oder weniger eingerolltem, ganzem Bande; wird dann
polsterig ([Fig. 7. 8. 9.} und allmählig flacher, in der
Mitte aber etwas wenig eingedrückt und um diese
Vertiefung herum erhaben (Fig. 3. o). Im progressive!
Alter, nimmt bei dem sich allmählig erhebenden Hute
und gefurcht erscheinenden Bande seine Ausdehnung
zu; er wird theils flach, 2 bis .5 Zoll breit und
seiu Umfang unregelmässig, geschweift oder gebogen,
auch fast viereckig (Fig. 1. 15. 20. 21.3; theüiS vertieft
sich seine gewölbte Mitte so, dass er nicht selten
eine trichterförmige Gestalt annimmt £Fig. 16.
17. 19).
Seine Farbe ist eigentlich ein schmutzig Bosaroth
(Fig. 1. 3.12.), bald dunkler, bald heller. Ersteres'
erscheint bald purpur- und carmoisin-, bald kirsch-,
kobalt- und blutroth, und geht bei Individuen mit
vertiefter Mitte ([wie z. B. Fig. 16. 17. 19.) von dem
dunkelgefärbten Bande einwärts in das Orangegelbe
von mancherlei Niiancen über, aus welchem das Dun-
Kelrothe gesprängelt hervorsticht. Letztere^ verbleicht,
und der Hut erscheint gelblich oder graulich und
weiss, meistens mit roth-, gelb- und bläulich-dendritenförmigen
Schattirungen in der Mitte.
Die Oberfläche desselben ist matt, obwohl in der
Jugend etwas sammtartig glänzend oder schimmernd,
und zunächst am Bande glatt. Im Alter zeigt er
leichte Eindrücke, Streifen oder auch Furchen, welche
sich eine oder auch einige Linien nach der vertieften
Mitte zu hineinziehen, deren jede für sich in mehrere
Knötchen abgetheilt erscheint.—Das Fleisch, über 3 Linien
starke ist zart, fest, etwas blasig und scbneeweiss.
Die Blätter., fast so breit als das Fleisch, welche
nach vorne und hinten etwas gerundet, nicht gar
dicht neben einander stehend, und am Grunde gleich
den Blättern aller Täublinge durch Querfalten verbunden
erscheinen,. sind entweder alle gleich oder mit
einigen kürzeren unregelmässig vermischt, zuweilen
auch gegabelt oder zweispaltig, und dies bald ganz
nahe am Hutrande, an dem sie beinahe 3 Linien stark,
gegen den Strunk aber immer schärfer werden, und
sich beinahe in eine abgerundete Spitze frei enden";
weil aber der. Strunk in den Hut Verfliessi^ ?s;oi icheinen
sie angewachsen und herablaufend zu sein; sie
sind übrigens s;teif, brüchig, saftlos, und gehel^aus
dem Schneeweissen in das Grauliche, WaehsWeisse
und Gelblichweisse über, haben einen wachsartigen
Glanz, liöd bleiben unveränderlich.
Der St runk, von mancherlei Form, ist gewöhnlich
stielrund, oft walzenförmig aufrecht, entweder gerade
oder mehr und weniger gebogen:, bald oben bald unten
dicker als in der Mitte, bald in der Mitte bauchig,
bald von oben nach unten abnehmend und meistens
zusammengezogen. -Bei I bis 12 Linien im Durchmesser
wird er bis 2 Zog lang,! oft aller auch so
kurz, dass er kaum aus der Erde hervorragt. Er ist
^nackt mit einem Seidenartigen Glarizschimmer, glatt,
bei manchen Individuen mehr oder weniger fein ge^
furcht; theils''schnee-, theils aschgrau- oder schmutzigweiss,
aber meistens mit .einem h,ellröthen Anflüge
schillernd; bei frischen Exemplaren derb, voll^bei
älteren meistens mit einein lockten Marke gefüllt,
leicht brüchig, grobfaserig und ah der Luft ebenfalls
unveränderlich.
Der Geruch ist an der Substanz des ganzen Pilzes
nicht wahrnehmbar, der Geschmack aber in allen seinen
TheilBh1 sehr Scharf, 'heftig und aufefelicklich
eintretend, und besteht in Sinem eigenartigeil,''wid^?>
bitterlichen Beissen und Brennen , welches''.Mit de*
Schärfe des Pfeffers nicht zu vergleichen.!^, erregt
Ekel, und ist lange anhaltend.
Vorkommen und Eigenschaften.
Von der Mitte Juni bis spät im Ocktober findet sieb dieser Giftling nicht selten, in den^gemischten
Waldungen Böhmens im Gestrippe sowohl als auch auf freiiai Grasplätzen, ''in jäerJÖJ»? VojL^ciwji, Buchen
Birken und Kiefern, .wohl auch auf den Wurzeln dieser Bäume sitzend. Aus der uingegend von PragjT%on
den Königsaler, Pürglitzer und Tuchomericer Waldungen, dem Fasangarten von Statenitz u. al 0. wird er
mitunter nach der Stadt zu Markte gebracht.
An mir versuchte ich den Pilz, den ich in Fleischbrühe kochen Hess; und nahm davon etwa nur 4—%
Kaffeelöffel voll. Der Geschmack war ekelhaft, brennend, vorzüglich blieb ein Brennen in der Bachenhöhle
zurück; es erfolgte nach einer Viertel-Stunde Aufstoßen und Neigung zum Brechen, was aber mehr dem
garstigen Geschmacke als der Wirkung des Schwammes zuzuschreiben war; späterhin empfand ich Wärme
im Magen, dann am ganzen Körper, und es brach ein Schweiss aus, der diese Symptome wieder verschwinden
machte. Auch bemerkte ich einigemal ein Grimmen und Zwicken im Darmkanal, das aber nicht heftig
war, auch nicht lange anhielt, oft aussetzte aber wiederkehrte. Am längsten blieb Pyrosie (Sodbrennen) und
Ekel zurück, und der Unterleib war noch lange etwas aufgetrieben.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 1. 2. ausgebildete alte Pilze in natürl. Grösse; Fig. 11. 13. 14. junge Pilze; Fig. 3. 4. 7. 8.
9. und 20. der Pilz in seiner Entwickelung begriffen; Fig. 15. eine Gruppe mit. sich erhebendem Rande•
Fig. 16. 17. 19. Pilze mit vertiefter Mitte; Fig. 5. 6. 10. 13. 18. 24. Durchschnitte des Pilzes in seinen
verschiedenen Perioden. Fig. 5. a., 10. a., 84. a. Sporen schwach vergrössert.
Tafel LXVI. Bild 1 — 23.
Scharfschmeckende Täublinge. Russulae acres. K*-™. Böhm. Hofké holubinky.
A. Kupfer rother Täubling. Hussula cuprea. Bild 1 3.
Bezeichnung.
Sein ziemlich regelmässig geformt«^ Ä ^ g r Hut é anfänglich konvex, stampf genabelt,
dann ausgebrtfie^faM eben in fer Mitte » e f t ; mitfia^scharfen^dlwas eingebo-
• ¡ ¡ • • I Rande; von' Farbe kopfeÄ oder — — — erhabenen Flächen
heller TrfS B r ^ n ^ - s ^ i e f e i d , undinder Vertieft,ng'Ìlnnkler, •^1l&wärrfich-rotb;
; ,|länzend; etwas
klebrig:. die, nicht sehr I M M B W ^ M M — ¡¡M •
bauchig smd ganz hell- o, ,r goldgelb: der Strunk isV cylmdrLsch, Schlank, ^f^' 'gekrümint,
nach unten zìi -^rdünr r^'^M fein g^irifflelt, iötlUctweisVseldenartff^ähzend; voll
I ¡ H ^ H ^ ^ H d e p r e s s o
penphenam Vwsnglcato, 'obVcure I Ä - fi^liiWaanbìtu diluì« È&r o q ^%-
SCurion^fläbsflrsubMIädorvi^tei^; margine acuto/ sübinflei^llffeeif VcmMs ^ ' ' É t ó f e ^ s " '
amoeruv llavl* *|e„ aur?^ .àequallbus, v eut r ig| arcuati^ stipite gracili, i i j M f e del&um attenuato'
nudo, albo-ruljfscente, temu'sslme striato, farcto, sericeo nitente.
B Morgcnrothcr TiiuJiIiiig-. Hussula Aurora. Bild 1M7.
Bezeichnung.
•1- ; Ein .scliönejj,,,im Vorlaufe seiner Ausbildung wandelbarer Pilz. Sein anfänglich gewölbter
rundlicher il u t er.scjicin.t.sj.ätür mit dorn gefurchten, verschiedentlich verbogenen R a n dife mehr
oder weniger aufwärtsj gerichtet, mit konkav genabelter Mitte, imreg*:lmä|Wg wellig*. Die Farbe des-
S'elben,,Ist: erst blas.jgelblich r,roth, dann fast flel,sclifarbp%! pndllch bleichgolblieh - roth, welches an
den ^ ^ e ^ l i l ä ß t e n . h ® ! ^ In der, Veillelung dunkler,,: und zuteilen .daselßst nÄochergelbem
S t e n l e . t e f t e t t t ¡ ^ . . « É g ^ s t ó f e d e r Hut-glättest,edme Furchen, trocken und von Ansehen»
matt. Die B u t t e r .etwas bauchig ausgesogen, einige gegabelt,.moht^ehr diclit beisammen stehend,
vorn breit, nach hint,en.^i'ii(iyerschmäl.eit!nd und beinahe frei, sind w Ä r oder,>yiol«.elir perlgrau-
.«c l b l i ( : h - 1 )er stielr.nge S t r u n k , bald gerade, bald fél. , ,^. und nach unten zn bauchig, ist nackt,
wei.ssröthlich oder^gelblifeh angeflogen, mit'seidenartigem Glanzfcchillernd, voll und elastiscg. '
Ihisml^ileaMn^^ firmo^ juniore Änvexo, p ù l v i g | ^ dein p lu^'mlnÄ depr?
S ) ant
conca» - umMicato, undiilatö, 4 l i f t e ö , pàllide flil-fuliSll^^^s^^Kffisftf diluì heW, in umbilico
..re ochraceo adsper.so, glabro,, sicco; margine sulealo,. acuto, repando: Imnellià Mi<iis
mlS
aequalibus, ^ siibventric,,sis,;,subdl.slantibus, nonnullis biforcati«, antlcfcilatlorlbus Spost i«-, angu.stàfe,
fere liberis^s&pfe^t'èreti, érecto aut incurvai^' d eAt o incräsi&krWt smbbulbolS, midoy'ÌHrc'to, elastico,
albo, rnbéscente' aùt lutescénte, séiriceo-nitente
C. O rangerothc r Tsiuliling Hussula aurantiicolor. Blld 8 — 11
Bezeichnung.
Dieser ausgezeichnet pHÜne Täubling hat bald1 énien scheibenförmig Ebenen, trockenen,
glänzenden, lebhaft pomeranzen- oder menniggelbén, in!s Kanninrother'Ohergehènden, ' am Rande
oft mit einem blasseren Gürtel eingefas'Äm, in der Mitte sternförmig' heiler gezeichneten, bald einen
erhaben runden, oder eingedrückten, zuweilen in der Mitte Breit gefurchten, genabelten J Int mit
fast plattem, im Alter kleinwarzigem, gefurchtem R a n d e . Seine zahlreichen breiten, einreihigen, selten
zweireihigen Blätt.e#sind ledergelb, mit. pdge lbem Rande und am Strünke fast angeheftet.
Der St runk ist walzenförmig, bald kürzer,, bald länger, gerade oder gebögen, glatt, weiss, perl -
grau und fehlgelb gefärbt, voll und fest.
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