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über. Dieser ist fast walzenförmig, so hoch wie der Hut,
weife, zart bestreut, und selten nach unten schmäler.
2. F o rm, falls sie nicht» verdient eine eigene Art zu
seyn. (Taf. 16. fig. 7. 8,. 10.,-—, Taf. 17, fig. 17. 18. 19^
Der Pilz erreicht 3 bis 6 Zoll Höhe. Der Hut ist
kegelförmig, oft fast cylindrisch, selten eckig, meist rund,
etwas stumpf, und wird 1 bis 1-i- Zoll dick, und 2 bis 4
Zoll hoch. Seine Farbe ist gewöhnlich schmutzig braun, und
geht ins Schwärzliche über. Die Haupt r ippe n verlaufen
der Länge nach in der Richtung der Achse des Hutes, sind
lang, etwas stumpf, nicht gerinnt und anastomosirend, mit
tieferliegenden faltenartigen Que r r ippen. Die durch den
Verlauf der Rippen gebildeten Felder sind sehr lang, schmal
und tief. Ihr Boden ist theils durch die Querrippen, theils
durch Falten und Gruben vielgestaltig und ungleich. Das
F r u c h t l a g e r bildet eine dünne, schmutzig braune, wachsartige
Schichte, und besteht aus fast gleichen, cylindrischen,
grofsen, in der Jugend fadenförmigen S c h l ä u c h e n , welche;
6 eiförmige. S p o r e n beherbergen. Der unter den Sporen
befindliche Raum ist mit einer scheinbar flockigen Masse gefüllt.
Der R and oder die Basi s d'es Hutes ist kaum
1 bis 2Ximen, selten darüber breit, und vom Strünke entfernt,
meist horizontal abgeschnitten, ohne bedeutende Wellen zu
bilden. Der St runk ist fast immer kürzer als der Hut, meist
vollkommen walzenförmig, selten unten knollig und grubig,
weifs, oft weifslich-roth, oder ins Braune spielend. Er ist
an der äufsern Fläche sehr zart, milchhaarig und quergestreift.
Bei dem Uebergange in die Hutsubstanz breitet sich der
oben oder in der Mitte eingeschnürte Strunk bei schneller Erweiterung
fast horizontal aus, wodurch er sehr von der ersten
Form der Spitzmorchel unterschieden ist. Die H u t - und
S t r u n k h ö h l e sind mit vielen Milchhaaren bekleidet. Die
S u b s t a n z ist fest, gebrechlich und schmackhaft»
Diese Morchel kömmt im Frühjahre und Herbste in Gärten
und auf Wiesen vor.
Taf. XVI. Bild 11. 13.
Wachs-Spitzmorchel. — Morchella conica, var. ceracea. .— Böhm. Woscospicata
Sturz.
Bezeichnung.
Mit einem kegelförmigen, verlängerten, braunen Hute, —starken, hin nnd'hergebogenen, zügerunJpen
stumpfen, nicht gerinnten Längenrippen, — grofsen, verlängerten vielgestaltigen FeTdern mit gefaltet
zelligem Grunde, und mit einem kurzen^ walzenförmigen, glatten, weilsen Strünke.
M. pileo conico elongato, fusco; costis longitudinalibus j^creberrimis, flexiiosis, rotundatis, obtusis,
non carinatis; arcolismagnis,»elongatispolymöäphiä,. funda plicato-ceUulütsoi;- stipite cylindricö,
brevi, laevi, albo.
Beschreibung«
Der Hut dieser Morchel, die wohl mehr als eine ei- oit hin- und hergehören, hin und'wieder verengert» Sie.sind
gene Art denn als Spielart betrachtet zu werden verdient, ist • tiefzellig mit gefaltetem, gleichsam verschmolzenem Grunde,
kegelförmig, 2 bis 3 Zoll hoch, etwas stumpf, rundlich und Der S t runk ist walzenförmig*^' kürzer als der Hut,
bis 2 Zoll dick. Die R i p p e n , deren Substanz gröfsten-. 4- bis 'Zoll dick, und 1 Zoll'; selten darüber lang, weifs,
tv
tbeils aus dem Fruchtlager besteht, ein • wachsartiges Ansehen sehr fein bekleidet: und ohne Gruben,1 Arn Grunde ist rr eth
a t , und sehr gebrechlich ist, verlaufen der Hutlänge nach, was verengert;; und ¡geht in einen sparsamen W ü r f e l s t,o>c,k
sind nicht gerinnt, dick, stampf, abgerundet,;und hin- und vqn, Wolliger., etw^s saftiger Substanz über. Hut- und
hergebogen. Sie anastomosiren;selten!, aber dann mit dersel- S.trunkhö hl e s iml geräumig, weifs,und ihre Wände mit
ben Dicke, wie die Hauptrippen;;': daher sind die A n a s t o - einem zartflaumigen Anfluge bedeckt.
m ö g e n ebenfalls dick, abgerundet, und gleichsam miden. Diese Art erscheint dem Auge steif, und wie aus Wachs
H a u p t r i p p e n verschmolzen. Die durch die Hauptrippen geformt:; Subs tanz und G e r u c h , so wie auch e (i c: -
und deren Verbindungen gebildeten F e lde r sind in die^Länge'"' s c hm a c k empfehlen sie ausnehmend; nur gehört sie zu den
gedehnt, meistens grofs, ungleich, unregelmäfsig imd buchtig, bei Präg selten vorkommenden Morcheln.
Taf. XVI. Fig. 13. — Taf?'Xf Iti'' Mg. t 2.
Gebrechliche Spitzmorchel. — Morchella conica, var. rigida. — Böhm.
Krchka-spicata smrz.
Bezeichnung;
M • mit kegelförmigem, spitzigem, fuchsbraunem, am Grunde angeheftetem Hute, länglichen, ungleichen
Feldern, und mit einem walzenförmigen, weifsen, kleiig überzogenen Strünke. .
M. pileo conico, acuto, fulvo, basi adnato; areolis oblongis inaequalibus; stipite tereti,. albo,
furfuraeeo.
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Beschreibung.
Diese Morchel ist der.kegelförmigen sehr verwandt, unterscheidet
sien aber von ihr durch den !MangeL deutlicher
Ii|ngenrippen des Hutes, die Felderform,. und durch den^mit
sehr kleiigem Ueberisuge versehenen Strunk. Indefs mag sie als
Abart "hier erscheinen, um nich't 'flep'Arten gar zü viele zu
bildefa. Der Hut istkegel-Vöder zuckerhutförmigl, ziemlich
spitzig und fuchsbraun, Die^L ä n g e n r j i p p e n fäostae primariae)
sind undeutlich" verschmolzen und die Ripne'n über--!
haupt zugerundet, stumpf, und nicht gerinnt, twodnrchsie .sich
von der h o h e n Ma r che 1 ißlorchclla c/ata Fn.) unterscheidet.
Die Felder sind länglich, von ungleicher Gröise, verschiedengestaltet,
tief und mit Falte'n und Grübchen am Boden versehen,
Der Hut rand ist zugerundet, indem das Fruchtlager
nach innen verläuft, dieses ist wachsartig und dünn. Der
iSitr u n k ist ¡fast walzenförmig, gewöhnlich oben und unten
verdickt, am .Grunde gefaltet und röthlich weifs, mit einem
dichtkl'eiigen Ileberzuge. Seine Wandung ist einfach, ¿Linie
dick, und so wie der ganze Schwamm gebrechlich und spröde.
Die Hut - und S t r u n k h ö h l e ist geräumig und hat wie
die -A.ufsenflSiohe des. Strunkes einen kleiigen Ueberzug. — Sie
kömmt-.sehr..sehen in Böhmen vor. Aus der Gegend von Leitjjneritz
erhielt .ich sie, als eigene Art , von meinem Freunde
dem Herrn Professor HACKF.L.
Köstliche Morchel.
Taf. XVI. Fig. 17. bis 19.
Morchella deliciosa, FRIES. —
franz. Morille délicieuse.
Böhm. Chutnä smrz; —
Bezeichnung. v
Sie hat einen .mehr oder wenige;, kegelförmigen, am, Rande mit dem Strünke verwachsenen Hut, gedrängte,
hin und herg.ebogene,,, dicke LängenXiippen;,.;^und einen fast walzenförmigen, nackten, weilsen
Strunk, èinen flp®kigiin weifsen. WnrzeRt.ock und aufgorst feine S^pj ä u eh e,
M. pileo plus minus conico, basi-' aiatrt^^o^-^fitednialibusjl confertis, flexuosis, crassis;
stìpite subcjdindrico, laevi, albo ; mycclio floGcosp|; albo ; ascis minutissimis. Kz.
Morchella deliciosa, pileo subcylindrieo, acuto, basi adnato; costis longitudinalibus, firmis,
rügis transversalibus connexis; stipite laeivi. FniKs,Syst. mye,
Abbildungen: keilie ähdetwärts.
Beschreibung.
Der Pilz erreicht i bis 3 Zoll Höhe. Seine Färbe ändert'vom
Gelblichen iifs:tBlafsröthliche und Fleischfarbige, und
verliert sich beim Trocknen. Der Hut ist 2 bis 2-J- Zoll hoch*-
oft beinahe ^ cylindrisch; meis¥ehs;: aber--kegelförmig, . etwas
spitzig-, und im Umfange' rund. Die Räp p e n verlaufen nach
der Hutlänge, sie stffie'n selbst :bei vollkommen entwickelten
Exemplaren gewöhnlich zü zwei und zwei an einander, und
zwar soj gedrängt, dafs zwischen den paarweise,verbundenen
Rippen blofs hin ¿und hergebogene Ritze entstehen. Diese
L ä n g e n . r i p p e;n sind w e l l e n f ö rmi g gebogen oder
gewunden, oder, eingerollt, und immer, stumpf abgerundet.
Zwischen diesen Paaren der Längenrippen werden durch ihr
Züsammenfliefsen und durch die Queicrunzeln verschieden gestaltete
tiefen F e l d e r gebildet. Der H u t r a n d oder die Basis
des Hutes ist so-Wie bei ihrer nächsten'Verwandten , der
h ö h e n Mo r c h e l {M. data FR.)1, . etwas nach innen gerollt
und ungleich. Die R i p p e n des Hutes bestehen aus der röthlichen
Schlauchinge, und der blässern und weifsern Strunksubstanzwelche
sehr- locker-' ztdbg isteI)ic?lT n t h i> Ii 1 e
ist geräumig, und mit feinen weifssn Körnern überzogen. Im
Alter1 entfernen sich die meisten Rippen von einander:, und
bilden dann gröfsere Felder, die1 Hutfärbe wird dunkel fleckig,
und einzelne Parthieen beginnen' zu faulen.'
Dor S t runk ist am nbern Ende - ausgebreitet, in der
Mitte dünner und fast walzenförmig, an der Basis verdickt.
Er- ist in der Jugend mit einem kaum bemerkbaren flaumigen
Ueberzuge bedeckt,, welcher selbst im Alter selten verschwindet,
und beim Betasten gelblich oder bräunlich wird.
Jttfeli Hut- und Strnnkhöhle haben diese Bekleidung. Im
hSh'ernAilt'e* ist der S t r u n k faltig, gerippt; die R ippe n
sind breit und gerundet; die F a l t e n bilden gegen die Hut-
'spitze zu - seichte 'Grüben. Der ganze Strunk ist, gegen das
!®ageslicht gehalten, etwas durchscheinend nnd zäher als jener
der hohen Morchel (M. data); seine Wandung ist oft 1 Linie
nnd< darüber dick, und besteht aus 3 deutlichen Schicht
e n . . Die äufs.ere Schichte bildet di,e Rippen und Falten,
ist wächsartig, und ihre /(dien sind zu kurzen, dichten,
strahlicht-horizontal liegenden Fäden verwebt. Die innerste
Schichte ähnelt ihr sehr, ist Jedoch etwas dünner, zarter
und bildet weniger Falten, als die änfsere. Die Mittels
c h i ch t e ist wollicht, weifs, und ungleich dick; sie bildet,
oft in sich selbst zerfallend Gänge und dünne kurze Höhlen
zwischen den beiden Strunkblättern.
D k s F r u U s h t l a g e r wurde meistens im unausgebildeten
Zustande, und o h n e Sporen gefunden.
G e s c h m a c k und G e r u c h dieser Morchel sind sehr
angenehm; sie wird daher wie die Speisemorchel geschätzt
und gesucht. Ich erhielt sie am häufigsten zu Ende April
bis -Ende Mai aus' den Tannenwäldern bei Wl k o w auf der
fiirstl. L o b k owi t z . Herrschaft K o n o p i s c h t in Böhmen.
Aufserdem aber von der grofsherzogl. Toskan'schen Herrschaft
Re i chs t adt .
In der Nähe derselben kam sehr oft der unschädliche
s c h w ä r z l i c h e Schüsselpilz (Peziza nigrella P.)
vor, daher derselbe auf derselben Tafel Fig. 20. 21, znm
Ueberflusse beigesetzt ist.