weilen ist dieser untere weif s e Rand des Hutes sogar
aufwärts gerollt oder umgeschlagen (fig. 3.). An der
Außenseite des Hutes bemerkt man zwei Ordnungen von abgerundeten,
länglichen Erhabenheiten (»ip pen),.
zügliche und pr imSr e nebén einander-Wn der Spitzels
Hutes zur Basis sich darmähnlich herabwinden, gabelicht
theilen, durch sparsame, s e cundä r e kurze' Rijpèn sich
verbinden (atiastomosiren), und auf diese Art ,-diS Z el len
bilden. Die'Gestalt der Ze 11 e n ^is^en'ie lestimÄtej
meist länglich, indem oft zwei primäre Rippen über die
halbe Länge des Hutes laufend nur eine Zelle bilden. ' Der
Boden der Zellen zeigt Runz e ln , welche MUf c i die
halbe Höhe der Hauptrippen erieictam jmund 4a der Hauptzelle
wieder kleine Fächer bilden (fig;' 6.). '•
Die Sei te n der R ippe n haben ebenfalls'Runzeln,'1
die durch beiderseitige Berührung oft die Hauptrippen mit
einander verbinden, und die Stelle der sécuùdareh Rippen
vertreten. 'Zuweilen sind die primären" oder -L ä n g e a «
r i p p e n sehr gedrängt an einander'liegend^: s'rt dafs
man keine eigentlichen Zellen oder Fächer sondern nur
l i n i e n f ö r m i g e Ver t ief unge n«*(figl' untersfcheidei.
Immer aber erscheinen die Hippen gegen die Basis'deS Hutes
g e r a d l i n i g , während sie an der' übrigen1 Fläche. des
Hutes mehr gewunden sind.
Die F a r b e des H u t e s ist ä u f s e r l i c h meist ein
dunkles reines Brauiii welches oft ins Aschgraue «hergeht,
Und mit G e l b und andern Farben wechselt, zuweilen auch
o c h e r g e l b , haarbraun, gelb'ims Zim'metfarb
e n e gehend; die in n e r ei,Seite des Hutes: ist weifslich.
Vor allen bekannten'Morchelarten zeichnet sich die iWh;
mische Morchel durch ihren S t r u n k aus» Dieser ist fast
stets im Verhältnifs zum Hute sehr hoch, meist cylindiisch,
oben etwas schmäler, als unten, selten gerade, gewöhnlich
etwashin- und hergekrümmt, oft 6 bis 10 Zoll hoch, 1 Zoll
und darüber dick, oft rundlich, selten eckig oder flach gedrückt,
gröfctentheils glatt; doch finden sich an ihm auch
grofse, ja selbst 2 bis 3 Zoll lan|é f Kr^lZ(äTti|if
meist gerade Gruben, -welche jedoch nicht mit, den Löchern
zu verwechseln sind, welche die Wegschnecke(lAmax)'oder
Gartenschnecke (Helìx pomati ci) ausgefressen haben.
Die äuf s e r e S t r u n k f l ä c h e unterliegt einigen Abänderungen.
Die vorzüglichsten sind folgende. Die Oberf
l ä c h e des St runkes ist. mit freiem Auge angesehen
rauh, wie mit Schüppchen besetzt, welche oft in Bingen um
den Strunk laufen, und von der zerrissenen Oberhaut des
Strunkes entstanden zu séyn'scheinen, die sich in geraden
fast parallelen Kreisen getrennt hat. Durchs Glas angesehen,
zeigt sich die Oberfläche wei f s - s e i d e n f i l z i g behaart,
und dieser Filz getrennt,, so dafs die anscheinenden Schuppen
nur Büschchen oder Häufchen jener Filzhaare sind. I|ebrigens
ist die Oberfläche des Strunkes nie m e h l i g oder b e r e i f t .
Die F a r b e des S t runkes ist weifs, entweder mit einem
durchscheinenden Incarnai oder ins Gelbe .spielend.
Im Inne r n ist der Strunk.in der Jugend des Schwammes
und auch später noch mit einem weifsen, lockern flockigem
M a r k e (ähnlich dem Hollundermarke) gefüllt (Taf. 13,
fig. 4.). Es schwindet im Alter, indem es sich partienweise
zusammenzieht, und dadurch Z e l l e n und.Scheidewände
bildet (fig. 4. Taf. 15). Diese Zellen sind sehr ungleich
und unbestimmt, ihre Scheidewände oft mehr, oder
weniger dick, und ziehen sich an einer Seite des Strunkes
zurück. Um diese Zellen zu sehen, mufs man 'mit sehr
scharfen Instrumenten Q Ue'r s c h n i t t e dos Strnnk.es machen;
denn bei einem(
Längenschnitfe'ballt sieh -die • flockige-'¡Markmässe
zusammen, und wird >!fieräbgediucS^ ¡Wodurch die
Scheidewände aus ihrer Lage 'gebracht werden, irrid-'mithin
die Zellen verschwindend Dieses Ma'rk ist eine 'jpclSSre,
bäumwollenähnlichiPSubstanz, welche''Vori der innern Wand
d®'Strunkes entspringt, und früher meinen dichten, später
aber lockern Filz bildet.1; Beim Bptasten wtfd dieses wollige
Gewebe rüthlich, und bei'i'sehr feitchter Witterung verändert
esüsich ebenfalls bald an der Luft. Arn. 'Grunde des Strunkes
färbt sich "- diese flockige Substanz, wird ähnlich deffiWurzelgeflechte*
j - welches mit ihr mf^erbindung zu stehen^scheint,
oder, soviel die Ähnlichkeit : der Textur yermuthen laf s t, aus
ihm ¡gebildet worden istv'«-"
Die auf s er i-'Jä tr un kb ek 1 e id u n g un<' je n e in n e r e
Substanz macht eine Ausnahme »von allen bekannten Mo'rch'elformen,
indem beigäkeiner der bekannten .Arteh; ein ähnliches
,;
Geweben weder auf noch in dem Strünke beobachtet ^vurde.
.• \ Die ü b s t a n z des . Strunkes, ist,brüchig.^. doch saftig.
, Das Sch.wammg,e,i>:ä ch-s, oder der Wur z e l s jöc k
(Mycelium), (Siehe fig. t? 2.. ,4,). geht zuweilen bedeutend
tief in den Hoden j fergipt; sich.¡mit .diesem zu ¿.einer Masse
so, dafs nicht leicht,¡die: mit ihm verbundene Erde losger
trennt werden kann,, ohne ihren ganzen Zusammenhang »zu
zerstören:; oft zieht sich das Slchwamnig4\v.ächs anielu- nach
einer Seite, und läuft etwas schief 'in: den Boden ; meisten»
verläuft es breit, und horizontal. Immer ist esiSKOfia innen
und saufsen gel b I t c h, fest dicht g l tals^l^tderl^Jibs.timz
des Strunkes sehr verschieden, und mit'- diesem: nicht ,gar
fest vereinigt,¡Jspi dafs, wenn man beim :Pilii,cken de'siPilzes
nicht Sorge trägt, dasselbe vom Strünke abbricht, und im
Boden zurückbleibt.; Auch dieses Sphwammgewächs ichärafeterisirt
diese Art vor allen Morcheln. Es isl.k.ein iso kleines,
zelliges j fleischiges, Wachs - oder BauinwolIenar.tigjes Gewebe,
wie jenes der andern Morcheln, sondern, seine fast
ununterbrochene Substanz wird Zoll, oft darüber dick,
schliefst die in der Umgebung befindlichen Stoffe (fast stets
Humus) ein, bildet im Alter und im Trocknen eine etwas:
elastisch® anfangs saftige, fast knetBarel fflässe, welche in
der frühesteh' Periode weifslich, später aber gelblich oder
ledergelb oft"ihs'*]Röthliche schillernd erscheint. Es bildet
dichtejjjinnen blässere Lagen aus üufscrst feinen dichtgewebten
Zellfäden, welche an der Luft und durchs Betasten
röthlich braun werden. V erfolgt man diese fast fleischigen
sehr saftigen Lagen, so findet man sie sich in ihren Enden
in zarte, ästige,: fädige, bräunliche, ochergelbe, vielfach durchworrene
Fäden enden, welche als die, eigentlichen Wurzel-
. c h e n des Pilzes zu betrachten sind, indem, sie aus zarten,
festen, dichten, langzelligen Fäden bestehen, alle organischen
Reste der Umgebung umfassen, durchdringen und auf
vielfache Weise für die Verbreitung des Myceliums und des
Pilzes mittelbar zu sorgen scheinen. Ucberdiefs geht dieses
Pilzgeflecht mehr in die Breite , ."als Tiefe, nnd kommt
öfters an die Oberfläche , als die'Mybelien anderer Morchelund
Pilzarten. Wenn schon oft Tage lang der Pilz' zerflössen,
verdorrt oder zerstört ist, so sdheint das Wurzelgeflecht
noch zu vegetiren, wodurch es'erklärbar wird, dafs
diese ,Art, welche durch die: Größe ihres ^urZelgeflechtes
und die Anzahl ihrer Spören ausgezeichnet ist, sich, so ungeheuer
vermehrt und verbreitet, wenn sonst derlfflufterboden
ihrer Vermehrung zusagt.-
Die S a amens chl äuch e sind cylindrisch, gestreckt,
vollkommen durchsichtig und gelbbraun. Die eiförmigen^ etwas
-gebogenen, in deir'ScHläücnen zu acht gereihten S p or,
ei;n iiSindr'iiöllkpmW^ft irt^rcb^ich^g,.,; na^h, dßfn,, Auswittern
gpl$ unii„gefalfg,t;(,(ifigI
,)|13?ä). -J -J^JJ I
Standort und Zeit desVorkommens.
'*•" .Sie erscheint mit dem beginnen rlen'Ffübj ali r e , früher als
jcdejft8||yttörbKci:i, sigj^erlidifl sich zu Ende Mai .¿ffehrt im
Oktober wieder, und dauert bisTznm eintretenden Fröste, .v
Sie ^.äichs&iiÄ illen jaegenden B ^ ^Mt iHl
Sie i n I r a h l S s e r i n n e r b a i b P ra,i
g,®am_|j:L«renzb
e r g e . im Päike„ d'e'&iFürsVeii'BwowitZ u n wie itr-P-r asgS
im ThiergarteÄ' SSe r.n, nächst.der Bipf^ssatlgàflauer ; i,n,,der
gemfsjhten Waldung '0h rb i nm(^ofMeizpglicfc- tasfenischeir
Ilcrrs'chaft T a crai o wi t z); bei 1! il a grofsb. tosk. Harsch,
P ö l i t z , ; sie"'érschèSBjjen sijw^«:|auf^ifanhohen, als in
Schlü6feH'j"z<vi'Sche,fti''Laubhöl|Z 'ünd LSmttìódél-'zwiiÄen
GesträtiäilB'StiÄlöbkeW'SandigSRpWoWähl HlS Ißhitiigeii Ci l t f t ' .
iäjj.1 Verglèic'ht man'i'dìes^sMbrcHélar^iimiti'iden'.iijbrilienl'ibèkannten
Arten, « 1 c h e ?®n e n o ff e n e n , vom S t runke
a.feiS .tßih.ein^ e,ni,II.]at Kuben, ;"sö findete man',.; dafs ihr
bald die..Würfelform,^oder die Weite, oder Begelmäfsigkeit
der Zellen, bald.rlas Hohl.sej:n,. die mehlige, Bestreitung, ;rassige
Fajbe,^ netzförmige-, odgij,.,?,chnppig.e Oberfläche des .Strunkes,
baljl dal; ,fftserig^'-, grafte!,, sehr ;düpn8-,Wwzelgefle(!ht.e; fehle.
,A'nm!ertku:iig,, sllch war |g/?fjeigi!, i;dies,t(| Morchel mit
I)p.qA;NDqLLf:|s v,Morchcllci agar'icoideß \ für ¡dieselbe! Art zu
halten; allein die 'auffallende Verschiedenheit der Gröfse, da
bei meiner Morchel der Strunk 3 bis 8 Zoll, bei jener nur
B Ä i B f K P ^ 3 ! » ' ' : b i s H f c ' ' ' öst. mmt&g ist,, die
Völle des .Strunkes dort., die!We*ere. hier , und die sehr ausrgfezeiohnete^
V'erSchiedehheit des Mycel'tuihiv, welches' bei rneini'i".(
jn. .¿oAewiiJjCinen, dichten, gelben,f led'erartigeu, starken
Körper, bei jener des l)i.cAxi)Oi,i.K ;ibe'r: nur ein und.das
•andera Wurzelfaserchen bildet, ;;n|achten mich glauben, dafs
meine Marchella bohemica eine von der M. agurieoides
DECAXD. 'verschiedene neue-. Art Sey.' - Uebrigcns hat dieser
gi'ois;enBbta'n»er''die.¥e: Morchel selbs't .nicht' lebend, sbiidern
i blofH'iinü^ineri'ihm : iriitgetho'ilten Abbildung'gesehen. '''Näher
konimt^.u.rnrrscn.s IMiallns IH, a.ii(Meth. fung. p.-59.). - •
T ä l F . Bild J M s W m
H a r t e « o r c h e l i BastardmoreieP'
' ; ^ p r u z f i©) ; — ^iigt
^WtüfmeUa hybrida Pers.
Ornali - lieaäed Morel.
— Bölim. Smr z e
, , , ße&eiclmung. _
M5eriImtSi'l?%Sig!'uirtii fa'sttglofKeüfomii^yizMr Häl f t e irret,1 dick-, ani Grunde TVeit, 'olivengriin, ucfi'berbraun,
lii'ichs#sV:lteh ^©foliqlk^yiöie:rdlMlliclt'ferliab'eileiif' f aSt spa r aMi l aüf e l iden^ ^feraden^Sehraipg^n, -p r f i n a r n n
L ä n | « r i p p e O T mit falteuforrfil'^en1 »QW'e'r,riJp:f en'j' ^örläig^ftiBij uiiregelmafsigeiihilf?"und herg^
Kbgcnen, tieffeii d'frVn; der1 S t r u n k ist seltner kurz; oft U h r lan'g^ walzeuliäudiig,
weifspUnkfir't^ geköräeiltS,^^ g6brechiicli';l'dicl£, innen
SiiiPleffleta i laWsto, dicklibi?eii'>!W u r i f e l ' gMt i e cli't tf."'"
^ f f l ^ M * ¿t' minE&päriuIäto' , aäd' imediuiB*"li|jero'i cra;s(
s6 , ad ' b £BBp ^ n l o J ^ l ^ a p e o umb
t o a M a r i s ^ n « , ä l e S c e n , t e ; - pr^^ii'S-^otüridato-efe iötrgitüdinaHbus,Js,ubpa«relis, crassis,.rectis,
fioflgatis, agguwufewgfe.tranayea^i P.KǧforimJbȊ; areolis'..ejdngatis, ''px^tda^iW^fle^ipsb, pro||indis,
i n ifuhdo Jl icat isi^sifeXi e ranus; ¿reyi.,. sae.pe longissimo, cylindrico, supra.. p a r c t a t o , infra. aeqtiali vel
subventnGdso,' ' a i b o - p t i p c t ^ fr'^gUi, rigidoci'asso., intus cavo;, myce^.o pallido, crassiusculo.
Abbildungen.
T"*S0WERB.l'iiuig.,if.' 288. — pREViLi .rscotT'crl fl. T. 89. (Sehr gut.)
BescJireibttnsr^^
Der ganze Schwamm ist gewöhnlich 14- bis 3 Zoll hoch.
"Stier Hut ist stumpfkegelförmig,.lyjiis Zoll.-hoch,
1 bis I i Zoll breit. Seine Farbe isknlivengriin, braun oder
ins Gelbe"üTOrgfeiiend. Die Ri p p e n 'sind dick", lind wie
flach abges'cHrfitteff|Sfiab'en 'an ' d'eh' Seiten etwas vorstehende
Ränder , sind v|fh 'd>er: 'Spitze fast'1'glSchweit heräfbläufend,
länglich, anastombsiretid, durch glbichhoch vorragende'QTierripp'eni
verbünden j un'd ¿'adiiiclä: di# Ze'Tlen-zieftili?#®#
gelmäfsigjl durch.die 'F.ai te n (Ve"nett|fc welche ä5i den zum
Theil du'rchscbeinendeniScfieide'wänderi sich ;finden, : ab'er !un-fl
gleichförmig/ 'gebildet,.
„¡^[gn injn-ein hat der Hut der-obern ¡Hälfte «ine fäst
kegelförmigie' H ö h l e , welche,,mit;,jfiner^\dqs-:®trnn]^e£:
.nn;v
unterbrochen .zusammenhäpgj;. Pas^untere Drittheil der,innern
Fläche ist frei und.vöm Strunks abstehend. , Eine. blofs .die-j.
, Ser Jlorchelart zukommende Eigenschaft ist die bedeutende
k n ö a r t i g e, Härte und El a s_t f:ci t ä t des Hutes.
i, Dei, Ä r u n f f l ist jjbi.sj^ Zoll Iang,,^.J- bis. Zoll'
dick, aiifSen glatt, meistens walzenförmig, im frischen Zustande'
weifs, im ^trocknen Schmutzig, gelbbraun oder gelbröthlich3,
nach1 seiner ganzen Länge mit weifsen Warz'-
che h bese'tzV;' rnnen 'durch alleLeoeUsperiöden hohl, Weifs-
- gelbrö'tMicBj und die'Wandung der Höhle !des Strunkes sö-
'wohl iMs 'de's Hutes mit eben solchen Wärzchen' besetzt.'
•J'jiDer¡'S tiru n k setzt sich? inider Längen'-Mitte des Hutes
uah'rde'sseh innere Fläche an, und hat mit'ihm-eine gemeinschaftliche
Höhle.
,\D9'S Würz: e l g , e f l e c h t bcTef Schwammgewächs
, ist ^eissPen-,Individuen ziemlich;grofs, aus^einzelnen Fäserlche^.
zusammengesetzt,, mit Erde, durchdrungen, zuweilen von