et,cn man dann abkühlen liifat. Dann werden die gesclimorrten
und abgekühlten Schwämme in Gläser gefüllt und mit dem
durchseihten kalten Essig begossen, bis sie derselbe bedeckt.
Nun kann man Talg oder Wachs über den Essig giefsen und
die Gläser mit Blasen nnd Papier zubinden. — Bei dem
Putzen der Champignons lege man sie in frisches Wasser,-
worin sich eine halbe Citrone befindet, damit sie ihre natürliche
Farbe behalten.
Der Champignon ist überdiefs ein wesentliches Ingrediens
des Champignonpnlve r s , dessen Berei tung folgende
ist. Man nimmt 8. Loth Champignons, 4 Loth schwarze
Trüffeln, ebensoviel Morcheln, 2 Loth Mousserons oder
weifse Moosschwämme (alles wohl gedörrt), 4- Loth wjifsen
Pfeffer i- Loth Nelken und einige: Schalen von bittenfPomeranzen,
stöfst alles zusammen zu feinem Pulver, welches
man dann aufhebt und zu Brühen, ¡Fricassfeen, Pasteten u. dgl.
benützt, i - Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin,
auf die leicht begreifliche Gefährlichkeit dieser Schwammmischung
in Pulverform, wie sie im Handel vorkommt, aufmerksam
zu machen.
Gidtur.
Die häufige Benützung, besonders in Zeiten, wo keine
frischen Champignons im Freien wachsen, hat zur Cultur
derselben Anlafs gegeben. Fast alle Schriftsteller darüber,
haben verschiedene, oft sogar sonderbare und überraschende
Vorschläge gemacht. Einige wollen sie aus blofser Erde und_
Mist erzeugen, Andere durch das bei dem Abkochen der Champignons
durchgeseihte Wasser fortpflanzen, vergessen aber,
dafs die Hitze des kocheuden Wassers alle Lebenskraft der
organischen Natur zerstört nnd Schwammsamen, wie wir nns
oft überzeugt, völlig auflöse. TIUTTINSK;K, frei von jenen Vorurteilen
(Fung- austr. man. I. p. llj^SO. wie DIETRICH
(Wörterbuch der Gärtnerei) geben ans eigener Erfahrung eine
F o r t p f l a n z u n g s a r t , welche wir hi^riempfehlen. Man
zieht sie in Gewächshäusern, Kellern oder auch im freien
Lande. Die meisten Gärtner füllen im Oktober 3 Fufs tiefe und
4 6 Fufs lange Kisten mit altem, noch, nicht völlig abging
kühltem Pferdemiste und mit kurzem, untermengtem Stroh
(Häckerling). Durch die Verwesung setzt sich derselbe in
den ersten 14 Tagen; daher füllen sie in dieser Zeit beständig
nach nnd bedecken dann das Ganze mit einer 3 -— 4 Zoll
dicken Schichte der feinsten Mistbeeterde, worin sie einzelne
Wurzelstücke desselben Schwammes vergraben .j.®hampig,-,
n o n e r d e ) . Diese Art Mistbeete besprengen sie oft mit Wasser,
worin etwas Salpeter aufgelöst ist , und halten sie feucht.
Damit Schatten, Wärme und die feuchten Dämpfe vorhanden
bleiben, bedecken sie Anfangs die Kisten sorgfältig nnd geben
wohl Acht , dafs .sich nicht fremde Püjze in dem Mistbeete
bilden, welche gänzlich ausgerottet;werden müssen. Bei der
E r n t e der Champignons müssen diese über der Erde abgeschnitten
werden, damit der Grund (die Wurzel, das
Wurzelgeflecht) des Strunkes nicht herausgerissen nnd verletzt
werde, da noch junge Pilze aus ihnen Wachsen, oder bereits
unter der Erde sitzen nnd binnen wenig Tagen hervorbrechen.
Tragen diese Mistbeete keine Pike mehr, so hebe» die Gärtner
die Schwammerde sorgfältig heraus, und füllen sie aufs
Neue in Kisten, die nach oben erwähnter Art zubereitet
wurden. Auch in Töpfen kann man sie zum Vergnügen nach
dieser Methode vor dem Fenster ziehen.
Nach DIETRICHS Vorschrift legt man eine Schichte Pferdemist
6 -—8 Schuh breit auf den Erdboden, bedeckt sie mit
Mistbeeterde und gibt abermals eine Schichte Mist und Erde
darüber und so weiter. Jedoch soll jede obere Schichte etwas
kleiner als die unterliegende seyn, damit ein Hügel mit zwei
schiefen Abdachungen, etwa wie die Steinhaufen an' Chausseen,
nur etwas flacher, ¡entsteht. In die Erdschichten steckt
man die Champignone rde nnd behandelt dann diese
Hügel wie die beschriebenen Mistbeete.
J. ELLE'S Verfahren, eine üppige I^rzeag
u n g ' v o n Champignotn^sä im freien L a n d e vom
Juni bis zum ¡¡November zu bewirken, besteht in Folgendem.
Bei der Absicht, sowohl eine ..Ernte von:.Champignons
hervorzubringen, als auch zugleich auf ähnliche;:Weise eine,
gute Ernte von Mohrrüben, Badieschen u. sj w. zu gewinnen,
so dafs, wenn auch die Champignons'fehlschlage^ der Gärt- *
ner doch für die kleine Nebenarbeit entschädigt sei, legte»j,er,ä
im April ein Beet von 7 Fufs Breite, 4C)j|Fiiis Länge nnd
2 Fufs Hohe zur Champign o n s - K u l t n S ' a i ^ Der
Boden wurde mit frischer Streu (18 Zoll hoch) bedeckt, und
diese Decke wieder vollständig mit ¡¿Erde ;Von einem alten
C h a iu p i g n o n - Ii e o t e,...von dem das Beste, der Brut ausgelese.
nijigleichmäfsig über die Oberfläche .vertheilt. Darüber
•wurde eine ungefähr 4 Zoll dicke fk'age..Von L e h m ausg.?-;'
breitet, und ein dickes StJqjhseU um.-.de^Rand des Beetes'
herum mit Pflöcken befestigt, um denLehm oder, dieiJQamm-s
erde vom Herabfallen abzuhalten und tdem Gänzen eine .freundlichere
• Gestalt zu •gebdn. Er sagte, nun ciuige.n.Samen von
kurzwurzligen Mohrrüben, Radieschen, Blumenkohl u.. si;;W.,
kurz Dinge, die wenig. Pflege,-verlange^ denn . für . diese
Dingel« hatte er eigentlich dasjßeet gemacht, die: Champignons
waren nur Nebens| |is| Das so Bereitete ¡kam um,il|e: Mitte
des Juni ins Treiben ünd blieb darin'Iis >in den- November:
Im Juli und August war es,j.,wo er die Wichtigkeit der )jMHg}
rüben bemerkte;. denn ihr Laub geschattete vollständig die,
Champignons gegen die sengende... Sonnenhitze und|päpäterschützten
sie .selber-ganz gegen den Frost im Oktober, . Die
Ernte übertraf alle Erwartung.
V e r f a h r e n intJEngland, is^ehr gr o f s e Ohamp
i g n o n s zu ziehen. Es mufs vorher bemerkt * werden,
dafs man in England; die Melonen anders als beirjins^zieht, und
zwar in Mistbeeten die Pflanzen auf Strohleiter in kleine Erdhügel
setzt. Sobald die Wurzeln an der Oberfläche erscheinen,
füllt, man nach und nach den ganzen Kasten 1 Fufs. hoch
mit nahrhafter, schwerer und mit halb verweseten-Blättern
vermengter Erde, die sehr fest getreten wird. Ehe die späten,
im Juli angelegten Melonenkästen ganz mit Erde bedeckt werden,
legt?man die Brut auf, die dann nicht, mehr verbrennen
kann. Ende Oktober, wenn dann die;Melonenpiflänz|li abgeräumt
werden, nimmt man gute 3 Zoll ab und giefst das Beet
tüchtig. Im November wird, dies ^wiederholt, dann aber nicht
mehr gegossen. Den Winter hindurch sind die Kästen bedeckt,
und im Februar zeigen sich die Champignons von
außerordentlicher Gröfse und Güte, Vom März an hat man
aber eine reiche Ernte, bis im Juni die Beete ausgeräumt
werden müssen, um wieder ..für späte Melonen angelegt zu
werden.
Viele Modifikationen dieser Methoden der Champignon-
Cultur findet man in Londons Encyklopädie des Gartenwesens,
a. d. Engl. Weimar, 1824. S. .740 — 753.
Taf. XXIII. Bild 9 — 10.
Wald-Champignon. — Agaricus sylvaticus, SCHAEFFER. —• Franz. Ag. comestible
des forets. itai. Pratajólo selvático.
Diagnose.
E in Blätter s c l r w a in in mit einem, gebuckelten, halbkuglichen, schuppigen, weifsen, in der Mitte
saflimt dem Btjckel bräunen i l | i te; mit kleinen, gehäuften, fädige®, braunenciSchüppen; drei- bis vierreiliigen,
fleisehröthen, späterbraun bestäubten, ganz - r a n d i g e n , hinten gerundeten, fast freien Blät tern,
deren kürzere hinten lanzettförmig sind , und mit weifslichen Rändern?;, mit.einem walzigén, weiften, beinalietifflhlen,
beringten S t r u n k e und einem hängenden ¿¿dünnen, gestreiften,* w e i f s e n Ringe. '
Jgariciis püeo vimbonato, hemispliaencq, squameo,.aIbido, in medio umboneque rufo; squamis
m i n u t i f j cönfertls, fibriflosiäsy-rufis; laméllis t r iHvél pöljrdymis ,! incarnat is, dein 'rufo - p u l v e r u l e n t a , • integerrjmis,
basi rqtjnulatis, subliberis,-, brevioribus postile, lanceolada, marginibus albis; stipite cylmdrico,
glabro,,, a lbo, subeayo, annjilafo; amado péndulo, subpatenté,:,; tenui , striatulo, albo.
Diagnose anderer Autoren.
Jgariüus sylvaticus^ caulescens, solitarius, parum earnosus, píleo primum subgloboso, demum
p l a n i u s c u l o , l isquamöso, ochroleüco; lamelliis soiiKÍe carheiíf^petíoló tereti, ctasso,' annulato, fistuloso
s^rdide albo, basi tuberoso, saepe incurvo, velo et annulo persistente membranaceis, albidis. SCHAEFFER
Ind. p.
Eúngus esculejitus,pileo hemisphaerico, griseo-cervino, inferno lamellis dUute purpuréis, pedículo
l o n g o c , y : 3 d r i c o , y ä l b p , anuido peraligusto cinctov Micmj.r: iiov. gen..Plant: p. 175. Nr. 2'.
Agaricus campestris sylvaticus: SECRETAN. Mycograph. 1. p. 98. (exclus. SYN. plur.)
Abbildungen. -
ScilAEFFEB Icón, lung: tom. ITÍ. tab- 24 2.
Beschreibung.
Der Pi k erreicht die Höhe von 3 bis 4 Zoll, selten darüber,
Der Hu t ist fast halbkuglich, in der Mitti1 gebuckelt,
fleischig und mit braunen , kleinen, haarigen^clüppen 'hedeckt;
der Buckel, dunkelbraun und.glatt-;; das H u t f l e i s c h
ist dünn, 2 ~ 3 Linien dick, am 'Rande und an der' ohern
lluthaut röthliph , sonst weifs, weich',; zartflockig und mit dem
des Strunkes-ge^u ^verschmolzen*!' Die B1 ä.'t t er. 'sind" fast
breiter als das, Hutfleisch dick is|^ frei,,vorn-und.hinten zugespitzt
verlaufen di^ drei,- bis vierzeilig früher blafs rosenroth
gefärbt, später braunroth und nie schwarz werdend wie
die des gemeinen (jhampignoifikii ihr Rand ist fein gekerbt,
und stets mit einem .zarten wejfsen Reife bedeckt.. Die
Schläuche sind kurz, Zylindrisch;-'die Sp,ore färht-'später
ab, ist dunkel gefärbt, eiförmig rundlich und kleiner als die
des gehieinen \Champignons.
Der S t runk ist schlank, zwei- bis dreimal so hoch
als der Hut breit j cylindrischV;,¡gerade, glatt, glänzend and
weifs,, 6 — 7 Linien dick, und in der Mitte hohl , wodurch
sich der Wald- Champignon von dem Feld-Champignon unterscheidet;
das Strunkfleisch ist etwas fasriger, jedoch noch
zart, 2 -—2 J- Linie dick, und unter der.Strunkhaut röthlich
weidend. Der oberfeStrunktheil ist b e r ingt , indem das
Velum nicht wie ibei j[em:Feld-Chanipighon (j^g. campestris)
von unten, sondern wie bei den Amanit.en von oben befestigt
ist und stiefelaitig herabhängt, es ist etwas abstehend, zarter
als bei dem Feld-Champignon", und kleiner als bei dem Mistbeetbliittei
schuemnu {-Ag-. vajiovarius). Von G t; r n c Ii und
G e s c h m a c k wie der Champignon.- Ist unschädlich,
nnd wird wie der Champignon. gegessen.
Er w ä c h s t auf lichten Waldwiesen^ ^oft auch in Gärten
, Hainen und Hecken,, vorzüglich im Herbste vom Augast
bis Anfang Oktober.
Taf. XXUI. Bild 11 — 14 und Taf XXVI. liüd 9 — 13.
Essbarer Blätterschwamm. — Agaricus edulis, p. — Franz. Agaric comestible.
Böhm. Zampion owcj.
Synonyme.
S c h a f c h a m p i g n o n p G u k e m u k e , Heiderling, Träuschling, Angerling, Brachpitz, Egerling, Weid|
l i n g , Wiesenschwamm, Haidèschwamm. ;Franz. Campagnoule; houle de neige. Ital. Il Pralajuolo
maggiore bianco buono ; ì pradelli; brise. Engl. The Toadstool, whit - caps. Poln. Piezar.
Wend. Kukmak, Ungar. Tseperke gomba.