 
 D ie   G ieb a  wickensaraengrosser  Fruchtkörper  ist  weisslich.  die  nussgrosser  ist  mattrötlich  gefärbt.  Die  Lakunen  
 der  durchschnittenen  Gieba  sind  strahlig  angeordnet,  insofern  sie  ähnlich  den  Radien  eines  Kreises  von  dem  Centrum  
 nach  der  Peripherie  der  Gieba  verlaufen;  sie  sind  eng  und  in  grosser  Zahl  vorhanden;  die  Kammerwände  sind  hellbraun  
 gefärbt  und  zeigen  keine  Besonderheiten. 
 Das  Hymenium  besteht  aus  2-,  3-  oder  4sporigen,  etwas  breitcylindrischen  Basidien,  die  pallisadenartig  neben  
 einander  und  senkrecht  auf  die  Kammerwände  gestellt  sind.  Die  Sporen  sind  von  schmalelliptischer  Gestalt,  glatt  und  
 blank,  mit  deutlichem  Stielrest  versehen,  sie  sind  12 — 13  P-  und  5  -6  y.  dick,  einzeln  betrachtet  farblos,  in  Haufen  
 etwas  rötlich,  hlerabranstniktur  und  Inhalt  sind  .so  wie  bei  den  Sporen  aller  Hysterangiumarten.  ' 
 S c h i c k s a l   und  V e rh a lte n   d e s   F ru c h tk ö rp e r s   nach  der   sog.  R e ife .  Gieba  und  Peridie  werden  nach  
 und  nach  weich;  erstere  zerfliesst  aber  nicht  breiartig. 
 rkungen  ü b e r   den  G eb rau ch sw e r t   d e r   S p e c ie s   für  den  m e n s ch lich B e m  en   Haush alt.  Derselbe 
 ist  ein  gering! 
 8.  Hysterangium  fragile  Vitt- 
 (Monogr.  Tub.  p.  14). 
 Taf.  VII,  Fig.  22. 
 Litteratur:  Tulasne,  fung.  hyp.  p.  84. 
 Winter,  Kryptog.  Fl.  Bd.  I  p.  879  sub  2608. 
 iV ftcha rak ter .  Die  dicke,  w eich e   und  etwa  wie  die Hülle  eines jüngeren Bovistafruchtkörpers  
 le ich t  b rü c h ig e   P e r id ie ,  die  w e ic h e ,  seh r   k lein   g e k am m e r te ,  g r a u e   bis graugrüne G ie b a   und 
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