Der Hut ist derb, fleischig, doch gebrechlich, in der
Jugend halbkuglich, im Alter gewölbt und in der Mitte
genabelt, etwas niedergedrückt. Die Bänder stets scharf
und niedergebogen. Die Oberfläche des Hutes ist trokken,
feinfaserig, lichtbräunlich, und löst sich in grosse,
concentrisch gestellte, eckigte, spiarrig abstehende, an
der Spitze scharfe, dankelgefarbte, oft setwärzliche
Schuppen ab. Zwischen diesen oft 2 1 4 Liefen
hohen und l'—S Linien dicken Fleischschuppeh finden
wir andere gegen den Hutrand hin sich: vermehrende,
flache, angedrückte, aus dunkler gefärbten Käsern gebildete
Schuppen. Oft erscheint der Hutrand völlig glatt.
Der Nabel in der Mitte des Hutes vertiefi^ich ofti;si>,
dass er in die Stoinksubstanz hinäbreicht und eine
trichterförmige Grube bildet. Das Hutfleis'ch ist -J-H
1 Zoll dick, weisslich, später bräunlich-, zart und angenehm
schmeckend. Der St runk ist bald unten,
bald oben verdünnt , zuweilen uftten knollig, meist kürzer
als der Hut breit", selten länger, übrigens we.isslich,
glatt oder punktirt, derb und V -jSr3 Zoll dick.
Das Frnschtlager läuft aoeh auf den Strunk.herab.
Die runden., gleichdicken, spitzigen Stacheln
sind 1 — 2 Linien lang, stehen abgesondert,; doch gedrängt,
sind leicht gebrechlich und zart fleischig. Sie.
bestehen auspgnem.sehr zarten-saftreichen Zellgewebe-
Kern, auf de1!®! Fläche die tehs zarten., kurz'en BeÄifen
mit kMtfen kuglichen Sporen sitzen
(Fig. '7. a. b. c. d.), durch welche letztere graulich,
oder röthlich-braune ''Stacheln mif'einem zarten B.ei|p
bedeckt erscheinen.
Der Pilz ist von sehr gutem Ge§|hmaÄe^ als
Nahrungsmittel zuträ;i|icli und liefert'.seines häufigen
Vorkommens wegen '"reicMWhe^Mählzeiten, Zum Aufbewahren
taugt er '¿Mit da Seine Substanz, durch das
Trocknen missfärbig wird. Das Hochwild sucht ihn auf
und verzehrt ihn begierig.
Er hat keine schädlicheil, 'in Form und Bau ähnliche
Verwandte, daher ist man sicher vor Verwechslungen.
Vorkommen.
Er ist in Nadelhölzern und gemischten Wäldern von August bis Ende Herbst äusserst geineii (Prag,
Pölitz").
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 1. 2. 4. 5. 6. nat; Grösse des Pilzfes, Fig- 3.»Ein Längendurchschnitt, nat. Grö|$e. Fi& 7 a. Stacheln
sehw. vergr. Fig, b. Ein Stück desselben vergr. Fig. c. Ein Stückchen'Substanz mit Spörfeöergr, Fig. drSporen.
Tafel L. Fig. 1—9.
Ausgeschweifter Stachelpilz. Hydnum repandum. L¡XÑ£ÍÉ." Stoppelpilz;
Süssling; blasser Hirsch,schwamm ; Böhm. Bjle Gielenice. Franc. Hydne sinuéj
Chevrotine chamvis; Pied de mouton blancf barbe de vache ( Vosgesjj
Eurchon, Riynoche (Dax); Chresteron (Landes.) Barbe de cherre.
Italien. Stecherino o dentinodorato, buono. Engl Fleshcoloured Hydnum.
Bezeichnung.
Der Htit dieses Schwammes ist fleischig, geprickelt oder niedergedrückt, "vielgestaltig, geschweift,
nackt, fleiscbfarb-bräiinlJch oder gelblich, sehr gebrechlich, sein R a u d scliarf; die S t a ó Ii e i n
gedrängt, fleMlig; spitzig, rundlich oder flach, sehr gehrechlicli, fleischfaihigjl der Strunk VM¡§8stalfi
tig; voll, derb, weiss, nackt, am Gründe;'verdickt; das Fleisch -vveisslich, dicht, Geruch und Geschmack
meistens angenehm.
H. pileo carnoso, medio unibonato, ssepius depresso, iugular i , rèpando, nudo, incamato-ra-1
fescente, vel luteolö, fragili, margin^acuto ; aculeisyèonieitàÉ,,'cáínosis, acutís, teretibùs vel lamellosis,
ñ-agillimis, incarnatis; stipite polymorpho, pleno, compacto; albo, nudo'j basi incrassato ;carne compacta,
albida, odore et sapore grato.
Bezeichnungen Anderer,
Hydnum repandum. PEUSOON Syn. p. 555. COMIIEK Guide de Champ. p. 115. PKTEI.Ì.II:IU; Chámp. p.
45. LENZ Schw. p. 92. PEHSOON. Traitè p. 347. LINNE flor. SvóC. 1. Nr. 1098. H. 1258. Spéc. plant. 1. p. 1178.
H. p. 1647. SCOPOLI flor. carn. II. H. p. 471. Nr. 1599. FIUES, Syst. myc. l . p. 400. (excl. Syn. Stoltan) GIIEVILLE
Synops. pag. 30. BOQUES" hist. p, 42. Hydnum, rufescéns. SCHAÉEFÈB Index, p. 95. nr. 200. Hydnum
flavidum. SCHAEMEK Index, p. 99. no. 209. Erinaceus esculento, pallide IuteuS; Migheli nv. gen. p. 1 3 2 {?)•
Abbildungen.
Gbkvíllb tom. 1. tob. 44.! Roems. tob. 2. Fig. Flora Danicá, tab. 310. Sowjebby tob. 176!
COBDIB® Guide tab. 4 Fig. 2. BULLIARB tab. 172. Lwsz Schwämme Taf. 12. Fig. 51. SCHAEFFEB tab-
1 4 1 . ; « b . 318. HydMiarnosum: BA-rst® Eleoch, C. II. p. 198. Fig. 136. Hydnum glandestinum BATSCH
1 . Fig. 44. MIOHI:|tTaf. 72. Fig. 3. VAILLANT Bot. paris. tab. 1 4 Fig. (i -¡.,8.
Beschreibung.
D|]! Hut; .ist sehr vielgestaltig. In der .lugend er- {erscheint und -gleichsam den Kern bildet, und aus einer
scheint -er im Altoc verflacht, Er ,is.t bald zweiten zarten, undurchsch,¡inenden blassen La-e oder
• ;; s c h i ( « welche aus. Stütz'schläuchen und Samen bepft
MBTO4.her g e b o Ä i ^ i ^ l i « e i n f i%i | , im AJteg ^ste^i, und dCas Frachflagäal M Ä ^ D i e Schläuche sind
rissig» d i inpUÄfäM; in MgMittBoft eirfgtetefek't. kurz^ vierSpo]|f;.di^porgtfkagiich, weis^ durchsich-
SehrÄtijfierschmelzil mebrer,« HiiteSja selbst ganze tig und glatt.
Pifaeg'öllig-flntereinffinder; Das HntfleiSch .i'lt"gewöhn® De»^®kWgeht sf«!t -iü: den! Hut is t ba j
d
•lieh ^ • , 3 Zoll dick.. iTOcisslich, oft sehr zart röthlich, mittel- bald rand- bald seiten.ständig. länger oder kiirund
ganz in ;d'en Steunfe-^ergehend; dÄ Stagh^afe z e r ^ e t s gekiummt, s.siten geradi
e:.!.!gesGhlängert,.rund-
' Jtehen .lehr gedrängt ¿sind mit dem HutÄ^eichfarbig,' lieh oder flachgedruckt, eckig und st.ete.iuit den Besten
meist rund. ofr. verflossen. iin.l verwachsen und..gebre.ch- alör Stachell.ildung des' an. ihm herablaufemlen Fruchtlich.
^Siq techen, sehr leicht, an ihrer Basis ab, und lagers bedeckt, O f t ^ ^ ^®ht^^,jeäoch in der
fal.l.(:ijr;oft durch Scliiitteln und Alter des Pil/.es aüs,S Jugend weiss und hell. !)as FJLe i sch ist dicht, elastisch
j'ede Stachel 'iegteht eineijinnern JlfiSjphfaibigen w e lM^ ^ ¡ g ; Geruch und GÄhmLck »icht
Substan/,,. svejehe dem Auge (limkler^ »saftig- wässerig eigenthüinliclu,'
Vorkommen.
D8r Pil/. ist äusserst gemein Ende Sommer» und den ganzen Herbsten allen Wäldern Enropa's und
- Norclameri:ka'sy imd wächst in geschaarten grossen Gruppen nnd Z#ggn.
Gebrauch.
• Er ist eine allgemeine, bekannte., gute, nahrhafte und gesunde S[ieiso, und verdient Empfehlung, mehr,
denn der llabichtschwaimn. Auch ist keinü^schädliche Verwechslung zu liefürchten. Man kocht, bratet ihn'
m^cht Suppen d&ffim>c$§ richtet ihn als Gemüä.& zum Fleische- zu.
Chemische Analyse.
| | | l S t h BKACONVOT enthalt dieser Pilz:.'flüchtige Schärfe, braunes 'fettes Oef: Wallrath-ähnlicheis Fettv
f f ^ ammz u c k e r ; |enig: Thierleim oder ähnlich thierische Materie^ FungiA; Kali in Verbindung mit der
Säure-des Agar, piperatus^fetd m®Pilzsa,ure; Essigsäure; Phospluir und Salzsäure;. Wasser.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 1. 3, 4. 5. 7. §¡-9. nat. Gr&e. Fig. 2. 6. Län^ndurchschnitt, nat. Gr, Fig. 9. a. Sporen vergr.
Tafel L. Mg. 10 - 11.
Rostbrauner Stachelschwamm. — Hydnum ferruyineum. FMES.
Bezeichnung.
St. mit dickem, korkigem, weichem, früher blassem, dann ròstbnum&m, foin filzigem, ungleichem:,
kleingohöckertem oder-gestreiftem, am Rande, scharfem, innen braunem Hute, mit langen, ä i t -
zigen runden braunen Stacheln, und kurzem,,braiinem, vollem »Strünke, ,
lïyd. pileo crasso, suberoso, molli, priimini pallido, dein ferrugineo, f iut ino, inacquali, gibl
beruloso, vel striato, margine acuto, intus fusco; aculeis longis, acutis; teretibus fuscis; stipite brevi,
fusé®:, pleno.
Bezeichnungen Anderer.
• Hydnum, ferrugineUm. FBIES Syst. 1-pag. 403. Observât. Mycoiog, 1. p. 133. Epicr. p. 508. Hydnum
hybridum. BULLIAUD Hist4fi 307. (exclus. Synon). Hydnum striatum. SOBAEEJFEB IC. I . c.
A b g e b i l d e t bei SCHAESEE» tob. 271. BULLIAUD Herb. tab. 453. Fig. 2,
Wohnort.
In Nadelholzwäldern, vorzüglich an trockenen, höher liegenden Oertern gemein im Frühjahre und
Herbste, üngeniessbar.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 10. nat. Gr. des Pilzes. Fig. 11. derselbe im . Längendurchschnitte,