Tafel XLII. Bild 12-16.
Thronender Blätterschwamm. — Agaricus lacrimabundus, BULL —- Franc. Agaric
larmoyant.
Bezeichnung.
Ein bald geselliger, bald rasenformig wachsender B l ä t t e r s c hwamm, mit froher fast kegelförmigem
, stumpfem, am Grunde mit flachem Schleier geschlossenem und gerundetem, später erhabenrundem,
geschweiftem, am Rande eingerolltem, haarig-sehuppigem, ochergelbenr oder orangefarbem,
später braunwerdendem Hute, mit angedrückten faserigen Schüppchen; femer mit einem randständigen,
mit der Hutepidermis zusammenhängenden, dem Hute gleichfarbigenV'faserig-häutigen und kleinschuppigen
S c h l e i e r ; mit angehefteten, gedrängten, purpurbraunen, später zerfliessenden, eine wässerige
weissliche Mi lch reichlich absondernden, mit weissem und"gekerbtem Rande versehenen Blät -
t e r n ; mit einem walzigen, gleichdicken, aufrechten, Massen, faserig^chuppigen, wäsiilichen, oben
vollen, unten fast hohlen S t rünke; mit weissem, faserigem, wässerigem F lei sche. Er ist ohne
Geschmack und Geruch.
Ag. modo ' gregarius, modo caespitosus, pileo primum subconico, obtuso,dausó, et rotiuidato,
dein convexo-flexuoso, ad marginem involuto, piloso-squamóso, ochraceo vel aurantiaco, dein
furvescente; squamulis adpressis, fibrillosis; velo marginali epidermide contìguo, pileo concolore, fibrosomembranaceo
et squamuloso; lamelüs adnatis cònfertis, purpurèo-fuscisV dein ìiquéScentibus lactétìàe seroso,
copioso, albido redundantibus et margine crenulato, albo praeditìs ; stipite ereC^-cylindraceo,
ae quali, pallido, fibrilloso-squamuloso, intus albo, supra pieno, infra sub cavo. Caro alba, fibrillosa
aquosa. Odor et sapor nullus.
Agaricus lacrimabundus. BULLIARD Herb. Taf. .525. Fig. 5. SOWERBY Icon. Taf. 41. FIUES Syst 1
p. 287. Epicris. S. M. 823.
Er erscheint bei uns ziemlich selten, und wird sowol desshalb, als auch wegen seines wässerigen
Geschmackes, seines faserigen und unausgiebigen Fleisches, der Blätterfarbe und des Zerfliessens derselben
nie zur Speise "benutzt werden.
Vorkommen.
Bei Prag im Herbste in Wäldern und Garten- selten.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 12 — 14. Pilze verschiedenen Alters in nat. Grösse; Fig. 15. ein alter Pilz von unten ges. mit
den milchenden Lamellen und einem grossen Milchtropfen im eingerollten Hutrande, n. Gr. ; Fio-.' 16. ein Längendurchschnitt
n. Gr.
Tafel XL III. Bild 1.
Löwenzahn-Blättersehwamm. — Agaricus Taraxaci, KB-M.
Bezeichnung.
Ein Blätterschwamm, dessen Hut früher erhabenrund, später niedergedrückt, nackt, glatt,
fast glänzend, trocken, blassgelb, in der Mitte bräunlich, am Rande'geschweift, eingerollt, später
zerschlitzt erscheint; mit angehefteten, vielreihigen, braunen, später gekerbten und krausen Blät tern,
deren kürzere nach hinten gerundet-verschmälert sind; und dessen St runk gekniet, rund, glatt'
braun, am Grunde verschmälert, blass, derb, innen weiss und voll ist; mit einem unvollständigen
S c h l e i e r . Das F l e i s c h ist weiss, saftig!;«;der G e r u c h schwammig; der G e s c hma c k mild, fast
bitterlich.
Ag. pileo primum convexo, dein depresso, laevi, glabro, paululum nitido, sicco, luieolo•
centro furvescente-, margine flexuoso/subinvoluto,, dein fisso; lamellis adnatis, polydymis, fuscis dein
crenulatis et crispulis, brevioribus a parte postica rotundo attenuatis; stipile inclinato, tereti, 'laevi,
fusco, ad basin snbattenuato, pallido, firaro, intus albo, pleno; velo spnrio. Caro alba, sncciüenta|
odor fongosus; sapor mitis, amariusculus.
Vorkommen.
Er ist äusserst selten, erscheint im Frühjahre, auf Wiesen bei Prag, als Parasite der Wurzel des
gemeinen Löwenzahnes QLeontodoji TaraxäcumJ. TJnschädlich.
Erklärung der Abbildung.
Fig. 1. Der Pilz auf der Löwenzahnwurzel in nat. Grösse.
Tafel XLIII. Bild 2 - 6.
Hallimasch, Heckenschwamm. Agaricus^ melleus, WAHL. — Böhm. Waclawky.
HFranc. Tete de Meduse. — Agaric annulaire herisse. — itai. Famigliola
buöna. — Eng1- Vale-brown agaric.
Bezeichnung. ,
Ein büschelweise wachsender Blätterseftwämm,"desS! e n Hut rundlich gepuckelt, stumpf,
fleischig,igelblich, honigfarb oder'schmutzigbraun, seltener fleischfarbig ^TJrauii, blasS, schmierig oder
trocken und am Rande eingerollt erscheint, einen dunMef«gefärbten Hö^teWr1 besitzt, und mit kleinen
gehäuften, haarigen, sich aufrichtenden, schwarzwerdenden S c h ü p p c h e n bedeckt ist; mit weissen,
blassen, später bräunlidr-gefleckten,'' angeheftet heräblauferfdeh, entfernt stehenden vielreihigen Blät -
t e r n , deren kürzere nach hinten abgerundefasiiid. Der S t i ü n k ist lan^f «fast wialzigj'.oder am Grunde
verdickt, gebogen, fest, voll, faserig-schuppig, früher blass fleischfarben,' später ¡Schmutzig-leichenfärben,
oder olivengrau, mit einem hängen den, weiten, ^abstehenden, weissen, gestreiften Ringe;
Ge s jpim *a c k süSssäueriich; Geruch süsslich. E sS b a r.
Ag. caespitosus, pileo convexo, umbonato, carnoso, luteo, melleo vel^sordide fusoMSraro
carneo-fusco, pallido, in umbonem qbscuriorem excrescenie, squamulis conferfis;, pilosis adscendentibus,
nigricantibiis tecto,'ad marginem involuto ¿iCco Vel hu mido jlamellis polydymis,' albis, pallescentibüs,
dein rubiginoso- vel fusco-maCulatiäj adnato-decurtentibusV ¿stantibus,, hrevioribus postice rotundatis;
stipite velato, longo, subcylindraceo, vgl ad baisin incrassato, flexuosö, firmo, pleno', flbroso-squamuloso,
primum pallide-ificarnato, dem livido vel olivaceo-cinereo. Sapor acidulus; odar subdulcis. Fungus.
innojiuu.s, esculentnsque... f
Synonyme Bezeichnungen..
Agaricus obscurus. SCHAEKFEH. Taf. 75. Agaricus pulridus•• SCOP. F. c. p. 420. Agaricus melleus.
YAHL. Fl. Dan. FBIES, SYST.,My^ I. p. 30. Epicrisis p. 22. Agaricus annularius. BUMJARD.Herb. Franz.
Agar, fusco-pallidus et congregatus, BOI/TON Fung. Taf. 140. 141. 436. ' Ag. slipilis. SOWERBY. Engl,
fungi 101. Ag. polymyces. PEIISOON Syn. p. 869. THATTINIK. Essbare Schw. p. 46.
Abbildungen.
MICKELI gen. Taf. 8 i . ;Fi'g. 2. BATTARA Fung,, arim. Taf. 11. Fig. B. —F. BÖLTC^Musr. Taf. XXXIYund
Taf! ^ 3 6 . 140. 141. BTJMJAIUJ Herb. Taf. Ö77. Ö4OF§Fi£. K Flora Danic'. 1013. IOWERBY Taf. 101.
TRATTINIK essbare Schw. Taf. D. — LENZ essb. Schw. Taf. 2. Fig. 7 (schlecht}. GREVILLE ScoTT.-Crypt. Flor,
tom. 6. Taf. 332.
Vorkommen.
An faulenden Stöcken und Wurzeln unserer Laubhölzer; gemein, im Herbste.
Anwendung.
Dieser Pilz wird in Böhmen und Oesterreich häufig genössen, und gibt ein angenehmes sättigendes
Gericht. Da er sehr grosse Gruppen bildet,* schnell wächst und sehr häufig in Waldgegenden vorkömmt, so
verdient er als Nahrungsmittel volle Beachtung. PATJLET hält ihn mit Unrecht für giftig.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 2. eine Gruppe junger Pilze; Fig. 3. eine alte Gruppe* Fig. 4. ein Pilz von unten gesehen;
Fig. 5. 6. Längendurchschnitte nat. Gr.