läfst, vielleicht stumpf drückend, kratzend. Sie stieg durch
zwei Stunden, liefs dann durch mehrere Minuten nach, vermehrte
sich wieder und verlor sich dann allmälig, ohne etwas
dagegen gethan zu haben, nach acht Stunden. Dabei blieb
der Puls unverändert, die Sekretionen gleich; es entstand
weder Eckel, noch Erbrechen, noch Betäubung.
Resultat.
Der erwähnten Erfahrung zufolge müfs ich doch vor
dem Genufse dieses v e r d ä c h t i g e n Schwämme» warnen;
denn eine gröfsere Quantatätniwürde' auch difitpschädliche
Wirkung in höherem Grade erzeugt haben.
Taf. XXIX. Bild 18—21.
Schuppiger Fliegenschwamm. — Amanita aspera, pkrs — Franz. Agaric âpre.
Bezeichnung.
H u t etwas convex, gebuckelt, gewellt oder unregelmäßig gebogen, bräunlich, mit braunen, schwarz
werdenden, filzigen, spitzigen Warzen und weïfseh, schuppenförmigen Wulstschuppen bestreut j. nait freien,
z a r t e n , weißen oder weißlichen, selten schwach fleischfarbigen B1 ä t t e r n ; mit i^nem vollen, später
hohlen, über dem zurückgeschlagenen Ringe weißlichen, glatten, unter demselben slihuppig fädigen, mit
dem Hute gleichfarbigen St runk^.
Am. pfleo subconvexo, umbonato, undulato vel irregulariter flexuqso., fussescentö, verrucis fuscis
nigrescentibusque, tomentosis, acutis, rudimentisque albß. squamaefprmibus volyae .«onsperso; lamellis lib:eri||
tenuibus, confettis, albis vel albidis,, rarius subincarnatis; stipite fareto j dein ,cavo, supra annulum reflexum
albido, glabro, infra squamuloso- librilloso, pileo concolori.
Bezeichnung anderer Autoren.
Amanita aspera: pileo «arnoso compacto, umbonato rufèscente^Mïgineo, verrucis acutis aspéris,:
lamellis confertis candidis, stipite fiferilloso subbulboso.• 'PERSOON Observ, myc. 2. P/'aK* Éjusdi Synöjs. P; 256.
SECRETAN Mycogr. 1»' p. 24.
Agaricus asper: lPERSOON Abbild, d. SchWi !3. fasc. DE CANDOHCE Flor. franci'Wp, 208^' FRIEP %st/myc.
p, 18, "VIITADIM Amanit. Illustr» p,r t28,
Abbildungen.
PERSOON Abbild, d. Schw. 3. Hft. letzte Tafel (eine kleine schwache Form).
Beschreibung.
Die H ü t g e s t a l t ändert sehr und ist vielfach gebogen Individuen zeigten keinen Geschmack, an andern War',>r
und zerrissen. Die Huthaut reifst schuppig und hin und widerwärtig und Kratzen erregend. |
wieder warzig, ist feinfilzig Und der Filz bildet !die spitzen, , ' .'••-. , ' ^ ^ ^ ,
oft pyramidalen, eckigen Schuppen» Die ganze Hutfläche
ist glanzlos, matt und so tief eingerissen, dafs das weifse 1. Es wurden 5 Drachmen des Pilzes gebraten. Das
Fleisch sichtbar wird. Oft bilden Oberhaut und Warzen Gericht war s e h r zähe, trocken, der Geschmack fade
blofs zerstreute Inseln. Das Hutfleisch ist zart, 1 — 3 und adstringirend, und (äzeu^e nach dem Genüsse keine
Linien dick, wollig und seidenglänzend. Die B l ä t t e r sind Folgen,
dünn und stehen sehr gedrängt, vielreihig und verästeln sich 2. Das Mä d c h e n, wèlehes 5 Drachmen gékobhten
oft gablich, ihre Farbe ist rein weife, im Alter ins Roth- Pilzes genossen hattei gab den'Gésc^màck widrig, etwas
liehe und Fleischfarbige schillernd. Der S t runk ist bis styptisejî' und das Gericht,'„zähe wie Leder" an. Es zeigten
1 £ Zoll dick und 3 — '6 Zoll hoch, über dem hängenden sich keine Erscheinungen nach dem Genüsse,
weifsett Ringe'weifs', unten so wie der Hut bekleidet u ... . ... iHn d , ' ' ' . '-R..'e s. uSlMta?t . gefärbt, etwas knollig verdickt, mit faserigem, wasserigem
Fleische. Wir sahen Wulstreste am Hute, jedoch auch am Der Schwamm ist zwar nicht absolut giftig, aber nicht
jüngsten Pilze eine Wulst oder etwas Aehnliches. Der Ge- verdaulich, also wenigstens nicht geniefsbar.
ruch ist unangenehm und erzeugt in Menge Kopfweh. Einige
Staubpilze, Stäublinge, Pfobfüsse. — JLycoperdon. — L.
Ital. Vesdil. Franz. Wesse-loup. ^Engl. SuJjF-baffl, —
Böhm. Peyehawky.
Man nennt'so eine Pilzfamilie,' welche innerhalb einer häutigen Hülle (peridium) tim Alter
eine zahllose Menge weifser Sporen in Gestalt einer Staubmasse einschliefst. In de? Jugend sind
diese Pilze jedoch sämmtlich fleischig und saftig* Ihr zartes, wohlschmeckendes und saftiges
Fleisch beginnt oft nach wenigen Stunden zu gilben, übel zu riechen und höchst unangenehm
zu schmecken:,'' indem' 'Sich aus dar fleischigen :Ma»se; 'dag: Fadengewebe und die Sporen abzusondern
beginnen.
In jenem jungen Zustande werden sie oft statt junger Champignons genossen; sie sind
noch zarter und eben so wohlschmeckend. So lang siie zart und weife sind, wäre bei Theuerung
und Hungersnoth dieses Nahrungsmittel zu berücksichtigen, da diese Pilze auf Wiesen, Hutweiden
und Triften oft zu Tausenden erscheinen und an demselben Orte den nächsten Tag
abermals neue hervorwachsen. Man kann sie braten oder kochen und dann mit Pfeffer und
Salz verspeisen.
Die reifen, bereits ausgestäubten Pilze der grofeen Arten (siehe Taf. 30. Fig. 7 —10.)
wurden einft als blutstillende Mittel benützt LA FOSSIS will sogar die Blutung aus der durchschnittenen
Schefflkelarterie des Pferdes damit gestillt.haben.
JOHN gab eine ehemische Analyse der Lycoper den, Er fajid, dafs 1 5 0 Gran
des Peridium 1 Gran Asche und 80 Gran Pulver sammt Haargeflecht 1 Gran Asche gaben.
In der Asche des Peridium fand er kohlensaures Kali und Kalk, Eisenoxyd, Kieselerde,
Schwefel und salzsaures Kali, In der Asche der Sporen und des Haargeflechtes phosphorsauren
Kalk (fest die Hälfte), Kali, Eisenoxyd., phosphorsaures Eisen und Natron.
Taf, XXX.. Bild 1—3.
Schwärzlich werdender Bovist, kuglicher Stäubling. — Bovista nigrescens, PERS.
Bezeichnung.
K . u g l i ( j h , früher aufsen. und;, innen .¡weiis,;
und fleischig, mit doppelter H ü l l e oder P e r i d i e , deren
äufsere später in Stückchen zerfallt, die innere aber schwarz wird; mit kuglichen kurzgestielten Sporen,
welche sammt dem Haargeflechte dunkel rothbraun gefärbt sind.
B, sphaeroidea, primum extus intusque Candida et carnosa, peridio duplicato, dein peridio externo
id' frust^II4®1secetlen<6J,interno nigresccnte; cäpillitio sporisque globösis, pediceliatis, umbrino-purpureis.
Bovista nigrescens: major nigrescente umbrina, subtus plicata. PEKS. Syn. p. 136. FKIES. Syst.
myc. 3. p. 23. LENZ "efsfiäre ^ chw! S. 117. Taf. 18. Fig. 75.
Lycoperdon globosum BÖLTON Tab. 118. Lycop. arrhizon BATSCH fig. 116. Lycoperdon Bovista SOWERBV
Tab. 331.
Beobachtung.
Er erreicht die Gröfse einer Nuss, die Gestalt ist. fallt die äufsere Hülle-völlig ab, die innere aber wird früher
länglich rundlich, die äufsere Decke besteht ans zwei Plätten,' bleifarb und endlich braun. Nach Innen entspringen aus ihr
deren äufsere gebrechlich .ist, beim Betasten in Stücken'und,' feine, zarte, fast unsichtbar gegliederte und vielfach vey-
Blättchen sich ablöst; die innere ist zäher"und zarter. Sie ästelte Fäden, die eine wollige Masse bilden, welche zwiumschliefst
das zarte, weifse, wollige Fleisch, welches sich" „/.sehen sich die kleinen kuglichen, braunen, langgestielten
nach wenigen Stunden bereits in eine gelbe, schmierige, Sporen oder Samen (siehe fig. 3. a) beherbergt, welche
stinkende Masse verwandelt, welche dann al^ Staub, braun, anfänglich mit ihren Stielchen an den Fäden befestigt ¡sind,
aus Fäden und der Sporenmasse bestehend, erstarrt. Dabei*
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