
 
        
         
		der  Fruchtkörperanlage  dichter  und  nesterartig  gruppieren  und  dadurch  zunächst  die  Ursache  des  
 Entstehens  kleiner  Ilohlräume  in  dem  jetzt  Gleba  zu  nennenden  Teile  der  Fruchtkörperanlage  werden,  
 die  napf-  oder  muldenförmig,  auf  Durchschnitten  sichelförmig  sind  und  nach  aussen  durch  die  
 geschlossene  Peridie  abgegrenzt  werden.  Indem  die  Äste  oder  Zweiglein  dieser  Hyphen  an  ihren  
 Enden  ohne  Ausnahme  etwas  anschwellen,  entstehen  die  eigentlichen  Hymenialelemente,  die  entweder  
 kurz  bleiben  und  dann  pallisadenartig  und  dicht  nebeneinander  stehen,  oder  eine  beträchtliche  
 Verlängerung  erfahren  und  dann  weniger  dicht  gelagert  sind  (Melanogaster,  Leucogaster),  und  von  
 denen  ein  Teil  zu  Paraphysen  und  ein  anderer  Teil  zu  Basidien  wird;  mitunter  werden  etliche  
 derselben  zu  Cystiden,  so  beispielsweise  in  den  Hymenien  der  Gautieriafruchtkörper  (Taf VIII,  Fig.  5, a).  
 Noch  ehe  aber  die  bei  den  verschiedenen  Species  der  Hymenogastreeengattungen  sehr  verschiedenen  
 und  im  .systematischen  Teile  bereits  ausführlich  beschriebenen  Basidien  zur  Sterigmen-  bezw. Sporenbildung  
 schreiten,  werden  innerhalb  der  fortwachsenden  und  dicker  werdenden  Gleba  neue  Lakunen  
 in  der  soeben  angegebenen  AVeise  erzeugt  und  zwar  zunächst  in  der  Nähe  der  zuerst  entstandenen,  
 später  auch  innerhalb  des  centralen  Teiles  der  Gleba.  Diese  Lakunen  sind  nicht  napf-  oder  schüssel-  
 förmio-,  sondern  rundlich,  länglich  oder  bis<iuitfÖrmig  und  sie  sind  von  den  erstentstandenen  Lakunen  
 durch  schmale  Platten  oder  Gewebestreifen  getrennt,  in  deren  Alitte  zumeist  eine  von  subhymenialen  
 Hyphen  umgebene  Trama  deutlich  unterschieden  werden  kann.  Oft  bleibt  ein  mehr  oder  weniger  
 beträchtlicher,  am  Grunde  des  Fruchtkörpers  befindlicher  Giebateil  überhaupt  oder  bis  fast  zur  
 Fruchtkörperreife  ungekammert  (Basalportion),  und  mitunter  bildet  der  steril  bleibende  Teil  der  Gleba  
 einen  sich  bis  in  das  Centrum  des  Fruchtkörpers  baumartig  erhebenden  Gallertestock  (Gautieria  
 graveolens  A'itt.,  Hysterangiumarten).  AA'ährend  der  Anlage  der  an  Zahl  immer  mehr  zunehmenden  
 I,akunen  und  während  der  nunmehr  beginnenden  Sporenbildung  auf  den  Basidien  der  die  Kammern  
 der  Gleba  auskleidenden  Hymenien  folgt  die  Peridie  dem  Dickenwachstum  der  Gleba  Schritt  für  
 Schritt  durch  das  durch  A'erlängerung  und  Verzweigung  ihrer  fädigen  Elemente  bedingte  Flächenwachstum, 
   nur  bei  den  Fruchtkörpern  der  Gautieriaarten  schliesst  bereits  zur  Zeit  der  ersten  Sporenbildung  
 die  Hülle  ihr  AVachstum  ab  und  wird  an  unzähligen  Stellen  durch  das  zunächst  überall  
 gleichmässig  weiter  erfolgende  Dickenwachstum  der  Glebaelemente  zerrissen,  sie  platzt,  und  die  nach  
 und  nach  sich  immer  mehr  mit  Sporen  anfüllenden  Glebakammern  treten  als  kleine  Risse  und  Spalten  
 zu  Tage.  — 
 Die  auf  Basidien  und  zwar  zumeist  auf  kurzen  Fortsätzen  (Sterigmen)  derselben  durch  
 Abschnümng  entstehenden  Sporen  gelangen  innerhalb  der  Glebakammern  niemals  gleichzeitig  zur  
 Reife,  weil  sie  zu  sehr  verschiedener  Zeit  Entstehung  nehmen.  Sie  sind  in  Gestalt,  Grösse,  Farbe  
 und  Membranstruktur  bei  den  verschiedenen  Gattungen  und  Species  der  Hymenogastreen  sehr  
 verschieden  und  füllen  schliesslich  die  Lakunen  der  Gleba  mehr  oder  weniger  vollständig  aus;  sie  
 bilden  bei  denjenigen  Flymenogastreen,  deren  Gleba  zur  Zeit  der  Fruchtkörperreife  breiartig  zerfliesst  
 (Melanogaster-,  Rhizopogonarten)  den  Hauptbestandteil  dieses  Breies,  bei  den  übrigen  Hymenogastreen  
 findet  man  sie  noch  nach  der  Fruchtkörperreife  innerhalb  der  von  sehr  lange  resistent  bleibenden  
 Kammerwänden  umgebenen  Lakunen  eingeschlossen.  Schliesslich  verwittern  bei  letzterwähnten  
 Hymenogastreen  die  Kammerwände  der  Gleba  —  nur  selten  unter  Zurücklassung  eines  Capillitiums 
 nach  zur  Ruhe  komruenden  Körperchen,  ganz  ähnlich  wie  bei  den  Schizomyceten  Zoogloeen,  die  in  Grösse  und  Form  mit  
 jenen  stark  gallertig-ölig  glänzenden,  stumpfkeulenförmigen  Bildungen  übereinstimmen,  die  man  auf  Schnitten  durch  ein  
 hirsekorngrosses  Fruchtkörperchen  zu  beobachten  pflegt.  Diese  noch  näher  zu  prüfenden  Dinge  lassen  die  Annahme  zu,  
 dass  aus  den  erwähnten  Zoogloeen  im  jungen  Fruchtkörper  von  Leucogaster  floccosus  Hesse  bewegliche  Körperchen  
 hervorgehen  können,  die  möglicherweise  in  einer  noch  unbekannten  Art  bei  der  Entstehung  der  schliesslich  Hymoniai-  
 elemente  erzeugenden  Hyphen  beteiligt  sind’  und  welche  jene  leeren,  stumpfkeulenförmigen  Bildungen  (h  in  Fig.  5  der  
 T af.IX)  zurücklassen. 
 (Leucogasterarten) ’ — ,  und  es  gelangen  die  Sporen  aus der  stellenweise  und  unregelmässig  aufreissenden,  
 im  übrigen  aber  sehr  lange  der Verwitterung Trotz  bietenden  Peridie  in’s  Freie,  nämlich  in  die Dejecta-  
 oder  Humusschichte  des  AValdbodens.  —  Dem  Verhalten  der  Basidiosporen  nach  der  Erweichung  
 bezw. A'erwitterung  der  Gleba  der Hymenogastreen  habe  ich  ebenso  wie dem  der Ascosporen  der Tuberaceen  
 und  Elaphomyceten  jahrelang  die  grösste  Aufmerksamkeit  gewidmet.  Das  wichtigste  Resultat  
 meiner  Beobachtungen  ist  dieses,  dass  bei  manchen,  vielleicht  allen  Hymenogastreenspecies  unter  Umständen  
 Basidiosporen  in  Conjugation  treten.  Diese Vereinigung  zweier  Basidiosporen  derselben  Species  
 zu  einer  einzigen  grösseren  Bildung  ist  für  die  Sporen  von  Leucogaster  floccosus  Hesse  auf T a f  VIII  
 in  Fig.  4,  A   und  für  Rhizopogon  luteolus  Fr.  auf T a f  IX ,  in  Fig.  26  (s,  ss,  c,  de,  f,  g)  zur  Veranschaulichung  
 gebracht.  Auf  Taf.  VIII,  in  Fig.  5  sind  auch  die  Veränderungen  der  der  Gleba  eines  
 reifen,  getrockneten  Fruchtkörpers  von  Leucogaster  floccosus  Hesse  entnommenen  Basidiosporen  zu  
 sehen,  welche  viele  derselben  nach  kurzer  Zeit  im  Wasser  des  Objektträgers  erfahren.  Die  Keimung  
 der Basidiosporen  der Hymenogastreen  habe  ich  trotz unzähliger A'ersuche noch  nicht  beobachtet.® —. 
 Die  Fruchtkörper  der  Hypogaeen  beanspruchen  zu  ihrer  vollständigen  Entwickelung  im  
 Allgemeinen  eine  lange  Zeit,  noch  am  wenigsten  Zeit  scheinen  die  Hymenogastreen,  am  meisten  Zeit  
 dagegen  die  Elaphomyceten  für  ihre  Entwickelung  nötig  zu  haben.  Ich  glaube,  dass  man  nicht  fehl  
 geht,  wenn  man  die  Zeitdauer  der  Entwickelung  der  Elaphomycetenfruchtkörper  von  ihrer  Anlage  an  
 bis  zur  Reife  der  Ascosporen  auf  rund  zwei  Jahre  schätzt;  die  Tuberaceen  bezw,  die  Trüffeln  
 beanspruchen  n/g  bis  i'sq  Jahre  und  die  Hymenogastreen  c.  u/.^  Jahre  zur  vollständigen  Ausbildung  
 ihrer  Fruchtkörper,  Selbstverständlich  kann  aber  die  Entwickelungszeit  der  Hypogaeen  verlängert  
 werden,  wenn  die  AAÜtterungsverhältnisse  für  sie  ungünstige  sind.  Tritt  anhaltend  trockene  Witterung  
 wie  in  den  beiden  letztvergangenen  Sommern  ein,  so  bleiben  alle  Hypogaeen  auf  der  Stufe  der  
 Entwickelung  stehen,  auf  welcher  sich  dieselben  beim  Eintreten  des  anhaltend  trockenen  AVetters  
 befinden,  sie  nehmen  aber  sofort  das  AA'achstum  wieder  auf,  sobald  sich  auf  die  trockene,  wenn  auch  
 Monate  hindurch  dauernde  Periode  regnerisches  und  dabei  warmes  AVetter  einstellt.  AA'ährend  einer  
 läno-eren  Entwickelung.spause  werden  die  Fruchtkörper  der  Hypogaeen  vielfach  von  unzähligen  Feinden,  
 namentlich  tierischen  Organismen  (von  Käfern,  Fliegen,  Alücken,  Anguillulen)  heimgesucht,  und  daher  
 kommt  es,  dass  sehr  viele,  bereits  erbsengrosse,  noch  mehr  aber  kleinere  Fruchtkörper  der Hypogaeen  
 in  trockenen  Sommern  und  Herbsten  zu  Grunde  gehen. 
 Über  die  biologischen  A'erhältnisse  der  Hypogaeen  namentlich  über  die  Frage,  ob  die  Tuberaceen, 
   Elaphomyceten®  und  TI)-menogastreen  eine  parasitische  oder  saprophytische Lebensweise  führen,  
 können  nicht  eher  bestimmte  Angaben  gemacht  werden,  als  bis  durch  Keimungsversuche  mit  
 Reproductionsorganen  der  Hypogaeen  (Makrosporen,  Alikrosporen,  Conidien)  entschieden  ist,  ob  die  
 bei  solchen  A'ersuchen  gewonnenen  Keimschläuche  bezw.  Alycelien  im  Stande  sind,  in  die  AA'urzeln  
 gesunder,  den  AVald  und  Park  zusammensetzender  Bäume  und  Sträucher  einzudringen  bezw. mit  den- 
 1  Von  Leucogaster  floccosus  Hesse  sind  die  Capillitiurafasern  auf  Taf. VIII,  in  Fig.  4,  bei  c,  c ,  c  abgebildet.  
 Dieselben  stellen  Hypbenstücke  (Röhren)  ohne  besonderen  Inhalt  vor,  welche  vor  dem  Verwitterungsprozesse  der  Gleba  
 die  stärkeren  Trainaelemcnte  der  Kammerwände  bildeten.  Die  kurzgegliedertcn  Tramaelemente  zerfallen  während  der  
 fovtschreiteiulen  Verwitterung  in  immer  kleinere,  gallertig  glänzende  Reste  (Taf. Vlll,  fig. 4,  4.  5,  u,  n,  d  bis  i). 
 2  Die Bildung  von  sog. Pycniden  mit Stylosporen  habe  ich  bis  jetzt  nur  bei  Melanogaster  variegatus Tul. beobachten  
 können  (S. Taf.X  und  die  Erklärung  der  Figuren  dieser  Tafel).  Da  sich  an  ihr  stets  Flagellaten  zu  beteiligen  scheinen,  
 ist  sie  erst  noch  genauer  zu  studieren. 
 3  Auch  das  biologische Verhalten  der  Elaphomyceten  bedarf  erst  noch  einer  genaueren  Prüfung.  Zwar  haben  sich  
 Rees und Fisch  über Elaphomyces  variegatusVitt.  und  E. granulatus  Fr.  in  ihrem  bereits  citierten Werke  dahinausgesprochen,  
 dass  diese  Rehpilze  als  Parasiten  gewisser  Waldbäuine  aufzufassen  sind,  aber  diese  .-Vussage  beruht  
 auatomisdien,  bei  Untersuchung  von  Kiefernwurzeln  erhaltenen  Befunden, 
 Parasitismus  der  Elaphomyceten  entscheiden  können. 
 Wesentlichen  auf  
 ’eiche  niemals  allein  die  Frage  über  den