Der rauhe und V i t t a d i n i s che BlätterschWamhii:
(Agaricus asper et Ag- rittadini) besitzen auch eine ähnliche
Vorkehrung, indem ihr» Blätter in eine ringförmige,
jedoch am Hute angelehnte, dìinne, zartè, fast durchscheinende,
vom Strünke beträchtlich entfernte Membran endi'^felii « Dieser
flache, T Linie breite Ring ist nicht an das Hutfleisc'h-anger
wachsen, sondern nur angelehnt. — FRIES Cottarium oder-
Kragen hängt vom Hutfleische herab und seine Wände"gehen
der Fläche des Strunkes parallel, wahrend die oheH' erwähnte1
Bildung ihre Fläche jener des Hutes parallel hat1,, Turf'ihr
innerer Band mit der Strunkachse einen rechten W i n k e l bildet.
Jene Linien in der beide Blattflächeiii zusammentreffen,
heifst die Kante, oder der Band des Blattes (margo lamellae)—
Man unterscheidet einen schìarfen^ Bandi(jiiargó acutus v.
acuta]) einen s t ump f e n (margo obtusus v. obtüsa). Er
heilst •
• ganz- (intègerrìmiì)ìHvenn; er ununterbrochen- ohne tiefe •
Einschnitte nmd Zacken'ästi z. B. Taf; l'ä Figi 1 Ì.J;fi ;>
gegähnt (dcitfafo^^SS'aig'ferrata s. sernäata)^i
als von dem Hutrande die Bede wäf, nähsfiferläutert Shà'd'ejlil
e i n g e r o l Iti • (involuta), wenn' sich 'der -Band des
Blättchens nach innen rollt z:i®.i'Taf. 5. Figi 14;—.16.
>'ß. Substanz. .
: Die'Blättsubstanz ist: jener ides' Hutes ^ähnlich, und1 man
sagt dann die Blätter sind :
f l e i s c h i g {tarn, carnasae); wachsartig (ceracene);
g a l l e r t a r t i g (gelatinosae) ; • k 0 r k x g (suierosaep;' ho 1-
zi''^•{lignosae') ;• hol - n a r t i g (corneae);
Oft brechen sie bei der geringsten Beugung und heifsen
dann
z e r b r e c h l i c h oder b r ü c h i jg (fragiles), •/•• B.»bei)
den Täublingen (Agàrici Sectio Riissulä)i'":"
f ü i e korkigen und holzigen; Blätter aber'sind oft bedeutend
fest und dehnbar; ohne verletzt zu wefdSi; sie heifsen dann :
z ä h e (lentae s. tenaces), zi>*«B. die holzigen Blätter-1
schwämme und GÄirtschwämme. Die Substanz der Blätter
kann aber auch nach ihrem gröfsern oder geriÄgffwSäftge-.
halte verschieden seyn. Enthält sie keinen eigentümlichen
Saft, keine Fèuchtigkeit oder Wasser, so zwar, dafs sie trokken
erscheint, so heifst dies; -
s a f t l o s , saft leer, t rocke n ('/. exsuccae), in»
G'égénsatz zu s a f t i g (sitcculentae) ; .
t r o c k e n , dürr (aridae), im höchsten Grade saftlos
und trocken; z. >B. die Blätter der Dat'dalca ¡rafn'a, FR.;1..
S e h r s a f t i g , saf tvöl l (sMceo«ae,i) »sind difeBlätter,
wenn :die Substanz mehr. Flüssigkeit als gewöhnlich enthält;
ohne jedoch einen eigenthiimlichen Saft (oder ein WaSsei)
zu erkennen;
w äs s r - ig, w a s s e<r h a l t e n d (i. aquosaewenn sie
bei einem sanften Druck, oder auch ohne denselben eine
klare, ungefärbte, dem reinen Wasser gleichende Feuchtigkeit
fahren lassen ; -
m i l c h e n d (1. lactescentes wenn die--Flüssigkeit
nicht farblos, sondern-gefärbt und getrübt ist, diese'führt den
Namen Mi lch (lac), • die Schwämme aber, deren BläUer-sie.'
führen: B e i z k e r , MilchIer'(£a<;fimV, hactiflui, PEIUS;
Galorrhei, FN.;. •
Die Milch Ciac) der Blätter mufs wegen mehrerer ihrer
Eigenschaften näher betrachtet werden. Der ausgetretene
Milchtropfen vertrocknet, und zwar entweder so , dais man
ihn nicht siehet, und dafs er keine Weberreste zurück lüfst,
d. h. d ierMi lch v ers'ctfcw i inl teéS(Xjan fiijgax), o&et pío'
hinterläfst beim Trocknen eine-oft'gleicKförmigey. oft anders
gefärbte mehlige loder feste l'erle, d. h.di e .Milch ist b 1 e i -
l i e u d (persistensi)*'.. B. beim wolligen BfiSerling (Ag.'wel-,
lereus, FN. ).;';--
¡¡¡(-.-'Ferner i.st sie
u n v«Rr ä n d e r 1 i c h (Lac immutalile), wenn sie an der
Luft und beim Vertrocknen dieselbe¡;tFarbe, welche sie.-im!
Heraustreten zeigte, behält;
: ' v e r ä n d é r l i e h (£. BiMfaWZe),-, wenn sich diefc'Farbe
"bedeutend verändert, z. 1!. .'dafsjsie beim Heraustreten weiß,
beim Trocknen aber- rüllilich oder viüleftrist;
g l e i c h f arbippancöZoi-Ji wenn dieÄilch mil den Blättern
dieselbe.Fiärbeihesitzt; :zeigt-sie "aber eine andere Farbe, .so<
nennt man sie
. - - u n g l e i c h f a r b i g.;v v e r s chi<'<1eufar 1)ig .(discolor)j\
/„ B. beim Blaumilchreizker- (sig* violascens iOa'i'o'.).
Die Farbe der Milchi fet bei derselben Art gleichbleibend;-?
am häufigsten komihen folgende Farben ¡derselben vor:
w e i f s (l. albuvi),¿gelb (l. luteum), roth (l. rubrum),
)vÄ6|lP't?t'.(7. wiolaceum$¡i gr a u (l; gnseum). Oft wird die
Milch erst später gefärbt und dann sagt man sie'wirde ,
g e l b Ii c h- (.l¿lntescens)¡ ';#|t h l s i e ist é J t M r d e n d
(Ii ru&e*caui%&. i o 1 e:t t w é r.dce;n
oder gr. ü n wfeir d e n di(/. vires'c'ewt)^ -Auch bezeichnet man
dies oft mit später (dein),- zi«B'.' die Milch weifs; später-grünlich(
¿ase álbum, dein v. demum vire'scetis), wie beim-wolligen
PJifFerlin^|(a^g-..iiieZZeTOM< Fa.). WAibjér nicht blos der Blatte
substanz der Scbwämine .kommt dié^Kigeñ.schaft* .des ABIchenszUj
sondern auch dem Hute .und dcm? Strünke.
"/. Lage wiil Stellung der Bhiiier. , ,
Ijaufen die Blätter i ungerader oder (lo.ch^venig abweichender
Linien -vom ' Strünke, als ihrem Mittelpunkte^! zuniii lulrande
wie Strahlen, oder wie die ¿Speichen eines llade-s-^ so.
Iiüiint man siev' rt
: S t r a h I e i l -B1 ä t t e r (lam. radiatue), :%fB. bei allen
Blätterschwämmen (¿igarici); ferner nennt man sie :.
glévilehl ä n g (longiluchne cic<jnalcs ? ciequtlong'ue
wenn alle Blätter eines Pilzes von gleicher Länge sind, Taf, 1.
Fig. 21. 22.;'
f a s t gleich lang (subacqualcs)> wenn einige um
weniges kürzer sind; '
• u n g l e i c h lang (7. longitucline inaequäles), wenn
die Blätter von verschiedener Länge sind, in welcher Hinsicht
sie dann
2 — 4 — 6 — 8zählig ( l . 2 — 4 — 6 — Snalae)
oder vielzählig (potynatae) genannt werden;
u n í e g e lmä f s i g , u n r e g e lmä f s i g gestellt {irregulares,
irregulariter p o sitae), wenn bei der Aufeinanderfolge
der längern und kürzern keine bestimmte Ordnung statt
findet, z. B. Taf. 1, Fig. 14.—15.;
r e g e l m ä f s i g gestellt, gereiht (regulariter
positae, seriales)s wenn sowohl die langen als kurzen Blatter
in einer gewissen, sich wiederholenden Ordnung und Zahl
aufeinander folgen, Taf. 3. Fig. 3.
D i e r e g e lmä f s i g sowohl , als unregelmäfsig
g e s t e l l t e n Blät ter sind wieder bei OTT, welcher nach
der verschiedenen Lamellentheilung oder dem Stand der Blätter
gegen einander, und nach der Ordnung, in welcher sie auf
einander folgen die Blätterschwämme eintheilte:
z w e ' imä c h t f g ' o d e f p i i z w e i r e i h i g (l . didymae ),
wenigste von zweifacher Ijangejvorkommen;,' wovon die kurzem
den Strunk nicht,erreichen, z. B. die*' Coprini
d r e im ä c h t i g oidÄfc- .4 r ejiiiliii J| |wenn
sie # o n dreifa® versäBelliter; Länge,: odoHjBlättejtheiluhg
V t l e r m i | h t i g tdfe)i v i e r » 4 h - i ' g t v o n
vierlach verschiedener l.iinge^z. B.^gewöhnlich beim Bi-izkcr,
beini'Chainpiguon: •
.•vielmiKÄh tBgi ide r v i e l r eiShi^J^joZyiZi/iraoeRvenn
die lllätt'erlänge fünf- oder mehrfad^^$schie6de^^B, z. lä.
M ^ T i g S ^ ,
8. Zusmmicnlmng der JSlälier mit dem Shuttle.
Das hintere oder dem Strünke zugekehrte Ende der Blätter
ist entweder . an dem Strünke befestigt, oder f r e i. Auf der
Art dieser Verbindung nebst dem Samenstaub beruht die
FfiiEs'sche Eintheilungsmethode der Blätterschwämme. Die
freien Blätter (7. liberae) sind nun:
d e m S t r ü n k e nahe (stipiii approximatae);
d e n S t r u n k fast b e r u h r e n d (stipitem suballingentes
d e n S t runk b e r ü h r e n d (stipitem attingentes);
y o m S t r u n k e e n t f e r nt s t e h e n d , geschieden
(a stipite remotae ? distantes , discreiae, exiviie liberae>
plane Itberae)^ wenn sie vom Strünke so abstehen, dafs ein
deutlicher Zwischenraum entsteht, z. B. Taf. 2. Fig. 8. 10.;
sie heifseri dann auch
d e m H u t e a n g e h ö r i g (7. pileo propriae).
Die am Strunk sitzenden Blätter unterscheidet FRIES in
a ng^e w a c h s e n e B l ä t t e r (l . adnatae), wenn das
hintere Ende oder die Spitze des Blattes mit seiner ganzen
Breite am Strunke festsitzt, z. B. Taf. 1. Fig. 33.; Taf. 2.
Fig. 12.; Taf. 3, Fig. 28.; und
f a n g e h e f t e t e (l. adnexae, adjixae), wenn diese
"Verbindung nur in einigen Punkten, oder zum Theil statt hat,
z. B. Taf. 1. Fig. 30.; Taf. 2. Fig. 24, 25. 34.; Taf. 3.
Kg;
• -;iM^;diffcXtionen derierstcn Art- von Verbindun^der Blätter
mit dem Strünke sind :
P^sjgiäS) Z aÄ® !®asSÄ n . ftotae aäiiaiae^giy j
i . . ¿ g j ^ t u ä jM aj igt e w a Ä f s e;!® (truncato-adnatae), z, B,
¿ig* de,cipicri$?(f.f:
Modificationen der-zweiten Art sind:
fa;S!t: anigäehevf|ie S B l . ä trSA^IiiiJaÄiejrae)i#i6hn_
die; 'Verbindung unvollkommen ist;
z u Ä l l s ä n - ' ^ ^ i e f t e t j dann s ich lösenS/ i^OTe,
dein secedentes^, 3. Fig. 10.';
h a k e n f ö r m i g ang<eheft:eite {uncinato-adßxae);
a u S;g,e r a n d.et a nge'ilhiiftcte feniarginato-adnexae),
Wenn der AnheftungspUnkt bis zur.Hälfte eingeschnitten, öder
aüsgetandet ist, Taf. 2. Fig. II.T—16.
«•• ;13eberdiefs sind die Blätter
h e r a b l a u f en d
der BiäS|er sich am. Strünke herabzieht, Taf.; 1. Fig. 27.
f a's t te;|f :B;l aiu f e » d Mfritidecurrentes^neT- partim
decurrenteS]j;jW^
l a n g , h e r ; a f | j a u f e n d e 0 m r , e n t e ^ j \Tai. 4»
4. Fig. ;
'. s f e | | e inba%)^- abl apf end4( i^Ki i i e decnrrente^ßstßpTi
sie durck d^t ief e Depression-oder Trichtcrforin des Hutes däs
Ansehn lierablaufcnder Blätter g,ewinnenij. Taf.- I . Fig., 3Sv i , 0
£. Zahl der 'Blatter Vfld Verhalten zu einander..
'' : Die Bläuer sind: -
s e l t e n (rarae), en t f e r n t s te'hend
(remotae, a ;se invicem distantes), wenn die Blätter mehr
oder vjcinger.v.von einander entfernt sind, Taf. 1. Fig. 11.
• ä b,(gieJ|o n u n f e l i unie^ldistinctae^^em
¡.'sich die einzelifeft, Blätter als für sich bestehend unterscheiden
J ^ Ä j . T ä f ^ v . Fig. 2. 4.
' • ' d a n i c . t i ß ;oder Tcrzöiclinirs. etovi Kojenhagcn
'lltÄ^^®••••'Bj^H^ii ab n L ame l l e n jene
Ä l Ä n Ä e n J « e r i , deren Zwischetiränm|.:
sö merklich sind,
m E m deutlich den Boden des Hutes Schauen,kann.
Dicht,--g en ä h e r t, ge d rÄ^ gÄf i coitgesia^appro-
.viniatae, confertae) heifsen die Blätter,; wenn' sie im Gegens^
ife zu den s e 11 e n e n Blättern sehr geringe, kaum bemerk-
•¡jMPwfiMbpB^mn^ Taf.H 8 B | H 'S» jMB T a t 3.
d i c h t a^-ei^än'dex stehend,
zwischen ilnncn man nicht auf den Boden des,Hutes, sieht.
Unt z * B H a f s i i j a K i l o s (¡imme*o$$k, numerosissimae\
die keinen Z-^^enraum. feemerken
H H l f f i V ' ye«vtS!yM;t»irtcafoe), wenn der"
Kjsprung unU die Bichtung der Blätter .so: undeutlich jist;,. dafs
»man mit den-; Ba;a|j:^^®mzelne|;,Blätter unterscheiden
kann;';
zpsg.m-m einpltp^gie,1n d (cofiaerenti^S unter einander
SP, dafs sich die^'.|äche.©uud Bänder berühren; z. B. Taf. 3.
Fig. 35.; Taf. 4. Fig. 1.
der Blätter. v, -
Sie- ist jener des 11 u.t.e<s« ähnlich, gleich oder ungleich,
«§ 'miedemtHiite bi g SLm^ t j e pHekjgg».
col.öresfi .öder •
. • u n g i ! e i c h f ^ b % | m der sie
können beideswauch in BBziehung zu demv
",S t r u n k e s:eyn.
Jedoch ist ¡gemeiniglich die Farbe iler Blätter von jener, des
•Hutes ; s .o*Ä, als. .auch-des Str.uijfgsäverschieden. Die FAJ;be.
der Blätter (hängt von der Färbung der Slp o r e n ab, jedoch
kommen ¡auch.^Blätter von dunkler,-ljarbe vor, deren .Sporen
weifs,¿sind , und weifse oder lichtgvefarbte Blätter bei dunklen
Sporen.
• S||syie LINXK nach der F a r b e des H u t e s , so theilte"
V. JI.ii.t.KH die Blätter.sclnvämine nach der F a r b e der-Blätter
iSydie mit, weifseni,,, ®;ht|elbenp(jgelbfji: ,„ rothen ,. bjajjen,
grürten-j, ssehmutzigfärbigen, aschgrauenmäusefarbigen und
braungelben/Blättern.
FRIES:nimmt naenider Karbu-ng der Sporen sieben
Hauptfarben der. Blätter-Jan, als*
• , /w ei f s e> (i. dlbae) : • Abtheilung Weilifes am e r (Leucöspori);
ihre Sporen sind ungefärbt, doch nicht immer, die
, p Ä e r ,.../raf:;M 2.; F4g:.>i.fe|ni
r.,o.;s e n f a r b e n e s f i . 7ü»ea;e& mit.jgspsenfärbigen, oft
inkarnatfärb|gÄ Sporen, z. B. Agarici Ihjporhodii, Taf. 2.
F i g - p S K - B !
i O t l S 1 fa rb.e n e (l. ocTvraceae)i, mit gelblichen oder
oi'.herfarbigcn, z. B. Cortinariae, Taf. 2. Fig. 24.-,-34.:
r.o s t f ar-b,i g e (?. Jerrugineae), mit rostfarbenen, oder
bräuulichen;Sporen, z. B. Agarici Dermini: Taf. 3. Fig. 1.
bis 19.;
M w a $ y m r b r a u i i e (l. fuscopurpureae), wenn die Sporen
dunkelrothbraunOtift auch schwarzroth* sind , z. B. Ag, Pratellae,
Taf. ,3. Fig. 20.^,24.;