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Tafel XLI Bild 1, 5, 6, 7.
Drehling, Buchenschwamm, Austernschwamm. — Agaricusostreatus, JAOO.
Böhm. Hljwy. Franc. Oreille de nouret; Agaric coqnille d'huilre; Couvrose Cd. I
VosgesJ.
Bezeichnung.
Blätterschwamm: rasenformig, dachziegelartig-gehäuft; oft unter einander verschmolzen; mit
einem oft halbirten, seitlichen, glatten, fast glanzlosen, graubraunen oder Schwärzlichen, nackten,
am Rande oft eingerollten Hute; mit zahlreichen, vielreihigen, herablaufenden, am Grunde oft verästeten,
scharfen, sehr zart geschweiften, weissen Blät tern; mit einem kurzen, rundlichen oder
unregelmässig verschmolzenen, knolligen oder gleichen, weisslichen oder schmutzig verfärbten, am
Grunde rauhhaarigen, selten glatten, innen vollen und derben Strünke, oder ohne Strunk; mit saftigem,
weissen Fleische, von mildem Geschmacke und mehlartigem Gerüche. Er ist es;shar.
Ag. caespitosus;, imbricatus, dehinc .-saepe confluens; pileo pleruinque dimidiato, excentrico,
glabro, subopaco, griseo-fusco velnigricante, laevi, marginem versus plerumque involuto; lamellis
numerosis, polydymis, decurrentibus, in postica parte anastomosantibüs, acutis, tenuissime-crenulatis,
albis; siipite aut nullo, aut brevi, tereti, vel irregulariter confluente, tuberöse.' vel aequali, albido vel
lurido, ad basin strigoso, rarius glabro, intus pleno, compacto. Caro alba, succulenta; gapore miti;
odore farinaceo. Esculenlus.
Synonyme und' Abbildungen.
Agaricus ostreatus. FRIES Syst. myc. 1 . p. 180. Epicris. S: M. p. 1 3 3 . PBRSOOM Syn. p. 4 7 7 . SECRETAN
Myc. suisse. II. p. 448.
Agaricus dimidiatus. BUJ.LIARD pl, 508.
Agaricus nigricans. Flor. Taf. 892.
Agaricus ostreatus. JACQUIN. Fl. Aust. tab. 288. Cineris Flor. Lond. Taf. 116. TRATTINIK Essb. Schw.
Taf. 0. LENZ Schw. Taf. 5. Fig. 9. SOWERBY Taf. 341.
Die Gruppen wachsen oft sehr gedrängt in Spalten der Rinde alter lebender Laubbäume. Der Hut
ist oft rund und trichterförmig QFig. 10, oft mehr oder weniger excentxisch und unregelmässig QFig, 6Q.,; oft
wieder völlig halbirt und spateifffrmig Die Lamel len sind ursprünglich weissj jedoch werden sie
oft grau, und erzeugen durch Wuchern der Zelleil der ScHäuchschichte einzelne weiss'e Warzen auf ihren Oberflächen,
und diese Forffl nannten dieMykologen Agaricus gtandulosus (B&täUsb pl. 426j. Dls Fleisch' d'«i
Hutes ist oft f — 1 Zoll dick, weiss, zart, saftig, au der Oberhaut mit einem zarten, bSäuneü Streifetf^er'seh'eiu
Er ist schmackhaft und wird hier und in Wien zu Markte gebracht und verspeiset.
Vorkommen.
Er erscheint im Frühjahre und Herbste an alten Stöcken der Laubhölzer häufig, durch gaB?z. Böhmen.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 1. 5. 6. Gruppen des Pilzes in nat. Gr.; Fig. 7. Längendurchschnitt n. Gr.
Tafel XLI. Bild 2, 3, 4.
Birkenstockschwamm, grosser Weidenschwamm'. - •• Agariem salignus, PEHSBöhm.
Masowky. — Franc. Agaric festonné.
Bezeichnung.
Ein grosser, geselliger oder rasigwachs en der Blätterschwamm, mit einem!'seitlichen,
halbirten, fächerförmigen, ausgebreiteten, welligen oder flachen, am Grunde gedrückten, fleischigen,
derben, nackten, glatten, braunen, oft schwachbereiften Hute, dessen Rand scharf, glatt ist und
dessen Blät ter gedrängt, vielreihig, breit, herablaufend, weisslich sind, und deren kürzeste und
längste nach hinten zugespitzt, die längeren und mittleren aber abgerundet sind; mit einem derben,
vollen, weisslich-filzigen, später nackten St rünke- ; Geschmack mild; Geruch eigenartig, fast mehlig,
das Fleisch zart, saftig, weiss.
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Ag. magnua, greggrius .Vel caespitosus; pileo laterali, dimidiato, flabelliformi, dilatato, undu-
Iato vel piano,, basin versus .depr.esso!,. carnöso,- compacto, laeviv glabro, fuscoif ivel tenuiter pruinosoad
marginem acuto, glab,ro; lamellis con%jj|, polydymis,_ ..lik^. brevissimis longissimisque in parte
postica acutis, longioribus et intermediis retrorsum rbtundalis; siipite compacto, camoso, albo, tomentoso,
dein nudo, firmo. Sapor mitis; o^or spbeifiens', subfarihaceus-; Card molüsy alba, humida vel
succulenta.
Bezeichnungen und Abbildungen Anderer.
Ag. salignus PERSOOS Syn. p.i 478. FRIES Syfjt. 1. p. 183.,
Ag. Ochraceus Abb. der Schw.. 3. tieft mit Abbildung. — TRATTINIK Oestr. Schw. Taf. 4. Fig. 8.
Beschreibung und Vorkommen.
Jung ist er essbar und unschädlich, im Alter aber zähe'.
Er Rächst im Herbstp und Winter häufig auf. alten ^tö|ken. der Lajibhölzer,,, besonders der Kopfweiden
und wird,oft W f Schuh gross, In Böhmen gemein.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. %. ein Pilz von der, Hutsejte gesäen, nat. Gr., Fig. 3. derselbe von den Blättern gesehen;
Fig. 5. Längendurchsoihnitt nati: Gr; Fig;®''Sporen vergr.
Tafel XLII. Bild 1 und, 3.
Fächerförmiger Blätterschwamm. ^'^äriQtts . flabelliformis, SCHABF. —
Böhm. Hauba wegyrowitá. — Franc., Agaric inconstant. Agaric dimidié.
Bezeichnung.
BL mit,meinem .halbirten,, fächerförmigen, unregelmässigTgelapptenf/Rgeschweiften, fleischigen,
zähen,, braunen oder röthlichen.,. am.Randeu,Mt^charfen.Hnv^^^ zahlreichen, vielreihlgen,
am Grunde,.fast ästigen., blassen Itliitfern, deren : kilr.y.ére1. nach- hinten- verschmälert, und
scharf sind; mit einem kurzen oder fehlenden, schmutzigen oder weisslichen, seilten am Grunde weiss^
lieh-filzigen Strünke; mit weissem Fl'Ms'cheV mildem G#IPchmacke und von keinem eigentümlichen,
Gier n c Le.
Ag. pileo dimidiato, flabellato, irregularitex lobato,,, flexupsp,.scarno,gft» tenaci,, fus.co, vel subrufescente,"
ad marginem subacuto; lamellis decurrentibus, mimer.osis, polydymis,- subramosiS,, pallidis,
brevioribus,. postice attenuatis, acutis; stipite aut nullo, aut brèvi, fuligineo vel albido, raro ad basin
albicante tomentoslque. Caro alba; sapor mitis ; ódóí specificus nullus.
Bezeichnungen und Abbildungen Anderer.
Agaricus flabelliformi?. SCHAEF. Taf.' 43. 44.
Ag. dimidiatus. BULLIARD hist. 'Taf. 517iVFìg. O.
Ag. inconstans. PERSOON^SVII. p. 475. FRIES §yst. myc. 1. p. 181. SECRETAN Myc. I I . p. 451.
Beschreibung...
Die Farbe des Hutes^ wechselt vom Ockergelben ; breit, bis auf d^en Stiel herablaufend, gelblich oder
bis in das Dunkelbraune, und geht in der Mitte öder schmuíizig weiásf^ii sind manchmal verästet, und bei
am Strunkè oft in das Böthlichbraune über. Die OberS sehr wuchernden Individuen oft am Strunk gewellt oder
haut ist glatt, bei trockenem Wetter trocken ufld matt kraus,' jedòchBicht immer, wie man nach den Diaglänzend,
bei regnerischem feucht und oft schmierig gnqsen bei; PERgoqNaundyFRiEs schliessen sollte,
oderklebrig. Die Lappen des Hutes,^indpnregelmä^sjg, , ,,.,-Er .ist e,ssbar.,:
, vorzüglich in der Jugend, und
ungleich, oft nochmals eingeschnitten. J^. nach »nsgjteMg; .im -wird er zShe. • D^r^truikIs t derl».
Anheftung des Strunkes ist der Hut seitenständig, oder Er wohnt auf kranken oder abgestorbenen Baumstämmen
völlig halbirt. ^ '' • . V o m Somme'rbis.in Spätwinter, in Böhmen häufig. Wird
Mehrere Pilze wachsen oft sehr gedrängt an- zu Prag mit Ag. salignus und Ag. ostreatus, obgleich
einander, und sind am Grunde mit dem Strünke oder selten,1 genössen, und kömmt wie die beiden letzgemit
dem Hute verflossen. Die Blätter sind zahlreich, nannten Arten zu Markte.